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der 8. Tag – Yokohama bei Tageslicht

Aufwachen mit Mt.-Fuji-View ist schon etwas Besonderes, das ich ein paar Minuten genieße, bevor es los geht: Yokohama bei Tag. Das ist der erste Anlauf hierzu in 15 Jahren Japanreisen.

Ich fange in Minato Mirai an. Hier an den Brick Warehouses legt in ein paar Minuten ein Ausflugsboot ab. Die Dame, die für den Kundenfang eingeteilt wurde, spricht sogar Deutsch. (Der Kundenfang war damit erfolgreich.)

Die Bootsfahrt erweist sich als Glücksgriff. Bei dem bombastischen Wetter (Sonnenbrandgefahr) habe ich vom Wasser aus einen perfekten Blick auf die Skyline von Minate Mirai (Landmark Tower, Queens Plaza) mit Mt. Fuji im Hintergrund. Postkartenmotiv.

Nach der Rundfahrt geht es am Wasser entlang zur Hikawa-Maru; heute geschlossen. Argh. Also weiter nach Chinatown. Ich muss zugegeben, dass China Town tagsüber viel lebendiger und quirliger scheint als abends, aber ohne die Beleuchtung auch etwas Flair missen lässt.

Weiter geht es nach Motomachi. Die Einkaufsstraße  ist maximal Durchschnitt und da mich mein ausgedrucktes Kartenmaterial im Stich lässt, verpasse ich den Motomachi Park, den Foreing Cemetary und den Yamate Park (letzteren auch weil ich keine Lust hatte, die ganzen Stufen hinauf zu steigen). Hole ich nach.

Es folgt ein langer Fußmarsch durch den Stadtteil Nishinoyacho. Es ist ein reines Wohngebiet; ruhig und gemütlich. Ich frage mich, was eine Wohnung hier kostet. Etwa auf halben Weg liegt der Zengyo-ji, der hautpsächlich Friedhof zu sein schient. Naja. Mal war mal da … und es gibt einen Getränkeautomaten.

Kurz hinter der Midorigaoka Highschool endet die Straße und ich biege links in die Kazukadori ab. Zum Glück endet die Steigung und auf der gegenüberliegenden Straßeseite ist ein schmaler Park mit Bäumen (Schatten) und ein wenig Ausblick. Die Häuser hier sind groß und sehen sehr teuer aus. Jeder zweite Wagen in der Auffahrt ist ein Benz oder ein Beamer.

Geradeaus beginnt ein Park, verlockend schattig, aber nicht auf meinem Kurs. Die Straße, in der ich jetzt zur Abwechselung bergab gehe, heißt „Amerikazaka“. Unten links, dann an der dritten Ampel rechts, durch ein weiteres kleines Wohngebiet, da ist er, der Eingang zum Sankei-en. Tip an dieser Stelle: Nehmt den Bus !!!

Vom Park sieht man immer das gleiche Foto mit dem Teich und der Pagode im Hintergrund. Es ist das beste Bild, eindeutig, aber nur ein kleiner Teil der Anlage. Ich habe das Glück, dass es einen „Voluntary Guide“, 73 Jahre alt, gibt. Ich nehme das Angebot einer Führung durch den Park an und werfe meinen Zeitplan über Bord.

Die ganzen Detailinformationen die er auf Lager hat. Das findet man in keinem Reiseführer. Zum Beispiel dass der der Besitzer ein Mausoleum für die Asche seiner Frau gebaut hat, die Asche aber immer noch in Kyoto begraben ist: „Das Mausoleum ist fertig, meine Frau ist tot, aber irgendwas habe ich vergessen.“

Es gibt ein Teehaus, ein Farmhaus aus der Shirakawago-Region und so viele andere interessante Dinge, dass ich fast vergesse, hinauf zur Pagode zu gehen, um einen Blick von oben auf den Park zu haben.

