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Baseball

Gestern war ein langer Tag. Das wird heute ausgeglichen. Fürstliches japanisches Frühstück um 8 Uhr. Danach geht’s ins Onsen, schließlich ist dies ein Onsen-Hotel. Der Check-out erfolgt um 10 Uhr. Bereits jetzt ist die Idee mit dem Abstecher zur Miyagikyo Destillery gekippt. Ich bin in Kamiyamada also wird dieser Ort erkundet.

Es war nur eine Nacht mit später Ankunft und es war nur als Notfallplan gedacht, falls am Pass was schief gegangen wäre, aber die Nacht hat sich gelohnt.

Ich laufe zunächst etwas durch die Stadt. Sie macht einen verträumten und auch auchgeräumten Eindruck. Ich finde sogar das Kameisei Ryokan, das auf japan-guide erwähnt wurde. Es sieht genauso gut aus wie auf dem Foto.

Dann geht es steil bergauf. Und es ist heiß. Meine Herren. Nach einer gefühlten Ewigkeit (ich glaube er waren volle 500m) stehe ich oben am Schriftzug, den ich gestern Abend hab leuchten sehen. Das ist etwa Halbzeit. Es geht weiter. Es folgt eine kleiner Tempel in einer scharfen Rechtskurve. Ergibt ein gutes Fotomotiv ab.

Nach meiner Karte sollte ich gleich am Eingang zur Rekonstruktion einer alten Festungsanlage (Aratojo Castle) aus der Zeit der streitenden Reiche stehen. Das hier sieht aber falsch aus. Die Straße ist halb zubewuchert. Das Gebäude rechts ist total verfallen. Hier war doch seit 20 Jahren keiner mehr. Die Alternative geht weiter steil bergauf. Ich gehe mal weiter.

Tatsächlich führt mich der Weg zum Kassenhäuschen. Ich erfahre, dass es hier mal eine Art Wildtier-Zoo/Park gab. Das waren die Gebäude an denen ich vorbeikam. Das Ding vor etlichen Jahren pleite. Etwas irritierend ist, dass der Kartenverkäufer ein Fan von deutscher Musik ist; zumal ich bei diesem Thema total blank bin.

Der Festungsanlage ist nicht groß, aber wie man auf den Fotos sieht ganz passabel und der Ausblick ist wirklich gut. Von hier oben sehe ich auch mein Hotel und das Onsen auf dem Dach. Hm ….

Es folgt der Aufstieg. Knapp 100 Höhenmeter auf einer Straße mit 18% Steigung, ähm Gefälle. Klingt einfach, aber bei dieser komischen Hitze (Luft wie kurz vor einem Gewitter) ist selbst abwärts kein Spaß. Zurück am Hotel sammle ich meine Koffer ein, bedanke mich noch mal für den Aufenthalt (das Hotel wirkt zwar etwas in die Jahre gekommen, aber der Service war extrem gut und das Onsen hat nach dem Pass wirklich entspannt) und lasse mich mit dem Taxi zum Bahnhof bringen.

Am Bahnhof habe ich etwas Rerservezeit, die es mir erlaubt den Zug auf dem anderen Gleis näher zu betrachten. Es sind nämlich drei Speisewagen. Das wars. Nur Speisewagen. Es ist der Rokumon, den ich umgehend auf meine Liste für 2020 setze. Das Prinzip ist einfach: Eine Zugfahrt lang Gourmetküche.

Um 13 Uhr bringt mich der Local nach Ueda, wo ich in den Shinkansen umsteige. Ein weiterer Wechsel folgt in Omiya und dann bin ich auch schon in Sendai. Das Metropolitan ist direkt am Bahnhof und hat echt alles: Begrüßungskommitee, Page, Liftboy und mit einem Zimmer im 15. Stock einen guten Ausblick.

