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Hiraizumi (平泉)

Die Hauptattraktion von Hiraizumi sind die beiden Tempel Mostuji und Chusonji, die fußläufig erreichbar sind. Die anderen erwähnenswerten Dinge liegen außerhalb der Stadt. Der Ort ist ideal für einen Tagesausflug. Nur die beiden Tempel schafft man locker in weniger als einem Tag.

  • Motsu-ji : SOLL
  • Chuson-ji : SOLL
  • Takkoko No Iwaya : -unbewertet-
  • Geibikei : -unbewertet-
  • Takadachi Gikeido : auslassen

Motsu-ji : Der Tempel, ist nahe zum Bahnhof. Hier sollte man anfangen. Es ist mehr oder weniger vom Bahnhof einfach geradeaus. Der Tempel der Tendai-Schule wurde 850 gegründet. Zu seiner besten Zeit (12. Jahrhundert) umfasste er über 40 Gebäude (Hallen und Pagoden) und 500 Mönche. Leider stehen heute nur noch eine handvoll Gebäude: u.a. die Haupthalle, die ihrer Farbgebung an einen Schrein erinnert, die Kaizan-do und die Jogyo-do. Betritt man das Tempelareal ist zur rechten ein großer See mit einer Insel. Es ist de „Garten des reinen Lands“.  Der Garten, ein Gartenstil aus der Heianzeit, ist einer der letzten dieser Art in Japan.

Vom Eingang aus auf der anderen Teichseite sieht man noch die Gründungssteine der alten Gebäude. Es lohnt sich einmmal entspannt um den Teich zu gehen.

Vom 01.05. bis 05.05. findet das Fujiwara Frühjahrsfest statt. Highlight ist eine Prozession in traditionellen Kleindern am 03.05. Am 4. Sonntag im Mai findet das Gokusio no En statt, ein „Gedicht-Wettbewerb aus der Heian-Zeit. Fazit: SOLL

Am Motsu-ji beginnt ein Weg, der über einen kleinen Berg zum Chuson-ji führt. Während der Kirschblüte empfehle ich diese Weg besonders.

Chuson-ji : Das Tempelareal ist, naja weitläufig ist vielleicht übertrieben. Es gibt 5 Gebäude zu besichtigen. Der Tempel wurde 850, zeitgleich mit dem Motsu-ji von der Tendai-Schule gegründet. Die Bedeutung sank im 12 Jahrhundert mit dem Ende der Fujiwara.

Die Konjiki-do ist komplett vergoldet. Das Gebäude ist zum Schutz in einem anderen Gebäude. Fotografieren ist erlaubt. Die Kyozo-do stammt aus dem 16. Jahrhundert. Daneben gibt es die Haupthalle, die Schatzhalle und eine Noh-Bühne. Fazit: SOLL

Wenn man über den Wanderweg vom Motsu-ji zum Chuson-ji gewandert sollte man über den Parkplatz und die Hauptstraße zurück zum Bahnhof gehen. Man kommt dann am Takadachi Gikei-do vorbei.

Takadachi Gikeido Hall : Das Memorial ist Minamoto Yoshitsune gewidmet, der 1189 auf Befehl seines Bruders Yoritomo getötet wurde. Das Memorial besteht im Prinzip aus einer Lebensgroßen Holzstatue. Ja, ok ich war da. Fazit: auslassen (außer man hat die 10 Minuten für den Umweg über).

Die nächsten beiden Orte habe ich nicht besucht.

Takkoko No Iwaya : Dies ist ein Tempel, der zur Hälfte in den Felsen gebaut wurde. Gebaut wurde er im 9 Jahrhundert. Problem: Der Tempel liegt 6km außerhalb der Stadt. Busse fahren unregelmäßig, Von November bis April fährt nur ein Bus am Tag. Wenn man den ganzen Tag in Hiraizumi hat, sollte man versuchen, den Tempel anzusteuern. Idealerweise als letzten Stop. Dann kann man die Rückfahrt zum Bahnhof ohne Stress erledigen. Der Tempel schließt um 17 Uhr (16:30 im Winter). Fazit: -unbewertet-

Geibikei : Dies ist eine nette kleine Schlucht. Es werden 90-minütige Bootstouren mit Touristenbespaßung (traditionelle Lieder, …) angeboten. Beste Zeit ist die Herbstfärbung (etwa Anfang November) und Mitte Mai zur Wisteria-Blüte. Es gibt Souvenirshops und Restos am Bootsanleger. Von Hiraizumi aus sind es ein paar Kilometer. Einfacher ist es mit der JR Ofunato Line von Ishinomaki aus. Die Züge fahren aber nur 1-2 Mal stündlich. Von April bis November gibt es eine Busverbindung ab Hiraizumi Bahnhof mit 4 Bussen am Tag. Fazit: -unbewertet-

Man kann theoretisch versuchen, Hiraizumi und das Museumsdorf in Kitakami an einem Tag zu erschlagen. Das ist möglich aber stressig. Eher würde ich versuchen einen der entfernten Orte aufzusuchen. Ich würde es lassen. Hiraizumi (und Kitakami) sind auch ideal für einen Zwischenstop.

