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USA SPECIAL .. Spencer Street, New Monterey

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Ein viertel Jahr ist bereits vorbei. Das ging schnell. Ich habe mich gut in eingelebt. Mit der Wohngegend in New Monterey oberhalb Lighthouse Ave hätte ich es nicht besser treffen können. Hier ein paar Bilder aus meiner Nachbarschaft. Leider habe ich es total verpasst, Fotos vom täglichen Leben zu schießen. Ich muss da eventuell bei Zeiten mit Bildern von Google Streetview nachhelfen.

 

Hier ein paar Bilder, die ich vom Skyline Drive aus gemacht habe. Ich war nur ein Mal hier oben. Man hat einen durch Bäume leicht verdeckten Blich auf den Strand von Monterey, der sich bis nach Seaside / Sand City erstreckt. Die Alverado Street und Fishermens Wharf sind hinter Bäumen versteckt.

Bilder von der Fahrradstrecke

Hier ein paar Bilder von der Strecke, die ich fast täglich mit dem Fahhrad zur Arbeit gefahren bin.

Der Weg zur Arbeit beginnt mit einem Blick die Prescott Avenue hinauf und dem Pazifik im Hintergrund. Ja, es ist die Monterey Bay, aber die nunmal der Pazifik.

Es geht die Prescott Ave hinab, die Lighthouse Ave kreuzend, bis zur Sardine Factory. Hier ist der Recreation Trail, der in eine Richtung bis Lovers Point führt und in die andere Richtung erst nach Monterey und Fishermens Wharf und dann weiter bis Seaside (und wenn man den Sand Dune Drive als Velängerung sieht, mit Unterbrechung bis nach Marinas). Früher gab es eine  Eisenbahnlinie in Monterey, die bis nach Pacific Grove reichte. Der Recreation Trail wurde zum großen Teil auf dem alten Gleisbett errichtet.

Der Trail führt zwischen Wave Street und Cannery Row entlang und wechselt höhe Drake Ave eine Ebene. Hier steht noch das alte Andreaskreuz des ehemaligen Bahnübergangs.

Auf Höhe des Presidio  geht es dicht am Wasser weiter, erst vorbei an der Marina, dann am Uferbereich wo immer wieder Seelöwen zu sehen sind. Von hier hat man einen guten Blick auf die Fishermens Wharf. Hier muss man immer den Touristen ausweichen.

Danach führt der Weg an der Dust Bowl vorbei. Hier wird das Beer der gleichnamigen Craft Beer Brauerei ausgeschenkt, oft ein Stopp auf dem Rückweg von der Arbeit nach Hause. Ich kenne die Geschichte des Gebäudes nicht, aber ich vermute dass hier mal ein Bahnhof stand.

Auf dem Radweg geht es dann weiter. Links ist der Strand. Es geht immer geradeaus. Auf Höhe Sloat Avenue muss ich abbiegen. Die letzten Meter zur NPS geht es die Sloat Avenue entlang. Rechts ist das Wohngebiet Oak Grove, links das Gelände der NPS. Die Wache ist genau am anderen Ende.

Würde ich am Eingang de NPS vorbeifahren nur knapp 200m geradeaus, wäre ich am Hyatt Regency Monterey Hotel and Spa on Del Monte Golf Course, wo ich meine erste Nacht in Monterey verbrachte.

Bilder von der Busstrecke

An regnerischen Tagen nehme ich den Bus. Auch hierfür geht es zunächst die Prescott Avenue hinunter bis zur Lighthouse Ave. Hier an der Kreuzung ist der Liquor Store, der mich gelegentlich mit einem Feierabendbier, genauer gesagt Michelada con Clamato, versorgt.

Nur eine Kruezung an der Lighthouse entlang, vorbei am Bulldog Sports Pub, ist die Haltestelle der JAZZ-Linie. Eine Fahrt kostet $2. Der Bus fährt die Lighthouse entlang, an Presidio vorbei, und biegt dann auf Höhe des Parkplatzes an der Fishermens Wharf in die Tyler Street ab. Am Ende der Tyler Street bilden diese, Pearl Street und Munras Avenue ein Dreieck, Simoneau Plaza. Dieser dient als ZOB, an dem eigentlich alle Busse in Monterey halten.

