Archiv der Kategorie: Tokyo-no-bashi

Bildmaterial zu den Brücken von Kandagawa, Nihonbashigawa, Kamejimagawa und Sumidagawa & Informationen zu den Flüssen

Warum die ganzen Artikel über Brücken …

Motiviert zu den Artikeln über Nihonbashigawa und Kandagawa hat mich eine Aktion von Riverbaot Mizuha während des COVID19-Lockdown. Sie erstellten ein Video mit 34 Brücken, die man erraten sollte.

ひたすら橋をくぐる動画です。しめて34橋。あなたはいくつわかるでしょう?
Sequence of passing under 34 bridges. How many bridges can you identify?

Es hat mich 4 Nächte gekostet, in denen ich eigene Fotos durchsucht und google-maps konsultiert habe. Mein Vorteil war: Ich habe bereits 3 Touren mit Mizuha gemacht und bin auch den Sumidagawa schon mehrfahr entlang gefahren.

Ich mache es kurz: Ich bin der Erste und bislang Einzige, der alle 34 Brücken identifizieren konnte.

Und da ich auf der Suche nach den Namen der Brücken feststellte, dass es keine nicht-japanische Seite darüber gibt, habe ich angefangen die Informationen zusammenzutragen. Die Seiten zu den Brücken des Sumidagawa gab es schon. Die Seiten zu den Flüssen Nihonbashigawa, Kandagawa und Kamiejimagawa folgten jetzt während des LockDowns. Insgesamt sind bestimmt 3 Wochen an Arbeit in die Texte geflossen. –> Und sie sind nnoch lange nicht feritg. Dieser Text hier hat immer noch einzelne Puzzleteile, die nicht zusammenpassen wollen.

Jeder, der Informationen hat, kann gerne über die Kommentarfunktion Kontakt zu mir aufnehmen …

亀島川の橋 .. Brücken des Kamejimagawa

Es gibt einen Nebenfluss, der vom Nihonbashigawa abzweigt und ebenfalls in den Sumidagawa mündet. Es ist der Kameshimagawa. Um die Brücken zu verstehen, muss man die Geschichte des Flusses kennen.

亀島川 .. Kamejimagawa

Die Insel, die von Nihonbashigawa, Sumidagawa und Kamejimagawa umgeben ist, ist eine künstliche Insel. Zuvor war dies eine sumpfige und schilfreiche Gegend. Die Insel wurde vor der Edozeit (ein Datum habe ich nicht)  vom Priester Reigan Shinon (?) aufgeschüttet, um darauf den Tempel Reigan-ji zu bauen. Zwischen dem Festland und der neuen Insel wurde ein Kanal belassen, der Kamejimagawa. Dies war die Zeit der ersten Brücken. (Reiganbashi)

Der Tempel brannte zu Beginn der Edozeit nieder. Die Ursache des Feuers ist unklar, aber manche vermuten, dass dies ein Teil der Stadtentwicklung des Shogunats war. Es scheint was dran zu sein, denn ein Großteil der Insel war ab 1635 Teil der Residenz von Matsudaira Echizen, dem Lord von Fukui. Die Insel war daher auch unter dem Namen Echizenbori bekannt. Es folgten weitere Brücken. (Takahashi, Kameshimabashi)

In der Meiji-Ära (1868-1912) wurde der Gelände in Privatbesitz umgewandelt. Händler und Produzenten bauten Lagerhäuser für Reis und Sake. Dadurch stieg das Verkehrsaufkommen zur Insel und macht zusätzliche Brücken notwendig (Shinkameshimabashi).

Die letzte Ergänzung an Brücken erfolgte im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem großen Kantoerdbeben von 1923. (Minamitakahashi)

Heute besitzt der Kamejimagawa am Anfang und Ende mächtige Fluttore, die ihn gegen Sturmfluten zum Nihonbashigawa und Sumidagawa abriegeln. Bei normalen Tidenhub sind sie geöffnet. Die Uferböschung ist vergleichsweise flach. Die Hochhäuser links und rechts vom Fluss sind Eigentumswohnungen, die unter dem Stichwort „River City“ laufen. Die Preise kann man nur raten.

Der Fluss ist kurz, wird aber von vielen Touristenbooten benutzt, da er nicht vom Expressway überbaut und die flache, wassernahe Böschung idyllisch gegenüber den hoch eingemauerten Kandagawa und Nihonbashigawa ist.

南高橋 .. Minami-taka-hashi
    • erste und aktuelle Brücke: 01/1931 – 03/1932
    •  einfache Plattform-Fachwerkbrücke
    • Länge: 63,1 m / Breite: 11,0 m
    • Links: [ameblo.jp]

Die Brücke war Teil des Wiederaufbauprogramms. Aufgrund von Haushaltsengpässen entschied die Verwaltung den zentralen Bogen der Fachwerkbrücke Ryogokubashi wieder zu verwenden. Die Fachwerkbrücke wurde 1904 durch einen Neubau ersetzt. Allerdings wurde die Höhe reduziert und auch die Breite auf etwaein Drittel reduziert.