Zurück nach Minato-Mirai geht es mit dem Taxi, dass ich mir mit ein paar australischen Touristen teile. Ich schaue auch kurz im Cup Noodle Museum vorbei. Wieder so ein Fall von „Naja, man war mal da.“

Passend zum Beginn der Dämmerung bin ich mit Stativ bewaffnet im Sky Garden. Blick auf den Fuji bei Sonnenuntergang (plus Bier in der Hand).

Ich muss mir was wegen der Reflexe in den Glasscheibe einfallen lassen, die sind trotz Polfilter immer noch da. Meine Idee für 2020 ist ein großes schwarzes Tuch und 2 bis 3 Saugnäpfe (und Fensterreiniger, um meine Spuren zu verwischen).

Für das Abendessen steuere ich eine Ramenbar auf der anderen Seite von Sakuragicho Station an, ohne zu diesem Zeitpunkt zu wissen, dass diese Gegend hier Nogecho ist. Ich schlendere durch diesen Nightlife District: Izakaya, Restaurants, eine Hostessenbar und ein paar Bordsteinschwalben.

Mein Blick fällt auf eine kleine Bar, eine „Analog Music Bar“, eine Jazz Bar. Und dann macht es Klick: Das ist das Chigusa; gegründet: 1993 wurde es zu einer Institution der japanischen Jazz Szene! 2007 geschlossen und 2009 auf Wunsch der Stammgäste an neuer Stelle (hier) wiedereröffnet. Ich hab vor Jahren was darüber gelesen.

Hier wird Jazz von der Schallplatte gespielt. Man sitzt direkt vor 1,5m hohen Lautsprechern, die wie auch der Röhrenverstärker handberechnet und gebaut auf das Klangspektrum von Jazz optimiert sind. Die Japaner habe eine Vorliebe für solche Details.

Da das Chigusa heute schon um 22 Uhr schließt, wechsel ich rüber ins downbeat (db), eine weiter Jazzbar, bevor es zurück ins Hotel geht.

Alles in allem ein gelungener Tag: Ich habe Yokohama bei Tageslicht erkundet, super Fotos von Minato Mirai gemacht und war endlich im Chigusa.

der 6. Tag – Oya Quarry and Kannon, Saitama

Damit ist die Onsenzeit schon vorbei und war wieder einmal viel zu kurz. Das vorverlegte Frühstück geneiße ich noch in Ruhe bevor ich zur Bushaltestelle gehe. Es folgt der Bus nach Jomo-Kogen, der Shinkansan nach Saitama (a.k.a. Omiya) und dann eine Station nach Utsunomiya.

Jetzt geht es wieder darum einen Coin Locker zu finden. Nach dem Stress vor drei Tagen habe ich für den kleineren Bahnhof Utsunomiya bedenken. Es ist widererwarten erstaunlich einfach. Ich scheitere nur mal wieder am Kleingeld. Tip des Tages: Immer 600yen in 100er Münzen dabei haben.

Ein Weg zur Touristeninfo lohnt sich immer (zweiter Tip des Tages). Es gibt eine Tageskarte, die die Busfahrt nach Oya und zurück und den Eintritt für den Oya Temple und die Höhlen. Unter ander Haltestelle stelle ich fest, dass die mir die Karte gar nicht gegeben haben. Wieder oben an der Info werden die Karten und ide Quittungen gezählt. Ja, es gibt das ein Delta. Mich. Mit Karte geht es wieder zurück an die Haltestelle.

In Oya angekommen gehe ich zum Eingang in die Höhlen. Links sieht man bereits die überirdischen Abbaustätten. Das sind schon große Löcher. Die Stufen bergab in den unterirdischen Bereich wird es immer kälter.

Allein die erste Höhle ist riesig. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Abschnitt noch komplett von Hand abgebaut wurde. Die Kulisse ist beeindruckend.

Hier unten gibt es auch ein paar Kunstinstallationen und einen Raum mit Lichteinfall von oben, der auch schon mal als Kirche für Hochzeiten genutzt wird. Vereinzelt gibt es Konzerte. Hier unten lagert auch teurer Champagner. Die Höhlen sind auch immer wieder Kulisse für Musikvideos. Ich überlege gerade, ob das Astral-Dogma-Video von Yousei Teikoku hier gedreht wurde.