Danach fährt der Bus weiter entlang der Munras Ave, die zur Freemont Street wird. Ich steige an der der Camino Aguajito aus. Die Freemont St wird hier zur Auffahrt auf den Highway 1. Über die Ampel gehe ich dann immer zur 10th. Sie markiert das Südende von Oak Grove. Hier stehen alte Palmen, bei denen die alten Blätter nie entfernt wurden.

Hier an der 10th St ist auch Randy’s Sandwick Shop und am Ende, da wo die Straße auf die Sloat Ave trifft, ist 10th Street Liquors. Er war mein erster Kontakt mit dem Konzept des Liquor Store. Ich benutze ihn immer als Abholadresse, wenn ich ein uber brauche. Und hier steht eine Auffüllstation für die großen Wasserkanister, die man aus Film und Fernsehen kennt.

Auf dem Rückweg nimmt der Bus fast die gleiche Route, macht aber einen kleinen Uweg über die Washington Street, da der nordliche Teil der Typer Street eine Einbahnstraße ist. Kurz hinter dem Presidio nimmt der Bus dann statt der Lighthouse Ave die parallel laufende Foam Street.

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USA 04.2 – Wohnungssuche

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Die Woche startet gut. Ich bekomme eine Zusage für die Wohnung in der Spencer Street. Jetzt muss alles schnell gehen. Ich habe das Hotelzimmer nur noch bis Freitag. Zum Glück habe ich mittlerweile ein US-Konto, denn die Mietsicherheit muss aus Scheck übergeben werden. Ja, die Amerikaner benutzen wirklich noch Schecks.

Dienstag, 07.02.2023 (Mietvertrag)

Den Nachmittag hat Ric mir frei gegeben. Ich sitze erst bei der Bank, da ich keine Ahnung habe, wie das mit Schecks funktioniert. Dann geht es mit dem Scheck direkt rüber zum Immobilienbüro von Mangold Properties. Der Mietvertrag liegt vor mir. Es gibt eine Mindestmietzeit von einem Jahr, aber eine Sonderregel für Militärangehörige. Mangold wird diese Regel auch für mich respektieren.

Der Mietvertrag ist unterschrieben. Meine neue Adresse für das gesamte nächste Jahr ist 725 Spencer Street, Monterey, CA. Wow. Bald wohne ich wirklich in den USA; in einem amerikanischen Apartment; kein Hausflur, sondern direkt das Wohnzimmer.

Jetzt brauche ich einen Drink. Keine Ahnung warum, aber ich lande im Comanche Wine Club. Weinpreise sind, wie alles in Monterey (und in den USA) teuer. Es wird günstiger, wenn man Clubmitglied ist. Mitgliedsgebühr ist eine regelmäßige Abnahme von Wein. Wir reden über 6 Flaschen alle 4 Monate. Ich mag die Club und die Leute hinterm Tresen. Und es ist die richtige Dosis von Snob.

Zurück im Del Monte Hotel buche ich sofort einen Pickup Truck bei uHaul. Ich will all die Frachtkisten in einer Fahrt vom Hotel zu meiner neuen Wohnung bringen.

Danach kümmere ich mich um Verträge für Wasser, Gas und Strom. Ich stelle fest, dass das ohne SSN gar nicht so einfach ist. Ich hänge 50 Minuten in einer computergesteuerten Hotline, bis ich endlich, endlich einen Menschen am Telefon habe.

Donnerstag, 09.02.2023 (Möbel ziehen um)

Am Donnerstag gehe ich nach der Arbeit zu Fuß runter zu uHaul und hole den Truck. Die Strecke dorthin wird mir langsam vertraut. uHaul ist kurz hinter Dodi.

Dann schleppe ich, mal wieder, Kisten durch Hotelflure. Nur Handgepäck bleibt im Hotelzimmer. Nach zwei Wochen zwische Kisten wirkt das leere Hotelzimmer irgendwie falsch. Nachdem alles in der neuen Wohnung ist, fahre ich schnell Einkaufen. Die Priorität ist auf Getränke und Konserven. Ich will die nicht zu Fuß schleppen. Spencer Street ist zwar dicht an der Lighthouse Ave, es sind aber trotzdem vier Querstraßen steil bergauf.

