Der Flug ist gebucht

… und von meine Konto sind gerade 900€ verschwunden. Das war mit Abstand das teuerste Flugticket, das ich jemals gekauft habe. Da stellt sich schnell die Frage, warum die anderen alle immer so billig waren, selbst die Direktflüge? Die Antwort ist sehr einfach:

Das Timing.

Wie immer habe ich eine ausgiebige, mehrtätige Suche nach dem optimalen Ticket durchgeführt. Die Erkenntnis war (hier die Kurzform und etwas verfacht):

  • Abflug am 29.03.2018 –> 1200€
  • Abflug am 01.04.2018 –> 1000€
  • Abflug am 03.04.2018 –> 800€
  • Abflug am 06.04.2018 –> 700€

Wenn man nun aber die Kirschblüte in Tokyo sehen möchte ergibt sich das Problem, dass die nach aktueller Vorhersage zwischen 31.03. und 08.04. ihr Maximum hat. Man bezahlt förmlich Kirschblüte mit Bargeld. Der Kompromiss war ein Flug um den 31.03.2018.

Fluglinien einschränken

Der billigste Flug am 31.03.2018 war unter 500€. Allein das klingt schon nach einem Haken, welcher in diesem Fall eine langer Zwischenstop (10 Stunden) und die Fluglinien war: Air China und China Eastern. Die haben nicht den besten Ruf. Ebenfalls herausgenommen habe ich Air Korea und Asiana, obwohl sie gute Bewertungen haben. Diese beiden Airlines erlauben nur ein Gepäckstück. Ich wollte aber für den Rückweg (Souvenirs mit hohem Whiskyanteil) zwei haben.

Umsteigepunkte einschränken

Wenn man nicht direkt fliegt, steigt man irgendwo um. Ich versuche Paris (CDG) und London (LHR) zu meiden, da diese Flughäfen ein Ärgernis sind, das einem den Urlaub versaut. Moskau (MOW) und Istanbul (IST) fallen aus politischen Gründen aus. Auch das erhöhte wieder den Preis

Flugzeit und Umsteigezeiten

Im Angebot war Madrid als Umsteigepunkt. Aber beim Nachrechnen ist mir folgendes aufgefallen: Von Madrid dauer der Flug über 13 Stunden. Von Frankfurt sind es nur 11,5 Stunden.

Es gab Flüge im Angebot, die nur eine Umsteigezeit von 1:20 Stunden oder weniger boten. Das kann nicht gut gehen, denn Boarding beginnt 30 Minuten vor Abflug und meist verliert man weitere 30 Minuten bevor das Flugzeug im Parkposition ist und man endlich am Ausgang steht. Das verbleibende Zeitfenster bietet kein Backup für Verspätungen. Damit fallen weitere Flugoptionen raus und der Preis steigt.

Das andere Extrem waren Gesamtflugzeiten von über 30 Stunden mit entsprechend langen Umsteigezeiten von 17 Stunden oder mehr. Darauf habe ich nun wirklich keine Lust. Ich habe mit ein Limit 22 Stunden gesetzt. (Ursprünglich waren es 18 Stunden), aber dann waren keine bezahlbaren Reiseoptionen mehr übrig.

Am Ende der ganzen Überlegen ergaben sich folgende Randbedingungen, die etwa 20 Flugoptionen übrig ließen:

  • Abflug/Ankunft in Deutschland: Düsseldorf (DUS) oder Frankfurt (FRA)
  • Abflug/Ankunft in Japan: Haneda (HND) oder Narita (NRT)
  • Anreise am 31.03.2018 +/- 2 Tage
  • Abreise am 29.04.2018 +/- 2 Tage
  • Kostenlimit 900€ (Anzeige bis 950€)
  • max. Flugzeit 22 Stunden
  • min. Umsteigezeit 1:30 Stunde
  • nicht die Airports: Moskau, Madrid, Istanbul, (London, Paris)
  • nicht die Linien: Air China, Asiana, Korean Air, China Eastern
  • 2 Gepäckstücke (oder 50€ billiger als die Konkurrenz)
Was ist es geworden ?

Es ist ein Kompromiss geworden, aber ein Besserer als die GroKo, die sich gerade in Berlin formt.

  • Reiseroute: Düsseldorf –> Helsinki (+ Nagoya) –> Narita
  • Reisezeit: 01.04.2018 bis 30.04.2018
  • Fluglinie JAL/Finnair mit 2 Gepäckstücken á 32kg

Fangen wir mit den Vorteile an:

  • Der Umsteigepunkt ist Helsinki-Vantaa. Der Flughafen liegt in Reiserichtung. Von hier nach Japan sind es nur 9,5 Stunden. Das klingt besser als 11,5 oder sogar 13 Stunden. Auf dem Hinweg sind zwar nur 1:45min zwischen den Flügen, aber Vantaa ist relativ überschaubar. Der Übersichtsplan zeigt nur ein einziges Boarding Gate. Die Lounge ist gleich daneben.
  • Der Startpunkt ist Düsseldorf. Der Flughafen ist 10km vom Zentrum entfernt. Wenn ich einen Tag vor Abflug nach dort verlege, kann ich einen Abend in der Immermannstraße ergänzen. Ich glaube die Extranacht in Fughafennähe gönne ich mir. Das hast 2016 die Sache unglaublich entspannt.
  • Der Flug führt über Narita. Ich habe den Flughafen seit 2013 nicht mehr gesehen, und ich habe die Chance auf eine zweite Runde für Narita-Sightseeing (Sawara Town, Bosa no Mura), Narita-Shopping (Messer und andere Dinge) und Narita-Nightlife (Jet Lag Club).

Es gibt aber auch ein paar Nachteile:

  • Der Hinflug dauert 21 Stunden und hat einen zweiten Stopps in Nagoya, der 6 Stunden dauert. Da ich aber dort nach Japan einreise, könnte ich den Flughafen kurz verlassen. Aber ich am Ende meint es, dass ich von „Japan“ bis Tokyo 8 Stunden brauche.
  • Die Kosten sind wirklich am Limit von 900€. Das muss ich jetzt bei den Hotelkosten wieder einfangen.