富士塚 .. Fujizuka

Da ist Fuji drin. Und ja, es hat etwas mit Mt. Fuji zu tun. Der Berg (Vulkan) hat eine zentrale spirtuelle Bedeutung in Japan. Der Berg ist die Gottheit (kami) Konohanasakuyahime. Viele Onsen, die keinen Blick auf den Fuji haben, findet sich in der Regel eine Wandmalerei des Fuji. (Fujibild-in-Onsen-Maler ist ein eigener Beruf in Japan).

Da sich in der Edozeit nicht jeder eine Reise zum Fuji leisten konnte, haben Schreine und Tempel einen Minifuji auf dem Schreingelände gebaut, dessen Besteigung die gleiche spirituelle Wirkung haben soll wie das Original. Ein anderes Wort für Fujizuka ist Sengenzuka. Schreinnamen mit einem Sengen enthalten, können (Konjunktiv) ein Hiweis auf einen solchen Berg sein.

Die Bergsteigesaison am Fuji beginnt am letzten Tag des 6. Monats (japanischer Kalender); Yamabiraki oder Hatsuyama. An diesem Tag werden dem Mt. Fuji Ehrerweisungen zuteil. Gläubige sind mit Pilgergewand (weiße Robe) und Pilgerstab unterwegs und zitieren Reinigungsverse für die sechs Sinne (rokken shojo). Wer nicht direkt am Fuji ist, macht dies am „lokalen“ Fujizuka.

Der kleine Berg ist fast immer künstlich angelegt. Verwendet werden Steine (kuroboku) und Pflanzen vom Fuji, sowie Erde vom Gipfel. Man kann also mit Recht behaupten, dass es ein Stück Fuji ist.

Während der Edozeit gab es weit über 200 Hügel. Heute existieren noch 56. Fast alle stehen im Raum Tokyo, was verständlich ist, da hier zur Edozeit die größte Bevölkerungsdichte war.

Ich bin durch Zufall über die Fujizuka gestolpert. Ich könnte wetten, dass ich schon einen gesehen habe, ohne es zu wissen. Hier eine Liste, soweit ich sie bisher zusammengetragen habe:

  • Moto-Fuji, Meguro
  • Teppozu Inari Jinja, Hatchobori, Chuo
  • Hatonomori Hachiman, Sendagaya, Shibuya
  • Shitayasakamoto Fuji, Onoterisaki Jinja
  • Nagasaki Fuji, Fuji Sengen Shrine
  • Ekoda Fuji, Ekoda Sengen Shrine
  • Shinagawa Shrine, nahe Shinbamba Station
  • Komagome Fuji Jinja

Außerhalb von Tokyo gibt es etliche Sengen-Schreine. Allerdings konnte ich bisher für keinen die dortige Existenz eines Fujizuka bestätigen. Hier die ersten google-Treffer:

  • Shizuoka Sengen Jinja [wiki EN] [Link]
  • Arakura Sengen Shrine, Yamanashi [Link] inkl. traumhafter Blick auf den Fuji; sehr viele Touristen zur Kirschblüte

Abgrenzung: In Tokyo und Umgebung gibt es auch Fujimizaka. Das „mi“ steht für sehen, schauen. Diese Hügel sind kein Minifuji, sondern Beobachtungspunkte; Hügel die aufegeschüttet wurden, um einen besseren Blick auf das Original zu haben. Ein mir bekanntes (und besuchtes) Bespiel ist der Fujumizaki im Hamarikyu Teien. Der Garten ist mein favorisierter japanischer Garten in Tokyo. Durch die modernen Hochhäuser ist der Blick auf den Fuji allerdings blockiert.

wikipedia DE
wikipedia EN