Nordic Fuzz Con 2

Viel Schlaf hatte ich nicht. Bereits um 11 Uhr bin ich auf dem Weg zum Clarion, dem ConHotel. Ich bin im Suit unterwegs und ohne Kamera. Der Donnerstag steht im Zeichen der Meet und Greet.

Diese Con wird wieder ein Spagat zwischen Suiten und Fotografieren. Den richtigen Mittelweg habe ich noch nicht gefunden. Ich probiere es mal im Suit und Kamera. So ganz optimal war es zurückblickend nicht.

Und ich treffe wirklich auf Fluke Husky. Er ist ein Furry aus Colorado, USA. Er ist bekannt durch seinen Youtube-Kanal. Er ist Autor, Musiker, Tänzer. Und das merkt man. Wie er sich in seinem Fursuit bewegt und wie er ihn einzusetzen weiß, das ist schon einmalig. Ich hatte ihn in 2024 auf der Further Confusion gesehen. Heute traf ich ihn erst in meinem Hotel, im Aufzug und jetzt hier am Clarion. Ich hasse Selfies, aber dieses Mal muss es sein.

Valhalla — Neben dem Tagungshotel Clarion wo gefühlt 90% der NFC laufen werden, gibt es das Valhalla; ein alter Schlachthof, etwa 800 m entfernt. Zwischen beiden Orten pendelt eine Shuttlebus. Während am Clarion der ganze Trubel stattfindet ist das Valhalla entspannt und ruhiger.

Arcade — Die NFC scheint berühmt für ihre Spielhalle zu sein. Und ja, das Ding ist genial: alte Flipper, Spiele wie Pacman und Donkey Kong. Alleine hier könnte ich Tage verbringen.

Teezeremonie, Sushikurse, Kalligraphie, Kimonokurse — Die NFC hat sich auf das Con-Thema gestürzt wie keine andere Convention auf der ich war. Die ziehen das echt durch. Es gibt dutzende Panels zum Thema Asien und  Japan.  Am liebsten würde ich an allen Teilnehmen, aber die NFC ist so groß, dass es schwer ist, Plätze zu kriegen. Die Teeverkostung habe ich rechtzeitig gebucht.

Die Verkostung findet im chinesischen Stil statt. Der Tee zieht nur 15-20 Sekunden, wird dafür aber mehrfach aufgegossen. Das Ergebnis ist ein komplett anderes Geschmackserlebnis. Und ich muss gestehen, die Klassier Assam, Ceylon und Darjeeling sind nicht meine Favoriten.

Der Tag ist schneller rum, als ich dachte. Ich habe nicht einmal Zeit fürs Mittagessen gefunden; naja, ein Hot Dog. Zum Abendessen gibt es „Toast Skagen“. Gestern hatte ich ein großes Steak im Mando Steakhouse. Der Happy Hour mit 40% Rabatt konnte ich nicht widerstehen.

AfterBark Market — Diese Veranstaltung ist in dieser Form neu auf der NFC gewesen. Ich glaube, die Veranstalter haben nicht mit dem gewaltigen Interessse/Ansturm gerechnet. Die Warteschlange war vorm Eingang war rieisig. Alles auf dem AfterBark Market ist als NSFW (Not Safe for Work) eingestuft. Eine gute Umschreibung für „Alles, aber definitiv nicht jugendfrei oder für Zartbeseitete“. Kameras sind verboten. Eine Ausweiskontrolle ist Pflicht.

