なべ .. Nabe

Der nächste Stop auf der Reise durch die Japanische Küche ist Nabe. Das Wort bedeutet schlicht „Kochtopf“. Nabemono (鍋物) kann folglich als Eintopf übersetzt werden.

Das Prinzip ist das gleiche wie bei deutschen Eintöpfen: Eine Brühe auf Basis von Gemüse, Hünchen oder Fisch wird angesetzt. Dann kommen die Zutaten hinzu. Im Gegensatz zu deutschen Eintöpfen wird aber darauf geachtet, dass keine Zutat zerkocht. Nabe ist ein Herbst- und Wintergerichte. Sie sind gehaltvoll und wärmen auf.

Die Basis

Nabemono kann grob in drei Kategorien unterteilt werden: Wasser oder Dashibasis: Die gekochten Zutaten werden entnommen und individuell gewürzt. Ein typischer Vertreter dieser Art ist Muzitaki. Der Fokus liegt hier auf dem Geschmack der einzelnen Zutaten.

Die zweite Gruppe verwendet eine stark gewürzte Basis, z.B. getrocknete Sardinen, Seegras oder Bonito. Hinzu kommen Sojasoße, Miso oder andere Zutaten, die den Basisgeschmack definieren. Diese Gruppe hat folglich eine Überschneidung mit der Herstellung von Ramen. Die Zutaten sind hier nur ein geschmackliches Add-on.

In der dritten Gruppe wird nur wenig Flüssigkeit benutzt. Ein Großteil verdampft zudem beim Kochen. Sukiyaki ist der bekannteste Vertreter dieser Gruppe.

Varianten

Bei Yosenabe wird alles mögliche in den Topf geworfen: Fleisch, Fisch, Ei, Tofu, Gemüse. Die Brühe ist auf Miso- oder Sojabasis. Chankonabe (ちゃんこ鍋, ursprünglich das Nabe der Sumoringer) hat noch mehr Zutaten, zu denen auch Reis und Nudeln gehören. Hitorinabe (1-Personen-Nabe) führt die Idee von Nabe ad absurdum. Es ist ein Gericht für Singles. Reich an Gemüse und sättigend.

Daneben gibt es ein Vielzahl von regionalen Varianten, die sich auf regionale Spezialitäten/Zutaten beziehen.

  • Hokkaidō: Ishikarinabe (Lachs, Lachsrogen)
  • Tōhoku: Kiritampo (Kiritambo)-nabe. (gestampfter Reis)
  • Kantō: Hōtōnabe.
  • Tokyo: Dojonabe
  • Chūetsu: Momijinabe
  • Kansai: Shabu shabu
  • Nara: Aasukanabe (Hühnersuppe und Milch)
  • Chūgoku: Fuguchiri
  • Shikoku: Benkei no na jiru
  • Fukuoka: Motsunabe (Hühner- und Rinderinnereien)
  • Kyūshū: Mizutaki

Die lange Tradition beginnt in einer Zeit, in welcher der Verzehr von Fleisch verboten war. Nabe kreist somit um Fisch, Gemüse und Tofu. Wie gesund dieser Ansatz ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, oder?

Verwandschaft

Nabe ist verwandet mit einem anderen Bekannten Gericht: Oden verwendet eine klare Brühe und gehört damit zur ersten Gruppe von Nabe. Shabu Shabu ist wie Oden eine Variante von Nabe. Fokus liegt hier auf dünn geschnittene Streifen Rindfleisch.

Gyunabe wurde erst erfunden, nachdem der Verzehr von Fleisch in Japan erlaubt war. Rindfleischwürfel werden bei Gyunabe in Misopaste und ohne Zugabe von Wasser gekocht. Damit ist es der Vorläufer von Sukiyaki. Sukiyaki verwendet wie Shabu Shabu dünn geschnittenes Fleisch. Das Fleisch wird „medium“, also noch ganz leicht roh, gegessen. Da Fleischgeschmack neu für die Japaner war, fing man an, rohes als Dip zu verwenden. Es rundet den Gesmchack ab.

