Anime – ein paar Beispiele

Kommen wir zu Listen. Was ist Pflichtprogramm? Was sind Klassiker? Welche Anime haben Meilensteine gesetzt? Was sind meine Favoriten? … Wie auch schon im letzten Blog: Das meine Meinung. Meine. Meine. Meine.

Meine Favoriten sind (mehr oder weniger):

Ghost in the Shell: Ganz klar. Thema, Zeichenstil, Charaktere. Da passt alles. 3 Kinofilme, 3 Staffeln. Motoko Kusanagi (The Major) und die Tachikoma sind Kult. In Japan kennt sie jeder.

Trivia: 2 Szenen aus dem ersten Anime kennt jeder, der Matrix gesehen hat. Japp. 1:1 übernommen. Zum einen die Verfolgungsjagd auf dem Marktplatz, selbst ein paar Wassermelonen müssen dran glauben. Die zweite Szene ist der Kampf im Museum. Schaut beides mal parallel. Und ganz ehrlich, Carrie-Anne Moss würde einen guten Major abgeben. Apropos: Der Major blinzelt nicht ein einziges Mal in dem Film. Für die Waffenwirkung auf Materialen sind die Zeichner übrigens nach Guam gefahren. Deshalb gibt es auch keine Funken, wenn die Projektile den Marmor zerfetzten.

Schaut euch zuerst den Kinofilm an. Er ist ein Meilenstein für Anime. Die Visualisierung ist in die Jahre gekommen, hat 1995 aber Maßstäbe gesetzt und ist weiterhin einmalig. Es ist zudem einer der Anime, die das Genre im Westen berühmt gemacht haben. Das Thema ist sehr philosophisch. Danach empfehle die die beiden Staffeln Stand alone Complex. Ich halte die erste Staffel für besser.  Die zweite ist dafür etwas düsterer. Anschließend Solid State Society. Erst danach solltet ihr euch an Innocence wagen. Dieser zweite Kinofilm ist ein echter Mindfuck. Kein Popcorn-Anime und sehr düster.

Patlabor: Die Serie ist mehr auf der Comedy-Schiene. Die beiden Kinofilme sind anspruchsvoll, wenn man sich auf das Thema einlässt. Zitat: „Ist die Abwesenheit von Krieg bereits Frieden? … Birgt nicht jeder Frieden die Saat des nächsten Krieges in sich?“ — Mal kurz drüber Nachdenken. Dann ein Blick nach Osteuropa. Tip: Patlabor 2 ist aus den 90ern.

Cowboy Bebop: Die Musik von Yoko Kanno ist ein Grund, aber auch die Story. Genre: Eindeutig Comedy. Der Kinofilm hat auch wieder das Zeug zu einer Realverfilmung.

Records of Lodoss War: Das ist der Herr der Ringe unter den Anime. Eine Fantasy-Story mit Elfen und Zwergen, Zauberen und Rittern. Pflichtprogramm für alle AD&D-Fans.

Bubblegum Crisis: Der Inbegriff von Cyberpunk. Der Zeichenstil der OVA ist total 80er. Bubblegum Crisis 2040 ist ist im 2000er-Stil. Beide Storylines sind gut und haben das Genre geprägt.

Trigun: Das ist irgendwie Comedy und dünstere Geschichte in einem. Trigun lohnt sich definitiv. Ich mag diese Sprünge zwischen Ernsthaftigkeit und totalem Anime-Slapstick

Neon Genesis Evangelion: Ich tue mir schwer damit, diesen Anime hier einzusortieren. Aber er ist so wichtig, dass er zum Pflichtprogramm gehört. NGE ist kontrovers. Es gibt genug um einen eigenen Post (später einmal) zu schreiben. Es ist ein Mecha, nein besser ein Anti-Mecha. Es gibt riesige Roboter, die in Wahrheit keine  Maschinen sind, sondern mehr oder weniger willenlose Clone eines Monsters.

NGE ist nichts für Kinder, zum Ende wird es blutig. Folge 18 war übrigens so brutal, dass TV Tokyo die Serie benahe abgesetzt hätte. Diese Folge reicht locker an Elfenlied heran. Die Charaktere habe allesamt einen Knacks weg. Verständlich wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass der Autor damals unter schweren Depressionen litt.