Wieder oben ist es angenehm war, aber die Kamera ist beschlagen. Ich wandere kurz durch das Museum, das unter anderem die einfachen Werkzeuge zeigt, die noch bis in die 70er benutzt wurden.

Der nächste Stopp ist dann der Oya Temple mit der großen Kannon. Im Tempel selbst, der halb in den Stein gebaut ist, dürfen keine Fotos gemacht werden. Das respektiere ich. Es gibt einen kleinen Garten und ein Museum. Wegen der fehlenden englischen Beschriftung, kann ich aber vieles nicht zuordnen. Ich habe mich aber im Vorfeld nicht über das Museum information, muss ich gestehen.

Die 27m große Kannon steht auf einem Nebenplatz. Die Höhlen und die Kannon sind die Reise wert gewesen. Nach einer Erdbeerlimo geht es mit dem Bus zurück zum Bahnhof und es stellt sich wieder einmal die Frage: Was tun mit dem Rest des Tages. Saitama/Omiya ist nur eine Shinkansen-Station entfernt. Jetzt lohnt sich der JRP und die damit verbundene Option, den Plan zu ändern.

In Omiya geht es mit einer neuen autonomen Bahn zum Bahnmuseum. Die Form der Waggons wirkt futuristisch. Sie könnten fast aus Star Trek stammen. Ich vermute, dass es umgekehrt eher stimmt, und diese Bahn in einem SciFi-Film verwendet wird. Das Bahnmuseum ist so lala, bin jetzt aber nur bedingt ein Eisenbahnfan. Zugegeben, hier gibt es viel Unterhaltung für Kinder. Ich bin hier wegen des ersten Shinkansen, Baureihe 0.

Es ist bereits 17 Uhr. Ich sollte langsam den Koffer abholen und Geld holen. In Utsunomiya habe ich unweit vom Bahnhof einen 7eleven gesehen. Ich gehe kein Risiko ein. Allerdings führt mich der Weg zurück zum Bahnhof an vielen Gyozaläden vorbei. Utsunomiya ist Gyoza-Hochburg und ich habe Hunger und frischens Geld aus dem Automaten. Ein unglückliche Kombination.

Die Weiterfahrt nach Yokohama verschiebt sich um 24 Gyoza. Jetzt bin ich definitiv satt und spät dran. Mit dem Shinkansen geht es nur bis Tokyo. Zum einen endet hier mein Japan Rail Pass East (der Tohoku-Shinkansen nach Shinyokohama wird von JR West betrieben). Zum anderen will ich nach Yokohama und nicht Shin-Yokohama. Vom Bahnhof aus geht es die letzten Meter mit dem Taxi [Nachtrag: Auf die Idee bis Sakuragicho zu fahren komme ich natürlich nicht. Mehr dazu morgen.]

Das Yokohama Royal Park Hotel gehört zur Oberklasse. Meine Koffer werden vom Hotelpersonal auf einen Trolley gepackt. Mir wird die Tür aufgehalten. Ich werden von zwei Leuten zum Check-in eskortiert.

Ich bekomme Zimmer 5311. Das ist der 53. Stock. Persönlicher Rekord. Der Fahrstuhl ist sehr schnell und sorgt für unangenehmen Druck auf den Ohren. Die Aussicht jetzt bei Nacht ist „wow“.

Und nun? ein Abstecher in die Cocktailbar mit Blick auf den Hafen. Nicht gerade günstig, da es eine happige Service Charge (quasi eine Eintrittsgebühr) gibt. Aber ein gutes Glas Sake im 62. Stock ist es mir wert.


Die Idee für den heutigen Tag kam wieder von NHK. Dieses Mal von der Show „Journey’s in Japan“.