Es ist erst 18 Uhr. Ich gehe zur Touristeninfo und frage, ob heute noch was in Sendai anliegt. Als ob ich es geahnt hätte. Gerade jetzt fängt ein Baseballspiel der Rakuten Eagles an. Das sind mit der U-Bahn nur 2 Stationen. Auf geht’s.

Ich bin zum Anfang des dritten Inning an meinem Sitzplatz, habe ein Bier in der Hand und die Stimmung ist super. Das Bier wird hier übrigens direkt am Sitzplatz gezapft. Überall läuft Personal mit einer Rucksackzapfanlage herum. Und es gibt Auswahl: Asahi, Kirin und Sapporo. Man muss nur auf das richtige Fass warten.

Das Spiel endet mit einem knappen Sieg für die Eagles. Zwischendurch gab es choreografierte Fangesänge und diese Nummer mit den Luftballons am Ende des 7. Inning. Aber das schönste: Keine Randale. Weder während noch nach dem Spiel.

Zurück im Hotel gönne ich mir noch ein Stop in der Knight Bar. Hier war ich schon 2008. Perfekt gestylte Barkeeper in einer dunklen, stilvollen Bar, dazu etwas teure Drinks. Aber für einen Manhattan sollte es reichen. Den 30-jährigen Hibiki würde ich gerne testen, aber das Glas (15ml) kostet 10.000yen (etwa 80€). Nein Danke. Obwohl, so dicht komme ich wieder an diesen Tropfen …. Nein.

Da ich das Schlafdefizit von vorgestern offenbar immer noch nicht ausgeglichen habe, ist jetzt Feierabend. Für einen Hotelwechseltag mit viel Zugfahrt war das eine ziemlich gute Ausbeute. Ich bin zufrieden und hundemüde.

Sendai (仙台)

Vorwort: Je länger ich an diesem Eintrag schreibe, desto mehr überlege ich, ob Sendai die Einstufung „SOLL“ verdient. Ich lasse es erst einmal dabei, auch weil Sendai wegen der Shinkansenanbindung ein gutes Basislager für Matsushima, Hiraizumi, Kitakami und sogar Yamadera  und Morioka ist. Naruko ist,  solange die Schlucht gesperrt ist, keine Reise wert. Sorry, Naruko. Andererseits kann Sendai auch gut als Tagesausflug geplant werden.

  • Zuihoden Mausoleum : MUSS
  • Rinno-ji : SOLL
  • Osaki Hachimangu : KANN
  • Burgruine : auslassen

Zuihoden und Mausoleum : Zuiho-den ist ein Tempel im Süden in einer kleinen Flussschleife. Zum Tempel gehört das Mausoleum von Masamune Date. Pflichtprogramm. Die Gebäude sind aus schwarzem Holz und die reichlich verziert. Sonst fällt mir gerade nur Nikko ein, wo es solche Farbpracht gibt. Zudem liegt das Ganze an einem Berghang mitten im Wald. Mehr geht nicht. Fazit: MUSS

Sendai Castle Site (Aoba Castle) : Die Burg steht nicht mehr. Es sind nur noch ein paar Mauern und ein Eckturm vorhanden. Oben steht noch ein Schrein, aber als Sightseeing-Spot ist der Areal eher weniger was. Gut, man hat einen  Blick auf die Stadt Sendai. Aber ohne markante Skyline ist das auch nicht der Kracher.

Ich hatte das Glück, dass ich 2008 zur Kirschblüte da war und just in diesem Moment eine Kyodo-Vorführung stattfand. Das war ein wahrer Eyecatcher. Wenn  jemand rauskriegt, wann das immer stattfindet, sagt es mir und plant einen Besuch ein. Ansonsten ist das Fazit: AUSLASSEN und stattdessen eher die nachfolgenden Stops planen.

Rinno-ji und Osaki Hachimangu : Tempel und Schrein werden vom Loople-Bus nicht angefahren und liegen im Nordwesten. Ich habe beide nicht besucht, was ich aber bei Gelegenheit nachholen werde.

