Archiv der Kategorie: 8 .. Tokyo Eye on Sakura

Es scheint wahr zu sein. Ich habe alle wirklich interessanten Orte besucht. Aber ich habe es geschafft auch dieses Jahr eine Mischung als Bekannten und Neuen zu kombinieren, eine Mischung als Großstadt und Dorf, Festivals, Kirschblute und ländliche Idylle. Ich werde alte bekannte Treffen und neue Ideen … Und ich habe ein Tag Reserve, wo ich nach Minamisoma (oder ganz nahe dorthin) fahren könnte. Der Ort exisiert nicht mehr (Tsunami) und liegt nur ein paar Kilometer enfernt vom Reaktor Fukushima.

Hotels 2018 (Teil 2)

5 – Ogiwarakan, Chikuma/Togura
1-31-3 Kamiyamada Onsen, Chikuma, Nagano, 389-0821 , Japan
phone: +81.26.275-1018 ; fax: +81.26.276.1018

Das Ogiwarakan war eines der drei Zusatzhotels. Auf der Reise über den Tateyama-Kurobe-Pass hatte ich das Gepäck aufgegeben und musste es in Nagano einsammeln. Es bestand aber die Gefahr, dass ich zu spät am Abholpunkt ankomme. Das Ogiwarakan war ein Hotel „in der Nähe“ … und ich fand das Foto im Internet einladend.

Das Hotel: Das Hotel ist ein schon etwas älterer Betonbau. Das mindert den Charme. An vielen Stellen ist der Lack schon ab. Definitiv. Aber: Das Foto wurde in Teilen erfüllt: Ich wurde von einer Dame im Kimono begrüßt. Und nicht nur das. Am Eingang hing eine Schiefertafel, auf der ich namentlich als Gast genannt wurde. Das würde in Deutschland seit Neuestem gegen die DGSVO verstoßen, aber mir ist das so scheißegal. Ich finde solche Details einfach cool.

Das Zimmer: Das Zimmer war ein Tatamiraum mittlerer Größe mit eigenem Bad. Über Tatamiräume kann man nicht viel sagen. Haste einen gesehen, hast alle gesehen.

Onsen: Das Hotel besitzt ein Indooronsen und ein Rotenburo auf dem Dach mit Blick über die Stadt und auf den benachbarten Berg. Beide Bäder sind wie das Hotel schon etwas älter. Das Design ist Standard und nichts spezielles.

Essen: Abendessen hatte ich leider nicht bestellt, da ich ja nicht wusste, wann ich eintreffe. Ich habe ein Kaisekimenü verpasst, das nach Auskunft der anderen (japanischen) Gäste gut ist. Das Frühstück war traditionell Japanisch mit all den Dingen die ich mag und nicht mag.

Umgebung: Das Hotel liegt in Kamiyamada Onsen; ein kleiner verträumter Ort, indem nichts los ist. Viele Onsenorte wirken runtergerockt und veraltet. Der Ort ist eine Aussahme. Oben auf dem Berg gibt es einen Tempel; noch weiter oben die Rekonstruktion eines kleinen Fort aus der Samuraizeit. Es ist keine Burg, eher ein befestigtes Lager, mit ein schönen Blick über das Tal.

Anreise:  Der nächste Bahnhof heißt Togura und liegt im Ort auf der anderen Flussseite. Er liegt an der Bahnstrecke Ueda-Nagano. Shinkansenreisende müssen an einem der beiden Orte in einen Local wechseln. Hinweis: Der Streckenabschnitt mit Togura Station ist nicht Teil von Japan Rail. Besitzer des JRP müssen extra zahlen.

Zu Fuß sind es etwa 2 km zum Hotel. Vom Bahnhof führt eine Straße weg. An der ersten Ampel rechts gehen, an der nächsten Ampel (etwa 250m) links. Folgt der Straße über die Brücke. Auf der anderen Uferseite biegt ihr links ab und folgt der Straße. Folgt der Straße, sie macht irgenwann eine langgezogene Kurve. Am Ende der Kurve ist auf der linken Seite ein Family Mart. Gleich dahinter ist das Ogiwarakan.

Fazit: Ein traditionelles Hotel, das optisch seine besten Jahre hinter sich hat, in einem Ort, der aktuell keinen Grund hat, dort zu nächtigen. Andererseits war es ein schöner Zwischenstop zwischen Matsuri und Kirschblüte.


6 – Sendai Metropolitan, Sendai
1-1-1 Chuo, Aoba-ku, Sendai, Miyagi, 980-8477, Japan
phone: +81.22.267.2246 ; fax: +81.xxx ; s-yoyaku@stbl.co.jp

Das Hotel: Das Hotel gehört in die gehobene Mittelklasse, wenn nicht sogar in die unteres Luxusklasse. In Deutschland wäre es ein 4-Sterne-Superior.

Das Zimmer: Das Zimmer ist ausreichend groß. Das Design ist mit dem im restlichen Hotel abgestimmt. Am Morgen wartet eine Tageszeitung an der Tür.

Essen: Das Hotel hat zwei Restaurants. Ich war im XXX. Das Design und die Speisekarte sind westlich. Wie alle Hotelrestaurants ist es etwas teurer. Aber man kann hier wirklich gut zu Abend essen. Im Restaurant wird auch das Frühstück serviert. Dabei handelt es sich um großes  Buffet mit westlichen und japanischen Zutaten.

