Amanohashidate

Amanohashidate ist eine der drei Landschaften. Zeitgleich erfolgt ein Wechsel von Osaka nach Kyoto. Zugegen, etwas umständlich. Mit der Loop Line geht es nach Osaka Eki und von dort? … Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß er um 9:10 Uhr abfährt. Ein Blick auf die Anzeige verrät: Gleis 4 in 2 Minuten. Nach der Abfahrt frage ich den Schaffner, ob ich richtig bin. Bin ich; Glück gehab. Ich schieb die nächste Frage nach: Die Umsteigezeit sind 1 Minute. Bei der DB wäre das schon auf dem Papier unmöglich. Der Schaffner versichert mir, daß die Zeit mehr aus ausreichend ist. Der andere Zug hält am gleichen Bahnsteig und Anschlußzüge warten.

Ich erreiche Amanohashidate und 11:25 Uhr und kein Coin Locker weit und breit. Laut Touri-Info machen das die Souvenierläden. Praktisch. Mein Koffer ist verstaut und ich kann frühstücken. Mein Timing ist optimal. Draußen ist Wolkenbruch. Ich bestelle Asari-Don, die lokale Spezialität. Don ist ist Reis plus Ei plus X. Bei Asaridon sind X = Muscheln. Super lecker, nicht zu vergleichen mit Deutschland. Dazu ein Bier aus eine lokalen Brauerei: ein – Achtung – Kölsch; mit „ö“

Südseite

Der Tempel hier auf der Südseite ist klein aber sehenswert. Mi der Seilbahn fahre ich den den Berg hinauf. Der Blick von oben auf die Sandbank ist gut. So lang sieht die jetzt nicht aus. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte. Leider macht starker Wind  Fotos mit Telezoom unmöglich. Hier oben ist eine Mini-Freizeitpark. Also wirklich mini.

Dann beginne ich die Wanderung über die Sandbank zur Nordseite. Nach Reiseführer stehen auf der Sandbank über 8000 Kiefern. Die Bank ist etwa 200m breit. Rechts ist ein Strand, der so ein bisschen an Ostsee erinnert. Links gehen die Kiefern bis an die Wasserkante. Von hier kommt immer der Wind. Der Sand lagert sich auf der dem Wind abgewandten Seite ab. Heute merkt man das. Links ist es echt stürmisch; am Strand nahezu Windstill. Dabei sind es doch nur 200m.

Ein frühes Fazit: Amanohashidate ist nichts spezielles.Wenn man auf der Ecke ist, kann man hier stoppen. Extra 3 Stunden hierher fahren würde ich nicht noch mal. Die Sandbank ist wohl nur wegen seiner Einmaligkeit in der Liste der Top 3. Ich werde das im Sommer mal mit Rügen vergleichen. War schon jemand mal in Kaliningrad?

Auf der Nordseite steht ein schöner Schrein. Dahinter führt der Weg zu einer Seilbahn den Berg hinauf. Von oben gibt es wieder eine gute Aussicht. Hier stehen auch zu komische ringe aus Stahl auf einer Säule. Ich hatte die auf der Südseite schon gesehen. Wenn ich das richtig verstehe, kann man kleine Holzscheiben kaufen und versuchen sie durch den Ring zu werfen. Wahrscheinlich wieder etwas aus der Rubrik „unergründliches Japan“.

Sandbank

Es gibt einen Bus zum Tempel. Soll ich? Noch einmal 1100 yen bezahlen? Japaner sind und bleiben Ferengi. Und sie haben Erfolg. Eine innere Stimme sagt mir: Jetzt bist du schon hier, jetzt umdrehen wäre blöd. Meine innere Stimme hat schon irgendwie recht. Der Bus schlängelt sich eine viel zu schmale Straße den Berg hinauf. Erinnerungen an gestern (Koyasan) werden wach.