Geschmacklich ist Nabe kompatibel mit Ramen. Bei Ramen stehen die Nudeln im Fokus. Die Brühe als Basis beider Gerichte ist aber ähnlich. Wer das eine schon probiert hat, kann und sollte das andere auch probieren.

Nabe genießen

Nabe ist, wenn man es so will, einfache Hausmannskost. Aber wir wären nicht in Japan und es wäre keinen Beitrag in diesem Blog wert, wenn es nicht ein paar Besonderheiten gibt.

In Restaurant wird Nabe am Tisch zubereitet. Meist ist es ein großer Topf auf einem tragbaren Gaskocher. Hier gibt es Ähnlichkeiten zum koreanischen Hot Pot, den man in Tokyo am besten im Stadtteil Takadanobaba genießt.

Man sitzt um den Topf und jeder fischt sich seine Lieblingszutaten heraus. Darum ist es wichtig, dass die Zutaten nicht überkocht werden. Da alle, mehr oder weniger, aus dem gleichen Topf entsteht Geselligkeit. Die Brühe wird heißt gehalten, man kann weiter Zutaten in den Topf geben. Damit ist auch der Vergleich zu Fondue nicht von der Hand zu weisen.

Die Zutaten werden mit der Brühe aus dem Topf gefischt und in einer kleiner Schale deponiert, aus der man isst. Die Zutaten werden für gewöhnlich mit Dip gegessen. Klassische Dips sind Ponzu (Sojasoße, Bitterorangensaft, Sake, Dashi), Gonamdare (Sesam, Sojasoße, Dashi, Sake, Zucker) und rohes Ei. Letzteres empfehle ich für Shabu Shabu.

Auch als Tourist ist es möglich, diese Form der Geselligkeit zu erleben. Nach Einbruch der Dunkelheit ist die Zeit der Odenstände. Oft sind es Handkarren, kleine Verkaufsstände, die in der Nähe von Bahnhöfen oder auf Matsuris anzutreffen sind. Nachtschwärmer treffen hier auf Büröangestellte auf dem Weg nach Hause. Man sitzt in der Regel um den großen Topf mit Oden. Dazu ein Bier. Das Abendessen ist perfekt und die Gelegenheit zur Konversation ist präsent.

Hier eine Video aus der „Begin Japanology“-Reihe von NHK World. Ich habe diese Videos nach und nach in meine Blogs integriert, da ich nicht zu allem ausreichend Bildmaterial hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=gKWsORuKTDI&nohtml5=False

Ausflug in die Kanjiwelt: Mono (物) bedeutet Ding, Sache, Gegenstand. Oft wird es zu Substantivierung benutzt. Tabemono, abgeleitet vom Verb taberu/tabemasu, sind essbare Dinge. Nomimono, vom Verb nomu/nomimasu sind trinkbare Dinge, …

Suki (鋤) aus Sukiyaki (鋤焼) ist ein kleiner Spaten, vergleichbar mit der kleinen Schaufel, die man beim Pflanzen von Blumen verwendet. Das Kanji besteht aus zwei Radikalen (Basiskanji). Das linke ist Gold/Metall.

 Yaki (焼) meint „gebraten, gekocht, gegrillt, …“. Es findet sich auch in Gerichten wie Yakitori (gerilltes Hähnchenfleisch). Das Kanji besteht aus zwei Radikalen (Basiskanji). Das linke ist Feuer.

串焼き .. Kushiyaki und 串カツ .. Kushikatsu

串焼き .. Kushiyaki

Kushi () sind kleine Holzspieße. Ich find das Kanji einfach genial. Yaki (焼き) meint allgemein etwas gegrilltes. Diese Silbe kommt bei verschiedenen Gerichten vor: Yakitori, Takoyaki, Okonomiyaki, … Teriyaki ist die Grillmarinade.