Im Prinzip ist durch die Minamitakahashi eine der stählernen Fachwerkbrücken der Meiji-Ära (1868-1912) erhalten geblieben. Damit ist es die älteste Autobrücke und Eisenbrücke in ganz Tokyo. Sie ist zudem die6-älteste Stahlfachwerkbrücke Japans. (Keine Ahnung wo die Eins bis Fünf sind.) Seit 2016 ist die Brücke Teil des Kulturerbes des Bauwesens in Japan.

高橋 .. Taka-hashi

.

    • erste Brücke: frühe Edo-Zeit (Anfang 17. Jahrhundert)
    • aktuelle (4.) Brücke: 03/1984 (1983?)
    • Stahlplatten-Kastenträgerbrücke
    • Länge: 34,7 m / Breite: 23,8 m
    • Links: [mport][tokuhain.chuo-kanko][blog.goo.ne.jp]

Die Geschichte der Brückenmaterials beginnt in der Nähe des Otemon von Edo Castle. Die Brücke wurde irgendwann an den Kamejimagawa verlegt. Leider habe ich noch nicht heraus gefunden, was genau in der Vergangenheit abgelaufen ist. Der Name stammt von dieser ersten Brücke, die hoch genung war, dass Schiffe sie passieren konnten. Der Sage nach nutzen die 47 Ronin die Brücke auf dem Rückzug von ihren Racheangriff zum Sengaku-ji.

Im Jahr 1882 wurde die Brücke durch eine schwarze Hängebrücke ersetzt. Es soll die zweite Eisenbrücke in Tokyo gewesen sein.Sie war die erste Brücke dieser Art eines japanischen Ingenieurs: Kaname Haraguchi. Neben der aktuellen Brücke soll noch ein Pfeiler von einer Betonbrücke existieren, die hier 1919 gebaut wurde. 1984 folgte dann die aktuelle Brücke ersetzt wurde.

Trivia: Gleich neben der Brücke ist das Hauptquartier der Kirin Brauerei.

Direkt am Westufer der Brücke liegt der Ausgang B4 der Hatchibori Station (Keiyo-Line; mit Übergang zur Hibiya Line).

亀島橋 .. Kameshima-bashi
    • erste Brücke: 1699
    • aktuelle Brücke: 2002
    • Stahlbrücke
    • Länge: 32,4 m
    • Links: [4travel.jp][mport]

Ich eine einzelne Textstelle gefunden, die die erste Brücke an dieser Stelle auf 1699 datiert. Es die gleiche Quelle, die den Weg der 47 Ronin über diese Brücke verortet. Ein Neubau der Brücke soll 1929 erfolgt sein. Obwohl die aktuelle Brücke von 2002 und damit relativ neu ist, hat die Brücke ein altmodische Design mit teilweise interessanter Dekorationen, die an Schildkröten erinnern. Entweder kommt daher der Name der Brücke oder es gibt die Dekoration wegen des Namen. Hmmm.

Trivia: Der Uferbereich hieß in der Vergangenheit Hibiya. Vom damaligen Namen gibt es, abgesehen vom Hibiya Inari Jinja keinen Zeugen mehr. Aber die hier entlang führende U-Bahn-Linie trägt den Namen.

Die Straße führt nach Westen direkt auf den Yeasu-Eingang des Tokyo Eki. Zudem liegen zwei Ausgänge der Hatchobori Station (Hibiya Line, mit Übergang zur Hibiya Line) nahe der Brücke. Ach ja, da sollte irgendwo ein Geocache sein.

新亀島橋 .. Shin-Kameshima-bashi

Die erste Shinkameshimabashi wurde in Meiji-Zeit gebaut, als der Verkehr im Zuge der Privatisierung des Inselgeländes zunahm. Diese erste Brücke war eine 27m lange und 5,4 breite Holzbrücke. Eine neue Stahlträgerbrücke wurde 1926 im Rahmen des Wiederaufbaupgramms nach dem Kantobeben gebaut. 1995 wurde die Brücke erbebensicher gemacht. Das ganze Fahrbahnebene wurde dabei erneuert. Die Geländer tragen jetzt Motive von Booten, um an die Geschichte der Gegend zuerinnern.

霊岸橋 .. Reigan-bashi

Der Name der Brücke leitet sich von alten Namen der Insel ab. Die Reiganbashi war die erste Brücke auf die Insel.

Direkt am Nordufer der Brücke endet die U-Bahnstation Kayabacho der Hibiya-Line. Die Station ist damit nur ein paar hundert Meter von der Hatchibori Station entfernt. Die Station ist auch ein Haltepunkt der Tozai-Linie, die ein paar hundert Meter nordwestlich schon wieder an der Nihonbashi Station hält. Diese Station ist auch Haltepunkt, der parallel zur Hibiya-Linie laufenden Ginza-Linie und Asakusa-Linie. Unterirdisch sind beide Stationen miteinander verbunden. Vom Nordwestende des Nihonbashi Station bis zur Südostende der Kayabacho Station sind es über 1000m. Das das Nordwestende wiederum nur 100m von südöstlichensten Eingang der nächsten Station der Tozai-Linie entfernt ist (Otemachi Station) der nordöstlichster Ausgang kurz vor dem Otemon des Kaiserpalastes ist. Man kann also von der Brücke bis zum Palast bis auf wenige Meter komplett unteririsch laufen.