Zum Rinno-ji gelangt man mit der U-Bahn oder der JR-Senzan-Line. Der Haltepunkt ist Kita-Sendai. Von dort ist etwa 1km Fußmarsch. Der Tempel bietet einen japanischen Garten mit Teich, sowie eine Pagode, die man von besagtem Garten aus sieht. Fazit = SOLL

Das Design des Osaki Hachimangu ähnelt den Gebäuden im Zuiho-den; schwarze Hälzer mit bunter Verzierung. Mehr kann ich aus den Internetinfos gerade nicht ablesen. Fazit = KANN

Zu Hachimangu ist es zu Fuß etwas weit. 2,5km vom Rinno-ji oder 2,5km von der U-Bahnsstation Kita-Yobancho (evtl. einfaacher, da immer geradeaus). Kürzer ist es von der Jr-Senzan-Station Kunimi. Da die Karte nur eine dünne Linie hat, vermute ich, dass man etwas Ortskenntnis braucht, um den Weg zu finden. Wenn ich die japan-guide-Karte richtig interpretiere ist der Schrein mittlerweile Teil der Loople-Bus-Tour. Das war 2008 noch nicht der Fall.

Möglich Reiseroute mit Start am Bahnhof : Loople Bus zum Zuihonden. Von dort weiter zum Osaki Hachimangu mit Zwischentop an der Burg oder eine Museum. Und zum Schluss sich irgendwie zum Rinno-ji durchschlagen. Von dort dann bequem mit der JR oder U-Bahn zurück zum Bahnhof.

Sendai ist zudem die Heimat der Baseballmannschaft „Tohoku Rakuten Eagles“. Das Stadion liegt etwas außerhalb des Stadtkerns ist aber mit U-Bahn gut angebunden.  Hier habe ich 2008 mein ersten Baseballspiel gesehen.

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide
[Stand der Informationen: 2008 / Stand 11/2017]

Die Hotels 2008 (chronologisch)

Hotel Edoya (Tokyo) / ホテル江戸屋:
3-20-3 Yushima, Bunkyo-ku, Tokyo, 113-0034 Japan
reserve@hoteledoya.com; phone: +81.3.3833.8751; fax: +81.3.3833.8759

Bevor ich mich hier wiederhole, schaut in meine Hoteleintrag der 2010er Reise. In der Gallerie findet ihr die Bilder, aus den Räumen, die ich dieses Mal bezogen haben . / Before Before I repeat myself , just look at the blog for the Hotels of the trip 2010. Here you will just see some picture of the rooms I stayed this time. It was not my room 307.

Hotel Tsuchiya (Nagoya) / ホテルつちや
2-16-2 Noritake, Nakamura-ku, Nagoya, Aichi, 453-0014 Japan
phone: +81.52.451.0028, fax: +81.52.451.9361

Das Hotel ist ein Business-Hotel. Das ist in Japan die Bezeichnung für ein einfache, gute Hotel zu einem güstigen Preis. Mein Zimmer war ein einfaches Tatamizimmer, das aber all meinen Belangen hinreichte. Ein eigenes Badezimmer mit Dusche wurde ergänzt durch ein Ryokan Onsen, indem man sich abends entspannen konnte. / This is a business hotel. In Japan theses are simple equiped but good hotels for a fair price. My room was a tatami room. This always meets my requirements. I had a private bath and toilet. And there was a small Ryokan Onsen available.

Umgebung: Das Hotel liegt westlich vom Bahnhof. Um das Hotel herum ist nicht viel los. Es gibt einige Kneipen und Restos für das Abendprogramm. Das Touristenprogramm spielt sich aber östlich des Bahnhofes ab. Die Lage ist also etwas ungüstig. Aber die Nähe zum Bahnnhof hat seine Vorzüge, wenn man Dinge außerhalb von Nagoya besichtigen will. / Surrounding: The hotel ist west from the train station. A residential area. Nothing so see. There some restos and Izakaya, but no tourist attractions (they are all east of the station) or amusement district (like in Ueno, Tokyo).  Therefore it maybe not the best location, but you are really close to the station.  A big benefit, if you plan daytrips outside Nagoya.