Nordic Fuzz Con 1

Die Idee, NFC (Nordic Fuzz Con) in Malmö zu besuchen, kam sehr spontan; kurz nachdem ich gelernt habe, dass das Thema „Spirit of the Zen Garden“ ist. Das Ticket habe ich mir im Oktober gesichert. Eine Hotel habe ich nicht mehr bekommen. Aber ich konnte über den normalen Weg, ein Zimmer im S:t Jörgen reservieren. Es stand auf der Con-Hotel-Liste. Ich werde also nicht alleine dort sein. Anfang Januar habe ich mich um die restliche Logistik gekümmert: Ich werde von Travemünde aus mit der Fähre nach Trelleborg übersetzen und die restlichen 30 km nach Malmö fahren. Letzte Woche habe ich dann noch ein Hotel auf der Anreise hinzugefügt, um den Stress aus der Anfahrt zu nehmen. Das heißt nicht, das mir einige Planungsfehler unerlaufen sind.

Montag, 17.02.2025

Ich stempel früh aus und lade die 4 großen Kisten ins Auto. Um 17 Uhr geht es los. Die Strecke bin ich schon so oft gefahren. Sorge macht mir das Kreuz Leverkusen (A1/A3), das ich gegen 18 Uhr erreichen werden. Widerwarten gibt es keinen Stau. Ich umfahre auch das Kamener Kreuz mit seinen nervigen Baustellen. Die Weg über die A43 ist nur ein paar Meilen länger, aber untern Strich schneller. Um 22 Uhr schwenke ich auf den Flughafen Bremen ein. Hier ist mein Zusatzhotel. Aber welches Hotel habe ich gebucht? Ich glaube es war Holiday Inn. Nur dumm, dass es zwei gibt.

Auch schön, dass das Parkhaus nur mit Bargeld bezahlt werden kann, das nicht am Eingang erwähnt wird und das Hotel keinen Geldautomaten hat. Und so muss ich noch vor dem Abendessen hoffen, dass es Flughafen einen Automaten gibt, der noch an ist. der Flughafen selbst hat schon geschlossen. Es gibt keine Nachtflüge. — Ach ja, gleich neben dem Hotel ist die Firma Arianespace.

Dienstag, 18.02.2025

Anders als alle anderen Hotelgäste kann ich ausschlafen. Ich muss keinen Flug erreichen. Um 12 Uhr setze ich meine Fahrt nach Lübeck-Travemünde fort, nur um noch vor der Autobahn in einem Stau wegen Unfall zu stecken. Die Autobahn ist gesperrt. Ich fahre über die Landstraßen. Dank meiner Planung habe ich so viel Reservezeit, dass ich extremst entspannt bin. Rechtzeitig zum Kaffee bin ich bei meinen Eltern.

Um Mitternacht starte ich endlich zum Hafen. Es ist arschkalt. Das Auto sagt -8°C. Um 0:30 beginnt das Check-in. Die Fähre soll um 2:30 Uhr ablegen. Nur den Gefallen tut mir die Nils Dacke nicht. Sie legt erst nach 1 Uhr an. Ausladen wird etwa 1 Stunden dauern. Laden ebenso lange. Aus echt dummen Zufall habe ich in letzter Sekunde meine Segelklamotten ins Auto gepackt. Als ob ich eine Vorahnung  gehabt hätte. Und so stehe ich vorne an der Rampe zum Schiff und klöne mit den Hafenarbeitern, anstatt gelangweilt im Auto zu warten. Und ich lerne: Die Nils Dacke hat nicht nur Verspätung. Unter Deck springt ein LKW nicht an und blockiert die Ausfahrt von dutzenden weiteren LKW.

Es wird 2:30 Uhr. Es wird 3:00 Uhr. Endlich ist der LKW ins freie geschleppt. Bald beginnt das Laden. Der Lademeister pickt Reihe 15 (wo ich stehe) als erste zur Einfahrt in das Schiff; kann natürlich Zufall sein. Ich stand fast 3 Stunden bei -8°C draußen. Mir ist warm. Die Segelklamotten sind echt super.