Wer aber nach Japan reist, wird NGE finden. In Hakone gibt es einen NGE-Shop. Hakone ist der Standort von NeoTokyo. Kleiner Tip: Verzichtet auf Folge 25 und 26. Endet diese Serie mit einem Cliffhänger. Die letzen beiden Folgen sind schlecht. Das Studio hat sogar ein neues Ende geschrieben (Death und Rebirth), da es zu viele Protestbriefe von Fans gab. Und das neue Ende ist auch nicht viel besser.

Trivia: Die Namen der Nebencharaktere sind fast ausschließlich die Namen von WWII-Kriegsschiffen. Der Titelsong ist ein Karaoka-Klasssiker der etwa 100 Millionen Mal pro Jahr gespielt wird.

Hunter X Hunter: Das ist ein Anime für Jungendliche (ab 12). Dennoch. Die Story ist gut gemacht. Der Charakter Hisoka ist so etwas wie der Joker in Batman ist: hinterhältig, tödlich und undurchsichtig. Die zweite Serie (Greed Island) ist etwas heftiger, hält sich aber im Rahmen. Es soll noch ein Remake geben. Das kenne ich aber nicht.

Meine Favoriten (kann man sich antun)

Dieses Teil der Liste habe ich erfunden, damit der erste Teil nicht zu lang wird. Nicht unbedingt die DVD kaufen. Leiht euch die DVD aus oder sucht euch einen legale Stream.

Gun Smith Cats: Nur drei Episoden, aber gut.

Tenchi Muyo: Die Serie gibt es mit ähnlicher Story in zwei Versionen. Kann man sich beide anschauen. Ganz lustig. Aber: Tut euch die Kinofilme nicht an und auch nicht das Spinoff Tenchi in Tokyo und Tenchi Muyo GXP. Die sind wieder dritte Teil vom Matrix.

Full Metal Panic: Animecomedy at its best, dazu etwas Mecha. Muss man gesehen haben. Es gibt drei Teile. Der erste pendelt zwischen Comedy und Mecha. Der zweite (Fumoffo) ist ganz Comedy, der dritte Teile (2nd Raid) ist eher ernster und auf der Mecha-Kampfschiene.

Full Metal Alchemist (Brotherhood): Es gibt zwei Versionen die die gleiche Geschichte erzählen. Ich kann nicht sagen, welche besser ist. Sehenswert sind sie beide. Brotherhood orientiert sich nahe am Manga und ist die zweite Version. Die erste Version wurde so früh gezeichnet, dass der Manga noch nicht zu Ende war. Die Autoren mussten folglich eine eigene Storyline entwickeln; mit dem ok der Autoren, die absolut begrüßte, dass Manga und Anime unterschiedliche enden. Hat leider nicht jeder der Fans kapiert. Üble Anfeindungen waren die Folge.

Steins;Gate: Mysterie, ganz nett gemacht. Hat die Option ein Klassiker zu werden. Bin noch nicht ganz durch mit dem Ding. Es geht um Zeitreise, aber nicht nach dem Motto: Zeitsprung, Dinge machen, Rücksprung. Es geht mehr um das Konzept und die Auswirkung von Zeitreisen auf die Zeitlinie.

Darker Than Black: düstere Story. Coole Actionszenen. Schaut nur die erste Staffel.

Death Note: Uh, finster, finster: Sicherlich ein Anime der im Gedächtnis bleibt und ein Klassiker werden wird. Story: Schüler findet Notizbuch; schreibt den Namen einer Person hinein,stirbt diese. Dazu noch etwas Allmachtsphantasie und der Anime ist perfekt. Trivia: Der Anime ist in einigen Staaten in den USA auf dem Index. Weniger wegen der visuellen Brutalität, sondern mehr wegen des Konzeptes eines „Deathnote“, einer Todesliste.

Hellsing: Der Vampir Alucard (Tip: lest das mal rückwarts) ist auf Zombiejagd. Quasi der Blade unter den Anime. WARNUNG: Gore. Sehr viel Blut, abegetrennte Körperteile, Gewalt. Definitiv erst ab 16. Hellsing Ultimate ist nicht unbedingt eine zweite Staffel, sondern eine Neuinterpretation des gleichen Manga. Teilweise noch blutrünstiger als die erste Version.

Baccano: sehr verwobene Handlungstränge und Zeitsprünge. Im Prinzip geht es um drei Personengruppen, die im gleichen Zug unterwegs sind. Nur leider überleben nur wenige diese Reise. Ihr Ableben ist mit viel roter Farbe inszeniert. Hat auch des Zeug zum Klassiker

Meine Favoriten (die sind auch ganz gut)

Diese Filme sind im mehr Comedy oder für Jugendliche. Und ja, auch wenn ich nicht die Zielgruppe bin, habe ich die Serie dennoch geschaut … weil sie gut sind. Kaufen würde ich diese Anime nicht. Die Kategorie ist: „Erwähnenswert“.