Wegbeschreibung: Die Strecke vom Bahnhof (5-8 Fußminuten) kann man mit einem Rollkoffer gut zu Fuß zurücklegen. Am Bahnhof den Westausgang nehmen. Die beiden Hochhäuser sind dann auf der anderen Seite der Gleise. Der großen Straße, an deren Ecke „Bic Camera“ ist, folgen. An der vierten Ampel (bei Bic Camera ist die Eins) rechts abbiegen. Wenn ihr am Family Mart vorbeikommt, seid ihr zu weit. Das Hotel ist an der zweiten Straßeneinmündung links, kurz vor dem Spielplatz. / Getting there: You can walk the distance (5-8 min). Use the West exit. You are correct if the two skyscaper are behind the tracks. There is a big street in front of you. At the corner is „Bic Camera“. Follow that street until the 4th traffic light (the one at Bic camera is No.1). If you pass a Family Mart you walked to far. Turn right. The hotel ist on the second junction on the left. Behind the hotel is a playground.

Asunaro, Hida-Takayama / 翌檜(あすなろ)
2-96-2 Hatsudamachi, Takayama, Gifu, 506-0008 Japan
asunaro@iris.ocn.ne.jp; phone: +81.577.33.5551; fax: +81.577.34.6155

Das Asunaro ist in einem alten Samuraihaus untergebraucht. Allein die Lobby mit den dunklen Hölzern und der Tatamiecke mit Feuerstelle ist ein Hingucker. Ich hatte ein Tatamizimmer mit Dusch. Mehr braucht man nicht. Der Blick aus dem Fenster war auf einen großen Parkplatz. Aber zum Glück gibt es die Papierschiebewände. / The Asunaro is located in an old samurai house. The lobby is an eye catcher: dark wood, a fire place with tatami. All you need. But don’t look out the window. At my room there was a big parking lot. Close the japanese paper slider. It works. You are back in old times. My room provided a nice tatami room and a private bathroom (the famous cubicle).

Umgebung: Das Asunaro liegt etwas abseits der alten Häuser. Mal läuft etwa 5-8 Minuten. Die Umgebung gibt auch nicht viel her. Zur Ginza (halbüberdachte Shoppingstraße) sind es 3 Minuten zu Fuß. Dafür sind es auch nur 8 Minuten zum Bahnhof. Bei Tripadvisor gab es für die ungünstige Lage die meisten Minuspunkte. Kann ich nicht nachvollziehen. Man sieht doch vorher auf der Karte wo es ist. / Surrounding: The Ryokan is a little bit outside the area with the old houses. You have to walk at least 5-8 minutes. Around the ryokan there is not much to visit. The shopping street ist 3 minutes away. But the train station is also in 8 min walking distance. At Tripadvisor there were some negative points for the location. I can understand somehow. But hey, check the map before you book a ryokan and don’t complain about the location afterwards.

Wegbeschreibung: Die Entfernung zum Bahnhof ist gerade eben noch akzeptabel für einen Fußmarsch. Wenn ihr aus dem Bahnhof kommt, links abbiegen. An der ersten Ampel nach rechts. An der nächsten Ampel nach links. An der nächsten Kreuzung mit Ampel müßtet ihr es schon auf der linken Seite (ca. 30m hinter besagter Kreuzung) sehen. / Getting there: The distance is walkable but you might get a taxi. Leaving the train station follow the road to the left. On the first traffic light turn right and on the next traffic light left. At the next traffic light you should see the ryokan on the left side.

