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日本橋川の橋 .. Brücken des Nihonbashigawa 2

Dies ist der zweite Teil: die Brücken 10 bis 18.
Der erste Teil findet sich hier.


常磐橋 .. Tokiwa-bashi
    • erste Brücke: vor 1629 (?)
    • aktuelle Brücke: 1877
    • Restauration: 2013-2020
    • Steinbogenbrücke
    • Länge: 31,6 m
    • Links: [visit-chiyoda] [www.oldtokyo.com]

(J) Es gibt zwei Brücken mit diesem Namen, die sich nur im 2. Kanji unterscheiden. Dies ist die Straßenbrücke. Die andere Tokiwabashi ist eine Straßenbrücke, die erst 1929 gebaut wurde. Dennoch: Sie teilen eine gemeinsame Historie.

Es wird vermutet, dass Tokugawa Ieyasu den Nihonbashigawa umleiten ließ und erst dadurch die Tokiwabashi notwendig wurde. Die Tokiwabashi hieß damals vermutlich „Ohashi“ und lag an der Straße vom Otemachi-Tor von Edo Castle nach Asakusa. Ein weiterer Name war daher auch Asakusaguchibashi.

Erst 1629 wurde das Tokiwa-Tor gebaut. Vermutlich prägte sich zu dieser Zeit auch der Name Tokiwabashi. Das Tor existiert heute nicht mehr.

In 1703, 1849 und 1855 werden Tokiwator und die Tokiwabashi nach einem schweren Erdbeben wieder hergestellt. In 1657 und 1806 erfolgte zudem ein Wiederaufbau nach Feuer.

1877 wurde die vorhandene Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt. Viele Brückenneubauten in der frühen Meiji-Ära nutzen westlichen Techniken (Stahlbauten), weil „westlich“ neu und cool war. Die Tokiwabashi hingegen wurde von japanischen Baumeistern aus Kyushu errichtet. Und auch sie war eine neue Technik. Denn bisher gab es eigentlich nur Holzbrücken. Insgesamt wurden 10 Steinbrücken in Tokyo bebaut. Dies ist eine davon. Gegenüber den Holzbrücken standen auch sie für Fortschriftt und Zukunft.

Nach dem Kanto-Beben wurde die Brücke im Rahmen des Wiederaufbauplans quasi deaktiviert und die zweite, neu Tokiwabashi etwa 60 m östlich gebaut. Dank einer Petition wurde die alte Tokiwabashi unter Denkmalschutz gestellt und blieb erhalten.

Die Brücke habe ich 2019 verpasst. Nicht weil ich nicht aufgepasst habe. Es gab sie einfach nicht. Naja, nur zur Hälfte …

Die Tokiwabashi wurde beim Tohoku-Erdbeben 2011 schwer beschädigt, obwohl das Epizentrum hunderte von Kilometern entfernt war. Das Beben war einfach so stark. Die Brücke wurde komplett abgebaut und restauriert. 2019 befand sie sich noch im Wiederaufbau, versteckt unter Gerüsten und die Hälfte der Steine fehlend. Erst im März 2020, kurz vor dem COVID19-Lockdown, wurde das Gerüst unter der Brücke entfernt.

(c) http://www.dobohaku.com – Ja, ich hab das Foto mehr oder weniger geklaut, indem ich auf die URL verlinkt habe.
新常盤橋 .. Shin-Tokowa-bashi

Zu dieser Brücke fehlt mir die gesamte Historie … und ein Foto.

(K) Die erste Brücke wurde 1920 für die Straßenbahn errichtet. Ein Ersatzbau folgt 1934 im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kanto-Beben. Damit dürfte die heutige Brücke die dritte sein. Und das kommt hin. Für die Erweiterung der Sotobori-kyouryou wurde die Shintokiwabashi verschoben.

Direkt hinter (Flussaufwärts) der Brücke sind die Gleise der JR Lines und des Shinkansen. Man kann die Shintokiwabashi auf den Fotos von der Sotobori-kyouryou im Hintergrunde sehen.

外濠橋梁 .. Sotobori-kyouryou

(L) Dies ist ein Doppelbrückensystem. Das eine Segment führt die Gleise des Tokaido-Shinkansen. Das andere Segment die Gleise der regulären JR-Linien, wie z.B. der Yamanote.