Mittwoch, 19.02.2025

Kurz vor 5 Uhr legen wir endlich ab. Travemünde zieht an mir vorbei. Ich kenne die Perspektive. Aber es ist das erste Mal, dass ich auf einem Fährschiff Travemünde verlasse. Der Alte Leuchtturm von Travemünde von 1821. Es war bei seiner Außerdienststellung 1972 der dienstälteste Leuchtturm Deutschlands. Dahinter das Maritim; das höchste Leuchtfeuer Europas. Dan wird es schwarz. Die Ostsee. Kein Licht. Kein Streulicht. Nur die Sterne. Es ist 5:30 Uhr. Zeit ins Bett zu gehen.

12:30 Uhr sind wir in Trelleborg. Wir haben mehr als die Hälfte der Verspätung aufgeholt. Und da wir ganz vorne stehen, sind wir (neben mir sind wirklich noch andere Furrries an Bord) mit als erstes von Bord.

Hotel. Wagen abstellen. Auf zur NFC. Registration. Nur um zu lernen, dass der Bootsausflug gestern war. ARGGHHHHH. Wer macht ein ConEvent am Tag VOR der Opening Ceremony. Ich ich habe das nicht gemerkt. Da ich ja am Tag vor der Openning Ceremony nach Lübeck gefahren bin. Das ist wie damals, als ich in Tokyo das Hotel reserviert habe, nur um kurz vor Ankunft zu merken, dass ich wegen der Zeitverschiebung einen Übernachtflug habe und das Zimmer in der ersten gebuchten Nacht gar nicht benötige.

OK. Planungsfehler. Durchatmen. Weitermachen. Das Wetter ist genial. Klarer Himmel. Sonnenschein. Und fast alle sind bereits im Fursuit. Die Skulpturen unten am Wasser sind ideal für Fotos. Ich sehe bekannte Fursuits. Gefühlt ist die halbe RFC hier.

Die Opening Ceremony ist gut und schlecht. Ich mag, dass es eine Vorschau auf einzelne Veranstaltungen und Panels gibt. Aber sie wollten alles in einen Handlungsbogen packen. Und dieser Teil wirkt wie eine Theateraufführung in der Grundschule. Kann aber aich sein, dass ich durch die Opening Ceremony von Furvester 2022 verwöhnt bin.

Der erste Tag endet völlig übermüdet mit „Howling at the Moon“ (mehr dazu morgen) und einen Abstecher auf den Dancefloor.

USA 04.2 – Wohnungssuche

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Die Woche startet gut. Ich bekomme eine Zusage für die Wohnung in der Spencer Street. Jetzt muss alles schnell gehen. Ich habe das Hotelzimmer nur noch bis Freitag. Zum Glück habe ich mittlerweile ein US-Konto, denn die Mietsicherheit muss aus Scheck übergeben werden. Ja, die Amerikaner benutzen wirklich noch Schecks.

Dienstag, 07.02.2023 (Mietvertrag)

Den Nachmittag hat Ric mir frei gegeben. Ich sitze erst bei der Bank, da ich keine Ahnung habe, wie das mit Schecks funktioniert. Dann geht es mit dem Scheck direkt rüber zum Immobilienbüro von Mangold Properties. Der Mietvertrag liegt vor mir. Es gibt eine Mindestmietzeit von einem Jahr, aber eine Sonderregel für Militärangehörige. Mangold wird diese Regel auch für mich respektieren.

Der Mietvertrag ist unterschrieben. Meine neue Adresse für das gesamte nächste Jahr ist 725 Spencer Street, Monterey, CA. Wow. Bald wohne ich wirklich in den USA; in einem amerikanischen Apartment; kein Hausflur, sondern direkt das Wohnzimmer.

Jetzt brauche ich einen Drink. Keine Ahnung warum, aber ich lande im Comanche Wine Club. Weinpreise sind, wie alles in Monterey (und in den USA) teuer. Es wird günstiger, wenn man Clubmitglied ist. Mitgliedsgebühr ist eine regelmäßige Abnahme von Wein. Wir reden über 6 Flaschen alle 4 Monate. Ich mag die Club und die Leute hinterm Tresen. Und es ist die richtige Dosis von Snob.