Der Ausflug zum Tempel hat das Geld gelohnt. Hier oben liegt Schnee und es schneit. Unten am Busstartpunkt war es noch Regen. Das nenne ich mal Schneegrenze live. Der Tempel sieht alt aus ist aber auf seine Art schön. Von der Decke hängen hunderte kleine Laternen. Das kommt auf den Fotos gar nicht so rüber. Im Eilgang zurück zum Bus, aber Busfahrer bremst mich. Ich habe eine schöne Pagode übersehen. Das Ding war sogar der Grund, warum der Tempel im Reiseführer steht. Der Fahrer stoppt auch extra noch mal, als wir am Daimon des Tempels vorbeifahren, damit wir Fotos machen können.

Mein Tip: „Immer nett zum UPS-Fahrer sein.“ Das war meine Regel für die Firma, gilt aber auch für Busfahrer oder Fahrkartenabreißer. Ich hatte unten noch mit dem Fahrer diskutiert, ob es sich lohnt da hoch zu fahren. Zwischen Ankunft und Rückfahrt waren gerade mal 20 Minunten. Er sagte, das paßt. Al ich dann zum Bus rannte, merkte er, daß ich die Zeit und damit auch die Pagode vergessen hatte.

Nach den ganzen Extrakosten laufe ich zurück zur Südseite. Abendessen wird Udon  in dem Souvenierladen, wo mein Koffer parkt. Cool. Ich muß für das Kofferparken nichts bezahlen; Vielleicht, weil ich im Resto etwas gegessen habe. Das Konzept vom dem Laden geht auf: Kunde lagert ein, Kunde ist eine Suppe. Meine Rechung geht auch auf: 600 yen für einen Coin Locker gespart *)

Nordseite

Der Express fährt durch bis Kyoto. Die Bahnhofshalle ist riesig. An der riesigen Treppe (über 10 Stockwerke hoch) steht ein großer Weihnachtsbaum. Es dauert etwas, bis ich kapiere, wo die Nord-Süd-Passage verläuft. Es ist gar nicht so einfach, auf die Südeseite des Bahnhofes zu gelangen. ich habe es geschafft und scheitere nun an der Hotelsuche. Nach Plan sollte es in erster Reihe sein. Aber wo? Ich suche auch die Nebenstraßen ab. Dann endlich finde ich es. Aber wo ist der Eingang. Es ist eine kleine Tür an der Seite. Die Rezeption ist in 3F. Der Eingang ist nur ein kleiner Raum mit zwei Fahrstuhltüren. Das muß man übersehen. Geht gar nicht anders.

[Internet! Ich bin endlich wieder online und schicke die letzten 3 Tage online. Sorry für die Pause. Bilder folgen, wenn ich Zeit habe, eventuell morgen.]

*) Wenn ihr in Japan kein Schließfach für euren Koffer findet – das ist mir schon zuvor passsiert – fragt in der Touristeninfo oder sonst einen am Bahnhof nach der Möglichkeit, euren Koffer zu parken. Vor der Einführung von Schließfächern, war es in Japan üblich, daß man sein Gepäck in einem Geschäft am Bahnhof untergebracht hat. Für das Geschäft war es ein Nebenverdienst und ein weiterer Kunde. Die Tradition ist heute noch aktiv, auch wenn sie durch die Schließfächer stark abgenommen hat.

Mein Tip: Gerade in kleinen Orten mit Minibahnhof, sucht euch ein solches Geschäft. Im schlimmsten Fall zahlt ihr genauso viel wie am Schließfach und ihr müßt die Öffnungszeiten des Ladens einhalten. Im Gegenzug bekommt ihr wertvolle Tips (wenn ihr fragt) und machmal spart ihr euch die Gebühren, wenn ihr etwas kauft.

[Bei diesem Urlaub habe ich das gas noch drei Mal gemacht. In Inuyama habe ich den Koffer beim JR Station Office deponiert, da die Schließfächer zu klein war. In Kisofukushima auch im Office, da es gar keine Schließfächer gab. In Fukui durfte ich den Koffer im Büro der Busstation abstellen, um einen schnellen Abstecher zum Eihei-ji machen zu können.]

[english blog entry]