Die erste Brücke von 1933 (allerdings habe ich auch abweichende Informationen, die das Baujahr auf 1919 datieren) hatte einen Bogen mit einem Durchmesser von 38,1 m. Das war der größte Bogen zur damaligen Zeit. Der Hauptpfeiler und die Dekoration geben den Eindrück einer gemauerten Brücke. Von den damals vorhandenen Türme an den Brückenenden existiert heute nur noch einer auf der Marunouchi-Seite.

Und hier wird die Übersetzung haklig … Soweit ich die holperige Übersetzung verstehe, war 1949 die Trennung von Yamanote- und Keihin-Line geplant. Die heutige Brücke der JR Lines wurde wohl 1951 fertiggestellt. Die Brücke mit den Shinkansengleisen folgte 1990; keine Ahnung, wo der Shinkansen vorher verortet war.

Das muss ich wohl irgendwann noch mal gerade ziehen.

竜閑さくら橋 .. Ryukan-Sakura-bashi

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(M) Diese Fußgängerbrücke ist wohl die neueste Ergänzung im Sortiment der Nihonbashigawa-no-bashi und ist nur 10 Gehminuten vom Marunouchi-Ausgang von Tokyo Eki entfernt. Die Brücke bietet freie Sicht auf die Gleise und den Hauptbahnhof. Die Brücke wurde so weit wie möglich ohne Dekoration gebaut, um sie zeitlos zu machen. Das Farbschema ist silbergrau und passt sich somit den Gebäuden des benachbarten Büroareal an. Mit der Brücke wurde eine direkte Fußgängerverbindung zwischen Otemachi und Kanda geschaffen.

鎌倉 .. Kamakura-bashi

(N) Die Brücke wurde wie so viele Brücken nach dem großen Kanto-Erbeben 1923 gebaut. Einen Vorgänger gibt es nicht. Diese Brücke wurde erst im Rahmen des Wiederaufbauprogramms (bei dem 524 Brücken gebaut wurden) errichtet. Die Steinoptik ist nur Fassade. Die Brücke ist aus Gussbeton.

Der Bereich zwischen Kamakurabashi und der nachfolgenden Kandabashi war eine Be- und Entladeplatz für Schiffe, u.a. für Bau- bzw. Reparaturmaterial für Edo Castle. Das Ufer hat den Namen „Kamakura-Ufer“, da hier die Steine aus Sagami (Kamakura) abgeladen wurden. Der Name der Brücke leitet sich vom Ufernamen ab. Das Flussufer blieb in seiner alten Form bis etwa 1955 erhalten.

(c) ridgelineimages.com .. Auch dieses Foto borge ich mir, bis ich ein eigenes habe. Japp, das ist ein Plan …

Sie hat WWII überlebt. Aber wer genau hinschaut, wird Kriegsschäden finden. Etwa 30 Einschlagslöcher von den Luftangriffen wurden nur zum Teil repariert. Die Narben der Vergangenheit sind gut sichtbar.

神田橋 .. Kanda-bashi
    • erste Brücke: 1908
    • aktuelle (3.) Brücke: 1980
    • Stahlplattenträgerbrücke
    • Länge: 36,7 m

(O) Mir ist es nie aufgefallen: Die Straße am Wassergraben vor dem Kaiserpalast führt direkt (ok. es gibt zwei, drei Knicks) zum Yushimi Tenmangu, vorbei an Ochaninomizu Station, dem Yushima Seido und dem Hotel Edoya. Wow. Fun Part: Der Nihonbashi-gawa wird auf der Kanda-bashi überquert und der Kanda-gawa auch der Hijiri-bashi.

Die Kandabashi hat ihren Namen vom Kanda-Myoin, einem Schrein nördlich des Kandagawa, der zu den Tokyo Jissha gehört. Der Schrein stand früher dichter an der Burg und wurde für die Erweiterung dieser nach Sotokanda verlegt.

Ein alter, dokumentierter Name der Brücke ist Otakiden-bashi.

Die Brücke kollabierte beim Kanto-Erdbeben. Der Ersat, eine RC-Rahmen-Brücke, wurde im November 1925 fertig gestellt. Diese Brücke wurde 1980 durch die heutenoch existierende ersetzt.

Es gibt einen Pfeiler, der einer Steinlaterne ähnelt und ein Denkmal für Enzo Ota, der maßgeblich am Wiederaufbau der Brücke beteiligt war.