Kushiyaki sind kleine Spieße mit gegrillten „Dingen“. Sie bildet eine Art Obergruppe. Es umfasst neben den bekannten Yakitori auch weitere Varianten mit Fisch, Schweinefleisch, Meeresfrüchte und Gemüses.

  • Gyūtan (牛タン, dünn geschnittene Rinderzunge)
  • Buta-bara (豚ばら, Schweinerippe)
  • Ikada (筏, jap. grüne Zwiebel)
  • Atsuage Tōfu (厚揚げとうふ, dicker, frittierter Tofu)
  • Enoki Maki (エノキ巻き, Enokipilze mit Schweinefleisch umwickelt)
  • Piiman (ピーマン, grüne kleine Paprika)
  • Asuparabekon (アスパラベーコン, Spargel mit Speck umwickelt)
  • Ninniku (にんにく, Koblauch, ja: Koblauch)
  • Shishitō (獅子唐), Japanese pepper
  • Ika (Tintenfisch); daher auch Ikayaki genannt

Bis auf die ersten beiden habe ich alle probiert und kann sie empfehlen.

Der Preis für einen Spieß liegt bei 100 bis 250 yen, je nach Zutat. Da die Portion sehr klein ist, kommen schnell 10 Spieße oder mehr zusammen, was dann ins Geld geht.

Hinweis: Yakitori und Kushiyaki werden oft als gleichbedeutend verwendet; also nicht wunder, wenn Garnelen-Yakitori auf der Speisekarte zu lesen ist.

焼き鳥 .. Yakitori

Yaki (焼き) = gegrillt, Tori () = Hänchen; Yakitori sind kleine Kushiyaki mit Hähnchen. Aber Vorsicht, es kommen alle Teile des Tieres zur Verwendung:

  • Yotsumi (四つ身, Hühnchenbrust), auch als Sasami bekannt
  • Hatsu (ハツ, Herz),
  • Nankotsu (軟骨, Hühnchenknorpel),
  • Tsukune (つくね, Hühnchen-Fleischbällchen),
  • Torikawa (とりかわ, Hühnchenhaut),
  • Tebasaki (手羽先, Hühnchenflügel),
  • Momo (もも, Hähnchenschenkel)
  • Hasami (はさみ, gemischter Spieß mit Hähnchen, Zwiebel, Lauch)
  • Negima (ねぎま, gemischter Spieß mit Hähnchen und Zwiebel)
  • Bonjiri (ぼんじり, chicken tial)
  • Shiro (シロ, Innereien)
  • Reba (レバー. Leber)
  • Sunagimo/Zuri (砂肝/ずり, Muskelmagen)
  • Toriniku (鶏肉, mageres Hähnchenfleisch)

Empfehlen kann ich unter anderem: Hasami und Negima als Einsteiger-Yakitori, sowie Toriniku, Yotsumi, Torikawa.

Auf dem Spieß werden Hähnchenteile und Gemüse abwechselnd aufgespeißt und dann gegrillt. Es ist damit sowas wie ein Mini-Schaschlik-Spieß. Der Grill ist speziell auf die Yakitori angepasst: Er ist schmal und hat zwei Auflageflächen für die Enden vom Holzspieß. Durch seine Länge können mehere Spieße zeitgleich gegrillt und auch umgedreht werden. Traditionell ist der Grill mit Holzkohle befeuert. Auf Matsuri kommen aber vermehrt Gasgrills zum Einsatz, da sie sich besser steuern lassen.

Vor dem Verzehr werden die Spieße in Salz oder in Tare, einer speziellen Soße (Mirin, Soyasoße, Zucker), gedippt. Die Sauce wird auch während des Grilles auf den Spieß gestrichen und sorgt für die dunkle, glänzende Farbe.