Zum Hotel gehört die Knight Bar. Eine Cocktail- und Whiskybar mit einem perfekt gestyltem Barkeeper. Die Bar war der Grund, warum ich dieses Hotel gebucht hatte. Ich war 2008 schon mal hier. Die Bar hat u.a. Miyagikyo Whisky auf der Karte; und zwar die spezielle Abfüllung, die man nur in de Destillerie  bekommt.

Umgebung: Gleich nebenan ist der Bahnhof. Damit ist das Hotel ein perfektes Basislager. Ansonsten gibt es in Sendai dadurch nichts, was fußläufig erreichbar wäre.

Anreise:  Man verlässt den Bahnhof über den Hauptausgang und gelangt so in die Fußgängerebene oberhalb der Busstationen. Links sieht man bereits das Hotel. Einer der Eingänge ist in dieser Ebene. Entfernung mit Koffer: 2 Fußminuten.

Fazit: Ein Upper Class Hotel mit vielen Annehmlichkeiten und Details. Sicherlich etwas übertrieben, wenn man den Ganzen Tag unterwegs ist. Aber: Das musste sein.


7 – Unizo Inn Express, Morioka
2-10-25 Moriokaekimae Nishidori, Morioka, Iwate, 020-0045, Japan
phone: +81.19.601.3444 ; fax: +81.19.622.7751

Hinweis: Meine Bewertung vom Zimmer ist natürlich gefärbt von der Tatasache, dass ich gerade aus dem Sendai Metropolitan komme, das mehr als das Doppelte kostet.

Das Hotel: Das Unizo ist ein low-budget Hotel. Außer der Rezeption und den Zimmern gibt es es nichts; keine Bar, kein Onsen.  Selbst das Frühstück wurde outgesourced.

Zimmer: Die Räume sind sehr einfach eingerichtet. Sehr einfach. Es gibt ein Bett, einen bathroom cubicle und einen sehr kleinen Schreibtisch und einen Fernseher. Der Rest vom Raum ist vom Typ „Raufaser weiß“. Der Raum war für klein, aber für ein Einzelzimmer ok.

Frühstück: Das Hotel hat kein eigenes Restaurant. Frühstück wird im benachbarten (gleiches Gebäude, Verbindungstür) Nagahama Cafe serviert. Für den Frühstücksgutschein bekommt an Toast mit Butter, Salat, Rührei und Speck; dazu Kaffee mit der Option auf Nachschub (Refill). Was soll ich sagen: Kein Buffet, sehr übersichtlich und genau das richtige für mich. Kein Witz. Ich mochte es, weil es so unkompliziert war.

Umgebung: Nichts. Da ist gar nichts. Morioka liegt auf der anderen Seite des Bahnhofes. Nächster Punkt.

Anreise:  Man sucht zuerst den Westausgang Nishi 1F am Banhhof. Der Fußweg führt über die Nebengleise des Bahnhofs zum Ausgang am Bushaltepunkt „Morioka West Station“. Wenn man gerade aus geht, kommt eine Rolltreppe runter auf die Straßenebene. Hinweis: Das ist bei google-maps nicht eingezeichnet. Unten geht man einfach geradeaus. Man unterquert eine Straße und dahinter sieht man dann den uneren Eingang des Hotels.

Fazit: Für den Preis ganz ok. Es ist low budget und das bekommt man: Bett, Bad und Frühstück.


8 – Asakusa View Hotel, Tokyo
3-17-1 Nishiasakusa, Taito-ku, Tokyo, 111-8765, Japan
phone: +81.3.3847.1111 ; fax: +81.3.3847.2117

Das Hotel: Das Hotel stufe ich in der gehobenen Mittelklasse ein, auf einer Stufe wie das Sendai Metropolitan. Das Foyer ist recht groß. Gemessen daran wirkt die Rezeption fast wie in die Ecke gepresst. Das Hotel hat mehrere Restaurants und eine Bar im obesten Stockwerk mit Blick auf den Sky Tree. Leider ist die Bar sehr klein und später am Abend schnell überfüllt/ausgebucht.

Das Zimmer: Die Zimmer teilen sich in Zimmer mit und ohne Blick auf den Sky Tree. Die Zimmer mit Blick sind natürlich etwas teurer. Man sollte aber das Geld investieren. Selbst aus dem 7. Stock ist der Blick gerade nachts fantastisch. Mein Zimmer war recht groß und hatte sogar einen separten Bereich für den Schreibtisch, der in anderen Hotels immer irgendwo an die Wand gequetscht ist. Das Badezimmer war zwar ein Cubicle, aber von den Farben her höherwertiger als der Durchschnitt.

Umgebung: Das Hotel befindet sich „kartentechnisch“ links vom berühmten Sensoji-Tempel im Asakusa. Zwischen dem Tempelareal und dem Hotel liegt ein Kneipenbezirk, der dutzende Möglichkeiten für Speis und Trank bietet. Aber Vorsicht. Ab 22 Uhr fangen die Kneipen an zu schließen.

Bis zum Senso-ji sind es etwa 300 m. Der kürzeste Weg ist über die Straße direkt gegenüber vom Hotel. Etwas hübscher ist eine Straße etwa 100m südlicher. Sie ist überdacht. Bis zum Sumidagawa mit dem Schiffsterminal sind es etwa 1 km. Die Kappabashi (eine Parallelstraße zur Kokusai-dori an der das Hotel liegt) ist zwei Straßen (etwa 300 m) östlich vom Hotel.