Nikko Kanya (Nikko) / 日光金谷ホテル
1300 Kami-Hatsuishimachi, Nikko, Tochigi, 321-1401 Japan
nikko@kanayahotel.co.jp; ph: +81.288.54.0001; fax: +81.288.53.2487

Das Nikko Kanaya war das erste Hotel im westlichen Stil in Japan. Wenn man das Hauptgebäude betritt, unterschreibt man das sofort. Es ist wie ein Sprung ins viktorianische England (allerdings mit kleine japanischen Details). Das Hauptgebäude, in dem mein Zimmer war, ist noch so wie vor hundert Jahren. Was allerdings den Nachteil hat, das die Dielen qietschen und die Haustechnik (Heizung und Klimaanlage) auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat. In Deutschland würde man von „Renovierungsstau“ sprechen. Ich mag es wie es ist. Aber bei Tripadvisor gibt auch negative Kritiken. / The Nikko Kanaya was the first western style hotel in Japan. If you enter the main building, you agree without a doubt. It is like a time jump into victorian England (with some japanese details). The main building, where my room was located, is still like hundred years ago, with all the benefits and disadvantages: noisy floors, old central heating. You really need to update things, but I liked it like it was. Maybe there are some critics on tripadvisor, but that is not fair.

Der Speisesaal ist schon vornehm. Noch stylischer ist die Dacite Bar. Sie schreit nach Jazzmusik und Whiskey. Das ganze hat seinen Preis. Japan ist ohnehin nicht billig und für das Kanaya muß man richtig hinlangen. Wer den alten Charm nicht mag, wird das Preis/Leistung-Verhältnis nicht gut finden. Der Service ist aber alleman sein Geld wert. / The dining room is stylish. But the cherrhy on top is the Dacite Bar. It’s design is calling for Jazz music and whiskey. But all this has its price. And Japan is not cheap in the first. In Kanaya you really can spend your travel money. But it is worth every yen.

Umgebung: Das Kanaya liegt exakt am Eingang zum Tempelbereich in Nikko. 2 Fußminuten. Dichter ran geht nur noch, wenn man auf dem Gelände selbst wohnt. Direkt vor der Einfahrt ist auch die Bushaltestelle. Busse fahren von hier in die Berge und nach Chuzenji. Zudem gibt es einen Hotel-Shuttle zum Kanaya-Hotel am Chuzenji. / Surrounding: The Kanaya is right in front of the temple area. You have to walk 2 minutes. In front of the hotel is a bus stop. Busses also go into the mountains at Chuzenji and to the Falls. There is also a hotel shuttle to the Kanaya hotel at Chuzenji.

Wegbeschreibung: Es ist zu weit zum Laufen. Nehmt euch ein Taxi oder sagt dem Hotel, wann ihr am Bahnhof (und an welchem, es gibt zwei) eintrefft. Die schicken dann Shuttle. Wer dennoch laufen will, folgt einfach der langen Straße vom Bahnhof zum Tempelbezirk. Kurz vor der Kreuzung geht es links sehr steil die Hang hinauf. / Getting there: Get a taxi or wait for a bus. It is to far from the train station to walk. If you want to, just follow the main road to the temple area until it ends. The hotel is on the left side 40m before the junction. From there it is a small steep walk uphill. You can also tell the hotel when you will arrive. They will pick you up.

Bansuitei Ikoiso / 晩翠亭いこい荘
1-8-31 Kimachidori, Aoba, Sendai, Miyagi 980-0801, Japan
ph: +81.22.220.7885; fax: +81.22.223.2222

Das Ryokan liegt zwar im Zentrum Sendais aber abseits der Touristenpfade.  Es ist so gut versteckt, daß mein Taxifaher suchen mußte. Wir haben es erst entdeckt, als wir quasi schon davor standen. Das Ryokan ist klein und die Zimmer sind sehr einfach gehalten. Es bietet aber alles was man braucht und glücklich sein. Mich hat nur gestört, daß ich nicht mein eigenes Badezimmer hatte. Das wußte ich aber vorher. Es gibt ein Ryokan Onsen, daß leider den optischen Charme eines Onsen vermissen läßt, was aber der Entspannenden Wirkung keinen Abbruch tut. / This ryokan is in the center of the city Sendai but a little bit away from the touristic paths. And it is hidden good in second row. Even the taxi driver had a hard time to find it. The room was small and, like always, very functional. The only disadvantage for me was, to not have my own bath room. But I knew before. Therefore, no negative points. And there was a ryokan onsen. Not the same charme like the original one but still relaxing.

