Nagahama Matsuri (Teil 1)

Heute geht es zunächst nach Nagahama (einer derTop-Kirschblüten-Spots in Japan). Es gibt eine kleine Altstadt. Etwas abseits liegt die Burg mit dem Park, nahe zum Ufer des Biwa-ko.

Die Anreise ist durch meine etwas ungünstige Hotelwahl mit einem kleinen Umweg verbunden. Zunächst geht es mit dem Local nach Kyoto. Hier kann ich entweden in den Shinkansen steigen und dann in Maibara erneut. Nur um dort in den Zug zu steigen, den ich auch hier ind jetzt in Kyoto nehmen könnte. Shinkansen. Weil ich es kann.

In Nagahama scheint alles seien gewohnten Takt zu gehen. Der große Tag, das Finale des Festivals, ist noch drei Tage entfernt. Allerdings wird das Matsuri am Bahnhof auf allen Werbebildschirmen angekündigt und man kann überall das Programm erhalten. Gegenüber meiner Version hat sich der Ablaufplan etwas geändert, was mir mehr Zeit für Sightseeing bietet.

Ich starten mit der abseits liegenden Burg. Dabei komme ich am Keiunkan vorbei. Da hier gerade eine Hochzeitsgesellschaft Fotos macht, reduzieren ich meine Fototour auf wenige Bilder und versuche nicht ins Bild zu laufen. Dann eile ich weiter zu Burg. Sie liegt am Ufer das Lake Biwa. Wow, endlich stehe ich am Lake Biwa. Das klingt nicht besonders, aber ein Ausflug an den Lake Biwa war schon 2004 auf meiner Liste, wurde dann aber gestrichen. Hat etwas von Urlaub am Meer, aber ohne das Salz in der Luft.

Die Burg selbst ist mittelmaß; sprich: wenn man da ist, kann man sie besuchen (Blick über den See), muss aber nicht dafür nach Nagahama fahren. Die Kirschblüte ist auch vorbei. War also richtig, dass ich vorgestern Hikone ausgelassen habe. Mit ein paar Umwegen geht es in die Altstadt. Es gibt zwei nette Straßezüge mit alten Häsuern. Vielleicht liegt es auch an der Atmosphäre von Nagahama: Heute ist Urlaub.

Ich wandere durch die überachte Schoppingstraße. Hm. Ein Sushirestaurant. Leider ist es gerade geschlossen. Ich habe noch ein paar Minuten, das reicht für einen kurzen Besuch im Museum. Hier stehen einige der Festwagen, die morgen in der Straße stehen werden. Das Museum erinnert mich etwas an Takayama 2006. Damals hatte es 2 Jahre gedauert, bis ich die Wagen in Aktion gesehen habe.

Vom Matsuri ist nicht zu sehen. Heute hierher zu fahren war also ein Planungsfehler. Naja nicht ganz. Ich finde zumindest die Orte, wo die Kinder trainieren. Heute ist quasi Generalprobe und man darf auch als Fremder zuschauen. Mein limitiertes Japanisch macht die Sache etwas kompliziert, aber ich bin drin.

Ich bin der einzige, der nicht aus Nagahama ist, der einzige Ausländer und mit Abstand der jüngste Zuschauer. Der Rest der Anwesenden scheinen die Großeltern der Kinder zu sein. Die Kinder spielen das ganze Stück. Es geht fast 30 Minuten. Wow. Das ist eine Menge Text. Ich bin beeindruckt und kann es kaum erwarten, die Kinder in vollem Kabukikostüm auf der Bühne des Festwagens zu sehen.

Jetzt muss ich aber laufen. Mein Zug fährt in wenigen Minuten. Der Start der Generalprobe hatte sich um 20 Minuten verschoben. Jetzt ist es passiert. Ich eile zum Bahnhof, erreiche ihn gestresst 2 Minuten vor Abfahrt des Zuges, und jetzt hat das Ding tatsächlich 7 Minuten Verspätung. Damit habe ich nicht gerechnet. Aber ein Telefonat am Bahnhof versichert, dass ich den Anschlusszug in Omi-Oshimitsu erreichen werden. Und tatsächlich steht er am gleichen Bahnsteig und wartet auf uns.

Ach ja, ich fahre auf der Nordroute. Nach Ogotoonsen ist es egal, ob ich am Südufer oder am Nordufer entlang fahre. Also nehme ich die Nordroute, dann kann ich zumindest von mir behaupten, dass ich den Lake Biwa umrundet habe. Außerdem finde ich es cool, mal von der anderen Seite nach Ogotoonsen einzufahren.