Yakitori ist eines der klassischen Gerichte eines Yatai. Auf Matsuri gibt es oft mehrere Verkaufsstände. Ferner sind sie eine beliebte Speise in Izakaya (z.B. in Omoide Yokocho). Und es gibt Yakitori-ya, kleine Restaurants, die sich auf Yakitori spezialisiert haben und idR Mitglied einer Kette sind.

串カツ .. Kushikatsu  / 串揚げ .. Kushiage

Wie das Kanji verrät sind auch dies kleine Holzspieße mit leckeren Dingen. Katsu meint in etwa „frittiertes Fleisch“. Im Unterschied zu Kushiyaki wird Kushikatsu aber nicht gegrillt, sondern zunächst in Panko (besonderes, japanisches Paniermehl) paniert und dann frittiert. Hinweis: Die Dinger können echt heiß sein. Die zweite, geläufige Bezeichnung ist Kushiage.

Als Beilage wird oft grob geschnittener Kohl serviert. Die Kushikatsu werden in einen Top Soße gedippt. Es gilt: Man dippt nur ein Mal. Wenn man abbeißt wird nicht noch mal gedippt. Es gilt als unhygienisch, da alle in der gleichen Soße dippen.

Angeboten wird so ziemlich alles, was man auf eine Spieß stecken und dann frittieren kann. Ich kann es nur empfehlen. Hier eine Auswahl:

  • Niku (Fleisch): Gyu… (Rind), Buta… (Schwein), Ba… (Pferd)
  • alles vom Hähnchen (siehe Yakitori, also Vorsicht)
  • Nankotsu (Knorpel), Sunagimo (Magen) … nicht mein Ding
  • Würstchen, Chikuwa, Hanpen, Kamaboko
  • Eier (Huhn, Wachtel)
  • Fisch (Aji, Kisu, Hotate, Shishamo, Wakasagi, …)
  • Meeresfrüchte (Ika = Tintenfisch, Tako = Oktopus, Kaki = Auster, …)
  • Gemüse (Zwiebel, Takenomo = Bambussprossen, Tomate, Piiman = Paprika, Kabocha = Kürbis,  Brokkoli, Spargel, Pilze, Knoblauch, …)
  • geräucherter Käse … ok, der ist Geschmackssache
  • kombiniertes: Paprika mit Hack, Spargel mit Schinkel, …
Regionale Unterschiede bei Kushikatsu

Osaka: In Osaka soll der Urpsrung von Kushi-Gerichten liegen. Genauer gesagt im Stadtteil Shinsekai, wo der Tsutenkaku steht. Hier gibt es DAS Kushiyaki-Restaurant. Bekannt ist die Figur mit dem grimmig dreinschaunenden Koch.  Der grimmige Blick soll angeblich sagen: „Dip once or die“. Es ist die einzige Regel, die man beim Essen von Kushikatsu befolgen muss. Der Rest ist optional.

Der Ursprung geht in das Jahr 1929 zurück. Typisch für den Osaka-Stil ist die Verwendung von nur einer Zutat. Spargel mit Schinken ist eher typisch für sen Tokyo-Stil. Die Spieße in Osaka sind etwas kleiner. Paniert wird mit einem Pulverei-Mehl-Gemisch.

Das Kushinobo-Restaurant ist berühmt für sein „Frittier-es-selbst“ und den Bedienungsstil, bei dem der Kellner Kushiage liefert, bis man ihn stoppt.

Tokyo: Der Klassiker aus Tokyo ist Schweinerippe (3-4cm große Würfel) mit Zwiebel oder Lauch. Paniert wird mit frisch angerührtem Ei-Wasser-Mehl-Gemisch ind Panko. Es werden verschiedene Dips angeboten.

Nagoya: Die Region ist bekannt für Doteni, das auch als Kushikatsu serviert wird. Als Dip gibt es in Nagoya eine dicke Soße auf der Basis von Rindersehne (?) und Hatcho-Miso.