Umgebung: Nichts. An der 48 liegen ein paar Restos und auch in der näheren Umgebung gibt es immer wieder ein paar kleinere Läden, aber prinzipiell ist es um das Ryokan herum sehr ruhig. / Surroundigs: Nothing. At highway 48 there are some restos and the smaller shops. Otherwise it is very quit arround the ryokan. The hospital is close by.

Wegbeschreibung:  Nehmt euch ein Taxi. Und dann ist es etwa: 2 U-Bahnstationen nach Norden bis zur Bundesstraße 48. Nach links abbiegen Richtung Uniklinikum und dann irgendwann noch vor dem Klinikum links in eine von diesen Nebenstraßen. Ich kriege es nicht mehr zusammen. / Getting There: Get a taxi. The ryokan is 2 subway stations to the north and the you have to follow the 48 to the left. A few hundred meters before the hospital turn left into one of the narrrow streets (I cannot remember which one). The roykan was right handed side in second row.

Hotel Sansui (Tsunagi Onsen)
84-9 Tateichi, Tsunagi Morioka, Iwate, 020-0055 Japan

Es macht von außen nicht viel her und auch die Lobby wirkt auf den ersten Blick etwas kühl. Aber wenn man erst einmal im Tatamizimmer angekommen ist, ist das auch egal. Bucht das Zimmer mit Abendessen. Ich weiß, daß es teuer ist. Aber schaut euch die Fotos im Blog an. Mehr geht nicht. Das Hotel hat ein Onsen indem man ideal entspannen kann. Vom Außenbecken aus kann man über den See blicken.

Umgebung: Tsunagi liegt etwas ab vom Schuß. Für Leute, die Morioka erkunden wollen ist der Ort nichts. Es gibt zwar einen Bus, aber der fährt auch nicht so oft und braucht 25 Minunten. Der Ort ist also eher für entspanntes Nichtstun. Auch der Akita-Shinkansen liegt etwas zu weit weg. Ich wurde vom Personal gefahren. Den Luxus kann ich euch nicht garantieren. / Surroundings: Tsunagi is a remote place. For people that want to visit Morioka this place is not good. The bus connection is infrequent and takes 25 minutes. It is more place for hiking and doing nothing. Also the Akita-Shinkansen is to far away. The hotel personal drove me to the station. This kind of special service I cannot guarantee.

Wegbeschreibung: Das Sansui kann man gar nicht verfehlen. Der Bus fährt über die Brücke und stoppt unten an der Hauptstraße an einem Family Mart (?). Die Straße einfach bergauf zu dem grünen Hochhaus. 2 Fußminuten, maximal. / Getting There: You cannot miss it. The bus from Morioka to Tsunagi crosses a bridge and stops at the other side at a Family Mart. Just follow the street uphill. The hotel is the green building on the right side. Just 2 minutes of walk.

Nachtrag: Wie immer findet ihr die Hotels auch bei Tripadvisor. Die durchschnittliche Bewertung entspricht nicht meinem Eindruck. Ich würde durchgehend eine Note höher bewerten. Allerdings sind meine Ansprüche auch etwas anders, als die eines normalen Touristen. Ich werde mich demnächst wieder um die „mehr Japan“-Seiten kümmern. Dann gibt es einen Stapel links für Hotel- und Ryokan-Reservierungen. / By the way … Like always, you’ll find all the hotels at tripadvisor. The average rating doesn’t match my rating. Maybe I am not the average tourist. I would rate always a half level higher. I will write about this sometimes in a bigger article about ryokans and hotels.