神田川の橋 .. Die Brücken des Kandagawa (2)

Hier die Brücken des Kandagawa hinter dem Abzweiger des Nihonbashi …

  • 小石川  .. Koishikawabashi .. (O)
  • Brücke des Expressway 5 .. (P)
  • 船河原橋 .. Funakawarabashi .. Brücke der B8 .. (Q)

Wir befinden uns jetzt im Gewirr der Straßen direkt vor Iidabashi Eki. Der Kandagawa zweigt nach Norden ab. Er hieß zuvor bis zum Wassewerk Edogawa und davor war es der Hirakawa.Der Wasserverlauf geradeaus ist, soweit der Sotobori, der ehemalige äußere Burggraben von Edo Castle.

Direkt am Abzweiger gibt es eine Überschneidung von Brücken: Als breite Brücke, bestehend aus zwei Segmenten, ist da die Sotoboridori mit 9 Fahrespuren.  Oberhalb der Straße ist eine Fußgängerbrückensystem, dass die Kreuzung mit insgesamt 5 Straßen überspannt. Zwei Ausleger dieser Fußgängerbrücke überspannen ebenfalls den Kandagawa.

  • Brücke der Sotoboridori .. (R)
  • Viadukt des Expressway 5 .. (S)

Der Expressway 5 überbaut den Kandagawa ab hier auf mehreren Kilometern und führt damit auch über mehrere Brücken über den Kandagawa hinweg.

Und da ich keine Fotos von dieser Gegend, geschweige denn den Brücken, habe, beginnen wir mit einer kleine Kanji-Runde. Und ganz wichtig. Die Kanji werden nicht immer im Kontext ihrer Bedeutung benutzt, sondern teilweise wegen ihrere Aussprache verwendet. Kurzinformationen zu den Brücken findet ihr hier [Link (japanisch)].

  • 隆慶橋 .. Ryukei-bashi .. (T)
  • 新隆慶橋 .. Shin-Ryukei-bashi .. (U)
  • 白鳥橋 .. Shiratori-bashi .. (V)
    shira = weiß, tori = Vogel; auch das ist in Japan der Schwan,
  • 白鳥橋 .. Shin-Shiratori-bashi .. (W)
  • 中之橋 .. Nakano-bashi .. (X)
    naka = mitte; 之 ist dagegen etwas fies. Es hat mehrere Bedeutungen. Eine ist ähnlich wie das und bedeutet von. Es ist aber auch ein Radikal für gehen (dann sieht es so aus: ). Und was es in diesem Kontext bedeutet habe ich immer noch nicht raus. Bei Nakanoshima meint es Die mittlere von den Inseln.
  • 小桜橋 .. Kozakura-bashi .. (Y)
    Ko = klein und zakura (sakura) = Kirschbaum.
  • 西江戸川橋 .. Nishi-edo-gawa-bashi = Nishiedogawabashi.. (Z)
    nishi = Westen; edo = alter Name für Tokyo; gawa (kawa) = Fluss; also im Prinzip Die westliche Brücke über den Fluss Edo. Man beachte: Das wird hier statt kawa weicher als gawa gelesen. Das gleiche hatten ir zuvor mit sakura und zakura. Dabei darf man nicht vergessen, dass das „s“ in Japan scharf wie in Zeppelin gesprochen wird, und das „z“ weich wie in Suppe. Kleine Übung: Wie spricht sich die Automarke Suzuki?
  • 石切橋 .. Ishikiri-bashi .. (AA)
    Ishi = Stein, kiri = schneiden. Der rechte Teil von 切 ist das Kanji für Schwert: 刀.
  • 古川橋 .. Furukawa-bashi .. (AB)
    furu = alt, kawa = Fluss. Und fragt mich nicht, warum es dieses mal mit „k“ und nicht mit „g“ gesprochen wird. Ich haben vorhin einen Japaner gefragt. Es gibt keine Regeln. Das muss man einfach lernen.
  • 掃部橋 .. (Fußgängerbrücke9 .. (AC)
  • 華水橋 .. Hanamizu-bashi .. (AD)
    Soweit ich das nachschlagen konnte ist das erste Kanji ein Version von und heißt damit auch Blume oder Blüte. Mizu = Wasser.
  • 江戸川橋 .. Edogawa-bashi .. (AE)
    Die Kanji hatten wir alle oben schon bei Brücke Z. Das einzig verwirrende ist, dass diese Brücke westlich von der Brücke mit Westen im Namen liegt. — Ach ja. Der Name stammt noch aus der Zeit, also dieser Fluss Edogawa genannt wurde. Wer meinen Historieneintrag zum Kandagawa gelesen hat wird sich erinnern. Der Name verrät auch, dass die Abzweigung das Kandajousui weiter stromaufwärts gelegen haben muss.

Hier verlässt der ExpWay 5 den Kandagawa. Und wir befinden uns kurz vor der WasedaU. Der Fluss fließt nördlich am Campus vorbei. Und wie ich feststellen muss, ist dies der Fluss von der Kirschblüte 2008. Ab hier stehen für die nächsten hunderten von Metern Kirschväume am Nordufer. Bislang ist ein Geheimtip, da sich kaum Touristen hierher verirren.