Der Truck ist zurück bei uHaul und der Abend endet im Trident Room. Die letzte Nacht im Del Monte bricht an. Ich werde es vermissen.

Freitag, 10.02.2023 (Goodbye Del Monte, Hello Spencer St)

Heute wird es spannend. Ich checke aus dem Del Monte aus. Und nach der Arbeit geht es zum ersten Mal in die neue Wohnung. Ich habe keine Möbel, und so muss ich kreativ werden. Zwei Kisten als Sitz und 4 Kisten als provisorischer Computertisch. Die Tatamimatten und der Futon landen im Schlafzimmer. Ich werde wohl die nächsten Wochen damit zubringen, alles zu kaufen, was fehlt; von der Klobürste und Duschvorhang bis hin zu Kram für die Küche (Wasserkocher und alles andere was mit 110V arbeitet). Einen Wischmob habe ich schon gekauft. Der Rest ergibt sich.

Die erste Nacht in der neuen Wohnung ist schon besonders. Ich muss mich erst an die Geräusche (vor allem die Gasheizung) gewöhnen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich ab sofort in den USA wohne. Postanschrift und alles.

Samstag, 11.02.2023 (Ein Fahrrad)

Am Samstag wache ich in der Spencer Street auf. Es ist Zeit die Umgebung zu erkunden. Unten in der Lighthouse Ave sind ein paar Geschäfte und Restaurants. In Fußreichweite ist ein Andronicos (wie Safeway ein Supermarkt auf dem Level von Edeka und Rewe).

Mich zieht es aber in den „innenstadt“. Dort gibt es einen Fahrradladen. Die ganzen Eletrofahrräder sind sofort raus. Sie sind zu teuer und ich kann sie wegen verbauten Akkus (die sind nämlich allesamt in den Rahmen eingebaut) nicht nach Deutschland überführen. Verbaute Akkus sind bei Luft- und bei Seefracht verboten. Meine Wahl fällt ein Fahrrad von Giant. Ich ergänze noch Schmutzfänger. Aus irgendeinem Grund gehören die nicht zum Fahrrad, zu keinem Fahrrad. Amerika halt. Ebenso muss man Licht extra kaufen, denn das scheint nicht einmal Vorschrift zu sein.

Ich bin mobil und teste sofort die Strecke von der Wohnung zur Arbeit. Bis auf den kleinen Abschnitt von Spencer Street runter zur Cannery Row und an der NPS gibt es einen Fuß- und Radweg, der komplett vom Autoverkehr getrennt ist. Hmmm, so gesehen brauche ich kein Auto für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Und bei den meisten Städtereisen muss ich eh einen Mietwagen vor Ort buchen.Ich glaube, ich kaufe kein Auto.

Sonntag, 12.02.2023 (Super Bowl)

Heute ist Super Bowl Sunday. Kick Off ist um 15:30 Uhr Ortszeit. Es ist ein sonniger Tag und ich überlege, ob ich stattdessen was anderes mache. Aber, es ist der einzige Super Bowl, den ich in den USA sehen werde. Die Frage ist: Wo? Es gibt zwei Optionen Peter B’s oder Turn 12. Die Wahl fällt auf letztere Option.

Super Bowl in den USA fühlt sich anders an, irgendwie weniger speziell. Anders als in Deutschland muss man nicht schon am Samstag Einkaufen fahren oder braucht den Montag arbeitsfrei. Man muss auch nicht bis 00:30 Uhr warten, bis es losgeht. Das macht den Super Bowl in Deutschland zu schauen speziell. Hier ist es ein unauffälliger sonniger Sonntag. Es war aber super, das Spiel in einer Kneipe zu sehen. Und das Turn 12 ist definitiv auf meiner Liste für einen zweiten Besuch.

Abendessen gab es übrigens im Sapporo, einem japanischen Restaurant untem am Hafen. Das Essen war gut, aber es ist definitiv nicht das Sushi Pirates. Ich glaube, das ist die erste Aufgabe, nachdem ich mich in der Spencer Street eingelebt habe: gute Restaurants finden.

