japanischer Whisky – Destillerien II – Suntory

Suntory Holding

Suntory Beer & Spirits Ltd.,
2-3-3 Daiba, Minato-ku, Tokyo, 135-8631

Suntory wurde 1924, damals noch unter dem Namen Kotobukiya, von Shinjiru Torii gegründet. Die Destillerie in Yamazaki war die erste in Japan. Bereits 6 Jahre später brachte er den ersten japanischen Single Malt, den Suntory Whisky Shirofuda (heute: Suntory White) heraus. In dieser Zeit wurde auch erstmals der Name Suntory als Markenname verwendet. Aufgrund des geringen Bekanntheitsgrades war der Whisky nur wenig erfolgreich.

1937 erscheint der Kakubin auf dem Markt. Heute ist er, auch wegen der Flaschenform, einer der bekanntesten Japans. Sein Durchbruch erfolgte aber erst nach WWII in den 50/60ern durch geschicktes Marketing: Whisky als Sakeersatz, der verdünnt auch zum Essen getrunken werden kann und nicht wie in westlichen Ländern nur als Aperitif oder Degistif.. (Ich vermute dies sind die Ursprünge von Highball.)

Nach WWII wurde auch der Whisky „Torys“ auf den Markt gebracht. 1963 wechselte der Name zu Suntory. (englisch für Sonne (sun) + Gründernamen auf Englisch (tory)). 1973 wurde die Destillerie in Hakushu gegründet. 1994 übernimmt Suntory die schottische Brennerei Bowmore.

Suntory Holding: 1963 starte auch eine Bierproduktion. Seit 1997 hat Suntory die alleinigen Rechte für Pepsi-Produkte in Japan. Heute ist Suntory ein Großkonzern mit Holding-Struktur (2009), der alle Sorten von Getränken vertreibt: von Saft und Kaffee über Beer und Likör bis hinzu Whisky, Gin, Rum, usw. Zur Holding gehören auch Subway Japan, Pepsi Bottling, Boss Coffee, OranginaSchweppes. 2014 wurde der Bourbon-Hersteller Beam Inc. aufgekauft, der seitdem unter dem Namen Beam Suntory firmiert. Die bekanntesten ausländischen Marken sind:

    • USA: Jim Beam, Baker’s,  Knob Creek, Maker’s Mark,  …
    • Canadian: Canadian Club, Windsor, …
    • Irland: Connemara, Kilbeggan, Tyrconnell, …
    • Japan: Hakushu, Hibiki, Torys, Suntory, Yamazaki
    • Scotch: Auchentoshan, Bowmore, Laphroaig, Teacher’s, …

Zu den international bekannten Whisky von Suntory gehören Hibiki, Yamazaki (intensiv), Hakushu (geschmeidig-weich). Auf dem nationalen Markt kommen Tory, Kakubin und der Royal hinzu.

Yamazaki Destillerie

5-2-1 Yamazaki, Shimamoto-cho, Misima-gun, Osaka
+81.759.62.1423 // www.theyamazaki.jp

Yakamazaki war 1923 die erste in Japan gegründete Destillerie (einige Quellen nennen 1924). Der Ort liegt in dichten Bambuswäldern am Fuße des Tenozan, zwischen Kyoto und Osaka (direkt an der JR-Bahnlinie zwischen beiden Städten). Die Brennerei ist umgeben von Bergen und drei Flüssen. Das Klima ist fast subtropisch. Alles hat Auswirkung auf den Whisky.

Fun Fact: Die ersten 10 Jahre wurde die Destillerie von Masataka Taketsuru geführt, bevor dieser Nikka gründete. 1929 wurde hier der Shirofuda (heute Suntory White) kreiert. 1937 folgte der berühmte Kakubin in der eckigen Flasche. Nach WWII war der Torii’s bei den stationierten GI’s beliebt. Erst 1984 erschien der erste Yamazaki, der „Yamazaki 12 Jahre“. 1992 wurde ein 18-Jähriger abgefüllt. 1995 folgten der 10-Jährige und der 25-Jährige.

2006 stellte Master Blender Shingo Torii auf kleinere Brennblasen um, 2013 kamen vier weitere Brennblasen hinzu, so dass Yamazaki heute 16 Brennblasen betreibt, die paarweise (Wash und Spirit Still) arbeiten. Die Stills haben unterschiedliche Design, um verschiedene Malts für die Blendproduktion herzustellen.