Zurück im Del Monte Hotel buche ich sofort einen Pickup Truck bei uHaul. Ich will all die Frachtkisten in einer Fahrt vom Hotel zu meiner neuen Wohnung bringen.

Danach kümmere ich mich um Verträge für Wasser, Gas und Strom. Ich stelle fest, dass das ohne SSN gar nicht so einfach ist. Ich hänge 50 Minuten in einer computergesteuerten Hotline, bis ich endlich, endlich einen Menschen am Telefon habe.

Donnerstag, 09.02.2023 (Möbel ziehen um)

Am Donnerstag gehe ich nach der Arbeit zu Fuß runter zu uHaul und hole den Truck. Die Strecke dorthin wird mir langsam vertraut. uHaul ist kurz hinter Dodi.

Dann schleppe ich, mal wieder, Kisten durch Hotelflure. Nur Handgepäck bleibt im Hotelzimmer. Nach zwei Wochen zwische Kisten wirkt das leere Hotelzimmer irgendwie falsch. Nachdem alles in der neuen Wohnung ist, fahre ich schnell Einkaufen. Die Priorität ist auf Getränke und Konserven. Ich will die nicht zu Fuß schleppen. Spencer Street ist zwar dicht an der Lighthouse Ave, es sind aber trotzdem vier Querstraßen steil bergauf.

Der Truck ist zurück bei uHaul und der Abend endet im Trident Room. Die letzte Nacht im Del Monte bricht an. Ich werde es vermissen.

Freitag, 10.02.2023 (Goodbye Del Monte, Hello Spencer St)

Heute wird es spannend. Ich checke aus dem Del Monte aus. Und nach der Arbeit geht es zum ersten Mal in die neue Wohnung. Ich habe keine Möbel, und so muss ich kreativ werden. Zwei Kisten als Sitz und 4 Kisten als provisorischer Computertisch. Die Tatamimatten und der Futon landen im Schlafzimmer. Ich werde wohl die nächsten Wochen damit zubringen, alles zu kaufen, was fehlt; von der Klobürste und Duschvorhang bis hin zu Kram für die Küche (Wasserkocher und alles andere was mit 110V arbeitet). Einen Wischmob habe ich schon gekauft. Der Rest ergibt sich.

Die erste Nacht in der neuen Wohnung ist schon besonders. Ich muss mich erst an die Geräusche (vor allem die Gasheizung) gewöhnen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich ab sofort in den USA wohne. Postanschrift und alles.

Samstag, 11.02.2023 (Ein Fahrrad)

Am Samstag wache ich in der Spencer Street auf. Es ist Zeit die Umgebung zu erkunden. Unten in der Lighthouse Ave sind ein paar Geschäfte und Restaurants. In Fußreichweite ist ein Andronicos (wie Safeway ein Supermarkt auf dem Level von Edeka und Rewe).

Mich zieht es aber in den „innenstadt“. Dort gibt es einen Fahrradladen. Die ganzen Eletrofahrräder sind sofort raus. Sie sind zu teuer und ich kann sie wegen verbauten Akkus (die sind nämlich allesamt in den Rahmen eingebaut) nicht nach Deutschland überführen. Verbaute Akkus sind bei Luft- und bei Seefracht verboten. Meine Wahl fällt ein Fahrrad von Giant. Ich ergänze noch Schmutzfänger. Aus irgendeinem Grund gehören die nicht zum Fahrrad, zu keinem Fahrrad. Amerika halt. Ebenso muss man Licht extra kaufen, denn das scheint nicht einmal Vorschrift zu sein.

Ich bin mobil und teste sofort die Strecke von der Wohnung zur Arbeit. Bis auf den kleinen Abschnitt von Spencer Street runter zur Cannery Row und an der NPS gibt es einen Fuß- und Radweg, der komplett vom Autoverkehr getrennt ist. Hmmm, so gesehen brauche ich kein Auto für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Und bei den meisten Städtereisen muss ich eh einen Mietwagen vor Ort buchen.Ich glaube, ich kaufe kein Auto.