Der Sky Tree ist 2 km entfernt. Problem: Alle Bahnlinien die den Sky Tree anfahren, beginnen erst an der Asakusa Station (1km vom Hotel entfernt) oder kommen nicht in der Nähe des Hotels vorbei. In Asakusa Station starten zudem Züge nach Nikkko und Kinugawa (Nikko Edomura). Für alle anderen Attraktionen in Tokyo und Umgebung muss man zuerst nach Ueno und dann von dort weiter.

Anreise:  Die einfachste Anreise ist sicherlich, wenn man sich (mit seinem Gepäck) nach Akihabara vorkämpft und dann 2 Stationen mit der zuvor erwähnte Tsubuka Express bis Asakusa fährt. Ausgang B ist direkt am Hoteleingang. — Alternativ und evtl. einfacher kann man mit der Ginza-UBahn-Line fahren. Sie hält in Ueno mit unterirdischen Verbindungen zu Keisei Ueno Station und JR Ueno Station. (Mit dem Taxi / zu Fuß sind es etwa 2,5km). Die Ginza Line hält in Nihonbashi Station und Kyobashi Station auch nahe Tokyo Station, hat aber keine Verbindung zum Bahnhof. In Tawaramachi ist der Ausgang 3 bereits in der breiten Straße (Kokusai-dori, Road 462), die nach Norden zum Hotel führt, und auch in der richtigen Richtung. Es sind etwa 250m ab dem Ausgang bis zum Hotel.

Fazit: Ein Upper Class Hotel, das ich etwas überteuert finde. Der Blick auf den Sky Tree ist sicherlich ein Argument. Aber davon abgesehen, hat mich das Hotel jetzt nicht vom Hocker gehauen.


9 – Richmond Hotel Narita / リ ッ チ モ ン ド ホ テ ル 成 田
970 Hanasaki-cho, Narita, Chiba, 286-0033 Japan
phone: +81.476.24.6660 / fax: +81.476.24.6661

Das Hotel: Das Richmond ist ein Business Hotel. Man bekommt somit ein Zimmer im westlichen Stil, Frühstücksbuffet und eine kleine Bar für den Abend. Im Hotel ist alles funktional. Man kann das Checkin per Kreditkarte an einem Terminal in der Lobby durchführen. Bei Zahlung im Voraus reduziert sich das Check-out auf die Rückgabe der Schlüsselkarte.

Das Zimmer: Die Zimmer sind ebenfalls kompakt, funktional und modern eingerichtet. Ein Netzwerkanschluß ist am Schreibtisch verfügbar. Das Badezimmer ist eines dieser alles-in-einem-Würfel aus Kunststoff. Mehr braucht man nicht.

Frühstück / Abendessen: Frühstück ist ein Buffet mit japanischen und amerikanischen Komponenten bestückt. Es ist Standard. Für das Abendessen bin ich in den Barbereich gegangen und habe mehr oder weniger am Bartresen gegessen. Die Speisekarte ist nicht umfangreich hat aber, glaube ich, für den jeden was dabei.

Umgebung: Naritas Sehenswürdigkeiten sind sehr kompakt. Vom Bahnhof führt eine Shoppingstraße zum Tempel. Das Hotel liegt nicht in dieser Straße. Man muß erst die 5 Minuten zurück zum Bahnhof gehen.

Anreise:  Vom Bahnhof führt eine Straße parallel zur Bahnstrecke bergab und dann unter der Bahnstrecke hindurch auf die andere Seite der Gleise. Das Richmond sieht man hinter der nächsten Kreuzung. Zu Fuß sind es etwa 10min.

Fazit: Das Hotel ist nichts spezielles, aber wegen seiner Nähe zum Bahnhof und seiner kleinen Bar ideal für die letzten Nacht vor dem Abflug über Narita Airport. Ich war schon 2012/2013 hier.

Hotels 2018 (Teil 1)

Bei diesem Urlaub waren es sage und schreibe 10 Hotels, die ich in meinen 30 Tagen besucht habe; ein Allzeitrekord. Grund hierfür sind drei Hotels mit nur einer Übernachtung:

  • Düsseldorf Nikko (Anreise zum Flughafen)
  • Kamiyamada (Backup Tateyama-Kurobe-Pass)
  • Asakusa View Tokyo (Souvernirshopping vor Heimreise)

Ohne diese Hotels wären es wieder sieben gewesen, was 4 Nächte/Hotel entspricht. Wie immer ist Hotel Edoya dabei. Dieses mal gab es zudem ein zweites Hotel in Tokyo, das Asakusa View; nicht als potentieller Edoya-Ersatz, no way, sondern wegen des Blicks auf den Sky Tree.


0 – Nikko Hotel DüsseldorfImmermannstraße 41 40210 Düsseldorf, Germanyinfo@nikko-hotel.de; phone: +49.211.834.0; fax: +49.211.161216

Hotel: Das Hotel ist ein gehobenes Standardhotel. Abgesehen vom japanischen Restaurant und japanischen Getränken auf der Karte der Bar wirkt es sehr europäisch. Bei meinem Besuch war das Hotel in einem Komplettumbau begriffen. Von daher kann ich zum bald neuen Desgn nichts sagen.

Zimmer: Mein Zimmer hatte Blick auf die Immermannstraße. Es war groß und vom Design her modern. Das Bad hatte eine Badewanne. Zudem gab es eine Kaffeemaschine.

