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墨田川の橋 .. Die Brücken des Sumida (#1 – #5)

(1) 築地橋 .. Tsukiji-bashi
  • Länge (?) m; Breite (?) m
  • erste und aktuelle Brücke: (?)

Die Brücke ist so neu, dass sie bei googleMaps noch keinen Namen trägt und bei Bing noch ausgegraut und nur beim Reinzoomen angezeigt wird. (Stand 2019) Bei openstreetmaps heißt sie Tsukiji-bashi. Der Name wird auch von NHK „Tokyo Eye 2020 genannt“. Ich kenne den Sumidagawa noch ohne diese Brücke.

Es ist jetzt die letzte Brücke, die man auf der Bootsfahrt zum Hamarikyu-Teien passiert. Umgekehrt ist es die erste Brücke am Sumidagawa flussabwärts zählt (die Rainbow-Bridge) zählt nicht.

Die Brücke ist direkt am berühmten und mittlerweile (Oktober 2018) geschlossenen Tsukiji-Fischmarkt. Der neue Fischmark liegt in Toyoso und in Verlängerung der Brücke, ein Teil der Läden des Outer Market ist aber geblieben. Die Zufahrt zur Brücke, die Kanni-dori führt über das ehemalige Marktgelände.

Die Brücke führt auf die künstliche Insel Tsukishima, die erst nach WWII aufgeschüttet wurde. Vor 80 Jahren war das noch Tokyobucht und der Sumida schon lange zu Ende.

Anfahrt: Tsukijisho-eki oder Kachidoki-eki an der Oedo-Line

(2) 勝鬨橋 .. Kachidoki-bashi
  • Länge 246,00 m; Breite 22,00 m
  • erste und aktuelle Brücke: 1937

Die Brücke ist die einzige Brücke am Sumidagawa, die geöffnet werden kann. Sie wurde 1940 fertiggestellt und sollte die künstliche Inseln (Harumi und Toyoso), die zu diesem Zeitpunkt hier entstanden, mit dem Rest von Tokyo verbinden. Die Brücke ist benannt nach der zuvor hier operierenden Fähre Kachidoko-no-watashi.

Damals lag die Brücke an der Mündung der Sumida, die sich durch die künstlichen Inseln weitnach Süden verschoben hat. Damals war hier der Hafen von Tokyo und die Passage von Schiffen notwendig. Aufgrund der Anzahl der Schiffe dauerte die Öffnung der Brücke über 20 Minuten, obwohl sich die Klappen in knapp 90 Sekunden bewgen. Der Autoverkehr wurde auf diese Art 5 bis 6 Mal am Tag unterbrochen.

Kachidoki-bashi wurde zuletzt 1970 geöffnet. Die Mechanik kann aber heute noch in Rahmen von Touren besichtigt werden. Heute ist die Öffnungsfunktion sinnlos, da südlich der Kachidoki-bashi die Tsukuji-bashi gebaut wurde, die die Höhe für den Sumida begrenzt.

Die Kachidoki-bashi hat in den letzten Jahren eine sehr schöne nächtliche Beleuchtung erhalten: Die Fahrbahnebene bildet einen blauen Streifen entlang aller drei Brückensegmente. Die beiden Bogen sind grün beleuchtet; anders als die blauen Lichtpunkte der Fahrbahnebene ist der Stahl des Bogens komplett angestrahlt. Damit ist dies noch eine Brücke, die ich am Abend (oder sehr früh am Morgen) erwischen muss.

Die Brücke führt auf die künstliche Insel Tsukishima, die erst nach WWII aufgeschüttet wurde. Vor 80 Jahren war das noch Tokyobucht und der Sumida schon lange zu Ende.

Anfahrt: Kachidoki-eki der Oedo-Line und Tsukiji-eki der Hibya-Line.

(3) 佃大橋 .. Tsukuda-o-hashi
  • Länge 476,30 m; Breite 25,20 m
  • erste und aktuelle Brücke: 1964

Diese Brücke von 1964 war die erste, die erst nach WWII gebaut wurde, also keinen Vorgänger ersetzte. Sie sollte den Verkehr über die neben ihr liegende Kachidoki-bashi zu entlasten. Sie verbindet als Teil der Nationalstraße 473 den Stadtteil Tsukiji mit der künstlichen Insel Tsukishima. Mit ihrer Eröffnung wurde die letzte Fährverbindung über den Sumida, die Tsukuda-no-Watashi, eingestellt, die 300 Jahre lang arbeitete.

Ihr Design ist ähnliche der Ryogoku-bashi. Das ist irgendwie alles was ich über diese Brücke sagen kann. Im Netz gibt es keine weiteren spannenden Infos über diese wohl damit langweiligste Brücke im Südabschnitt des Sumida. Die Tsukishima Station der Toei-Oedo und der Yurakucho sind nahebei.

Die Brücke führt auf die künstliche Insel Tsukishima, die erst nach WWII aufgeschüttet wurde. Die Brücke markiert dabei den Beginn der künstlichen Insel und Tsukuda, das als natürlicher Fels in der Flussmündung des Sumidagawa dessen Ende markierte.

Anfahrt: Im Prinzip liegt nur Tsukishima-eki (Oedo-Line oder Yurakucho-Line) in der Nähe.