Kobe, Nishinomiya: Hier wird eine lokale Sauce verwendet. Bei einem ganzen Menü werden verschiebene Dips zur Auswahl gereicht. Es gibt teilweise große Unterschiede zwischen einzelnen Restaurants.

Regeln beim Essen

„Dip Once or Die“. Wenn man nach dem Abbeißen weitere Soße benötigt, kann man den gereichten Salat als Löffel benutzen (solange man nicht vom Salat abgebissen hat).

カレー .. Karee

Wie auch bei Ramen lassen die Katakana richtig vermuten, dass es sich hierbei um kein urjapanisches Gericht handelt. Dennoch, Karee ist das das Spaghetti Bolognese Japans. Statistisch wird es in Familien mindestes einmal pro Woche zubereitet.

Ursprung: Karee leitet sich vom indischen Curry ab, stammt aber nicht direkt aus Indien. Das Gericht hat einen Umweg über England gemacht.

Beim Aufbau der Selbstverteidigungsstreitkräfte nach der Öffnung Japans in der Meiji-Zeit wurde die Marine nach britischen Vorbild aufgebaut. Dort wurde ein Currygericht mit Fleisch und Brot als Beilage als Prävention von Beriberi (Thiaminmangel) regelmäßig gegessen.

Die Japaner nahmen Ries statt Brot und passten das Curry dem süßen Geschmack des japanischen Reis an. Das Curry hat dabei den Fleischgeschmack überdeckt, der vielen Japaners damals nicht vertraut war.

Das Marinecurry (kaigun karee) war geboren: Fleisch, Kartoffeln, Zwiebel, Möhren, Karee-Paste mit Reis und dazu etwa Tsukemono (eingelegtes Gemüse). Das Gericht wurde Tradition. Heute gibt es an Bord der Marineschiffe immer Freitags Karee. Mancher zählt seine Dienstzeit auf See in „Nach 4 Karee bis zum Heimathafen“.

Nach WWII: Die erste Karee-Mischung für die allgemeine Bevölkerung wurde 1926 auf den Markt gebracht. Es war ein Pulver. Richtig Populär wurde das Gericht dann in den 1960ern. 1956 brachte S&B Foods Karee als Block auf den Markt. Das verschaffte Karee den Durchbruch. Es wurde so oft gegessen, dass es fast den Status eines Nationalgerichtes erreichte. Viele Japaner sind mit Karee groß geworden.

heute: Heute kommt Karree statistisch mindestens einmal pro Woche in jeder Familie auf den Tisch. In 2007 lag der Umsatz mit Fertigkaree bei 827 Millionen Euro (Wechselkurs 1:100).

Geschmacklich ist Karee nicht mit dem indischen Curry vergleichbar. Der Geschmack geht auch hier von mild bis sehr scharf, ist aber im Vergleich runden und süßer. Auch die Konsistenz ist dicker. Der Geschmack ist ungewohnt, aber kompatibel mit europäischen Geschmacksknospen.

Der Preis geht von bis. Für gewöhnlich ist Karee schnelles, billiges Essen. Man kann leicht für 5-7 Euro satt werden. Mein teuerstes Karee hatte ich im Nikko Kanaya. Einem edlen Hotel, das nach Auskuft des Hotels eines der älstesten, westlichen Hotels in Japan ist.

Karee ist wie Ramen oder Udon ein Gericht, für das es sogar spezielle Restaurants gibt. Gegessen wird Karee mit dem Löffel. Damit der Reis nicht am Löffel klebt, wird dieser in kaltes Wasser gestellt.

