Archiv der Kategorie: Dekadenztour

Mit dem Abschluss der großen Staatsprüfung begann ein Luxussommer

Dekadenztour 2015 – Teil 3 (SKS-Schein) – Woche 2

Diese Woche steht Praxis auf dem Plan. Pflichtmanöver und den Rest der notwendigen 300sm. Das ist eine Herausforderung, zumal das Wetter immer noch nicht gut ist. Die Vorhersagen haben immer Regen und 5-7 Windstärken parat. Ich wechsele das Schiff. Die Ronja ist eine Winning 31. Robust, aber mit weniger Komfort. Sie hat eine Rollfock, aber das half nicht. Ich musste mehrfach nach vorne, um das Segel zu bergen.

Die Windrichtung verhindert eine Reise nach Dänemark. Wir konzentrieren uns auf die Pflichtmanöver. Am nächsten Tag steuern wir Kappeln an. Von dort dann ein langer Schlag nach Søby. Das Wetter ist nicht zum Grillen. Aber in Dänemark gibt es Grillhütten. Weiter durch die Marstalrinne. Gute Navigation ist notwendig. Die Möwen neben dem Boot schwimmen nicht, die stehen. Gerade hier reißt das Großsegel.

Es geht zurück. Morgen sind 7 bis 8 angekündigt. Schon heute ist der Wellengang beachtlich. Erst als weniger wird, zücke ich die Kamera. Vorher brauchte ich beide Hände, um mich festzuhalten. Wir kommen wirklich nach Kiel. Das war heute morgen noch nicht absehbar. Damit haben wir einen Tag Reserve, um die Manöver zu üben. Das war auch nötig. Die Prüfung läuft dann bei allen reibungslos. Der SKS ist geschafft.

2 Wochen segeln sind vorbei. Ich genehmige mir eine Nacht im Hotel. Wenn jemand das Bett anhalten könnte, wäre ich dankbar. Ich habe mich so an die Schiffsbewegung gewöhnt, dass ich jetzt an Land schwanke wie ein alter Seebär.

Der dritte Teil der Dekadenztour ist zu Ende. Finanziell ist da insgesamt ein Monatsgehalt (brutto) durchgerauscht. Aber ich habe die letzten 3 Sommer aufgeholt. Ich habe die Platzreife und den SKS. Die Prüfungskarte wird demnächst als Bild an meiner Wohnzimmerwand hängen. Ob ich noch den SSS mache? Mal sehen. Die Navigation reizt mich. Aber wirklich brauchen tue ich den Schein nicht.

Ziel war der SKS. Mit dem ist es einfacher sich ein Boot zu chartern; in Deutschland und im Ausland. Das ist der Plan für den nächsten Nicht-Japan-Urlaub: Pirate-Style; ein Boot und ein Caipi. Wenn der Ort langweilig wird, lege ich ab und segel wonanders hin. Brauche nur noch eine Crew.

Dekadenztour 2015 – Teil 3 (SKS-Schein) – Woche 1

Der dritte und letzte Teil der Dekadenztour. Der Sommer neigt sich dem Ende. Die Idee zum SKS kam letztes Jahr, als ich auf die Schnelle SBF See und Binnen gemacht habe. Ansatz damals: Ich kann nicht als Norddeutscher ohne Bootsführerschein nach Koblenz ziehen. Geht gar nicht.

Aus 2014 kam auch der Hinweis auf Sailway. Die bieten einen 2 Wochenkurs an: Theorie, Praxis und die notwendigen 300sm. Aufgrund des Wetters wurde der Plan umgestellt. Erste Woche Theorie auf der Bellatrix (Elan 43). Prüfung am Freitag! So war das nicht geplant. Gut dass mir Navigation liegt. Wind- und Strömungsersatz sind kein Hindernis. Magnetkompasskurs, Missweisung und Ablenkung, rechtweisender Kurs, Kurs durchs Wasser und Kurs über Grund. Tidenkalender und Peilung. Ich bin in meinem Element.

In Kiel-Schilksee gibt es zwei Restos, die ich erwähnen möchte: El Möwenschiss (heißt wirklich so) und den Goldfisch (die Fischbrötchenbude). Wer dort ist: Besuchen! … Mit zur Crew gehörte Helmut Schmidt. Er hat am Freitag nicht nur die Theorieprüfung abgelegt, sondern auch die Praktische. Wind und Wellen waren nicht unbedingt ideal (letztes Foto). Bestanden. Glückwunsch.

Dekadenztour – Intermission – M’era Luna

Dieser Ausflug war nicht Teil Dekadenzplanung. Aber musste sein. Nachdem das WGT für mich ausfiel. Warum musste diese blöde Staatsprüfung auch nur am Tag nach dem WGT sein. Arghh. Egal. Mein Budget reicht für einen Abstecher zum M’era Luna. Über Nacht will ich nicht bleiben. Das Line-up ist nicht jetzt nicht optimal für mich. Der Samstag muss reichen: Coppelius, Aesthetic Perfection, X-RX, Rob Zombie, ASP. Dazu Lord of the Lost, Blutengel, Ost+Front, Saltatio Mortis und Deathstar.