Love Hina: Ja, ich weiß. Ecchi, Harem, … völlig übertrieben; kann man sich aber mal anschauen

Slayers: Die Comedyversion von Fantasy. Man darf diese Serie nicht ernst nehmen und nicht zu viel erwarten. Sie hat ihre Momente, und deshalb ist sie auf der Liste, aber das wars. Das ganze ist sehr von Slapstick getragen.

Irresponsible Captain Taylor: Nicht so gut wie Tenchi, hat aber seine Momente.

Hyper Police: Ganz süß. Wie alle Filme zuvor auf der Comedy-Schiene unterwegs.

Code Geass: Ähnlich finster und brutal wie Death Note.

Elfenlied: Die Story ist nicht prall: Mysteriöses Mädchen mit unsichtbaren zusätzlichen Händen (Vektoren), bricht aus einer Forschungstation aus und wird von Jugendlichen in Kamakura gefunden. Eigentlich ganz nett gemacht, wenn der Weg dieses Mädchen nicht mir abgetrennten Körperteilen gepflastert wäre. WARNUNG: Gore; nichts für Kinder. Ich glaube dieser Anime ist nur auf der Liste gelandet, da ihn jeder kennt. Beachtlich, da ästhetisch, ist das Intro, das so gar nicht auf das vorbereitet, was danach kommt.

Sonstiges (bekannt, aber nicht so)

Das ist so die Kategorie: Viele reden drüber, viele finden es toll. Teilweise sind diese Anime Klassiker. Nur mein Fall sind sie nicht, was nicht heißen soll, dass ich sie nicht gesehen habe. Ich habe sie gesehen und dann mein Urteil gefällt:

City Hunter: Uh. Ja. Muss man mal gesehen haben. 3 bis 4 Folgen reichen. Aus den 80ern. Fällt fast unter Ecchi. Zitiere ich bei dem Thema: Gebäude, die den Handlungsort eines Anime kennzeichnen.

Amaenaideyo (englisch Oh my Buddha) ist der klassische Ecchi. Wer wissen will, was es mit diesem Animegenre auf sich hat. Das ist in meinen Augen der Klassiker. Viel Oberweite und viele „Pantyshots“ ohne jemals die Grenze zu überschreiten. Mehr hat diese Serie (und das Genre) nicht zu bieten.

Chaos:HEAD ist teilweise ganz nett, fällt aber in Summe bei mir durch. Mit Rouroni Kenshin ist auch so, jaaaa, knapp an gut vorbeigeschrammt. Ranma ist auch sowas. Anfang 90er. Ganz gut gemacht. Aber viel zu lang und dann totgelaufen.

Onepeace, Pokemon, Digimon, Gundam, Inuyasha fallen bei mir auch durch. Vielleicht weil sie so bekannt sind. Oder aber weil es solche nervigen Endlosserien sind. Oder auch nur, weil sie nicht mein Stil von Anime sind oder weil sie einfach nur schlecht sind.

Silent Möbius: Auch ein Anime der finsteren Art. Einige Folgen haben mich nicht überzeugt. Ich wollte ich aber erwähnt haben.

Und dann gibt es da ja noch … Ninja Scroll, Cyber City Oedo, MD Geist, Weisskreuz, Dual, DNA^2, Berserk

Klassiker (für Erwachsene) / Meilensteine

Diese Filme gehören irgendwie in jede ernst zu nehmende Animesammlung.: Akira, Ghost in the Shell, Neon Genesis Evangelion, Bubblegum Crisis, Records of Lodoss War, Armitage, Cowboy Bepop

Akira: Wohl der erste Anime, der das Ganze außerhalb Japans bekannt gemacht hat.

Ghost in the Shell: Der erste Kinofilm hat Meilensteine in der Bildsprache gesetzt, aber auch bei der Komplexität des Themas. Die Handlung leicht locker für einen anspruchsvollen Realfilm.

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Die Bekannten

Sailor Moon, Pokemon, Gundam, Dragonball; aber auch Heidi (ja, die Zeichentrickserie ist ein Anime!) und Kimba, der weiße Löwe. Ebenfalls bekannt sind sicherlich Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise und Mein Freund Tottoro.

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