Von diesen Informationen abgesehen … Jede google-Suche nach „Kanda-bashi“ endet mit Treffern für Kanda, Hijir-bashi oder irgendeinem anderen Ort in Tokyo. Das passiert, wenn google glaubt, intelligient zu sein und zu glaubt zu wissen, nach was man eigentlich sucht, wenn man „Kanda-bashi“ eingibt. Nein, Nein. Man meint natürlich nicht „Kanda-bashi“ … Fuck Google.

錦橋 .. Nishiki-bashi

(P) Und google schlägt wieder zu. „Nishiki Bashi Tokyo“ führt zu „Meintest du: „nishiki sushi“ und der erste Treffe ist „Nakanoshima, Osaka“. Super. Alle Suchbegriffe zu 100% ignoriert. Arghhhhh.

Die Brücke ist einer der Neubauten im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem Kanto-Beben. Ihr offener Bogen macht sie optisch leicht und elegant. Es gibt einen mittigen Hauptbogen und zwei Halbböge an jeder Seite.

Nishiki-cho ist der Name der südwestlichen Gegen von Kanda und hat der Brücke ihren Namen gegeben. Eine andere Theorie, die ich gefunden habe, sagt, dass der Name von zwei Samurairesidenzen namens Isshiki abstammt.

Auf dem Foto sieht man Reste der äußeren Burgmauer von Edo Castle. Das Mauerwerk wire rare-hike genannt. Es zeigt noch heute Gravuren der Namen von verschiedenen Feudalherren, die damals mit den Wartungsarbeiten beauftragt wurden. (Ein Foto hole ich nach. Das einzige, was ich habe ist verwackelt.)

Hinweis: Eine einzelne Quelle legt das Baujahr auf 1942. Eventuell fand in diesem Jahr ein Sanierung statt. Allerdings wäre das dann während der Kriegsjahre, was zu bezweifeln wäre.

Fun Fact: Die berühmte Kintaibashi in Iwakuni überspannt den Nishiki-bashi. Die Brücke ist in der Formspreche ähnlich der Edobashi und hat eine sachliche, formreduzierte Eleganz.

一ツ橋 .. Hitotsu-bashi

(Q) Es ist eine der letzten wirklich optisch interessanten Brücken am Nihonbashigawa, bevor er am Kandagawa endet. Die grüne Stahlbrücke hat zwei gemauerte Widerlager, die relativ weit ins Flussbett ragen. Die Wiederlager sind ihrerseits kleine Rahmenbrücken.

Auf der anderen Seite der Hitotsubashi befindet sich das Masukata-Tor (Hitotsubashi-Mon). Das Tor wurde vor dem Bau der Brücke entfernt. Am Fuße der Brücke befindet sich die ehemalige Residenz der Familie Ichibashi-Tokugawa, einer der drei wichtigen Adelsfamilien.

Es wird gesagt, dass der Name Hitotsubashi davon herrührt, dass hier bei der Ankunft von Tokugawa Ieyasu ein großer Baum aufgestellt wurde. Dieser wurde Izu-bashi genannt, weil er sich in der Nähe der Residenz von Matsudaira Izu-Mamori befand.

Die Brücke ist auch als Izu-bashi bekannt.

雉子橋 .. Kiji-bashi

(R) Es wird gesagt, dass der Name von Fasanen stammt, die Tokugawa Ieyasu hielt. Die Vogel waren ein Geschenk des koreanischen Gesandten und galten als Delikatesse. 1629 wurde das Fasanentor in der Innenmauer der Burg errichtet, vermutlich mit einer Brücke  Das Tor wurde 1873 entfernt.

1903 wurde eine neue Brücke gebaut, die jedoch beim Kanto-Beben einstürzte. Die heutige Brücke ist der Ersatz für diese erste Brücke, liegt aber ein paar Mieter weiter flussabwärts. Die Bauform ähnelt der Edobashi.


Der Text ist länger geworden als geplant.
Daher geht es auf Seite 3 weiter …

日本橋川の橋 .. Brücken des Nihonbashigawa

Ich wollte schon längst den Bericht zu meinem VNV-Projekt 2018 online haben. Ich wurde aber durch die Überarbeitung des Tokaido-Artikels aufgehalten. Und dann ergab sich eine neue Herausforderung:

Riverboat Mizuha, mit denen ich bisher drei Flussfahrten in Tokyo unternommen habe, haben ein Video online gesellt. Die Challange: Alle 34 Brücken identifizieren. Was soll ich sagen: Ich war der Erste, der alle Brücken benennen konnte.