Yokohama; Ramen

Heute ist etwas früher Feierabend. Ich nutze die Chance um nach Yokohama zu fahren. Ramen Amusement Park und Landmark Tower stehen auf dem Plan. Die Anreise erfolgt mit dem Shinkansen, da der Ramen Park in Shin-Yokohama ist. Außerdem will etwas Zeit gutmachen. Ich wurde im Hotel aufgehalten:

Als ich ein im Hotel für den Zwischenstop eintreffe, ist eine Fernsehrcrew dabei, den Hotelchef zu interviewen. Soweit so gut. Kaum bin ich auf dem Zimmer, um die Kamera zu holen, klingelt das Telefon. Ich möge bitte zur Rezeption kommen. Unten laufe ich fast direkt in die Kamera. Der Hotelchef hat mich für ein Interview vorgeschlagen. Es geht um Japan und Onsen. Nach ein paar Fragen sind wir durch, aber man möchte ein weiteres Interview führen, oben im Rotenburo. Wir vereinbaren einen Termin für Freitag. Keine Ahnung auf was ich mich da einlasse.

Jetzt aben Shinkansen. Ich vergaß, dass in Ueno nur JR East fährt. Für JR West muss ich nach Tokyo Eki. Also fahre ich die ersten Kilometer mit der Yamanote. Das ist die erste Shinkansenfahrt ohne JRP (von der Fahrt mit dem Nozomi vor 2 Jahren mal abgesehen, da hatte ich ja einen JRP).

Shin-Yokohama. Hier war ich noch nie. Oder doch? Ich muss noch mal nachschauen. Der Ramenpark ist fußläufig erreichbar. Die grobe Richtung reicht. An den letzten Kurven, stehen menschliche Wegweiser.

Der Ramen Park ist klein. Optisch ist es der Nachbau eines Straßenzuges aus den 50/60ern. Es gibt etwa 10 Ramenläden. Oben gibt es noch einen Rundgang in Form einer kleinen japanischen Gasse mit Souvenirläden und weiteren Restaurants. Es ist ein kleiner Zeitsprung.

Mein Ziel ist Muku Zweite, das es nur für eine begrenzte Zeit gibt. Ich bestelle ein anderes Ramen als in Deutschland, aber nur, weil ich die Kanji nicht richtig lesen bzw. zuordnen kann. Der Geschmack ist ähnlich intensiv. Das Gesamterlebnis ist identisch mit Deutschland. Anschließend kann ich mir ein DAB-Bier nicht verkneifen, das es vor dem Laden gibt. Scahde ist nur, dass ich nur eine Portion schaffe.

Der finale Stop ist der Landmark Tower. Ich kürze es ab: hin, rauf, Fotos, runter, weg. Auf dem Hinweg entdecke ich, dass die Baumaßnahmen am Bahnhof Yokohama fertig sind. Das raubt mir jede Orientierung. Ich kenne den Bahnhof nur aus Baustelle.

Der Blick (Etage 73F) ist immer wieder atemberaubend. Ich glaube, die haben unten einen neuen Freizeitpark gebaut. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass der letztes Mal schon da war; direkt neben dem Schiff.

Erkenntnis des Tages: Ramen ist eine konstante Größe

Reiseführer – Kanto

関 東 (K A N T O)

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[English Version]

Eine Reise nach Japan führt fast automatisch nach Kanto. Hier liegen die Orte, die von Tokyo aus als Tagesausflüge zu erreichen sind. Bis vor ein paar Jahren hätte auch noch gesagt, dass man nach Kanto fliegt, wenn man nach Tokyo fliegt. Bis vor ein paar Jahren (2013?) landeten alle Maschinen aus Europa in Narita. Mittlerweile ist Haneda, dan Tokyo 2020, ein wichtiger internationaler Hub.