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USA 04.1 – Wohnungssuche

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
   vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

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Die zweite und dritte USA-Woche stehen im Zeichen der Wohnungssuche. Ich wühle mich durch das Internet. Zillow.com scheint eine zentrale Plattform für Wohnungen zu sein, so bei uns immoscout24.de. Wohnungen in meiner Kategorie gibt es genung. Ich sollte was finden.

Aber die Preise; die Preise !!! 450 sqft (etwa 40 m²) gibt für etwa $2000. Das sind 50€/m². Und dann reden wir von etwas, das bei uns im Schrebergarten steht: Fast alle Häuser in dieser Preisklasse sind aus Holz und Gipskarton. Gebäude aus Stein sind unbezahlbar.

Ich lerne schnell, dass man nicht in Seaside wohnen will. Del Monte Beach und La Mesa sind einfach nur teuer, selbst für die Preise hier. Über Carmel-by-the-Sea reden wir gar nicht erst.

Ohne Auto werde ich mich Wohngebiet für Wohngebiet vorarbeiten. Heute steht Oak Grove, das Wohngebiet direkt neben der NPS, auf der Liste. Das Wohngebiet sind gut aus. Leider sind aktuell keine akzeptablen Wohnungen verfügbar. Ein Apartment in der Ocean Ave hat nicht einmal einen intakten Fußboden.

Die nächste Suche wird sich um Wohnungen in Old Monterey kümmern. Das ist das Gebiet südlich von Presidio (eine große Army Base) zu dem auch die Innenstadt mit der Alverado Street gehört. So das Richtige ist nicht dabei; vielleicht die Wohnung in der Watson Street, wenn ich nichts anderes finde. Das Wohngebiet sieht aber ok aus.

Am nächsten Tag kümmere ich mich um das Wohngebiet rund um Casanova Avenue herum. Es sieht nicht ganz so hübsch aus wie Oak Grove. Es gibt ein paar Apartmentkomplexe, die einen Pool haben. Einer steht sogar auf meiner Liste 825 Casanova Ave.  Der Preis ist etwas höher, aber ein Pool ist ein Pool. Das Apartment ist aber in dritter Reihe vom Pool zwischen den Parkplätzen. Und werde ich den Pool überhaupt benutzen? Weitere Orte sind 350 Ramona Ave, das definitiv eine Option ist, und 696 Casanova Ave, das auch einen Innenhof mit Pool hat.

So langsam dämmert es mir, dass alle Wohnungen einen extrem hochflorigen Teppich haben. Keine Ahnung was in dem Teppich wohnt, aber ich sollte meine Suche auf Laminat eingrenzen oder zumindest priorisieren. Und wer hat eigentlich diese Wandgasheizung erfunden? Wie soll die effektiv das ganze Apartment (auch das Bad zwei Türen weiter) heizen?

Nun gebe ich New Monterey eine Chance. Hier gibt es mehrere Apartments: Spencer StreetHawthorne Street, Irvine Street. Von der Lighthouse Avenue geht es den Berg hinauf. Die Steigung ist beachtlich. Der Wanderung von Wohnung zu Wohnung wird zu einem Workout. Aber die Wohngegend gefällt mir. Wirklich. So habe ich mir eine Wohngebiet in den USA außerhalb der großen Metropolen vorgestellt.

Es gibt ein paar vielversprechende Kandidaten. Ich fülle Bewerberbögen aus. Jetzt liegt es am Vermieter, den nächsten Schritt zu machen. Ich treffe auch einen Bewohner, der demnächst auszieht. Die Wohnung ist noch nicht gelistet, aber eventuell kann ich so die Konkurrenz ausstechen.

Unter meinen Favoriten ist eine Wohnung in 725 Spencer Street. Sie hat Laminatboden und wirkt auch sonst ganz nett: kleiner Balkon, akzeptabel große Küche. Ich zahle die Bewerbungsgebühr. Ja, so etwas gibt es.

Die erste Woche und das Wochenende sind schnell vorbei. 14 Tage sind nicht viel, um eine Wohnung zu suchen, zu finden, anzumieten und auch noch umziehen muss. Aber einen Vorteil hat die Wohnungssuche zu Fuß. Ich habe einen großen Teil von Monterey erlaufen.