2008 – Ein erstes Fazit

Wie soll ich es sagen: das Takayama Matsuri und das Nikko Matsuri waren der Hammer. Auch die Reste der Kirschblüte waren umwerfende eindrücke. Dennoch bliebt bei dieser Reise ein fader Nachgeschmack. Mein Fehler: Ich hatte keine detailierten Pläne für den Tag sondern nur so grobe Idee. Das endete zu oft in vertrödelten Tagen bzw. Abschlüssen Bsp.: nach Matsushima noch nach Ishinomaki, nach Ise noch nach Toba. Hätte man sich beides schenken können. Und so bleibt diese Reise, trotz der vielen guten Momente, gefühlt unterdurchschnittlich. / How shall I put it: Takayama Matsuri and Nikko Matsuri were awesome, mind blowing. Wow. Also the end (remains) of the cherry blossom was something. But there is always a bad after taste and it was my fault: I didn’t created a detailed plan for the day. This results in many half used days that spoiled the overall sum up Matsushima/Ishinomaki and Ise/Toba are good examples. And in total this holiday feels a little bit averaged.

Hier die Top 5 von diesem Urlaub, die es bequem in die Top10 aller Japanreisen schaffen werden. / Here the top 5 of this trip. They easily will make for the over all Top10.

Worst 5: Die schlimmsten 5 Tage sind auch schnell ausgemacht. Wie schon zuvor waren es Rengentage, wobei nicht jeder Regentag schlecht war. Oben auf der Liste steht der Tagesausflug nach Chuzenji. Es folgen zwei Tage mit blöder Zugplanung: Der Ausflug nach Aizu-Wakamatsu und der nach Hakone. Die Liste wird komplett mit den beiden Tagen, bei denen ich das Ende versemmelt habe: Matsushima/Ishinomaki und Ise/Toba. / The worst 5 days are easy to list. Like before the include rainy days (but not all rainy days are bad). Right in top of the list is the daytrip to Chuzenji.  Followed by days with a stupid planning of train connections: The trip to Aizu-Wakamatsu und to Hakone. The list will be completed by the days that sucked at the end: Matsushima/Ishinomaki and Ise/Toba.

Es bleibt die Frage: Lag es an der Planung oder wird Japan langweilig? Auf der ersten Reise hatte ich den Crashkurs: viel gesehen, alles war neu und unbekannt, ich konnte werder Sprache noch Schrift. Das hat sich geändert und damit natürlich auch der Blick auf die Dinge. Der nächste Urlaub wird es zeigen. / The question that remains is: Was this trip below average in planning or is Japan gettting boring. The first trip was a stunning and exciting. The land was new, I couldn’t read Kanji or speak any word Japanese. This has changed, and therefore my view on Japan. The next holiday will show.

Die nächste Reise: In zwei Jahren? Bestimmt. Aber wohin? Hokkaido schwirrt mit im Kopf herum. Mal sehen. Hokkaido bietet keine Tempel und Schreine, sondern Landschaft. Ob ich aber der Typ für Wandern im Grünen bin, muß ich noch ergründen. / The next trip: May in two years? Sure, but where to go? Hokkaido comes to mind. There are no temples and shrines. There is only scenery. But I don’t know if I am the right person for this.

Sendai und Baseball

Frühstück fällt heute aus. Ich habe von gestern noch ein paar Mochi. Die sollten als Proviant reichen. Dann geht es zur Touristeninfo am Banhof. Dort bekomme ich den Tip mit dem Loople, ein Touristenbus, der die Hotspots von Sendai ansteuert. Das klingt nach einem gutem Weg Sendai zu erkunden. Ich habe nämlich keine Karte. Und wenn ich die Museen und  uninteressantes rauskürzt, sind es auch nur noch ganz wenige Haltepunkte. Zwei um genau zu sein. Der Rest rangiert bei mir unter „kann-Option“.