[Ich bin ein Fan von japan-guide.com. Das Bild ist ein URL-Link]

Kanto besteht aus den Präfekturen Gunma, Tochigi, Ibaraki, Saitama, Chiba, Kanagawa und der Metropolregion Tokyo in der Mitte. Die Grenze kann wie folgt gezogen werden: Hakone im Süden, von hier nach Norden zu Kusatsu Onsen, weiter nach Nordosten hinauf zu Nasu Onsen und vor hier nach Osten bis zur Küste. Die Shinkansenstrecken Tokaido (nach Nagoya, Osaka, Kyoto), Tohoku (nach Sendai, Morioka, Aomori) und Yoetsu (nach Nagano, Kanazawa) mit Startpunkt Tokyo durchziehen Kanto. Der Chuoshinkansen ist in Planung und wird grob dem alten Nakasendo folgen. Sehenswürdige Orte (neben Tokyo) sind Nikko und Kamakura, sowie Hakone, Yokohama und Kusatsu Onsen. Leider liegt keiner der Kanto-Hotspots an den Shinkansenstrecken. Zusammenfassung (Regel: SOLL ist MUSS wenn KANN):

  • MUSS: Tokyo, Kamakura, Nikko, Hakone, Yokohama (bei Nacht)
  • SOLL: Kusatsu Onsen, Narita
  • kann: Kinugawa Onsen, Kawagoe, Kashima, Katori
  • auslassen: Mito

東京 : Tokyo MUSS, 3 Tage+

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Man sollte für die Basics in Tokyo 3 Tage ansetzen. Dann hat man 90% gesehen. Ein Hotelstandort in Ueno halte ich für sinnvoll. Ein Stapel von Sehenswürdigkeiten ist in direkter Nähe. Für alle anderen Dinge sind die Yamanote sowie die U-Bahnlinien Ginza, Hibiya und Chiyodo eine gute Wahl. Weitere möglich Stützpunkte wie z.B. Shiodome gibt es natürlich. Ich würde aber immer auf der Ostachse der Yamanote bleiben. Es ist wegen der vielen U-Bahnlinien under JR-Hauptstrecke der bessere Ort für ein Basislager. — Tokyo selbst braucht einen eigenen Reiseführer.

Tagesausflüge

Einfach zu erreichen sind Yokohama, Kamakura, Hakone und Nikko. Alle diese Ort haben den Status „MUSS“. Unterschätzt die An-/Abreisezeit nicht. Außerdem beachtet, dass die Tempel und Parks zwischen 16 und 17 Uhr schließen. Für Nikko und Kamakura kann man 2 Tage ansetzen. Die wichtigsten Attraktionen schafft man aber gut an einem Tag.


 鎌倉 : Kamakura, Kanagawaken — MUSS, 1 Tag+

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Kamakura war von 1185 bis 1333 Regierungssitz. Entsprechend viele Tempel und Schreine sind hier zu finden. Kamakura war mein erster Tagesausflug auf meiner ersten Reise. Wow. Kamakura ist Pflichtprogramm. Kamakura bietet mehr als man an einem Tag schafft. Dennoch, die wichtigsten Stationen sind locker an einem Tag zu schaffen: die Tempel Engakuji und Kenchoji im Norden, der Tsurugaoka Hachimangu und die Shoppingstraße am Bahnhof in der Stadtmitte. Den Abschluß bilden der Hasedera und der Große Buddha im Kotokuin im Westen. Kamakura kann direkt mit der Yokusuka-Linie ab Tokyo erreicht werden. Bei der Shinjuku und Tokaido Linie muss man in Ofuna umsteigen. Steigt in Kitakamakura aus. (Für Anime-Fans: Elfenlied spielt in Kamakura. Man erkennt sehr viele Orte wieder.)


日光 : Nikko, Tochigiken — MUSS, 1 Tage+

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Nikko ist Pflichtprogramm und von aus Tokyo als Tagesausflug realisierbar. Zusammen mit Kamakura und Kyoto einer der drei Orte mit Tempeln in hoher Dichte. Die Tempel und Schreine liegen sehr kompakt etwa 2 km vom Bahnnhof entfernt. Die gesamte Anlage hat den Status „UNESCO Weltkulturerbe“. Pflichtprogramm sind der Toshogu Schrein, Futarasan, Taiyuinbyo, Rinno-ji und der Shoyoen-Garten. Für längere Aufenthalte können Chuzenko und das Skigebiet in die Planung aufgenommen werden. Die Anreise mit JR ab Tokyo / Ueno erfolgt über Utsunomiya (Achtung: Mit dem falschen Zug kann das schnell 3 Stunden dauern. Mehr dazu in dem Blogeintrag zum JRP.) oder mit der Tobu Line ab Shinjuku / Ikebukuro oder ab Asakusa.