Was hat sich sonst so getan

Am Mittwoch war ich bei der Bank. Ich benötige zwingend ein US-Konto. Nicht jeder Geldautomat akzeptiert ausländische Kreditkarten (wie in Japan). Und noch schlimmer: Die Mietsicherheit muss als Scheck hinterlegt werden. Ja, die Amis arbeiten immer noch mit Schecks.

Eine Kontoeröffnung ohne SSN ist kniffelig. Aber es klappt, irgendwie. Ich habe jetzt ein Konto bei der Bank of America. Kreditkarten kommen demnächst. Da ich noch nie eine Konto in den USA hatte ist mit Credit Score nicht existent. Ich bin nicht im System, nicht kreditwürdig. Damit ich $500 ausgeben darf, muss ich erst $500 als Kaution hinterlegen. Die Kreditwürdigkeit verbessert sich nur, wenn man Kredite aufnimmt und diese dann begleicht.

Ich lerne, dass mein Konto zwei verschiedene Routing Numbers (Bankleitzahlen) hat: eingehend und ausgehend. Ich lerne dass es zwei Arten von Konten gibt: Savings Account und Credit Account. Ich lerne, dass sich Kreditkarten nicht automatisch begleichen. Ich muss aktiv das Geld überweisen, oder das Minus bleibt auf der Karte und es fallen Zinsen an.

Ich habe auch schon die ersten Restaurant und Kneipen erkundet. Das Nachtleben, wenn man es denn so nnen kann, scheint sich in der Alverado Street und drumherum abzuspielen. Einen ersten Favoriten habe ich gefunden: The Crown & Anchor, ein British Pub.1

Auf dem Weg zur Casanovoa Ave habe ich übrigens „Dodi“ gefunden, ein Gebrauchtwagenhändler, der primär Classic Cars auf dem Hof hat, die spannende Restaurationsobjekte sind. Ich bin versucht so ein Projekt bis zur Abreise durchzuziehen. Aber ich will auch Reisen. Und es sind bis zur Abreise nur noch 49 Wochenenden.

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USA 03 – Monterey

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
   vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

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Donnerstag, 26.01.2023

Ich treffe Ric, meinen neuen Supervisor, der mir mein neues Büro zeigt und die Aufgabe erklärt, die mich die nächsten Wochen und Monaten beschäftigen wird.

Er schafft es auch, mir ein Zimmer im ehemaligen Hotel Del Monte zu organisieren, das jetzt Hermann Hall heißt und Teil der Navy Base ist. Die Historie kann sich sehen lassen: 1880 eröffnet das Del Monte und wurde eines der berühmtesten Luxushotels in den USA. Zu den Gästen zählten u.a. Theodore Roosevelt, Ernest Hemmingway und Salvatore Dali. Letzter hatte hier, im Bali-Room, seine extravaganten Parties.

Heute nehme ich auch meine Luftfracht entgegen. Das Personal vom Hyatt ist etwas irritiert, als der LKW anfängt auszuladen. Man könnte meinen, dass ich hier für länger einziehe. Nun stehe ich aber vor dem Problem, dass ich morgen alles rüber ins Del Monte bringen muss. Ich brauche ein Auto.

Freitag, 27.01.2023

Ric gibt mir den Tag frei. Ich brauche vier Fahrten bis alles im Del Monte ist. PKW-Kofferräume sind einfach nicht für ISO-Kisten gebaut. Anschließend fahre ich nach Salinas, um meine SSN (Social Security Number) zu beantragen. Ich brauche sie nicht für einen Job, aber ohne SSN steht selbst die Anmietung eines Hauses oder Eröffnung eines Konto vor Schwierigkeiten.

Das Zimmer im Del Monte habe ich nun für 14 Nächte. Das ist der Countdown für meine Apartmentsuche. Ich freue mich schon darauf, ein eigenes Apartment zu haben. Leben in Amerika. Ein Wohnung ohne Hausflur, wie in den Sitcoms.

