Japan 2016 – Start

15:00 Uhr – Die Kernarbeitszeit ist vorbei. Schnell noch die letzten Dinge sortieren, damit ich nach dem Urlaub alles wiederfinde, ausstempeln und los.

16:30 Uhr – Der Koffer ist fast gepackt. Ich muss noch ein wenig optimieren. Mit etwas Glück komme ich ohne Handgepäck aus. Weniger mitnehmen ist einfach mehr. Ich plane 3 Waschtage und das reduziert das Volumen an Socken und Co. Gut, ganz ohne Handgepäck wird das dann doch nichts. Notebook und Backup-Festplatten bleiben am Mann, ebenso Kamera und westliche Klamotten. Ach ja … Ich fliege in Yukata.

18:15 Uhr – Der Strom ist abgeschaltet, der Kühlschrank abgetaut und die Fenster sind zu. Die Heizung  ist auf Minimum und das Taxi steht bereit. Hm, Ich habe noch kein Zugticket.

18:49 Uhr – Eigentlich sollte der IC jetzt fahren. Aber … Deutsche Bahn. 5 Minuten … Ich korrigiere: 10 Minuten Verspätung. Die Anzeige springt gerade um. Grund: „Störung im Betriebsablauf“. Ach. Hätte ich jetzt so nicht erraten.

Genau so etwas hatte ich befürchtet. Deshalb fahre ich schon heute nach Frankfurt und fliege erst morgen. Und ich will das Muku besuchen.

Der Zug kommt an. Wagen 10 ist verschlossen. Pech, wer eine Sitzplatzreservierung hatte. Pech, wer von Wagenn 1 bis 9 in das Bistro will (Waggon 12) … Deutsche Bahn. Ich setze mich ins Bistro, auch wenn es dem Schaffner nicht passt. Aber hinter dem Bistro kommt die erste Klasse, Wagen 11 ist voll und Wagen 10 geschlossen. Muss ich wohl hier bleiben.

[Einschub: Ich läster fiel über die Detusche Bahn. Und womit? Mit recht. Die sind unfähig. Ich fahre vielleicht 10 Mal im Jahr mit dem Zug und jedesmal gibt es eine Verspätung, oder die Toiletten sind verdreckt, oder Sitzplatzreservierungen platzt, oder das Bistro hat kein Essen/Getränke mehr. Kurz: Die Deutsche Bahn ist unfähig den Service zu liefern. Morgen wird alles besser. Dann heißt es Japan Rail und Service.]

20:10 Uhr – Frankfurt Airport. Mit dem Shuttlebus zum Hotel. Check-in im Steigenberger. Sieht schon imposant aus (Fotos bei der Hotelübersicht.)

Dann geht es mit dem Taxi ins Muku. Ein Ramanrestaurant, das es als „Muku Zweite“ auch in Yokohama gibt. Ich will die Ramen vergleichen. Wann hat man schon mal eine solche Chance. Die Taxifahrt ist teurer als gedacht. Dafür fahre ich mit einer nagelneuen S-Klasse mit allen Extras. Nach Aussagen des Fahrers das derzeit edelste Taxi in Deutschland. Glaube ich sofort.

21:00 Uhr – Das Muku ist randvoll. Ich muss ein paar Minuten warten bis ein Platz am Tresen frei wird. Ich würde sagen: Der Laden läuft. Ich bestelle Tonkotsu Ramen und Sake. Man spricht japanisch, also ich weniger, dafür die anderen Gäste. Ein gelungener Urlaubsstart.

Das Ramen ist anders als bei Gaku. Dunkler und sehr intensiv im Geschmack. Vielleicht etwas zu intensiv. Das Gefühl auf der Zunge würde ich als leicht cremig bezeichnen, fast wie eine Bratensoße. Die Nudeln sind sehr dünn. Alles in allem eine sehr leckere Sache. Dennoch: Die Variante von Gaku finde ich im Vergleich schöner.

Gegen 11:30 Uhr fahre ich mit der S-Klasse zurück im Hotel. Noch ein kurzer Stop an der Hotelbar; nur um sagen zu können, ich war da. Noch vor Mitternacht bin ich wieder auf dem Zimmer.

 Donnerstag

Ausschlafen ist angesagt. Das Frühstück lasse ich aus (im Hotel zu teuer). Ich nehme den Busshuttle um 10 Uhr. Mein Kleidungsstil ist bereits auf Japanisch umgestellt. Ich trage Yukata und Zori. Ich vermute das ist ideal für 11 Stunden Flugzeug und die kommende Hitze in Tokyo.

Jetzt geht es darum, den Koffer los zu werden. 18kg und Tschüss. Damit habe ich 5kg Luft für den Rückweg und laut Ticket (ich lasse mir das bestätigen) kann ich sogar einen zweiten Koffer mitnehmen. Nächster Stop ist in der Flughafenlounge; Priority Pass sei dank. Jetzt folgt das Frühstück. Ledersessel und Ruhe. Die Auswahl ist leider nicht so groß wie in Hamburg, aber es ist allemal besser, als am Gate rumzuhängen.

Um 11:15 Uhr breche ich auf. Der Flughafen ist groß und ich weiß nicht, wie lang die Schlange an der Kontrolle ist. Die Sicherheitskontrolle ist einigermaßen überfordert mit meiner Kleidung. Ich formuliere das süffisant so: Wenn die darauf bestehen, dass ich den „Gürtel“ ablege, dann brauchen die keinen Nacktscanner mehr. Nach der Kontrolle veschwinden Pass und Boardingkarte wieder im Ärmel. Der Blick des Beamten ist Gold wert. Ich liebe diese unten geschlossenen Kimonoärmel.

Das Boarding beginnt. Das Flugzeugpersonal lobt meine Kleindungswahl. ANA. Pünktlich um 12:10 Uhr geht es los. Der Flug selbst ist langweilig: monotones Dröhnen der Triebwerke, mittelmäßige Filmauswahl. Dafür aber gutes Essen und eine regelmäßige Versorgung mit Getränken nach Wahl. Die Landung ist morgen.