Aber es zeigte auch, dass eine keine (englischsprachige) Übersicht im Internet über die Brücken in Tokyo gibt. Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel über den Sumidagawa online gestellt. Es wird Zeit, dieses auch für den Kandagawa, den Nihonbashigawa und die Kamejimagawa nachzuholen.


Hier also eine Übersicht für den Nihonbashigawa, beginnend an der Mündung in den Sumidagawa. (Die Buchstaben sind für mich zur Orientierung.)

豊海橋 .. Toyomi-bashi
    • erste Brücke: 1698 (?)
    • aktuelle (5.) Brücke: 09/1927
    • Vierendeel-Brücke (Fachwerkbrücke)
    • Länge: 46,1 m
    • Entwurf: Takeo Fukuda
    • Links: [dobohaku] [yakei] [viva-edo]

(A) Die Brücke steht direkt am Eingang (Ausgang) des Nihonbashigawa und gilt als Kulturgut von Chuo-ku. Die weiße Brücke mit blauer Fahrbahnunterkonstruktion wird nachts weiß-orange beleuchtet und gilt als nächtlicher Aussichtspunkt. Sie wird oft als Drehort in Dramen eingesetzt, da der Verkehr über die Brücke abends minimal ist.

Die erste Brücke an dieser Stelle war eine Holzbrücke von 1698. Der Sage nach nahmen die Ako Roshi, die 47 Ronin diese Brücke auf ihrem Weg zum Sengaku-ji.

Es gab Ersatzbauten, ebenfalls als Holz, in den Jahren 1873 und 1855. Die vierte Brücke wurde 1903 als Stahlfachwerk-Eisenbahnbrücke gebaut, welche beim Kanto-Erdbeben 1923 schwer beschädigt wurde.

Die Politik der Regierung für die Restaurierung der Reichshauptstadt, die darin bestand, „die Stadt mit ihrem auf Qualität und Substanz basierenden Erscheinungsbild neu und würdevoll erscheinen zu lassen“. Für die Toyomibashi wurde daher ein Design mit solider, fester Form gewählt, das druch die hoizontalen und vertikalen Strukturen zum Ausdruck gebracht wurde.  Das Design wurde auch gewählt, um einen Bezug zur benachbarten Eitaibashi am Sumidagawa zu bewirken.

„Wenn man vom Wasser auf die Kombination von Stahlrahmen (…) blickt, kann man wirklich den modernen Sinn des Maschinenzeitalters mit seinen wissenschaftlichen Berechnungen und seiner mechanischen Zusammensetzung spüren.“ (Nagai Kafu ?)

湊橋 .. Minato-bashi
    • erste Brücke 1679
    • aktuelle Brücke: 1928 (1925?)
    • Stahlbetonbrücke
    • Länge: 49,7 m
    • Links: [mport]

(B) Die erste Brücke wurde an dieser Stelle wurde 40 Jahre nach der Edobashi gebaut. Damals waren beide Uferseiten noch Inseln. Minato übersetzt sich übrigens als Hafen. Die Brücke ist mit kleinen, länglichen Kacheln verkleidet und zeigt an ihrem Hauptpfeiler eine Eblem, das man mitunter auch in Reiseführern findet. Diese Verkleidung wurde erst im Rahmen einer Sanierung im Jahr 1989 hinzugefügt.

Ab hier und für den gesamten restlichen Verlauf des Nihonbashigawa verläuft der Expressway oberhalb des Flusses. Hier ist es ein Teil des Shuto-Expressway No.6, der später entlang des Sumidagawa nach Norden verläuft. Der Grund ist sehr banal: Der Expressway wurde (wie auch die ersten Shinkansenstrecke) in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1964 gebaut. Der einzige verfügbare Baumraum waren die Flüsse. Eine Enteignung und der Abriss von Häusern wäre zu teuer und aufwändig geworden. — Hier zweigt übrigens der Kamejimagawa ab.


茅場橋 .. Kayaba-bashi
    • Baujahr: 1992
    • Stahlträgerbrücke
    • Links: [mport]

(C) Es könnte sich hier um die erste Brücke an dieser Stelle handeln. Die zugehörige Straße (Shin-Ohashi-dori; B50) wurde erst nach dem Kanto-Erdbeben im Rahmen des Wiederaufbauplans geschaffen.