Sonntag, 12.02.2023 (Super Bowl)

Heute ist Super Bowl Sunday. Kick Off ist um 15:30 Uhr Ortszeit. Es ist ein sonniger Tag und ich überlege, ob ich stattdessen was anderes mache. Aber, es ist der einzige Super Bowl, den ich in den USA sehen werde. Die Frage ist: Wo? Es gibt zwei Optionen Peter B’s oder Turn 12. Die Wahl fällt auf letztere Option.

Super Bowl in den USA fühlt sich anders an, irgendwie weniger speziell. Anders als in Deutschland muss man nicht schon am Samstag Einkaufen fahren oder braucht den Montag arbeitsfrei. Man muss auch nicht bis 00:30 Uhr warten, bis es losgeht. Das macht den Super Bowl in Deutschland zu schauen speziell. Hier ist es ein unauffälliger sonniger Sonntag. Es war aber super, das Spiel in einer Kneipe zu sehen. Und das Turn 12 ist definitiv auf meiner Liste für einen zweiten Besuch.

Abendessen gab es übrigens im Sapporo, einem japanischen Restaurant untem am Hafen. Das Essen war gut, aber es ist definitiv nicht das Sushi Pirates. Ich glaube, das ist die erste Aufgabe, nachdem ich mich in der Spencer Street eingelebt habe: gute Restaurants finden.

ENG

USA 04.1 – Wohnungssuche

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
   vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Die zweite und dritte USA-Woche stehen im Zeichen der Wohnungssuche. Ich wühle mich durch das Internet. Zillow.com scheint eine zentrale Plattform für Wohnungen zu sein, so bei uns immoscout24.de. Wohnungen in meiner Kategorie gibt es genung. Ich sollte was finden.

Aber die Preise; die Preise !!! 450 sqft (etwa 40 m²) gibt für etwa $2000. Das sind 50€/m². Und dann reden wir von etwas, das bei uns im Schrebergarten steht: Fast alle Häuser in dieser Preisklasse sind aus Holz und Gipskarton. Gebäude aus Stein sind unbezahlbar.

Ich lerne schnell, dass man nicht in Seaside wohnen will. Del Monte Beach und La Mesa sind einfach nur teuer, selbst für die Preise hier. Über Carmel-by-the-Sea reden wir gar nicht erst.

Ohne Auto werde ich mich Wohngebiet für Wohngebiet vorarbeiten. Heute steht Oak Grove, das Wohngebiet direkt neben der NPS, auf der Liste. Das Wohngebiet sind gut aus. Leider sind aktuell keine akzeptablen Wohnungen verfügbar. Ein Apartment in der Ocean Ave hat nicht einmal einen intakten Fußboden.

Die nächste Suche wird sich um Wohnungen in Old Monterey kümmern. Das ist das Gebiet südlich von Presidio (eine große Army Base) zu dem auch die Innenstadt mit der Alverado Street gehört. So das Richtige ist nicht dabei; vielleicht die Wohnung in der Watson Street, wenn ich nichts anderes finde. Das Wohngebiet sieht aber ok aus.

Am nächsten Tag kümmere ich mich um das Wohngebiet rund um Casanova Avenue herum. Es sieht nicht ganz so hübsch aus wie Oak Grove. Es gibt ein paar Apartmentkomplexe, die einen Pool haben. Einer steht sogar auf meiner Liste 825 Casanova Ave.  Der Preis ist etwas höher, aber ein Pool ist ein Pool. Das Apartment ist aber in dritter Reihe vom Pool zwischen den Parkplätzen. Und werde ich den Pool überhaupt benutzen? Weitere Orte sind 350 Ramona Ave, das definitiv eine Option ist, und 696 Casanova Ave, das auch einen Innenhof mit Pool hat.

