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HazMat

Heute ist wieder so ein Tag ohne Eintrag im Tourplan. Leider auch im Hinblick auf meine Aufzeichnungen. Die Fotos verraten, daß ich irgendwann gegen 13 Uhr bei der Hongo Firestation stehe und die Fahrzeuge fotografiere. Alles was dann passiert ist „Momentum“.

Ich komme mit einem Feuerwehrmann ins Gespräch. Ich darf die Halle betreten und bei einer kleinen Übung zuschauen. Hongo ist Stützpunkt einer Gefahrguteinheit. Die Japaner gehen anders vor: Ein Trupp aus drei Mann. Zwei arbeiten, einer ist der Läufer und Handlanger. Ergibt Sinn. Selbst die Patientenrettung ist einfacher. Zwei Leute heben die Trage an, schauen sich dabei an. Der Dritte greift anschließend über die Trage und hält sie fest. Der Mann am Fußende dreht sich um, damit beide vorwärts gehen. Die Koordinierung ist viel einfacher als bei den deutschen 2-Mann-Trupps. Ich bin begeistert. Das Anziehen geht sekundenschnell. Jeder zieht sich alleine an, aber alle drei Synchron auf Kommando: Linker Handschuh, rechter Stiefel, usw … Japaner sind schon ein wenig zwanghaft.

Kurze Zeit später gibt es eine Einweisung in die Atemschutztechnik, für mich! Rein in die Klamotten und ich bin Teil des zweiten Trupps. So war das nicht geplant. Aber das Momentum läuft. Ich mache eine Übung mit. Das ist nun wirklich einmalig. Anschließend gibt es noch ein wenig theoretischen Unterricht, primär über die Station.

Gegen 15:30 Uhr geht es weiter zur Todai. Die Feuerwehr hat wirklich diesen schleppend anlaufenden Tag gerettet. Ich laufe über den berühmten Campus und finde endlich die Kendohalle. Sie steht neben dem Teich. Keiner da, aber ich erfahre, daß um 18 Uhr ein Training stattfindet. Nun gilt es, die Zeit bis dahin totzuschlagen. Also eine zweite Runde über den Campus. Durch das Akamon, das rote Tor, hinaus zum nächsten Cafe. So langsam muß ich was essen. Das Kaffee paßt in diese Gegend. Ein Studentenkaffee. Überall an den Wänden stehen Regale mit Büchern. Alte Bücher und Medizin und Physik. Teilweise sogar auf Deutsch. Man darf darin blättern.

Um kurz vor 6 geht es zurück zum Dojo; am Teich vorbei. Wow. Moskitoalarm. In der Halle wärmen sich gerade 25 Kendoka auf. Dann geht es los. Wieder ohne Techniktraining, von 3 Kirikaeshi mal abgesehen, gleich ins Jigeko. Zum Abschluß dann doch noch etwas Technik. Zurück zum Hotel. Gleich vor der Halle wieder Moskitopower. Die stehen wohl auf ausländisches Blut. Zurück im Hotel zähle ich 26 Mückenstiche, alleine am linken Bein (!) Rechts sind es ein paar mehr. Wow. Es folgt Abendessen im Resto des Hotels und Onsen.