鎧橋 .. Yoroi-bashi

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(D) Yoroi-bashi mit Baujahr 1872 war eine der ersten Brücken, die in der Meiji-Zeit (nach dem Ende der Samurai-Ära / Edo-Ära) nach westlichem Vorbild mit westlichen Techniken und Materialen (Stahl) gebaut wurde. Finanziert wurde der Bau vollständig durch die Kaufleute Mitsui, Ono und Shimada. Sie ersetzte eine Fähre 「鎧の渡し, Yoroi-no-watashi」, an deren Anlegestelle am Westufer noch heute eine Tafel an sie erinnert.

Bereits 1877 wurde die Brücke durch eine Eisenbahnbrücke (Stahlfachwerkbrücke) ersetzt. Die heute Brücke von 1957 ist somit die dritte an diesem Standort. Am Westufer ist auch die Tokyo Börse, die bereits am 15.05.1878 eröffnet wurde. Die Brücke wurde 1920 für die Straßenbahn und Fußgänger erweitert. Ich weiß nicht, ob die erste Brücke in WWII zerstört wurde (es ist gut möglich).

Yoroi heißt übersetzt gepanzert; Yoroibashi also Panzerbrücke. Zur Herkunft des Names gibt es zwei Gesschichten: (1) Minamoto no Yoriyoshi soll beim Angriff auf Oshu wegen eines Sturms hier gestrandet sein, seine Rüstung ins Meer geworfen und zum Drachgott um besseren Wind gebetet haben. (2) Dies soll der Ort sein, an dem Tairo no Masakado seine Rüstung und Helm den Göttern opferte. Ein alter Name für diesen Ort ist:「鎧橋」“Yoroi ga fuchi“ (ich hoffe ich habe das richtig ins Romaji übersetzt) bezeichnet worden sein. fuchi kann mit Abyss oder tiefes Wasser übersetzt werden.

An der Brücke gibt eine Tafel mit einem Text aus „Kindheit“ von Junichiro Tanizaki:

„Die Panzerbrücke war damals eine der wenigen Eisenbrücken in der Stadt, und ich glaube, dass die Shin-ohashi- und die Eitai-Brücke noch alte Holzbrücken waren. Auf meinem Hin- und Rückweg hielt ich in der Mitte der Brücke an und beobachtete, wie das Wasser durch den Nihonbashigawa floss, aber als ich mein Gesicht gegen das Stahlgeländer drückte und auf die Wasseroberfläche starrte, die unter der Brücke auftauchte, schien es, als würde sich die Brücke bewegen und nicht fließen. Ich ging auch von Kayabacho herüber und starrte mit einem Gefühl des Staunens auf die märchenhaften Gebäude der Shibusawa-Residenz am Ufer des Kabuto-cho, flussaufwärts. Das Nissei-Gebäude, das heute in Aso steht, war früher ein gotischer Tempel mit einem venezianischen Kreuzgang und Säulen zum Wasser hin, direkt am Ufer des Flusses, flankiert von Steinklippen. Wer hätte gedacht, mitten in der Meiji-Ära mitten in Tokio ein so exotisches und klassisches Herrenhaus zu bauen? Am Ufer von Koamicho auf der anderen Seite des Flusses reihten sich ein paar weiße Mauern von Tonspeichern aneinander, und wenn man ein wenig um die Ecke biegt, kommt man nach Edobashi oder Nihonbashi, aber nur dieser eine Landblock hatte einen Hauch von Abwesenheit von Japan wie ein westliches Landschaftsgemälde, das auf Steinplatten gedruckt ist. Aber selbst dann war es nicht unbedingt ein Missverhältnis zwischen dem umgebenden Wasser und der Stadt, und es war merkwürdig, dass die Lastkähne, Denma-Boote und daruma-Boote, die im vorderen Strom kamen und gingen, in der gleichen Harmonie wie die Gondeln waren.“ (Übersetzung mit DeepL)

江戸橋 .. Edo-bashi
    • erste Brücke: 1631
    • aktuelle Brücke: 1927
    • Stahlbogenbrücke
    • Länge: 63,4 m / Breite: 44 m
    • Links: [mport]

(E) Die erste Holzbrücke entstand bereits 1631, 30 Jahre nach Beginn des Edo-Shogunats und die stark rasant expandierte. Allerdings war der damalige Standort 60 – 70 m weiter östlich als heute. Diese Brücke, oder vermutlich eine spätere Version wurde durch Hiroshige als ukiyo-e in seinen 100 Ansichten von Edo verewigt.