  • 一休橋 .. (Fußgängerbrücke) .. (AF)
  • 大滝橋 .. Otaki-bashi .. (AG)
    So groß ist die Brücke aber nicht. Der Name täuscht. Vielleicht passt ein Compact Car rüber, aber sicherlich kein LKW. Tak = Wasserfall. Den gibt es hier aber auch nicht.
  • 駒塚橋 .. Komatsuka-bashi .. (AH)
    koma = Pony, tsuka = Hügel
  • 豊橋 .. Toyohashi .. (AI)
  • 仲之橋 .. Nakano-bashi .. (AJ)
    Es gab schon einmal eineBrücke mit diesem Namen (X). Allerdings ist hier das erste Kanji anders. Die Lesung ist die gleiche (naka), aber die Übersetzung nicht. bedeutet Mitte / Zentrum / innerhalb. 仲 hingegen kann man mit Beziehung / Verhältnis übersetzen.
  • 三島橋 .. Mishima-bashi .. (AK)
    mi = drei, shima = Inseln; Und was jetzt Hiroshima mit Inseln zu tun hat, habe ich noch nicht raus.
  • 面影橋 .. Omokage-bashi .. (AL)
  • 曙橋 .. Akebonobashi .. (AM)
    Akebono ist das einzige Kanji, dass ich jemals zu lesen hatte, dass 4 Silben umfasst. Es bedeutet Tagesanbruch / Dämmerung / Anfang.
  • 高戸橋 .. Takadobashi .. (AN)
    take bedeutet hoch und kommt zum Beispiel im Stadtnamen von Takayama vor.  to (oder hier wieder weich gesprochen do) ist die japanische Tür oder Eingang. — Kommen wir noch mal zurück auf Edo. Das E ist ein großer Fluss. Man kann mit viel Fantasie jetzt Edo als „Tür oder Zugang zum großen Fluss“ übersetzen. Und im Prinzip stimmt das. Edo lang an der Flussmündung vom Arakawa und Sumidagawa. Wie gesagt mit viel Fantasie. Der Name der Stadt Edo leitet sich wohl eher vom Fluss Edogawa ab. Das ist ein Nebenfluss des Tonegawa.
    Ach ja. Hier quert auch die Tram (Toden-Arakawa-Line) den Fluss. Sie startet in Waseda und führt hinauf nach Otsuka. Dort, direkt an neben den Gleisen ist Noren Gai, das ich letztes Jahr (2019) besucht habe. Die Tram endet in Oji. Ich habe 2008 die Tram in Waseda gesehen und 2012 in Oji, habe aber die beiden Ereignisse bis zu einem Beitrag auf NHK in 2018 nie zusammen gebracht. Die Tram hat übrigens den Spitznamen „Sakaura-Line.
  • 高田橋 .. Takadanashi .. (AO)
  • 源水橋 .. Gensui-bashi .. (AP)
    gen = Ursprung, Quelle; sui = Wasser. Sui ist neben mizu die zweite mögliche Lesart des Kanji. Das Kanji tauchte schon öfter auf.
  • 田平橋 .. Todahira-bashi (?) .. (AQ)
    Wir hatten alle Kanji schon. Und ich habe keine Ahnung wie man die im Kontext übersetzt.
  • 高塚橋 .. Takatsuka-bashi (?) .. (AR)
  • 神高橋 .. ??? .. (AS)
  • Eisenbahnbrücke der Seibu-Shinjuku-Line .. (AT)
  • Eisenbahnbrücke der JR; unter anderem Yamanote .. (AU)
  • 清水川橋 .. Shimizukawa-bashi (?) .. (AV)

Ich breche hier ab. Der Kandagawa ist noch lang. Es kommen bestimmt noch 23 weitere Brücken. Aber jetzt, wo wir den Yamanotering verlassen haben ist ein guter Moment um die Brückenliste zu beenden. Wir sind jetzt übrigens 150m nördlich von Takadanobaba Eki. Und der Kandagawa ist vielleicht noch 5 bis 10m breit.


Der unbenannte Abzweiger, der von der Chuo-Line aus zu sehen ist.

Dieser Abzweiger ist ein Abschnitt des Sotobori, des äußeren Burggraben, der Edo Castle umgab. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob dieser Graben künstlich ist, oder ob ein alter Flusslauf genutzt wurde. Aber er existierte bereits im 16. Jahrhundert.

  • Brücke der Mejirodori .. (R“)
  • Teil der großen Füßgängerbrücke über der Kreuzung .. (S“)
  • Fußgängerbrücke .. (T“)
  • Fußgängerbrücke .. (U“)
  • Brücke der Wasedadori .. (V“)
  • Brücke .. (W“)
  • Brücke am Ichigaya Fishing Point .. (X“)

Hier endet Fluss. Wenn man sich den Straßenverlauf anschaut, kann man ahnen, dass hier mal ein Fluss war. die Straße führt nach Yotsuya Eki und dem Eingang zum Akasaka Palace. Östlich vom Palastgelände taucht ein kurzer Abschnitt dieses Flusses wieder auf.