Umgebung: Das Hotel liegt in der Immermannstraße, die grob gesagt Hauptbahnhof und Kö verbindet. Die Straße ist das Zentrum der japanischen Community in Düsseldorf und bietet zahlreichen japanischen Restauraunts, Kneipen und Geschäften in der Straße selbst und in den Neben- und Parallelstraßen.

Anreise: Vom Hauptbahnhof Düsseldorf aus kann man laufen (ca. 500m). Nehmt den Westausgang (Konrad-Adenauer-Platz). Mittig am Vorplatz beginnt die Friedrich-Eberst-Straße. Die Immermannstraße ist die Parallelstraße rechts davon: Also bis zur Ampel, rechts, bis zur Ampel, links. Kurz hinter der dann nächsten Ampel ist das Nikko auf der linken Seite

Zum Flughafen fährt ein Zug und auch ein Bus (Haltestelle vor dem Bahnhof) ab Hauptbahnhof. Ein Taxi kostet etwa 25€, je nach Verkehrslage auch etwas mehr.

Fazit: Die Lage ist ideal für Japanfans. Ich fand es etwas teuer. Mal sehen, wie es nach dem Umbau aussieht.


1 – Hotel Edoya / ホテル江戸屋
3-20-3 Yushima, Bunkyo-ku, Tokyo, 〒 113-0034 Japan
reserve@hoteledoya.com; phone: +81.3.3833.8751; fax: +81.3.3833.8759

Das Ryokan: Wie in jedem Urlaub, habe ich wieder im Hotel Edoya, meinen Zweitwohnsitz, übernachtet. Im Edoya hat sich immer noch nicht viel geändert. Von daher, schaut in die anderen Berichte.

Das Zimmer: Diese Mal hatte ich Zimmer 107. Es ist  vom Design her identisch mit meinem alten Favoriten 307, den ich mittlerweile schon lange nicht mehr hatte. Der Grundriss war identisch, aber das es im Erdgeschoss gibt, gab es einen kleinen japanischen Garten vor dem Fenster. Rechts vom Zimmer liegt ein Lagerraum. Man hat also nur einen Zimmernachbarn

Umgebung: Ueno verändert sich. Ein benachbartes Gebäude wurde vor 2-3 Jahren abgerissen. Dort entsteht ein Hochhaus. Ansonsten sind Ueno Park, Yushima Tenmangu, Akihabara und Kanda Myoin gleich um die Ecke. Mit den fußläufig erreichbaren U-Bahn-Linien Ginza (G) und Chiyoda (C), sowie der Yamanote und der Chuo-Bahnlinie sind alle Orte in Tokyo schnell erreicht.

Anreise: Von Narita aus empfehle ích weiterhin den Keisei-Liner (für das Hotel Edoya weit besser als der NEX von JR) mit Endstation in Ueno. Von Haneda aus  ist es etwas aufwendiger, da man Kern von Tokyo queren muss. Eine Option ist die Monorail bis Hamatsucho und dort ein Wechsel in die Yamanote oder Chuo bis Okachimachi. Der Rest ist etwa 1.5km Fußmarsch oder ein Taxi.


2 – Dantokan Kikunoya / おごと温泉  暖灯館 きくのや
6-1-29 Ogoto, Otsu-Shi, Shiga, 〒520-0101 Japan
phone: +81.77.578.1281; fax: +81.77.579.4096

Ryokan:Drinnen ist es allemal gemütlicher als außen, auch wenn der Charme einer traditionellen Herberge in einem altem Holzhaus etwas fehlt. Das Gebäude ist nunmal aus Beton und Stein.

Das Personal hat mich morgens zum Bahnhof gefahren. Ich vermute, dass dies kein Standardservice ist. Von daher vielen Dank an dieser Stelle. Im Hotel selbst gibt es keine Waschmaschinen. Es gibt aber, etwa 5 Fußminuten entfernt, einen Waschsalon an der Hauptstraße. Hier gibt es auch Personal, das bei der Bedienung der Maschinen behilflich ist.

Zimmer und Frühstück:Mein Zimmer war ein klassischer Tatamiraum von überdurchschnittlicher Größe. Es gab sogar eine kleine Indoor-Terasse mit Stuhl und Tisch. Eine „private toilet“ war verfügbar. Zum Waschen bin ich dann in den „public bathroom“ gegangen. Es ist schließlich ein Onsen Hotel.

Das Frühstück wird im großen Speisesaal serviert und ist japanisch. Am letzten Tag bekam ich eine westliche Variante (Foto) und bin dem Küchenpersonal dankbar dafür. Ich und Tsukemono werden wohl nie Freunde werden.

Das Onsen: Es gibt ein Indoor und ein Outdoor Onsen im Erdgeschoss. Das Außenbecken würde ich nicht als Rotenburo bezeichnen, da es unter einem Dach ist und nicht unter freiem Sternenhimmel (aber das sind Spitzfindigkeiten). Der Eholungsfaktor ist enorm. Es gibt auch ein Außenbecken auf dem Dach, das man buchen kann (private use).

Umgebung: Das Hotel liegt am Lake Biwa, genauer gesagt an dem schmalen Südende noch südlich der Brücke. Leider liegt es an einer Hauptverkehrsstraße und die Umgebung lädt nicht wirklich zu einem abendlichen Spaziergang ein. So ein richtiges Onsen-Feeling wie in Besho Onsen oder Shibu Onsen wollte nicht aufkommen.

Anreise: Der Bahnhof Ogoto Onsen ist etwa 1,5km entfernt. Sucht zuerst die Straße, die die Bahngleise kreuzt (335) und folgt der Straße in Richtung Osten bis zur Bundesstraße 558. Biegt rechts ab und folgt der Bundesstraße etwa 1km. Das Dantokan ist auf der linken Straßenseite.