Der erste Stop ist das Zuihoden Mausoleum von Date Masamune. Es beginnt mit Stufen und der Erkenntnis, daß der CCD-Chip verdreckt. Beim Reinigungsversuch sauge ich die letzten Elektronen aus den Batterien (vergessen zu laden). Der Tag fängt ja gut und mit einem Stop beim 7eleven an. Die Anlage ist die Wucht. Ein Muß in Sendai. Die Bauten erinnern etwas an Nikko: dunkles, fast schwarzes Holz, die aufwendig konstruierten Tragbalken bunt lackiert, dazu extrem verspielte, genauso bunte Holzschnitzereien. Im Hintergrund der Wald und vereinzelnt Kirschblüten in der Luft, die an die Luft nach einem Sommerregen erinnert (= poetische Umschreibung für schwül heiß, aber noch ertragbar). Ich entschließe mich für einen Gang durch den schattigen Zedernwald.

Danach geht es zurück zum Loople und weiter zum nächsten Stop: der Burg. Von der steht nicht mehr viel, Die Grundmauern, um genau zu sein. Aber oben hat man einen super Ausblick über Sendai. Auf dem Gelände steht ein sehenswerter Schrein und … hier passiert gleich etwas: Es sind Stühle aufgebaut, und Kyodoziele. Das Areal ist abgeflattert. Ich glaube, ich bleibe noch etwas. Japaner in traditioneller Kleidung beginnen sich zu sammeln, alle mit Bogen ausgerüstet. Keine Ahnung wie die in den übergroßen Holzbotten laufen können.

Dann geht es auch schon los: Formelles angrüßen, aufstellen und — jetzt kommt der meditative Part — schießen. Der Bogen wird am gestreckten Arm nach oben gehalten. Der Pfeil angesetzt. Dann bewegt man die gestreckten Arme nach unten und spannen so den Bogen. Der Rest ist eigentlich nur noch loslassen. Der Haken ist, daß das ganze nur mit ausrechender Konzentration und Kraft in den Fingern, die die Bogensehne halten, klappt. Alles zusammen (Bogenschützen, Kirschblüte, Schrein) formt wieder das Bild, das man von Japan hat, wenn man im Reiseführer blättert.

Dann geht es weiter. Die 17-Uhr-Regel kreuzt den Rest meines Sendai-Plans. Ich bin mit dem Pflichtprogramm eh durch. Es geht zurück zum Bahnhof. Ich hatte irgendetwas von einem Baseballspiel gelesen. Jetzt muß ich nur noch wissen wo. Ist einfach: Vom Banhhof mit dem Local zwei Stationen. Ich treffe zum 5 Inning ein. Die Karten sind jetzt billiger, aber trotzdem noch 2000円. Ich nehme einen Platz im Right Field. Schnell sind knapp 2 Stunden rum und das Spiel ist zu Ende.

Es folgt ein Klamottenwechsel und dann geht es erneut zum Bahnhof. Essem im Metropolitan mit allen Extras: Rotwein, Creme Brulee, usw. Und bezahlt hätte ich mit der Suica, wenn genug Geld drauf gewesen wäre. Das Ding ist echt ein Allrounder. Wo kann man schon mit einer U-Bahn-Karte sein Essen bezahlen, wenn nicht in Japan. Anschließend folgt der Wechsel in die Cocktailbar. Wie immer in Japan: extrem edel. Der Kellner kommt mit Stil und Service an einen britischen Butler heran. Ich weiß jetzt schon, daß ich das in Deutschland vermissen. Um 22:30 geht es im Eiltempo zurürck zum Ryokan. Curfew ist um 23 Uhr. Schnell noch ein heißen Bad und dann ist der Tag zu Ende.

Nachtrag 2011: Erdbeben und Tsunami haben Teile Sendais zerstört. Alle angesteuerten Sehenswürdigkeiten stehen aber noch.