  • 弁慶橋 .. Benkei-bashi .. (Y“)

Von hier zum Graben um den Kaiserpalast sind es 600m. Ich vermute, dass es früher eine Verbindung gab. Auch das werde ich bei Zeiten nachforschen.

神田川の橋 .. Die Brücken des Kandagawa

Ich wollte schon längst den Bericht zu meinem VNV-Projekt 2018 online haben. Ich wurde aber durch die Überarbeitung des Tokaido-Artikels aufgehalten. Und dann ergab sich eine neue Herausforderung:

Riverboat Mizuha, mit denen ich bisher drei Flussfahrten in Tokyo unternommen habe, haben ein Video online gesellt. Die Challange: Alle 34 Brücken identifizieren. Was soll ich sagen: Ich war der Erste, der alle Brücken benennen konnte.

Aber es zeigte auch, dass eine keine (englischsprachige) Übersicht im Internet über die Brücken in Tokyo gibt. Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel über den Sumidagawa online gestellt. Es wird Zeit, dieses auch für den Kandagawa, den Nihonbashigawa und die Kamejimagawa nachzuholen.


Hier also eine erste Übersicht für den Kandagawa bis zum Abzweig des Nihonbashigawa:

柳橋 .. Yanagi-bashi
    • erste Brücke: 1698
    • aktuelle Brücke: 192x
    • Stahlbogenbrücke
    • Links: [kanda-gawa.com]

(A) Die aktuelle Brücke wurde im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kantobeben gebaut.

Von hier bis zur 3. Brücke liegen viele Yatakabune; gut für ein Foto.

浅草橋 .. Asakusa-bashi
    • erste Brücke:
    • aktuelle Brücke:
    • Stahlbogenbrücke mit oben liegender Fahrbahn
    • Links: [kanda-gawa.com]

(B) Der Name der Brücke leitet von Asakusa-guchi ab, einem der Zugänge der Außenmauer von Edo Castle.

左衛門橋 .. Saemon-bashi & 美倉橋 .. Mikura-bashi
    • erste Brücke:
    • aktuelle Brücke:
    • Stahlbogenbrücke mit oben liegender Fahrbahn
    • Links: [kanda-gawa.com]

(C) Der Name leitet sich vom Fluss Saemon ab, der heute nicht mehr existiert.

    • erste Brücke:
    • aktuelle Brücke:
    • Stahlbogenbrücke mit oben liegender Fahrbahn
    • Links: [kanda-gawa.com]

(D) Mikura leitet sich von mitsu kura ab, von drei Speicerhäusern, die hier früher standen.

和泉橋 .. Izumi-bashi
    • erste Brücke:
    • aktuelle Brücke:
    • Stahlbogenbrücke mit oben liegender Fahrbahn
    • Links: [kanda-gawa.com]

(E) Über diese Brücke läuft die Showadori. Oberhalb der Showadori und der Brücke ist die Brücke des TME zu sehen. Stromaufwärts auf der linken Seite sieht man einen der 5 Stege für den Katastrophenschutz, der 2005 gebaut wurde.

神田 ふれあい橋 .. Kanda-fureai-bashi

(F) Dies ist eine Kombination aus isngesamt vier Brücken: Zuerst eine Fußgängerbrücke, dann folgen 4 Shinkansengleise und dahinter, auf zwei Brücken verteilt 6 Gleise der JR, u.a. der Yamanote. 50m nördlich liegt Akihabara Eki.

Die Shinkansenbrücke war 1988 das Ergebnis langer Verhandlungen mit der Verwaltung von Kanda, die dagegen war, dass der JR-East-Shinkansen bis nach Tokyo läuft und nicht in Ueno terminiert.

万世橋 .. Mansai-bashi

(G) Das ist „die“ Brücke in Akihbara. Sie kommt unter anderem in dem Anime Steins;Gate vor. Gleich neben dieser Brücke gibt es die stillgelegte Bahnstation Mansaibashieki, in der auch die Hitachino Brewery einen Laden hat.

橋.. Shohei-bashi

(H) Der Name Shohei wurde gewählt, weil der buddhistische Tempel Yushima Seido in unmittelbarar Nähe liegt.

Jetzt folgen die besten und schönsten drei Brücken des Kandagawa. Ich empfehle ein Foto von der Hijiri-bashi hinunter auf den Fluss mit den anderen drei Brücken. Es sieht aus wie die Landschaft einer Modelleisenbahn.

Bis zur Shoheibashi war der jetzige Kandagawa der Verlauf eines kleinen (unbedeutenden) Flusses, dessen Namen ich nicht kenne. Jetzt befinden wir uns im Sendai-Graben, der 1620 gegraben wurde. Der Graben reicht bis kurz vor die Suidobashi. Ich kenne diesen Flussabschnitt schon seit 2004. Mein Hotel (und der Yushima Tenjin) liegen in Verlängerung der Straße über die Hijiribashi. Die Historie,d er Ursprung wird mir erst jetzt (2020) bewusst. Das haben alle Reiseführer verschwiegen.