Fazit: Ich fand, dass es etwas teurer war als es hätte sein müssen. Aber das liegt primär an der Lage, denn alles in allem ist der Aufenthalt im Dantokan eine schön Urlaubserinnerung. Für Kyoto-Besucher ist es weniger geeignet (15 min Zugfahrt plus Weg zum Banhhof).


3 – Hotel Route Inn Seki / ホテルルートイン関4-3-30 Nishihongo-dori, Seki-shi, Seki, Gifu, 〒501-3803 Japan
phone: +81.575.21.2511; fax: +81.575.23.3412

Das Hotel: Das Route Inn ist ein – wie ich es nenne – Business Hotel. Es bietet ein Bett, eine Badezimmer und Frühstück und damit alles was man auf einer Geschäftsreise benötigt (und im Prinzip auch wenn man jeden Tag im Urlaub auf Achse ist). Darüber hinaus hat es ein kleines Onsen. Das Design ist modern, durchschnittlich und funktional.

Das Zimmer: Das Zimmer ist klein und funktional. Es gibt den typischen Bathroom-Cubicle. Wenn es ein Doppelzimmer war, muss ich sagen, dass es zu zweit etwas kompakt werden könnte.

Frühstück: Das Frühstück ist ein Buffet-Mix aus japanischen und westlichen Dingen. Es gibt ein kleines Onsen im obersten Stockwerk. Ich glaube nicht, dass es echtes Onsen-Wasser ist, aber egal, die entspannende Wirkung ist die gleiche.

Umgebung: Da ist nichts, aber auch gar nichts, was einen vom Hocker reißt. Die Umgebung ist so etwas wie Gewerbegebiet mit vielen leeren Flächen. Ich habe nur ein Izakaya gefunden.

Anreise:  Vom Bahnhof Seki aus ist es etwa 1km. Links und  rechts der Gleise gibt es eine Straße. Das Bahnhofsgebäude ist, aus Minoota kommend rechts. Geht in Fahrtrichtung bis zur nächsten Hauptstraße. Links der Gleise kommt ihr zu einer Ampel mit einem 7eleven. Rechts der Gleise landet ihr bei einer kleine Brücke. Biegt rechts ab. Ab der Brücke hier sind die Wege gleich. Biegt in die zweite Straße links ab und dann an der zweiten Kreuzung rechts. Das Route Inn ist wegen seiner Höhe nicht zu übersehen.

Fazit: Alles in allem war das Hotel ok, aber bei der Lage (Seki) bezweifle ich, dass es für einen Touristen von Interesse ist.


4 – Toyama Excel Hotel Tokyu
CIC Building, 1-2-3 Shintomi-cho, Toyama-shi, Toyama, 〒930-0002, Japan
phone: +81.76.441.0109 ; fax: +81.76.441.0179

Das Hotel: Das Design des Hotels ist modern und wirkt „upper class“. Grau und Braun dominieren und geben zusammen mit ein paar blauen Elementen einen entspannten Gesamteindruck. Fun Fact: Die Zimmernummer ist in einen kleinen Stein graviert, der neben der Tür auf einem kleinen Brett steht (Foto). Ich liebe solche Details.

Das Zimmer: Der Raum ist angenehm groß. Nicht riesig, aber doch groß. Größter Vorteil des Zimmers ist der Massagesessel, den ich ausgiebig genutzt habe. Allerdings musste ich die meisten Funktionen erraten. Erfreulich anders war das Bad. Es war einer dieser Cubicles, aber die Farbe war nicht beige. Man kann sagen, dass es höherwertige aussah als der Durchschnitt.

Abendessen: Frühstück habe ich ausgelassen. Für das Abendessen habe ich zwei mal das Hotelrestauant Ricomonte aufgesucht. Es war etwas kostspielig. Anderseits bekommt man Wagyu im Hotel nicht für Wechselgeld. Es war das Geld wert. Für alle anderen gibt es in den Nebenstraßen um das Hotel herum eine Menge Izakaya.

Umgebung: So viele Attraktionen hat Toyama nicht. Mit der zentralen Lage neben dem Bahnhof ist das Hotel keine schlechte Wahl. Toyama Castle und City Hall Obervation Tower sind unter 1km entfernt. Die Nähe zum Banhhof (speziell zum Dentetsu-Toyama-Bahnhof mit dem Zug zum Tateyama-Kurobe-Pass) war mein Grund für die Hotelwahl.

Direkt um das Hotel herum gibt es ein paar (dunkle) Nebenstraßen mit einem Stapel von Izakya, in denen man den Abend verbringen kann. Das Publikum in manchen ist erstaunlich international.

Anreise:  Der Bahnhof wird gerade wegen der neuen Shinkansenanbindung umgebaut. Ich starte daher mit meiner Beschreibung am Südausgang stehend. Links ist der Eingang zur Bahnlinie Dentetsu-Toyama. Vor euch eine große Hauptstraße. Das Hotel ist in der senkrecht vom Platz wegführende Straße auf der linken Seite. Nehmt die mittlere der 5 Ampeln, um auf die andere Seite zu kommen.

Fazit: Das Excel ist ein westliches Hotel der gehobenen Mittelklasse mit einem guten Restaurant. Seine Lage macht es ideal für ein Basislager für Toyama und Orte in Zugreichweite (Kurobeschlucht, Takaoka und selbst Kanazawa).