Die Anreise ist mit Umsteigen verbunden. Der Shinkansen der Tohoku Main Line bringt einen nach Ichinoseki. Von hier sind es zwei Stationen mit einem Local. Kitakami ist 6 Stationen von Hiraizumi entfernt.

wikipedia DE / wikipedia EN / japan-guide
[Urlaub 2010; Stand 11/2017]

Hiraizumi und Grundsteine

Heute erfolgt der Wechsel nach Morioka, genauer gesagt nach Tsunagi Onsen, ein kleiner Ort etwa 20 Busminuten außerhalb von Morioka. Ob ich den Bus finde ist dabei die wesentliche Frage, die es vor Ort zu klären gilt und … ist das mit der Buchung jetzt glatt gegangen. Die eMails waren alle etwas kryptisch.

Aber zuvor ist ein Zwischenstop in Hiraizumi geplant. Shinkansen bis Ichinoseki und dann 2 Stationen mit dem Local … und zu weit gefahren. Also zurück … nach 40 Minuten Wartezeit. Zeit für eine Kaffeepause. Das erste mal, daß ich Japan eine Art „Cafe Marli“ finde. Die Bedienung spricht kein Englisch und mein Japanisch, naja. Hoffentlich wird meine Wortarmut nicht falsch aufgefaßt.

Erste Station ist Moutsuji. Er liegt 800m die Straße hinunter (ein sehr hübsche Straße wie ich anmerken muß). Von der Tempelanlage steht nicht mehr viel; 2 große Hallen. Von den anderen Gebäuden gibt es nur die Grundsteine (*) und das Schild „Hier stand bis zum Feuer anno 17xx die Halle YY.“ Garten und Teich sind allemal ein Eyecatcher. Ich laufe einmal herum. Von jeder Ecke bietet sich ein anderer Anblick. Das ist doch mal ein Auftakt.

Von hier sind es 2,5 km bis zur großen Tempelanlage, für die Hiraizumi bekannt ist. Ich entscheide mich für einen kleinen Umweg, da er fernab der Straßen verläuft und mehr Ruhe und Landschaft verspricht. Logisch, daß der Weg mit einer fiesen Steigung beginnt. Der Weg lohnt sich aber. Die Sttraße ist gesäumt mit Kirschbäumen, die in voller Blüte stehen. Durch den Wind schneit es Blütenblätter. Was für ein Bild. Der Umweg hat sich jetzt schon gelohnt. Auf der Bergkuppe geht es rechts in einen Wald. Kulissenwechsel. 2 km lang Ruhe. Außer mir läuft keiner diesen Weg. Nach einer Biegung steht man unverhofft an der Straße vor dem Tempelbezirk. Nichts mehr mit Einsamkeit, ab hier nur noch Touries und Schulklassen.

Zuerst besichtige ich die goldene Halle, die in einen vollklimatisierten Raum steht. An ihr ist alles aber auch alles vergoldet. Neben einer Vielzahl von kleinen Tempelgebäuden und dem Orignalstandort der besagten Halle (inklusive Nachbau) fällt mir ein Schrein ins Auge. Sein Aufbau weicht von der gewohnten Architektur ab: Es gibt eine über Eck gebaute (Noh)bühne. Vor der Tür des Hauptgebäudes ist ein Ring geflochten, dessen Bedeutung mir nicht klar ist. Sicherlich hat er die gleiche Funktion wie das sonst übliche „Seil mit Zick-Zack-Papier“. Weiter geht es an einer vielzeil kleiner Gebäude vorbei die Straße hinab zum „Haupteingang“. Anschließend folgt der Rücmarsch zum Bahnhof. Um 17:45 Uhr sitze ich im Zug nach Morioka.

Bin in Morioka und nun? Es dauert etwas bis ich rauskriege wo der Bus fährt. Zum Glück schreiben die Tsunagi mit Hiragana. Danach wird alles einfach. Der Bus stoppt zentral in Tsunagi. Ich kann das Hotel vom Haltepunkt aus sehen. Für heute habe ich kein Abendessen im Hotel gebucht. Es wäre eh schon zu spät dafür. Es folgt daher der klassische Stop beim 7eleven.

(*) Von Grundmauern kann man in Japan nicht reden. Es gibt keine. Die Gebäude sind alle auf Pfählen gegründet, die auf großen Steinen stehen. Man kann also höchsten von Grundsteinen  reden. Das „Erdgeschoß“ hat aufgrund dieser Bauform immer eine Höhe von etwa 1m über dem Boden. Aus dieser Bauart gewinnen alte japanische Häuser ihren Reiz; die Terasse erhöht über dem Garten. Die Bauform erzeugt praktisch einen unterlüfteten Dielenboden, der zusammen mit den Tatamimatten für das feucht-heiße Klima ideal ist. Selbst heute noch so gebaut, wenn man es sich leisten kann.

Nachtrag: Beim Erdbeben im März 2011, konnte man einen Nebeneffekt beobachten: Viele der Häuser sind beim Beben stehen geblieben. Beim folgenden Tsunami wurden sie teils von den Grundsteinen gehoben und schwammen komplett intakt mit der Welle mit.