2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.
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Die zweite und dritte USA-Woche stehen im Zeichen der Wohnungssuche. Ich wühle mich durch das Internet. Zillow.com scheint eine zentrale Plattform für Wohnungen zu sein, so bei uns immoscout24.de. Wohnungen in meiner Kategorie gibt es genung. Ich sollte was finden.
Aber die Preise; die Preise !!! 450 sqft (etwa 40 m²) gibt für etwa $2000. Das sind 50€/m². Und dann reden wir von etwas, das bei uns im Schrebergarten steht: Fast alle Häuser in dieser Preisklasse sind aus Holz und Gipskarton. Gebäude aus Stein sind unbezahlbar.
Ich lerne schnell, dass man nicht in Seaside wohnen will. Del Monte Beach und La Mesa sind einfach nur teuer, selbst für die Preise hier. Über Carmel-by-the-Sea reden wir gar nicht erst.
Ohne Auto werde ich mich Wohngebiet für Wohngebiet vorarbeiten. Heute steht Oak Grove, das Wohngebiet direkt neben der NPS, auf der Liste. Das Wohngebiet sind gut aus. Leider sind aktuell keine akzeptablen Wohnungen verfügbar. Ein Apartment in der Ocean Ave hat nicht einmal einen intakten Fußboden.
Die nächste Suche wird sich um Wohnungen in Old Monterey kümmern. Das ist das Gebiet südlich von Presidio (eine große Army Base) zu dem auch die Innenstadt mit der Alverado Street gehört. So das Richtige ist nicht dabei; vielleicht die Wohnung in der Watson Street, wenn ich nichts anderes finde. Das Wohngebiet sieht aber ok aus.
Am nächsten Tag kümmere ich mich um das Wohngebiet rund um Casanova Avenue herum. Es sieht nicht ganz so hübsch aus wie Oak Grove. Es gibt ein paar Apartmentkomplexe, die einen Pool haben. Einer steht sogar auf meiner Liste 825 Casanova Ave. Der Preis ist etwas höher, aber ein Pool ist ein Pool. Das Apartment ist aber in dritter Reihe vom Pool zwischen den Parkplätzen. Und werde ich den Pool überhaupt benutzen? Weitere Orte sind 350 Ramona Ave, das definitiv eine Option ist, und 696 Casanova Ave, das auch einen Innenhof mit Pool hat.
So langsam dämmert es mir, dass alle Wohnungen einen extrem hochflorigen Teppich haben. Keine Ahnung was in dem Teppich wohnt, aber ich sollte meine Suche auf Laminat eingrenzen oder zumindest priorisieren. Und wer hat eigentlich diese Wandgasheizung erfunden? Wie soll die effektiv das ganze Apartment (auch das Bad zwei Türen weiter) heizen?
Nun gebe ich New Monterey eine Chance. Hier gibt es mehrere Apartments: Spencer Street, Hawthorne Street, Irvine Street. Von der Lighthouse Avenue geht es den Berg hinauf. Die Steigung ist beachtlich. Der Wanderung von Wohnung zu Wohnung wird zu einem Workout. Aber die Wohngegend gefällt mir. Wirklich. So habe ich mir eine Wohngebiet in den USA außerhalb der großen Metropolen vorgestellt.
Es gibt ein paar vielversprechende Kandidaten. Ich fülle Bewerberbögen aus. Jetzt liegt es am Vermieter, den nächsten Schritt zu machen. Ich treffe auch einen Bewohner, der demnächst auszieht. Die Wohnung ist noch nicht gelistet, aber eventuell kann ich so die Konkurrenz ausstechen.
Unter meinen Favoriten ist eine Wohnung in 725 Spencer Street. Sie hat Laminatboden und wirkt auch sonst ganz nett: kleiner Balkon, akzeptabel große Küche. Ich zahle die Bewerbungsgebühr. Ja, so etwas gibt es.
Die erste Woche und das Wochenende sind schnell vorbei. 14 Tage sind nicht viel, um eine Wohnung zu suchen, zu finden, anzumieten und auch noch umziehen muss. Aber einen Vorteil hat die Wohnungssuche zu Fuß. Ich habe einen großen Teil von Monterey erlaufen.
Was hat sich sonst so getan
Am Mittwoch war ich bei der Bank. Ich benötige zwingend ein US-Konto. Nicht jeder Geldautomat akzeptiert ausländische Kreditkarten (wie in Japan). Und noch schlimmer: Die Mietsicherheit muss als Scheck hinterlegt werden. Ja, die Amis arbeiten immer noch mit Schecks.
Eine Kontoeröffnung ohne SSN ist kniffelig. Aber es klappt, irgendwie. Ich habe jetzt ein Konto bei der Bank of America. Kreditkarten kommen demnächst. Da ich noch nie eine Konto in den USA hatte ist mit Credit Score nicht existent. Ich bin nicht im System, nicht kreditwürdig. Damit ich $500 ausgeben darf, muss ich erst $500 als Kaution hinterlegen. Die Kreditwürdigkeit verbessert sich nur, wenn man Kredite aufnimmt und diese dann begleicht.
Ich lerne, dass mein Konto zwei verschiedene Routing Numbers (Bankleitzahlen) hat: eingehend und ausgehend. Ich lerne dass es zwei Arten von Konten gibt: Savings Account und Credit Account. Ich lerne, dass sich Kreditkarten nicht automatisch begleichen. Ich muss aktiv das Geld überweisen, oder das Minus bleibt auf der Karte und es fallen Zinsen an.
Ich habe auch schon die ersten Restaurant und Kneipen erkundet. Das Nachtleben, wenn man es denn so nnen kann, scheint sich in der Alverado Street und drumherum abzuspielen. Einen ersten Favoriten habe ich gefunden: The Crown & Anchor, ein British Pub.1
Auf dem Weg zur Casanovoa Ave habe ich übrigens „Dodi“ gefunden, ein Gebrauchtwagenhändler, der primär Classic Cars auf dem Hof hat, die spannende Restaurationsobjekte sind. Ich bin versucht so ein Projekt bis zur Abreise durchzuziehen. Aber ich will auch Reisen. Und es sind bis zur Abreise nur noch 49 Wochenenden.