Die Brücke wurde zu einer wichtige Anlegestelle für Boote und einem Verteilerzentrum für Waren, mit Straßen und auch Kanälen, die vom Nihonbashigawa abzweigten. Vermutlich leitet sich der Name der Brücke von dem Umstand ab, dass sich hier eine Art Einreisehafen nach Edo befand.

1875 wurde die Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt, welche 1901 für den Eisenbahnverkehr umgerüstet wurde. (Hinweis: Der etwa 350 westlich und damit nicht in Verlängerung der Straße liegende Bahnhof Tokyo Eki wurde erst 1914 eingeweiht.) Die aktuelle Version von 1927 ist ein Ersatz für die im Kanto-Erdbeben beschädigte Vorgängerversion. Im Ramhen des Wiederaufbauprogramms wurde auch der Standort an die heutige Position verschoben.Rein formal muss man also zwischen den alten Edobashi (旧江戸橋) und dieser neuen Edobashi (現江戸橋) unterscheiden.

Mit ihren Abmessungen ist sie die größte Brücke im Flussdreieck Nihonbashigawa, Kandagawa, Kamejimagawa. Ich finde sie sehr elegant, trotz oder viellecht gerade wegen ihrer Größe. Leider liegt sie direkt neben der Nihonbashi, die ihr die gesamte Show stielt.

Fun Fact 1: Die U-Bahn-Station Nihonbashi Eki hieß bis 1989 noch Edobashi Eki.

Fun Fact 2: Am rechten Ufer von Edobashi  steht das 1930 gebaute Edobashi Warehouse Building von Mitsubishi. Hier wurde der erste Kofferraum Japans auf- und wieder zugeklappt.

Vor und oberhalb der Edobashi besteht der oberhalb der Flusses liegende Expressway aus einem wahren Gewirr von einzelnen Brücken. Wir befinden uns hier unterhalb eines Autobanhkreuzes, an dem sich Expressway 6, 1 und C1 treffen. C1 ist der innere Autobahnring, der ab jetzt die Nihonbashi überbaut.

日本橋 .. Nihon-bashi

(F) Über diese Brücke kann man mehrere Artikel (werde ich irgendwann sicherlich machen), ja Bücher, schreiben. Ich fasse mich kurz: Es ist die bekannteste, historische Brücke in Tokyo. Es ist der Urpsrung des Tokaido und Nakasendo und heute noch die Null-Kilometer-Marke des japanischen Fernstraßennetzes.

Die erste Brücke wurde hier 1603 im Autrag von Tokugawa Ieyasu errichtet. Feuer brannten mehrere Brückenversionen immer wieder nieder. Die 19. Brücke wurde von Hiroshige in verschiedenen ukiyo-e verewigt. Im Edo-Museum steht ein halber Nachbau in voller Größe der Vorgängerbrücke.

Die heute Brücke  wurde in WWII durch Boote, die brennend unter der Brücke hängen blieben beschädigt. Bei der Restauration vor ein paar Jahren (für den 100. Geburtstag) wurden die bschädigten Steine im Bogen nicht ausgetauscht und zeugen so noch heute vom Krieg.

Ach ja, eine alternative Schreibweise in Romanji ist  „Nihombashi“. Manchmal wird das  einzelne „n“ zu einem „m“. Ein anderes Beispiel wäre Shinbun / Shimbun für Zeitung.

西河岸橋 .. Nishigashi-bashi
    • erste Brücke: 1872
    • aktuelle (2.) Brücke: 12/1923 – 08/1925
    • Stahlträgerbrücke
    • Länge: 52,0 m
    • Links: [viva-edo][mport]

(G) Die Brücke stammt aus derZeit, als sich Edo zur Metropole, zum Handels- und Verwaltungszentrum, erhob. Es war eine damals hochmoderne Eisenbürcke: ein Langerscher Balken; eine in sich verankerte Bogenbrücke bezeichnet.

Die Brücke wurde wie auch viele andere beim Kanto-Erdbeben 1923 beschädigt. Die heutige Brücke ist der Ersatz. Die Brücke wurde 1992 grundlegend saniert. Dabei wurde auch das Design optimiert, basiert auf traditionellen Techniken für Holzbrücken.