Der erste Chief Master Blender war Ken Sato. / Besonderheit: Auf dem Gelände der Destillerie seht ein alter Shintosschrein. Außerdem gibt es eine normale öffentliche Straße, die das Gelände kreuzt. Die erste Pot Still von 1923 steht heute am Eingang zur Brennerei. Yamazaki stellt die Lead Blends für den Whisky Hibiki her.

Die Destillerie verfügt 8 verschiedene Brennblasen und kann so Malts mit verschiedenen Charakteristika herstellen. Das ist der Unterschied zu Schottland, wo für einen Blend Fässer verschiedener (befreundeter) Destillerien gemischt werden. In Japan musste Yamazaki selbst für die notwendige Malt-Diversität sorgen.

In der Destillerie stehen mehrere Washbacks aus Stahl und Holz. Das Wasser kommt aus dem Quelle „Rikyu no mizu“ (Water of the Imperial Villa), welche eine der 100 besten Mineralwasserquellen Japans und die einzige in der Präfektur Osaka ist.

Als Fässer kommen Ex-Bourbon, Sherry, Virgin Oak und Mizunara-Eiche zum Einsatz. Die Flavor-Spiral listet: Oak, Vanilla, Sweet, Spicy, Smoky. [Link Flaviar]

Hakushu Destillerie

Suntory Hakushu Distillery

Hakushu wurde 1973 erbaut und war mit 24 Brennblasen zeitweise die größte Whiskybrennerei der Welt. Sie trug den Namen „Forest Distillery“, da sie mitten im Wald stand. Sie liegt in den japanischen Alpen in der Stadt Hakushu (heute Teil der Stadt Hokuto) in der Präfektur Yamanashi. Der Name Hakushu kann mit „weiße Sandbank“ übersetzt werden. Die Anreise ab Tokyo ist möglich aber zeitaufwendig.

Die Brennerei ist ist als Malt Brennerei konzipiert und stellt verschiedene Malts für die Blendproduktion her. Für diesen Zweck haben die Pot Stills verschiedene Designs. Die Washbacks sind aus Holz. Für die Unterschiede der Malts werden auch unterschiedliche Fasstypen und -hölzer und -größen eingesetzt. Bekannt ist Hakushu für seine bevorzugte Nutzung von Hogshead für die Reifung.

1981 wurde auf dem gleichem Gelände Hakushu Higashi gegründet und der alte Standort Higashi (Nishi) wenig später geschlossen.

Das Wasser kommt aus dem Ojira-Fluss. Eine Besonderheit ist die Lagerung eines Teils der Fässer in einem Bergstollen. Die FlavorSpiral listet: Smoky, Vanilla, Gras, Honey, Oak. [Link Flaviar]

Besuch: Die Destillerie kann besucht werden, liegt aber etwa 5km von der Bahnstation Nagasaka Eki entfernt. Der Bahnhof liegt an der Chuo-Hauptlinie auf dem Streckenabschnitt Tokyo-Matsumoto noch vor Shiojiri, wo die Chuo in das Kisodani abbiegt. Ein besser Bahnhof ist eventuell Kobuchizawa. Er ist großer und ich vermute ab hier fahren Busse. (Angabe ohne Gewähr !!! Nur eine Vermutung !!!)

Chita Distillery

16 Kitahama-machi, Chita, Aichi-ken, 478-0046 Japan
+81.562.32.6351

Der dritte Standort wurde 1972 in der Präfektur Aichi im Jahr 1972 gegründet. Hier wird primär Grain Whisky hergestellt, der als The Chita am Markt verfügt ist und auch im Hibiki, Kakubin und Suntory Old verwendet wird.Zur Herstellung wird Gerste (barley malt) verwendet. Während der Fermentierung werden Mais (corn), Roggen (rye) und Weizen (wheat) zugesetzt. Anders als Yamazaki und Hakushu gibt es kein Besucherzentrum.

Portfolio

Zu den bekanntesten Sorten von Suntory gehören:

  • Single Malts: Yamazaki, Hakushu
  • Single Grain: The Chita
  • Malts: Kakubin
  • Blended: Suntory Royal

Weitere Whiskysorten von Suntory findet ihr in der Whiskyübersicht. die ich ein paar Tage später in den Blog einsortiert habe. Die Übersicht versuche ich regelmäßig zu ergänzen, aber auch ich bin faul.