Sobu-Line-Bridge
    • erste Brücke:
    • aktuelle Brücke:
    • Stahl
    • Links: [kanda-gawa.com]

(I) Die Brücke der Sobu Line läuft im spitzen Winkel in großer Höhe über den Kandagawa. Charakteristisch sind die langen blauen Beine der Brücke, die am Nordufer sofort in eine grüne Brücke über die Kreuzung (!) von B17 und B405 übergeht.

Den Namen konnte ich noch nicht identifizieren. Aber es ist üblich Eisenbahnbrücken einfach mit dem Namen der Bahnlinie zu benennen (auch wenn die Brücke einen richtigen Namen, den dann niemand kennt).

丸ノ内線お茶の水橋梁 .. Marunouchi-sen-Ochanomizu-Kyouryou
    • erste Brücke:
    • aktuelle Brücke:
    • Stahl
    • Links: [kanda-gawa.com]

(J) Wieder eine Bahnbrücke, dieses Mal von der U-Bahn-Linie (!) Marunouchi. In der Tat kann man hier mit einem Schiff unter der U-Bahn hindurch fahren.

聖橋 .. Hijiri-Bashi

(K) Für das erwähnte Foto muss man auf der Brücke stehen. Aber auch ein Foto von der Brücke selbst lohnt sich. Sie ist im Art Deco Stil gehalten. Der Blick von der nächsten Brücke aus ist aber versperrt, da die Bahnstation Ochanomizu Eki seit Jahren eine einzige, rieige Baustelle ist.

Die Brücke überquert nicht nur den Kandagawa sondern auch die Sotoboridori und die Gleise der Chuo-Line. Es ist die mit Abstand höchste Brücke im Flussdreieck von Kandagawa, Nihonbashigawa und Kamejimagawa. Wenn ich so recht überlege könnte es nach der Rainbow Bridge einer der höchsten Brücken in Tokyo sein …

Die Brücke trägt den Beinamen „Heilige Brücke“, da sie den Yushima Seido mit der Nikolaikirche verbindet.

Die nächsten vier Brücken bis zur Abzweig des Nihonbashigawa sind weniger spektakulär.

お茶の水橋  /  御茶ノ水橋 .. Ochanomizu-bashi

(L) Die Brücke überquert neben dem Kandagawa auch die Gleise der Chuo-Line

Von hier bis zur nächten Brücke ist es längerer Abschnitt.

水道橋 .. Suido-bashi

(M) Der Name der Brücke leitet sich vom Kandagawajousui ab, einem Aquädukt, dass während der Edozeit, die Region nordöstlich des Kaiserpalastes mit Wasser versorgte. Das Äquädukt war die Suidobashi, die Wasserwegbrücke. Die heute Brücke hat diesen Namen übernommen.

Die ursprüngliche, echte Suidobashi befand sich etwa 60m vor der Brücke und wäre in meinem Foto ausl zu sehen gewesen. Fun Fact: Wenige Tage nach dem Foto wurde auf der Bunkyo-ku-Seite (rechts) ein Denkmal aufgestellt.

後楽橋 .. Koraku-bashi
  • erste Brücke:
  • aktuelle Brücke:
  • Beton / Stahlbogenbrücke mit oben liegender Fahrbahn
  • Links: [kanda-gawa.com]

(N) Die Korakubashi ist die stählerne Straßenbrücke im Hintergrund. Die leicht ansteigende Fußgängerbrücke davor (die後楽園ブリッジ) wurde erst später ergänzt und verbindet den Bahnhof Suidobashi mit dem Tokyo Dome (das heißt auch, dass ich sie schon benutzt haben müsste). Die Fußgängerbrücke hat keinen eigenen Namen und ich zähle sie daher als Teil der Korakubashi.

Hier zweigt der Nihonbashigawa ab, der am Kaisepalast vorbei läuft und nach der berühmten Nihonbashi benannt ist. Ab hier finde ich keine Namen mehr für die Brücken. Ich muss das bei Zeiten mal nachforschen.

日本橋川の橋 .. Brücken des Nihonbashigawa 3

Dies ist der dritte und letzte Teil: die Brücken 19 bis 27.
Der zweite Teil findet sich hier.


宝田橋 .. Takarada-bashi

(S) Die erste Brücke wurde 1929 im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kantobeben gebaut. Dies war eine Holzbrücke. Der Brückenname geht auf das Dorf Tarakara-mura zurück, das eins hier existierte. (Das Dorf wurde geräumt und abgerissen, um die Edo-Burg zu erweitern.) Die heutige Brücke ist eine relativ einfache Konstruktion, zu der es nicht viel zu berichten gibt. Es ist ein Zweckbau.

Die Brücke liegt nahe am Shimizumon des Palastgeländes, das heute den Kitanomura-Park bildet, indem auch das Nihon-Vudokan und das Science Museum liegen.

爼橋 .. Manaita-bashi

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    • erste Brücke:17. Jahrhundert
    • aktuelle (3.) Brücke: 1983
    • Stahlplattenträgerbrücke
    • Länge: 30,8 m (42 m)
    • [mport]

(T) Der Ursprung der Brücke geht auf das frühe 17. Jahrhundert (Edo-Ära) zurück. Es war eine kleine Brücke mit wenig Verkehr. Man vermutet, dass es kaum mehr als zwei Bretter waren. Östlich der Brücke waren die Länder der Samurai.