Karee-Gerichte

Der volle Name des Gerichtes ist „Karee raisu“, also Curryreis. Die Japaner sehen Karee immer in Kombination mit Reis. Die gängisten Karee-Gerichte sind:

  • Karee Raisu, カレーライス: Karee wird zusammen mit Reis serviert.
  • Ishiyakikaree, 石焼きカレー: wie zuvor, serviert in heißer Steinschüssel
  • Yaki Karee, 焼きカレー: Karee Raisu im Ofen gebacken und mit rohem Ei serviert; Ursprung ist Kitakyushu
  • Katsu Karee: wie zuvor aber mit einem Schnitzel
  • Karee-Don, カレー丼: Donburi mit Karee; das Karee wird mit Mentsuyu oder Hondashi angereichert und auf einer Schale Reis serviert.
  • Karee Nanban: mit Soba
  • Karee Udon: mit Udon
  • Soup Karee, スープカレー: eine Currysuppe, Ursprung ist Hokkaido
  • Dorai Karee, ドライカレー: dies ist Reis mit Currygeschmack oder Reis mit einer relativ „trockenen“ Currysoße mit Hackfleisch.

Kareepan ist etwas außerhalb der oberen Liste. Es ist ein Brötchen mit Kareefüllung oder zumindest Kareegeschmack.

Zutaten und Zubereitung: Karee setzt sich aus vielen Gewürzen und Gemüsen zusammen. Man kann es „from scratch“ zubereiten. Ich empfehle aber die Abkürzung über die Karee-Würzmischung. Die fertige Karee-Mischung kommt in zwei Arten daher. Als fester Würfel, den man in Wasser auflöst (wie einen Maggi-Brühwürfel); und als Weltraumessen (die geschlossene Packung wird im Wasserbad erhitzt).

Seit 2010 gehört Karee zu meinen Souvenirs, mit steigender Tendenz. Aber man bekommt die Karee-Würfel auch im gut sortierten Asiamarkt in Deutschland.

Basiszutaten sind Kartoffel, Zwiebel und Karotte.

Serviert wird mit japanischem Reis. Dieser ist süßer und hat mehr Geschmack, als die Reissorten bei Aldi und Co. Deutscher 0815-Reis geht natürlich auch.

Katsukaree erweitetert das Gericht um ein paniertes Schnitzel. Paniert wird mit Panko. Traditionell wird das Schnitzel in Streifen geschnitten serviert.

Regionale Besonderheiten

Und es wäre nicht Japan, wenn es nicht auch noch regionale Unterschiede gibt. Hier eine Auflistung von Wikipedia.

  • Hokkaido Sika Deer curry (えぞ鹿カレー; ezoshika karee); Hokkaido-ken
  • Scallop curry (ほたてカレー; hotate karee); Aomori-ken
  • Mackerel curry (サバカレー; saba karee); Chiba-ken
  • Apple curry (リンゴカレー; ringo karee); Nagano- und Aomori-ken
  • Natto curry (納豆カレー; nattou karee); Mito, Ibaraki-ken
  • Nagoya Kōchin Chicken curry (名古屋コーチンチキンカレー; Nagoya kōchin chikin karee); Aichi-ken
  • Matsusaka beef curry (松阪牛カレー; Matsusaka gyuu kare); Mie-ken
  • Whale curry (クジラカレー; kujira kare); Wakayama-ken
  • Oyster curry (牡蠣カレー; kaki karee); Hiroshima-ken
  • Nashi pear curry (梨カレー; nashi karee); Shimane-ken
  • Black pork curry (黒豚カレー; kurobuta karee); Kagoshima-ken
  • Bitter melon curry (ゴーヤーカレー; gouyaa karee); Okinawa

 [Stand 06/2017]

枝豆 .. Edamame

Der beste Snack zum Bier ist Edamame, die „japanische Salzstange“, wie ich sie gerne nenne.

Edamame (枝豆) heißt frei übersetzt „Bohnen am Zweig“. Es sind unreife Sojabohnen, die in der Schote zubereitet und serviert werden. Der Name Bohne am Zweig kommt daher, dass die Schoten meist noch mit Stiel sind, also noch am Zweig zubereitet werden. Die Zubereitung selbst ist denkbar einfach: Etwa 5 Minuten in Salzwasser kochen und dann gesalzen servieren. Optimal kann man mit Chilipulver und Knoblach würzen.