Ein erstes Fazit

Tops und Flops

Kommen wir zu den Top-5 dieses Urlaubs. So wirklich herausstechende Tage gab es nicht. Jeder Tag war irgendwie zur Hälfte gut und zur Hälfte naja. Dieses Mal werde ich daher Einzelaktionen mit in die Liste aufnehmen: Die Top-5 sind …

  • Tateyama-Kurobe-Pass: Der Tag war mit viel Bus- und Zugfahren verbunden, aber ich war beim Snow Corridor, habe ich höchstgelegenen Onsen Japans gebadet, den Kurobe Damm besucht und in Nagano vorzüglich gegessen. Abschluss fand der Tag im Dachonsen eines Hotels.
  • Otsu-Matsuri: Die Stimmung war wirklich einmalig.
  • Tokyo: Nihonbashi-Bootsfahrt: <Text folgt>
  • Kirschblüte in Hirosaki: Das war der erste richtige Volltreffer bezüglich der Kirschblüte auf dieser reise.
  • Tendo: Das war einfach ein schöner Tag mit gutem Wetter und Kirschblüte.

Bei den Worst-5 ist es ähnlich. So richtig schlechte Tage gab es nicht. An jedem Tag war etwas brauchbares dran, selbst wenn es nur 2-3 Stunden waren. The Worst-5-ish sind:

  • Wechsel nach Sendai; Der Stop in dem Onsenort war eine Versicherung für den Tateyama-Tag. Das Onsen war gut, kein Zweifel, aber es war unnütz und der Tag damit irgendwie verschenkt.
  • Reise nach Toyama und Toyama; hier hat mich die Zugfahrt genervt (genauer gesagt die ätzenden Touristen ab Takayama) und der Rest des Tages (also Toyama) war … meh.
  • Kitakami: von der Kirschblüte hatte ich mehr erwartet (sie war ok, meine Erwartungshaltung war zu hoch) und der Rest des Tages war einfach schlecht geplant.
  • Nagahama 1: Mal sollte das Matsuri wirklich am letzten Tag besuchen. Vorher ist hier nichts los.
  • Kirschblüte in Tokyo: Das ist eher die gesammelte Enttäuschung über mehrere Tage. Zum Glück hatte jeder einzelne Tag mehr als die Kirschblüte geplant.
Die 10 besten Izakaya

Nicht aufgelistet sind die „alten Bekannten“: Seven and Seven, Scotch Whisy Bar in Ueno, Sendai Metropolotain Knight Bar und die Science Bar Incubator. Die Tatsache, dass ich sie erneut besucht habe spricht für sich. Außer Konkurrenz laufen auch die Hotelrestaurants im Metropolitan, Excel und Asakusa View. Das waren vollwertige Restaurants und damit eine andere Liga..

  • Tokyo, Nakano: Vows Bar
  • Tokyo, Nakameguro: Austernrestaurant
  • Tokyo, Kichijoji: Hamoniku
  • Tokyo, Kanda: Indoor-Yatai
  • Tokyo, Ueno: diese zufällig gefundene Bar in der Nebenstraße.
  • Yamazaki: Das Izakaya am Bahnhof
  • Nagano: Abendessen in dem kleinen Izakaya
  • Sendai: Izakaya mit Gyu-Tan (Rinderzunge)
  • Seki: Das Izakaya in der Nähe des Hotels

 

Gewinne und Verluste

Gewinn: Neben weiteren 4 Wochen in Japan und einen entspannten Urlaub und jeder Menge Fotos habe ich folgende Dinge mitgebracht:

  • 6 Flaschen Whisky für meine Sammlung
  • Küchenutensilien (werde später genauer berichten)

Verluste: Die Reise hat mich neben Geld einiges gekostet:

  • Pentax K-7: Totalschaden
  • Regenschirm: Strebe gebrochen; funktioniert aber noch
  • Wanderschuhe: Nähte sind aufgegangen; wahrscheinlich Totalschaden, aber nach 14 Jahren ist das ok, finde ich.
  • eine schwarze Hose
  • Regenjacke: Auch die ist 14 alt und in Gifu im wörtlichen Sinn zerbröselt.

Rückflug

Heute geht es zurück nach Deutschland. Früh morgens klingelt der Wecker. Für Frühstück ist keine Zeit, da ich bis zum letzte Moment meine beiden Koffer „optimiere“.

Dann folgt die Routine Taxi zum Banhhof, Zug zum Flughafen, Fußmarsch zum Checkin-Schalter. Ich habe das online-Checkin vergessen. Das rächt sich jetzt und raubt mir die erste Hälfte meiner Nerven.  Ich stehe über eine Stunde in der Warteschlange. Weitere 45 Minuten verliere ich in der Warteschlange vor der Sicherheitskontrolle. Das wäre dann die zweite Hälfte meiner Nerven. Von meinem Plan, in der Lounge vorbeizuschauen, ist nichts mehr übrig. Ich bin froh, dass ich es zum Boarding geschafft habe.

War Narita immer so? Oder ist das hier auch eine Auswirkung der beginnenden Golden Week? Wenn ich überlege, war mein letzter Rückflug über Narita in 2013.

Der Rückflug ist unspektakulär. Ich treffe die Stewardess vom Hinflug (nach Nagoya). Das nenne ich mal Zufall. Davon abgesehen ist der Service nicht so gut wie beim Hinflug. Für jedes Glas Wasser muss man die Ruftaste bedienen. Auf dem Hinflug, kam jemand etwa alle 30 Minuten den Gang entlang. Auch ja, die Hälfte der Toiletten ist ausgefallen, was lange Warteschlangen zur Folge hat.