Und endlich wieder vernünftig gekleidete Leute. Ich muss an meinem Steampunk-Outfit arbeiten. Es war ein optimaler Tag. Nicht zu heiß und gerade eben kein Regen oder Gewitter. Coppelius sollte man sehen. Outfit und Bühnenshow sind einmalig. Zu Rob Zombie zitiere ich einen Bekannten: „Lauter, alter Mann“. Der hat Spaß auf der Bühne. ASP spielt seine Klassiker, aber dafür lieben wir ASP. Aesthetic Perfection spielte im Hangar. Da war Druck hinter. X-RX hat dann versucht den Hangar abzureißen. Ost+Front ist gewöhnungsbedürftig. Musikalisch ein Rammstein-Clone.

Hier ein paar youtube’s vom M’era Luna 2015 …

Hier ein Ausblick auf 2016 …

Dekadenztour 2015 – Teil 2 (Leadbetter Golfkurs)

Teil 2 der Dekadenztour steht an. Ich will schon seit Jahren die Platzreife machen. Wann und wo? Nach langer Suche und Überlegung fällt folgende Entscheidung: Ich kombiniere das mit dem Familienbesuch. Golfplatz Seeschlösschen in Timmendorfer Strand. Bin da schon mehrfach mit dem Motorrad vorbei. Es gibt eine Golfakademie. Leadbetter. Nach kurzer Überlegung entscheide ich mich für eine Woche Privatunterricht. Nur so kann ich optimal trainieren und die Termine bestimmen.

Sixt hat mir einen französichen BMW gegeben. HL ist mit auf dem Kennzeichen. Von daher ist alles gut. Ich übernachte auf dem Boot von meinem Vater. Es heißt also: Eine Woche lang mit dem Beamer vom Yachtclub zum Golfclub. Dekadenz.

Beim Golf sind die Grundlagen vorhanden. Es fehlt Übung und der Feinschliff. Viel Übung. Viel Feinschliff. Ich schlage jeden Tag knapp 500 Bälle auf der Driving Range. Dazu das Üben von Putten, Chip and Run und Bunker. Dank meines Vorwissens (Gruß an dieser Stelle an Matthias in Braunschweig) darf ich bereits am zweiten Tag auf den Platz. Egal wie dämlich diese Golfcarts aussehen. Es hat schon was.

Prüfungsbedingung: Man spielt 9 Löcher und muss 18 Punkte holen. Das klingt jetzt alles verwirrend. Liegt an dem Zählsystem. Für jedes Loch ist eine Anzahl Schläge angegeben. Par 3 meint, dass man mit drei Schlägen das Ziel erreichen soll. Anfänger haben ein Handicap von 54. Bei 18 Löchern habt man also pro Loch 3 Schläge zusätzlich. Ein Par 3 wird also für mich zu einem Par 6. Schaffe ich das, gibt es 2 Punkte. Ich muss also 6 Löcher mit meiner persönlichen Par-Zahl spielen um zu bestehen. Benötige ich 7 Schläge gibt es nur einen Punkt. Bei 5 Schlägen entsprechend 3 Punkte. Eigentlich ganz einfach.

Das erste Loch liegt mir: 2 Punkte. Das zweite Loch geht gerade so: 2 Punkte. Das dritte mit dem Teich. Wow. Ich spiele Par. Wie ist denn das passiert: Erster Schlag über den Teich. Bester Schlag ever. Zweiter Schlag aufs Grün. Der dritte sitzt. Das sind 5 Punkte. Yes. Ich habe die Hälfte der Punkte habe ich zusammen. Ab hier mache ich es kurz: Die nächste drei Löcher versemmel ich. Ausbeute 1 Punkt. Mein Trainer meint, ich mache es spannend … Letztes Loch und noch 2 Punkte. Der psychologische Druck ist schon spürbar. Geschafft.

Die Theorieprüfung lief nebenbei. Der Trainer hat mich die ganze Woche beobachtet. Mein Verhalten ist korrekt. Er stellt auch immer wieder Fragen. Sein Motto: Für die Prüfung kann man auswendig lernen (hab ich gemachtm gibt da ’ne App). Er will aber die Umsetzung in die Praxis sehen. Zügiges spielen. Vorausschauend. Regelkonform.

Jetzt muss ich nur noch einen Golfclub finden. Die Mitgliedschaft ist in der Regel extrem teuer. 1000…2000€ Aufnahmegebühr. 200€/Monat. Wow. Ne. So nötig habe ich das dann doch nicht.

Neben Golf war natürlich auch Urlaub angesagt. Wir haben Sommer. Hier ein paar Impressionen von der Ostsee.

Die Woche war Dekadenz. Alleine schon im Clubhaus zu sitzen und ein Bier zu genießen. Die Welt des Golf ist schon ein weniger gehobener. Das merkt man.