Manaita ist die japanische Form des Schneidbrettes für die Küche. Zum Ursprung gibt es zwei Theorien: Die einen sagen, dass die alte Brücke aussah wie ein Schneidbrett, die anderen, dass der Grund eine anhe gelegene Stadt war, die für Küchenutensilien bekannt war.

In der Meijizeit wurden die Samurailänder aufgelöst und eine Straße nach Jimbocho gebaut. Der Verkehr auf der Brücke nahm zu. Die Brücke entwickelte sich zu einem Verkehrsknotenpunkt.

Nach dem Kantobeben wurde die Brücke im Rahmen des Wiederaufbauprogramms zunächst verbreitert und 1929 durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt. 1983 wurde dann die heutige Stahlträgerbrücke gebaut.

Die Brücke liegt ein paar hundert Meter östlich vom Eingang zum Yasukuni-Schrein und der Nordspitze des Kitanomura-Parks. Die Straße über die Brücke ist die breite, mehrspurige Yasukunidori; was für eine Entwicklung für urpsrünglich zwei Holzbretter. Die Engänge 5 und 6 der U-Bahnstation Kudannshita (Linie H, S, T) sind nur ein paar Dekameter entfernt.

南堀留橋 .. Minami-haridome-bashi

(U) In der Edozeit gab es dies Brücke nicht, denn der Nihonbashigawa in seiner heutigen Form existierte so nicht und endete auf Höhe der heutigen Haridomebashi. Man konnte mit kleinem Umweg einfach um den Fluss herum gehen.

Die Brücke wurde im Rahmen des Wiederaufbauprorgamms nach dem Kanto-Beben errichtet. Zu dieser Zeit war der Nihonbashi schon längst (naja, 25 Jahre) in Richtung Kandagawa verlängert worden, aber durch die Näh zur Minaitabashi und der Haridomebashi war eine Brücke bis dahin nie errichtet worden. Ihr Name verweist auf die Lage südlich der Haridomebashi.

Dies ist die einzige blaue Brücke am Nihonbashigawa. Wie alle Stahlbrücken aus dieser Zeit wirkt sie funktional und einfach. Vom technischen Standpunkt ist es ein Muster aus hunderten Nieten.

Die Brücke liegt in Sichtweite der Minaitabashi. Es gelte daher die gleichen Features: dicht am Yasukuni-Aschrein und Nordeingang des Kitanomura-Parks.

堀留橋 .. Haridome-bashi
    • erste und aktuelle Brücke: 1925 (05/1926?)
    • Stahlbetonbogenbrücke
    • Länge: 26,6 m
    • Links: [mport][ne.jp]

(V) Hier muss ich etwas ausholen und ich hoffe, dass ich es richtig verstanden habe: In der Edozeit existierte dieser Abschnitt des Nihonbashigawa nicht. Ich werde demnächst einen Artikel zur Historie der Flüsse Nihonbashigawa und Kandagawa schreibe, um Kontext zu liefern, was hier passierte …

Ursprünglich gab es nur den Nihonbashigawa, der auch den oberen Teil des Kandagawa umfasste. In der frühen Edozeit wurde der heutige Kandagawa gegraben, der 1620 fertiggestellt wurde. Der Fluss, der heute den Nihonbashigawa darstellt war bis zur Haridomebashi kaum mehr als ein Graben. Dessen Name wird teilweise mit Hirakwa angegeben. Der wurde mit dem Aushub des Kandagawabaus verfüllt. Erst 283 Jahre später (1903) wurde die Verbindung des Nihonbashigawa bis hinauf zum Kandagawa hergestellt

Quellen aus der Edozeit berichten über eine Brücke über den Graben, der eher ein Abwassergraben war. Der Name Haridome bezieht sich auf den Umstand beziehen, dass der Fluss Nihonbashigawa ab hier (bzw. bis hier) eine schiffbare Breite und Tiefe hatte. Sicher ist, dass erst 1903 die Verbindung zum Kandagawa hergestellt wurde, sodass Schiffe hier entlang fahren konnten.

Die heutige Brücke wurde im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kantobeben gebaut und stellt somit die erste Brücke an diesem Standort dar. Die Brücke hat einen Steinbelag.

Über die Brücke führt die breite Sendaidori. Direkt neben der Brücken sind die Nishikanda-Rampen des TME (Tokyo Metropolitain Expressway). Auf der anderen Straßenseite steht eine kleine Jizofigur.

Trivia: Am 09.06.2010 stürzte ein Personenwagen über den Brücke in den Nihonbashigawa. Der Fahrer starb im Krankenhaus. Der Wagen war von dem Expressway kommend geradeaus weitergefahren.

新川橋 .. Shinkawa-bashi
    • erste und aktuelle Brücke: 1927
    • Gerber-Stahlplattenträgerbrücke
    • Länge: 27,0 m

(W) Der Nihonbashigawa fließt hier erst seit1903 entlang. Informationen zu Brücke konnte ich bisher nicht finden. Die optische und bautechnische Ähnlichkeit zur Minamiharidmoebashi und ihr Baujahr legen die Vermutung nahe, dass auch die Shinkawabashi im Rahmen des Wiederaufbaupgrogramms nach dem Kantobeben errichtet wurde und die aktuelle Brücke auch die erste Brücke an dieser Stelle ist.