Die nächste Geduldsprobe wartet in Helsinki. Sicherheitskontrolle direkt nach dem Flugzeug. Wäre ja nicht so, als wären wir direkt vor dem Einsteigen kontrolliert worden. Aber hey. Vielleicht hat ja doch jemand an Bord des Flugzeuges eine Bombe per Luftpost geliefert bekommen. Das ist keine Sicherheit. Das ist pure Paranoia. Und … wieder ist eine Stund weg. Ich glaube ich favorisiere nächstes mal wieder Direktflüge.

Dieses Mal habe ich Restzeit für einen Besuch der Lounge, die im Schengenraum ist. NOCH EINE KONTROLLE. Diese Mal wird nur der Reisepass geprüft. Dennoch: Die Technik kriegt es nicht hin und die Mutanten, die keine Ahnung haben, wie man den Pass auf das Lesegerät legt, machen es nicht besser.

Die Lounge schrieb etwas von Dresscode, aber der ist wohl von der Agenda. Drinnen sitzen etliche Menschen im Balkansmoking. Die Zielgruppe passt, zumindest der Sprache nach. Klischee bestätigt.

Und mein Hass auf „Handy“nutzer wächst wieder. In Japan tippen alle auf dem Ding rum. 24/7. Aber sie gehen einem wenigsten nicht auf den Keks (außer sie wandeln vor einem herum ohne Ausweichmöglichkeit). Hier (in Europa) meint jeder, all mit seinem Telefonat nerven zu dürfen. Das Telefon liegt auf dem Tisch, Lautsprecher an und der Nutzer brüllt gefühlt den halben Laden zusammen. Ich habe ein neues Feindbild. Falls sich jemand gefragt hat, wie ich die Zuordnung der Balkansmokig zu „Balkanesen“ gemacht habe: Es gibt ein sehr sehr große Schnittmenge mit den erwähnten Handyusern.

Der Flug nach Düsseldorf bringt auch keine neuen Erkenntnisse. Wir fliegen knapp an Lübeck vorbei, aber leider ist es bewölkt. Es klart erst Höhe Onsabrück auf.

In D’dorf bewege ich mich zu Gepäckband 11, in der Hoffnung, dass Alles den Flug überlebt hat. Gleich neben dem Gepäckband ist der rote Zollausgang. Ich sag den beiden Beamten schon mal, dass sie ihren Bleitstift anspitzen sollen.

Der Karton kommt aus den Tiefen der Förderbänder. Keine Wasserflecken. Entweder hat das saugfähige Polstermaterial funktioniert oder alles ist heil: 6 Flaschen Whisky, 2 Flaschen Sake, 1 Flasche Shochu; Warenwert unter 700€. Es wird pauschal pro Liter abgerechnet. Noch bevor ich den Karton öffne, um die Flaschen zu zeigen, kommt schon die Quittung über 38 Euro etwa. Das ist alles. Wer ist eigentlich so blöd und schmuggelt Alkohol durch den Flughafenausgang?

Ich für meinen Teil kann nicht klagen. Mit gröblich 5€ Aufpreis pro Flasche hätte es sich sogar gelohnt Ballentines in Japan zu kaufen !! Mein 1300yen-Kakubin hat jetzt ungefähr 16€ gekostet. In Deutschland ist der Preis bei 40-50€. Oder: bei 20 Flaschen hat man den Flug gratis … und wäre immer noch unter 700€ Warenwert. Es ist dann aber sicherlich schwer, den privaten Eigenbedarf ohne das Zeigen der aktuellen Leberwerte zu begründen.

Da meine Nerven immer noch an verschiedenen Checkin-Schaltern und Kontrollen verteilt zur Abholung liegt, mache ich einen großen Bogen um die Deutsche Bahn. Zwei schwere Koffer … Nein. Ich miete mir einen Wagen bei Sixt. Es ist ein Fiat 500 (oder sowas); nicht groß und ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass es ein Schaltgetreibe ist.

Das Wetter: Regen. Die Autobahn: gut besucht und teilweise Stau. Ich genieße es! Ich musste keine Koffer zum Bahnsteig tragen und durch den Zug wuchten. Kein Zeitrennen zum Anschlusszug. Ich habe Zeit und immer noch Urlaub. Zuhause kann ich die Sachen direkt in meine Wohnung ausladen.

Morgen ist in Deutschland ein Feiertag. Ich kann also gemütlich ausschlafen und auspacken … und sollte heute noch einkaufen. Daran habe ich bis eben gar nicht gedacht. Der Kühlschrank ist ja leer.

Outside Narita

Shopping war gestern und Rückflug ist morgen. Für heute steht Entspannung auf dem Plan; sowie die Reste von der Narita-Liste 2013.

Nach einem entspannten Frühstück geht es zum JR-Bahnnhof und von hier in Richtung Katori. Ziel ist Sawara. Wenn ich überlege was für eine gefühlte Weltreise es 2006 von Tokyo nach Katori und weiter nach Kashima war. Und jetzt ist Katori nur eine Station hinter Sawara. Für gehört diese Erkenntnis in die Gruppe „Ach, hier kommt man raus, wenn man links abbiegt“.