 鬼怒川温泉 : Kinugawa Onsen, Tochigiken — kann, 1 Tag

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Kinugawa Onsen hat auf mich einen verschlafenen bis untergehenden Eindruck gemacht, fast als wären die besten Zeiten vorbei. Von den vier Attraktionen habe ich drei besucht: die Flussfahrt, Tobu World Square und Nikko Edomura. Die Flussfahrt war ganz nett. World Square, nun ja, die Modelle sind alle etwas in die Jahre gekommen. Da sie alle im gleichen Maßstab sind, kann man sehr gut die Größen, z.B. der großen Halle in Nara, vergleichen. Nikko Edomura ist ein Themenpark, der das alte Edo aufleben lässt. Man kann sich Kostüme leihen und so Teil des Illusion werden. Die Anreise dauert (120 Minuten) und kann mit der Tobu-Gesellschaft über Asakasa oder Shinjuku/Ikebukuro erfolgen.


箱根 : Hakone & Lake Ashi, Kanagawaken — MUSS, 1 Tag+

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Hakone ist als Tagesausflug von Tokyo aus realisierbar. Mein Tip: Zug der Toei-Line ab Shinjuku nach Hakoneyumeto; mit der kleinen Tozan-Bahn, der Zahnradbahn und der Seilbahn in das Vulkanfeld Owakudani. Der letzte Abschnitt kann auch gewandert werden. Weiter mit Seilbahn nach Togendai und mit dem Schiff über der Lake Ashi (Vulkankrater) nach Hakonemachi, die alte Zollstation zwischen Kansai und Kanto. Ein Stück vom alten Tokaido-Weg führt nach Motohakone mit dem Hakone Schrein. Busse fahren zurück nach Hakoneyumeto. Zudem gibt es schöne Wanderwege und Onsen. Das erfordert aber mindestens eine Übernachtung. Von der Toei Line gibt es einen 2-Tage-Hakone-Pass. (Mehr dazu in dem Blogeintrag zum JRP.)


横浜 : Yokohama, Kanagawaken
MUSS (abends), muss nicht (tagsüber)

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Eventuell tue Yokohama unrecht, aber tagsüber ist die Stadt langweilig. Erst wenn es dämmert wird es spannend: Landmark Tower, die alten Lagerhäuser von Minato Mirai und China Town werden erst durch die Illumination bei Nacht interessant. Die drei Punkte sind durch eine Promenade verbunden. Mein Tip: Auf dem Rückweg von Kamakura hier stoppen und dabei in Chinatown beginnen. Gegen 17 Uhr schließen die meisten Tempel in Kamakura. Schnappt euch etwas früher einen Zug, damit ihr spätestens um 17:30 Uhr in Yokohama seid. Der Landmark Tower schließt den Einlass um 21 Uhr. Der Abend kann dann mit einem Blick aus dem 74 Stock in die Nacht beendet werden. Das Ramenmuseum liegt nicht auf dieser Strecke. Es ist abseits beim Shinkansenstop Shin-Yokohama.


 川越 : Kawagoe, Saitamaken — kann, 1 Tag

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Der Ort bietet ein Straße mit vielen alten Lagerhäusern stehen. Leider war der Autoverkehr enorm, so dass der Charm des Straßenzuges leidete. Am Ende ist die Candy Ally. Der Rückweg kann über Kintain und Honmaru Goten geplant werden. Zwei Museen liegen auf der Strecke. Alles in allem war es ein netter Tagesausflug, aber zog keinen Hering vom Teller, oder: ich hatte mehr erwartet. Kawagoe hat ein Matsuri, das sollte besucht werden.