(4) 中央大橋 .. Chuo-o-hashi
  • Länge 211 m; Breite 25 m
  • erste Brücke: 1924; aktuelle Brücke: 1993

Diese Chuo-Shin-O-Hashi wurde 1993 fertiggestellt, und ersetzt einen Vorgänger von 1924. (Der Bau wurde am 26.08.1993 abgeschlossen und damit am gleichen Tag wie der Bau der Rainbow Bridge.) Mit Stand 2019 ist es die zweit-neuste Brücke am Sumidagawa. Über die Brücke führt die Nationalestraße 463 und verbindet Chuo (daher der erste Teil des Brückennamen) mit dem alten Bezirk Tsukuda. Über Tsukuda muss ich irgendwann wenn ich Fotos habe, noch mal reden. Tsukuda bildet die natürliche Spitze der flussabwährts aufgeschütteten Insel Tsukishima.

Es ist eine Hängebrücke mit 32 Seilen in Fächeranordnung (Schrägseilhängebrücke). Besonders an dieser Brücke ist, dass sie nicht gerade ist, sondern eine leichte Kurve bildet. Sie ist asymmetrisch mit nur einem Pylon. Das Design stammt von einem französischen Architekturbüro. Der Pylon nimmt Designanleihen an den traditionellen Samuraihelmen (Kabuto). Auf der Mitte der Brücke steht eine Statue, genannt „The Messenger“, der Freundschaftsgeschenk aus Frankreich (es gibt einer Partnerschaft zwischen Sumidagawa und der Seine.

Der Pylon ist weiß, die Fahrbahnkonstruktion hellgrau. Bei Nacht wird der Pylon angestrahlt. Die Farbe ist ein Orangeton, der den Pylon gerade in der späten Dämmerung in gutem Kontrast zum dunkelblauen Himmel steht.

Anfahrt: Die dichteste U-Bahn-Station sind Hachibori der Hibiya-Line bzw. JR-Keiyo-Line und Tsukujima-eki der Oedo-Line. Beide sind aber nicht wirklich nahe.

(5) 永代橋 .. Eitai-bashi
  • Länge 184,70 m; Breite 22,00 m
  • erste Brücke: 1696 (1698); aktuelle Brücke: 1926

Die Eitaibashi hat eine bewegte Vergangenheit, sie hat Meilensteine gesetzt und nimmt Designanleihen an einer berühmten deutschen Brücke.

Die erste Brücke wurde 1696 (oder 1698) für den 50. Geburtstag von Shogun Tokugawa Tsunayoshi errichtet und verband Fukagawa und Nihonbashi. Sie war 200 m lang, 6 m breit und gründete auf 30 Pfeilern. Die Brücke ersetzte die Fährverbindung Fukagawa-no-watashi. Damals war sie eine von vier Brücken über den Sumidagawa, die Edo und Futagawa verband. Die anderen sind: Ryogoku-bashi, Azuma-bashi und Shin-Ohashi.

Am 20.09.1807 gab es an der damaligen Brücke (prinzipiell war es immer noch die Version 1696) ein schweres Unglück mit über 1400 (einige Quellen nennen 1500) Toten. Während des Schreinfestes am Tomioka Hachimangu (einer der zehn Tokyo Jissha) kollabierte ein Teil der Brücke unter der Last der Besuchermassen, die über die Brücke zum Schrein wollten.

Die Brücke ist auf Bild 29 der Serie „48 Views of Edo“ von Utagawa Hiroshige II aus dem Jahr 1862 verewigt. Die Brücke ist zudem berühmt, da sie Teil des Rückzugsweges der 47 Ronin von der Honja-Kira-Residenz zum Sengaku-ji war.

1897 wurde die Holzkonstruktion aufgegeben und durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Es war damit die erste Stahlbrücke in Japan. Dennoch: Der Unterbau war weiterhin aus Holz und verbrannte als Folge der Feuer des Kantobeben 1923. Der Wiederaufbau wurde 1926 abgeschlossen.

Das Design ist eine Anleihe an die Ludendorff-Rheinbrücke. Sie wurde als maskuliner Kontrast zur feminien Kiyosu-bashi gesehen. Für diejenigen die die Ludendorff nicht kennen: das ist die berühmte, heute nicht mehr existierende, Brücke von Remagen. Achtet darauf wie bei de Eitaibashi der Bogen in die Horizontale der Fahrbahn übergeht.

Der Bogen der Brücke ist nachts blau illuminiert. Zusammen mit der Beleuchtung der an den Senkrechten Streben aber ohne Licht an der Fahrbahnplatte ergibt sich ein spannender Lichteffekt. Das Foto ist ein Zufallsschnappschuss aus dem Bus von 2006. Ich muss das 2021/2022 nachholen.

Anfahrt: Nahe aber nicht wirklich in der Nähe liegen Kayabacho-eki (Hibiya- und Tozai-Line) und Monzen-Nakacho-eki (Tozai-Line).

erstellt: 24.04.2019
überarbeitet: März 2021


Wirklich gute Fotos gibt es hier: http://coolphotojapan.com/coolphotojapan/category/long-exposure-tokyolet-project/bridge/sumida-river