一石橋 .. Ichikoku-bashi (Ikkoku-bashi)
    • erste Brücke: 17. Jahrhundert
    • aktuelle Brücke: 03/1999 – 06/2000
    • Doppelbrückensystem
      stromabwärts: Stahlplattenbrücke
      stromaufwärts: RC-Bodenplattenbrücke
    • Länge: 50,2 m
    • Links: [www.oldtokyo.com][mport][metro.tokyo]

(H) Die erste Brücke an dieser Stelle war ein Holzbrücke, deren Beschreibungen sich bereits in Werken aus der frühen Edozeit findet. Sie befindet sich hier auch Wasserkreuzung aus Doosan-Graben, äußerem Burggraben und Nihonbashigawa. Ein weitere Brücke an dieser Wasserkreuzung war die Tokiwabashi.

Nach einer Beschädigung wurde die Reparatur der Brücke durch die Häuser von Shosaburo Goto und Hon Ryogae-cho finanziert. Es gilt die Sage, dass der Name von Ichishihashi abgeleitet, einem Pun auf den Namen von Go-to = mit einem Stein (ichi ishi). Sie war eine wichtige Brücke, die die Bezirke Kanda und Nihonbashi während der gesamten Edo-Zeit verband.

Andere Namen für die Brücke sind „Yatsumi-hashi“ oder „Yatsuhashi“, da man von ihr aus 8 Brücken sehen. Es gibt ein ukiyo-e von 1858 von Hiroshige, dass die Ichikoku-bashi als Holzbrücke zeigt, die in ihrer Bauform der Nihonbashi gleicht. Hiroshige nutzte den Namen „Yatsumi Bridge“. Heute sind die Pfeiler des TME im Weg.

In 1922 wurde sie als RC-Bogenbrücke aus Granit mit vier Eltern- und acht Hülsenpfeilern rekonstruiert; mit einer Spur für Straßenbahnen. Die Brücke überstand das Kanto-Beben.

1963 wurde die Brücke umgebaut, um Platz für den TME (Tokyo Metropolitain Expressway) zu schaffen. Ein weiterer Umbau in eine Plattenträgerbrücke erfolgte 1973. Von allen Pfeilern blieben nur zwei Hauptpfeiler auf der stromabwärtigen Seite übrig. Sie sind als ältesten Pfeiler einer Bogenbrücke als wertvollen, modernes Kulturerbe des Chuo-ku eingestuft.

Die Brücke  ist die niedrigste Brücke über den Nihombashigawa.

Am Westufer der Brücke steht der Gedenkstone „for Lost Children“LostChildren

Während der Edo- und Meiji-Ära  war gingen viele Kinder verloren. Im Februar 1857 errichteten die Bewohner der Stadt Nishikawagishi einen „Wegweiser für verlorene Kinder“.

Auf der Vorderseite steht 「満よひ子の志るべ」“Mayohihi Son no Shi Shiwe“, auf der linken Seite「たづぬる方」 „Tazunurikata“ und auf der rechten Seite「志らす類方」 „Shisurukata“. Oben auf jeder Seite befinden sich eine quadratische Vertiefungen.Die Idee ist, dass am dem Schild Zettel mit Beschreibungen des verlorenen Kindes hinterlasen werden. Jemand der einen Hinweis hatte, hinterließ ebenfalls einen Zettel. Es war quasi ein schwarzes Brett. — Es wurden auch Wegweiser in anderen Bezirken an viel besuchten Orten wie dem Yushima Tenmangu oder Senso-ji aufgestellt.

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Nördlich der Brücke ist das Münzenmuseum der Bank of Japan, 400m südlich der Yaesu-Eingang von Tokyo Eki.

常盤橋 .. Tokiwa-bashi

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(I) Es gibt zwei Brücken mit diesem Namen, die sich nur im 2. Kanji unterscheiden. Dies ist die Straßenbrücke. Die andere Tokiwabashi ist eine reine Fußgängerbrücke, die zum Tokiwa-Tor von Edo Castle führt. Dennoch: Sie teilen eine gemeinsame Historie, die ich bei der nächsten Brücke genauer ausführe.

Diese Tokiwabashi wurde erst 1929 im Rahmen des Wiederaufbauplans nach dem Kanto-Beben gebaut. Es war ein Ersatz für die andere, alte Tokiwabashi, die zu schmal wurde. Die Brücke ähnelt der der Kamakurabashi, hat aber an ihren Ende Säulen.


Der Text ist länger geworden als geplant.
Daher geht es auf Seite 2 weiter …