水戸  : Mito, Saitamaken — auslassen, 1 Tag

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Mito hat einen der drei berühmten japanischen Gärten, Kairakuen. Ganz ehrlich: Mich hat der Garten nicht gereizt; ich hatte was anderes erwartet. Auch der Rest des Ortes bietet nichts, was andere Orte in Japan nicht auch haben. Die Anreise ab Ueno dauert je nach Zug 66-77 Minuten. Wer nicht unbedingt Kairakuen sehen will, kann der Ort mit gutem Gewissen auslassen.


草津温泉 : Kusatsu Onsen, Gunmaken — SOLL (Winter), 1/2 Tag

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In Kusatsu kann man Onsen genießen. Im Winter ist der Ort ein bekanntes Skiresort. Touristisch gibt das Heißwasserfeld Yubatake. Gleich daneben gibt es Yumomi-Vorführungen. Der Sainokawara Park am Ortsrand führt zum Kusatsu Onsen. Die Anreise ist extrem nervig: Shinkansen bis Takasaki oder Karuizawa. Von Karuizawa fahrt ein Bus der Seibu Kogen. Von Takasaki muss man mit einem Local erst nach Naganohara-Kusatsuguchi und von der mit einem JR Bus weiter. Mit Wartezeiten kommen schnell 3 Stunden und mehr zusammen. Ich emfehle der Ort im Winter. Eine Wanderung auf den Mt. Shirane ist dann aber wegen der Schneemassen nicht möglich. Die Busverbindung nach Yudanaka ist dann ebenfalls eingestellt.


鹿嶋 : Kashima, Ibarakiken — kann, 1/2 Tag

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In Kashima und Katori stehen zwei schöne Schreine. Wer Iaido oder Kendo macht, wird die Namen kennen. Man sollte die beiden Orte nur auf seine Reiseroute legen, wenn man sowie in der Nähe ist oder ein persönliches Interesse an deren Besuch hat. Die Anreise von Tokyo aus ist machbar, dauert aber. Ein optimale Reiseroute habe ich noch nicht. Es gibt eine Busverbindung ab Tokyo Eki nach Kashima. Zwischen Kashima und Katori fährt ein Local, wenn auch nicht sehr häufig.


香取 : Katori, Chibaken — kann, 1 Tag

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In Kashima und Katori stehen zwei schöne Schreine. Wer Iaido oder Kendo macht, wird die Namen kennen. Man sollte die beiden Orte nur auf seine Reiseroute legen, wenn man sowie in der Nähe ist oder ein persönliches Interesse an deren Besuch hat. Die Anreise von Tokyo aus ist machbar (über 2 Stunden mit mehrfachem Umstiegen). Sinnvoller wäre ein Abstecher von Narita aus. Zwischen Kashima und Katori fährt ein Local, wenn auch nicht sehr häufig.


成田 : Narita, Ibarakiken — SOLL, 1/2 Tag

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Narita eignet sich gut für den Anreise-/Abreisetag oder den Tag davor/danach, wenn man über Narita fliegt. 2013 bin ich um 9 Uhr geflogen und daher am Vortag nach Narita gefahren. Von Narita zum Flughafen sind es 15 Zugminuten. Viele Sehenswürdigkeiten (Bosa no mura, Onsen Yamato no Yu, Katori-Schrein), die Reiseführer Narita zuschreiben, liegen außerhalb und erfordern eine gründliche Planung, da Busse dorthin sehr unregelmäßig fahren. Die Stadt selbst hat genug Attraktionen für einen halben Tag. Vom Bahnhof (JR und Keisei liegen direkt nebeneinander) geht ein wünderschöne Shoppingstraße – natürlich spezialisiert auf Last-Minute-Souvenirs – zum Nartiansan, ein weitläufiges Tempelareal. Wer einen ganzen Tag spendiert oder gut plant, sollte definitiv den Stadtbezirk Sawara besuchen.