So langsam dämmert es mir, dass alle Wohnungen einen extrem hochflorigen Teppich haben. Keine Ahnung was in dem Teppich wohnt, aber ich sollte meine Suche auf Laminat eingrenzen oder zumindest priorisieren. Und wer hat eigentlich diese Wandgasheizung erfunden? Wie soll die effektiv das ganze Apartment (auch das Bad zwei Türen weiter) heizen?

Nun gebe ich New Monterey eine Chance. Hier gibt es mehrere Apartments: Spencer StreetHawthorne Street, Irvine Street. Von der Lighthouse Avenue geht es den Berg hinauf. Die Steigung ist beachtlich. Der Wanderung von Wohnung zu Wohnung wird zu einem Workout. Aber die Wohngegend gefällt mir. Wirklich. So habe ich mir eine Wohngebiet in den USA außerhalb der großen Metropolen vorgestellt.

Es gibt ein paar vielversprechende Kandidaten. Ich fülle Bewerberbögen aus. Jetzt liegt es am Vermieter, den nächsten Schritt zu machen. Ich treffe auch einen Bewohner, der demnächst auszieht. Die Wohnung ist noch nicht gelistet, aber eventuell kann ich so die Konkurrenz ausstechen.

Unter meinen Favoriten ist eine Wohnung in 725 Spencer Street. Sie hat Laminatboden und wirkt auch sonst ganz nett: kleiner Balkon, akzeptabel große Küche. Ich zahle die Bewerbungsgebühr. Ja, so etwas gibt es.

Die erste Woche und das Wochenende sind schnell vorbei. 14 Tage sind nicht viel, um eine Wohnung zu suchen, zu finden, anzumieten und auch noch umziehen muss. Aber einen Vorteil hat die Wohnungssuche zu Fuß. Ich habe einen großen Teil von Monterey erlaufen.

Was hat sich sonst so getan

Am Mittwoch war ich bei der Bank. Ich benötige zwingend ein US-Konto. Nicht jeder Geldautomat akzeptiert ausländische Kreditkarten (wie in Japan). Und noch schlimmer: Die Mietsicherheit muss als Scheck hinterlegt werden. Ja, die Amis arbeiten immer noch mit Schecks.

Eine Kontoeröffnung ohne SSN ist kniffelig. Aber es klappt, irgendwie. Ich habe jetzt ein Konto bei der Bank of America. Kreditkarten kommen demnächst. Da ich noch nie eine Konto in den USA hatte ist mit Credit Score nicht existent. Ich bin nicht im System, nicht kreditwürdig. Damit ich $500 ausgeben darf, muss ich erst $500 als Kaution hinterlegen. Die Kreditwürdigkeit verbessert sich nur, wenn man Kredite aufnimmt und diese dann begleicht.

Ich lerne, dass mein Konto zwei verschiedene Routing Numbers (Bankleitzahlen) hat: eingehend und ausgehend. Ich lerne dass es zwei Arten von Konten gibt: Savings Account und Credit Account. Ich lerne, dass sich Kreditkarten nicht automatisch begleichen. Ich muss aktiv das Geld überweisen, oder das Minus bleibt auf der Karte und es fallen Zinsen an.

Ich habe auch schon die ersten Restaurant und Kneipen erkundet. Das Nachtleben, wenn man es denn so nnen kann, scheint sich in der Alverado Street und drumherum abzuspielen. Einen ersten Favoriten habe ich gefunden: The Crown & Anchor, ein British Pub.1

Auf dem Weg zur Casanovoa Ave habe ich übrigens „Dodi“ gefunden, ein Gebrauchtwagenhändler, der primär Classic Cars auf dem Hof hat, die spannende Restaurationsobjekte sind. Ich bin versucht so ein Projekt bis zur Abreise durchzuziehen. Aber ich will auch Reisen. Und es sind bis zur Abreise nur noch 49 Wochenenden.

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