Um Mißverständnisse vorzubeugen: Es werden nur die grünen Bohnen in der Schote gegessen, nicht die Schote. Es gibt mehrere Methoden, die Bohnen aus der Schote zu bekommen.

Die erste Erwähnung von Edamame stammt von 1275: Der Mönch Nichiren bekam damals Edamame geschenkt.

Ernährungstechnisch sind sie eine gesunde Alternative zur Salzstange. Pro 100g enthält Edamame [in eckigen Klammern die Werte für Salzstange]:

  • 122 kcal — [400 kcal]
  • Fett: 5 g (größtenteils ungesättigt) — [7 … 14 g]
  • Eiweiß: 30 g — [10 g]
  • Kohlenhydrate: 10 g (davon 2g  Zucker) — [60 … 75 g]

Ungesund ist da nur der Rest auf dem Tisch. Auf dem obigen Foto also der Sake und das das Kushiyaki, obwohl … auch das ist allemal gesünder als der Kram, den man in deutschen Kneipen kriegt.

[Stand 10/2017]

団子 .. Dango

Dango (団子, dt. Kloß) ist wieder so ein typisch japanischer Snack, mit dem ich nicht so richtig warm werde, zumindest nicht mit der warmen Variante. Ich weiß nicht, ob es an der Konsistenz liegt oder daran, dass meine bisherigen Versuche mit einer extrem süßen (zu süßen) Geschmackserlebnis endeten.

Dango sind in der Regel etwa 2-4cm große Bällchen aus Reismehl (mochiko), das mit Wasser gemischt und dann gedämpft wird. Sie sind also mit den Mochi verwandt. Traditionell werden 3 oder 5, aufgespießt auf einen Holzspieß, gegessen bzw. verkauft (Kushidango). Dango werden in der Regel mit einer von den drei nachfolgenden Soßen/Garnierung greicht:

  • eine gesüßte Soyasoße
  • Kinako: gemahlene, geröstete Sojabohnen
  • Kuromitsu: schwarzer Zuckersirup

Wichtig: Dango ist eine Art Sammelbegriff. Es gibt dutzende Arten von Dango:

  • Anko oder An-Dango: Dango mit Azukipaste (Rotebohnenpaste)
  • Botchan Dango (坊っちゃん団子): drei Farben: Azuki (rot), Eigelb (gelb), Matcha (grün); signature food of Dogoto-Onsen / Matsuyama)
  • Cha Dango: Dango mit Grünteegeschmack
  • Denpun Dango: aus Kartoffelmehl (nur Hokkaido)
  • Goma: verwendet Sesam, süß und salzig
  • Kinako: geröstetes Sojabohnenmehl
  • Kuri Dango: Dango mit Kastanienpaste
  • Kushidango: Bezeichnung für Dango auf einem Holzspieß
  • Mitarashi Dango (みたらし団子): werden mit einem Sirup aus Zucker, Sojasoße und Stärke hergestellt; sind sehr süß
  • Nori: wie vermutet mit Nori

Kalt werden sie oft mit grünem Tee gereicht. Warm findet man sie oft auf Matsuri oder in Shops in traditionellen Straßen, die zu einem Tempel führen. Wenn man Glück hat, werden sie kreisrund um ein Kohlenfeuer aufgestellt, um sie anzurösten. Alternativ werden sie über einem Gasbrenner gegrillt, wie man ihn für Kushikatsu und Yakitori benutzt.

In Shibamata gibt es Dango mit Beifuß. Sie sind extrem grün und werden mit süßer rote-Bohnenpaste gereicht. In Dogoto-Onsen (Matsuyama) sind die Botchan-Dango ein beliebtes Souvenir.

Trivia: In 1999 gab es einen Dango-Boom. Grund war ein Lied namens „dango sankyodai“ (die drei Dangobrüder). Der Rythmus basiert dabei auf dem Tango.


Stand: 12.2018