am Shinkansenan Hauptlinienan Nebenstreckeabseits (Bus)
TOKYO ***Kamakura **Nikko ***Kusatsu Onsen *
SaitamaYokohama *Hakone *Manza Onsen *
Nasu-ShiobaraKawasakiKawagoeOze NP *
NaritaKinugawaShima Onsen
MitoBoso PeninsulaIkaho Onsen
Minakami OnsenKashimaTomioka
KatoriNazu Onsen
Izu Oshima
Shiobara Onsen

In der Karte aufgeführt, aber keine Touristenorte (idR sind es Umsteigepunkte)

  • Odawara (Shinkansen, Wechsel für Hakone und eine Burg)
  • Utsunomiya (Shinkansen, Wechsel für Nikko)
  • Takasaki (Shinkansen)
  • Chiba
  • Maebashi

Kamakura und Yokohama (Yabusame und Man)

Heute geht es nach Kamakura; der letzte Tag des Yabusame am großen Tsurugaoka Hachimangu. Um kurz vor 12 erreiche ich den Bahnhof von Kamakura; von dort durch die schmale Einkaufsstraße zum Schrein. Schon witzig, ich war schon drei mal in Kamakura, und es hat immer geregnet; Heute auch.

Hachimangu

Das Yabusame startet nach Plan um 13 Uhr. Beim Yabusame versucht der Bogenschütze drei Ziele – etwa 30×30 cm groß – zu treffen, die entlang einer 250 m langen Strecke aufgebaut sind. Schwierigkeit dabei ist, daß der Bogenschütze hoch zu Roß sitz und selbiges im Galopp die Strecke entlang saust. Also nicht ganz einfach.

Für den Zuschauer ergeben sich andere Hindernisse: die Rennstrecke ist kurz und schmal. Die eine Seite ist reserviert für gelandene Gäste. Die andere Seite begrenzt durch Fernsehkameras und die Ziele, die weiträumig abgesperrt sind. Fazit: Für alle Zuschauer bleiben knapp 150m, von denen nur ein Bruchteil Sicht auf die Ziele hat. Von daher kann ich mich glücklich schätzen, überhaupt etwas gesehen (und fotografiert) zu haben.

Yabusame

Wenn man kaum was sieht, dann ist die Akustik besonders einprägsam. Nachdem die Reiter in Prozession vorbeigezogen sind, Stille; dann ein „Hajime!“ und das Donnern der Hufe des Pferdes. Dann ein Kiai des Reiters und kurz darauf das Raunen des Publikums. Auch ohne das Ziel zu sehen, weiß man sofort: getroffen oder daneben. Ein Reiter schafft es alle drei Ziele zu treffen. Der Applaus ist entsprechend. Nachdem 6 Reiter durch sind, ziehen sie noch einmal an den Zuschauern vorbei. Der Beste Schütze voran. Applaus und Rufe. Und alles untermalt von den Trommeln des Schreins, die im Hintergrund zu hören sind. So geht es 4 Runden lang. Und nach einer Stunde ist alles vorbei.

Yokohama

Jetzt erstmal was essen und dann ein wenig durch Kamakura laufen. Gezielt steuere ich keine Tempel an. Die hatten wir die letzten Male zu Genüge. Auf dem Rückweg nach Tokyo der (traditionelle) Stop in Yokohama: China Town und den Landmark Tower. Chinatown ist grell und bunt, wie ich es in Erinnerung habe. Mein Abendbrot sind Man. Man sind gefüllte Teigtaschen, die man in Chinatown überall kaufen kann und die superlecker sind. Sie werden in Bambuskörben gedämpft und sind mit allem möglichen Füllungen zu haben: Hünchen, Schwein, rote Bohnen, … 2 Man für je 440yen und man ist pappsatt.


Hier ein Youtube-Link für bewegte Bilder vom Yabusame (nicht von mir).


Link zum Reiseführer / Kartenmaterial


Kanji-Lexikon: Kamakura 鎌倉, Yabusame 流鏑馬, Tsurugaoka Hachimangu 鶴岡八幡宮, Kiai 気合, Tokyo 東京, Yokohama 横浜, Landmark Tower.