Ich baue meinen Computer auf. Super. Meine Datenfestplatte ist nicht dabei. Die liegt in Deutschland. Und somit alle Planungen und Vorabinformationen. Arghhh. Ich verlege in den Trident Room, die Bar im Keller des Hotels; Zeit für Bier und Bar Food (Abendessen).

Sofort fallen mir hunderte Bierkrüge auf, die unter der Decke hängen. Ich lerne: Stammgäste können einen Bierkrug kaufen, der dann an die Decke gehängt wird. Es gibt einen langen Stock, mit dem man seinen Krug herunternehmen und aus ihm trinken kann. Da muss ich gar nicht lange überlegen. Ich brauche so einen Krug. Den nehme ich dann in einem Jahr als Souvenir mit. Ich bekomme Nummer 117c und der Name ist „Yukon no Kegawa“.

Samstag, 28.01.2023

Heute treffe ich mich mit „NightOwl“, einem Furry hier aus der Gegend. Er spricht Deutsch und hat sich angeboten, mir die Stadt zu zeigen und ein paar Tips zu geben.

Alverado Street ist die Hauptstraße, das Zentrum von Monterey. Hier sind etliche Restaurants und Bars. Immer Dienstags findet hier ein Farmers Market statt, mit regionalen Produkten. Das klingt so gar nicht amerikanisch.

Fishermens Wharf ist der alte Pier, wo früher die Sardinenfischer anlegten. Heute gibt es dort ein Restaurant neben dem anderen. Auf den ersten Blick, und auch den zweiten, eine Touristenfalle. Sicherlich werde ich hier mal vorbeischauen.

Cannery Rown ist abseits, die Küste entlang. Hier stehen die alten Sardinendosenfabriken, die jetzt Restaurants und Bars beherbergen. Sardinen werden in Monterey schon lange micht verarbeitet.  Am Ende der Cannery Row liegt auch das US-weit bekannte Monterey Aquarium.

Ich lerne, dass Monterey teuer ist. Wer hier wohnt hat Geld, selbst für kalifornische Verhältnisse: The Whisky Club (TWC) Monterey, Comanché Cellars und Hellam’s Tobacco & Wine Shop. Dazu Carmel by the Sea und Pebble Beach Gold Course gleich nebenan. Das PGA Golf Turnier startet nächste Woche. Im Sommer warten die Monterey Car Week (hier trifft sich alles von Model A und Düsenberg bis hin zu Bugatti Chiron und Koenigsegg) und das Monterey Jazz Festival im Sommer. Dazu der Pazifik. Ich glaube, ich könnte mich an den Ort gewöhnen …  wenn ich ihn mir leisten kann.

Wir machen einen Abstecher ins Salvatori Dali Museum, das soweit ich erfahren konnte, die größte Privatsammlung in den USA ist. Der Eintritt ist für Military etwas günstiger. Lucky.

Sonntag, 29.01.2023

Heute erkunde ich Monterey auf eigene Faust. Ich wandere dabei durch die verschiedenen Wohngebiete, um einen Überblick zu kriegen. Die USA sind schon anders als Deutschland. Und alles was anders ist, erinnert mich erstaundlicherweise an Japan; von den betonierten Gehwegen bis hin zur Melodie an der Fußgängerampel. Wen verwunderts. Nach WWII hatten die USA als Besatzungsmacht einen großen Einfluss auf das Japan, das wir heute kennen.

An die kaliformischen Preise muss ich mich noch gewöhnen. Hier ist gefühlt alles extrem teuer: Die US sind im Zahlen teurer als Deutschland, Kalifornien ist teurer als der Rest der USA und Monterey ist mit der teuerste Ort in Kalifornien. Ich sehe meine Auslandszuschläge dahinschmelzen, bevor sie auf dem Konto sind.

Und ich muss aufpassen: Bisher ernähre ich mich primär von Kneipenfutter oder Dosenfutter (Ich habe Miniküche im Hotel, aber vernüftig Kochen geht nicht). Ich habe keine Lust, noch mehr Gewicht zu kriegen. Ich liege aktuell schon über 113 kg. Und ich glaube, das war bei Anreise noch mehr.

Streng genommen ist die erste Woche bereits vorbei. Wow.

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