Die Straße über die Brücke trifft westlich des Flusses, direkt an der Mejirodori im Spitzen Winkel auf die Sendaidori der Haridomebashi.

あいあい橋 .. Aiai-bashi

(X) Historischen Daten zufolge stand hier an diesem Standort in der Meiji-Zeit die Iidabahi, die dem Haltepunkt an der Chuo-Line westlich vom Nihonbashigawa ihren Namen gab. Für die Showa-Zeit ist an gleicher Stelle ein Hinweis auf die Shin-Iidabashi zu finden. Die war eine Holzbrücke, die im Krieg niederbrannte. Danach gabs wohl keine Brücke.

Im Rahmen des Sanierungsprojektes „Iidacho Eye Garden Air (?)“ des Gebietes (des ehemaligen Güterbahnhof Iidacho der JR ?) wurde diese Brücke gebaut. Woher der Name Ai-Ai kommt, erschließt sich mir noch nicht. Es ist anders als die vielen anderen Brücken eine reine Fußgängerbrücke.

Außer der Farbe Rose ist die Brücke eher langweilig. Oder doch nicht? Einem Webartikel zur Folge gibt es Vorsprünge auf der Brücke, in denen Musikinstrumente stehen. Ich glaube, ich muss das mal erkunden.

So … Die letzten drei Brücken folgen Schlag auf Schlag, innerhalb von nicht einmal 30m. Kurz danach ist dann auch der Nihonbashigawa zu Ende. Dieses Brückenensemble hat mir bei der Mizuha-Schnitzeljagd echte Kopfschmerzen gemacht.

Alle drei Brücken liegen in direkter Nähe zum Westausgang von Suidobashieki. Zwischen den Brücken gibt es am Westufer Überreste vom Koishikawamon.

新三崎橋 .. Shinmisaki-bashi

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(Y) Ich habe mich geirrt. Dies hier ist  die langweiligste Brücke am Nihonbashigawa. Der Name bezieht sich auf die Misakibashi, der letzten Brücke am Nihonbashigawa.

Unerhalb der Brücke gibt es auf der Westseite einen Steg für Katastrophenfälle, von denen es insgesamt 5 Stück an Kandagawa und Nihonbashigawa gibt. (Er ist auf dem Koishikawa-Kyouryou-Foto rechts zu sehen.) Nach dem Hanshi-Beben von 1993, a.k.a Kobe-Erdbeben, erfolgte die Versorgung und der Transport von Überlebenden großteils auf dem Wasserweg. Die führte zu einer Neubewertung der  Wassertraßen in Tokyo, von denen viele, gerade in Koto-ku zugeschüttet wurden.

小石川橋梁 .. Koishikawa-Kyouryou
    • erste Brücke: 1904
    • aktuelle Brücke: (unklar)
    • Doppelbrücke
      Brücke 1: parallelgurtige Stahlfachwerkbrücke (Warren-Fachwerk) mit obenliegenger Fahrbahn
      Brücke 2: Stahlträgerbrücke mit oben liegender Fahrbahn
    • Länge der Brücke: 76,6 m
    • Spannweite Widerlager: 25,4 m (1000″)
    • [asahi-net.co.jp][jsce.or.jp][shinobi.jp][kougiken.jp]

Im Hintergrund sieht man die Shin-Misaki-Bashi von der ich kein eigenes Foto habe.

(Z) Dies ist ein Doppelbrücke. Das erste Segment beherbergt die Gleise der JR Chuo-Line und wurde von Harkort, Duisburg, Deutschland gebaut. Über die zweite Brücke führen die Gleise der JR-Sobu-Line. Dieses scheint die ältere von den beiden Brücken zu sein. Obwohl, die gemauerten Wiederlager beider Brücken sehen alt aus. Die Brücken könnte durchaus aus dem gleichen Jahr sein. Das angegebene Baudatum bezieht sich auf die Jahrensangabe auf der ins Mauerwerk eingelassene Eisentafel.

Ich habe oben zwei Längenangaben gemacht, da die Brücke neben dem Fluss auch zwei Straßen überspannt, die über die Misakibashi und die Shinkisakibashi verbunden sind.

Die Länge von 25,4 m entspricht 1000″ oder 831/3 Fuß. Mit dieser Länger größer als 83 Fuß musste die Brücke nach damaligen Vorgaben als Fahcwerkbrücke gebaut werden und noch als Plattenträgerbrücke. Das Fachwerk umfasst aber nur 12 Segmente zu je 21,82 m. Das entspricht allerdings nur 717/12 Fuß. Hm.

三崎橋 .. Misaki-bashi

(ZZ) Die letzte Brücke am Nihonbashigawa ist in „klassischem“ Grün gehalten (und könnte einen neuen Anstrich vertragen).

Vor 1903 gab es den Nihonbashigawa hier noch nicht. Die erste Brücke enstand also erst danach, zum Ende der Meiji-Äre und vor dem großen Kantobeben 1923. Die aktuelle Brücke ist von 1958. Von der Zeit dazwischen habe ich keine Informationen finden können.