Zurück zu Sawara: Hier soll es einen Kanal mit alten japanischen Häusern geben. Den Tip habe ich von NHK Journey in Japan und ich glaube, das kann ein sauber Abschluss für diesen Japanurlaub werden. [Nachtrag: Im Juli 2018 lief auf ein Beitrag zu Sawara im Rahmen der Reihe Tokyo Eye 2020.]

Gleich in der Nähe des Bahnhofes finde ich einen Sakaya (Schnapsladen). Eine letzte Chance für Yamazaki. Aber auch hier habe ich keine Chance. Aber ich reserviere die vorletzte Flasche Hakashu, die ich auf dem Rückweg abholen werde.

Auf meiner Karte gibt es zwei Kanäle; einen im Norden und einem im Osten. Man kann auch eine 50%-Chance verhauen. War ein netter wenn auch extrem unspektakulärer Sparziergang. Und ich erreiche den Kanal mit den alten Häusern vom Norden und nicht mittig wie beim direkten Weg vom Bahnhof. Beim direkten Weg wäre der Kontrast zum restlichen Sawara sicherlich abrupt gewesen. So baut sich die Szene nach und nach auf: Kanal … Bäume … das erste Haus … Kurve … weitere Häuser … ich steh mittendrin. Der ganze Abschnitt ist nicht mal 500m lang, aber das reicht. Ich hätte schon früher hier vorbeikommen sollen.

Ich laufe die Straße einmal entlang. Hinter der Brücke mit dem eingebauten Wasserfall kommt eigentlich nichts mehr. Der Kanal geht noch ein Stück weiter, ist aber nicht mehr so gut ausgebaut. Wieso kommt da eigentlich Wasser aus der Brücke?

Mit dem Zug geht es zurück nach Narita. Spanned ist die Fahrt nicht. Zurück in Narita verstaue ich den Hakushu im Schließfach. Ich habe eine Stunde Wartezeit bis zum nächsten stündlichen fahrenden Bus (super Timing, ich scheine ein Talent für sowas zu haben) nach Boso-no-Mura. Das reicht für einen kurzen Rundgang durch die Shoppingstraße von Narita, einen Stop in der Sakebrauerei und Mittagessen (die lokale Spezialität ist Unagi; Aal).

Der Bus fährt nicht direket zu Bosa-no-Mura. Ich muss zwei Ampeln zu Fuß gehen, aber so weit ist es nun auch nicht. [Nachtrag: Ich steige am Anfang eines Neubaugebietes aus, dass man auf googlemaps sofort findet, selbst wenn man es nicht direkt gesucht hat. Scrollt einfach nördlich von Nartia entlang der Nationalstraße 18].

Bosa-no-Mura ist ein Freilichtmuseum mit Bespaßungsprogramm. Leider ist fast alles ausschließlich in Japanisch. Trotzdem, die nachgebaute Post Town ist alleine schon einen Besuch wert. Sie wirkt wie aus einem Samuraifilm. Um das Dorf herum sind mehrere weitere Farmhäuser verteilt. Und ich lerne endlich, wie man diese Kampfkreisel (Beigoma) vorbereitet und bedient. Einfach ist es nicht.

Im öffentlichen Park nebenan gibt es einen Stapel alter Grabhügel (Kofun). Das einzige Problem ist, dass man die meisten Hügel nicht einmal sieht, wenn das grüne Schild mit dem Hinweis daneben steht. Ich verbuche das unter Sonntagsspaziergang und nehme den 17-Uhr-Bus zurück nach Narita.

Das restliche Sonnenlicht nutze ich, um von der Pagode von Naritasan Fotos zu machen. Es sind dann auch die letzten Fotos meiner Kamera. Auf dem Weg zurück zum Hotel rutscht mir die Kamera aus der Hand. Totalschaden. Kein Witz. Meine Pentax K-7 ist hin. Das Objektivbajonett ist aus dem Gehäuse bebrochen, der Blitzschutz ist hin und die Aufhängung des CCD-Chip hat es auch erwischt. „Zum Glück am Ende des letzten Tages“ könnte man einwenden, aber das war unnötig. Zumal das Objektiv, diese Billigscherbe von Tamron das Ganze unbeschadet überlebt hat. Da ist nur ein kleiner Kratzer an der Gegenlichtblende. Das wäre dann die fotometrische Ableitung Murphys Law #30: „Teure ICs sind durch billige Sicherungen geschützt, um im Ernstfall die Sicherung zu schützen.“

Die Jet-Lag-Bar ist in Sichtweite. Ich brauche einen kräftigen Drink. In der Bar treffe den Chef und seinen Hund, die gerade auf dem Weg nach Hause sind. Barkeeper für den Abend ist daher ein Ex-Marine. Mein Frust hält genau drei Drinks, die man als „US-Marines-approved“ bezeichnen kann. Dann ist Schluss. Ich bin gefrustet, nicht blöd. Ich muss morgen früh raus und einen Flug kriegen. Einen Hangover kann ich nicht gebrauchen und mit den ganzen Whisky-Tastings war dieser Urlaub schon alkohollastig genug.

Im Hotel gibt es zum Abendessen nochmal ein schönes japanisches Steak. Dann falle ich ins Bett.


Fazit: Wer Narita schon kennt, sollte Sawara einen Besuch abstatten. Es liegt zwar nicht an der Bahnstrecke zum Flughafen, aber ist einen Abstecher wert. Für den Kanal braucht man gemütliche 2-3 Stunden. Hinzu kommt die Zeit für die Bahnfahrt und das warten auf den Zug. 4 Stunden sollten allemal reichen.