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Aizu-Wakamatsu und ein See

Irgendwie ist heute eine Lücke in meinem Plan. Also Aizu-Wakamatsu – zweiter Anlauf. Zurück nach Koriyama; schön, wenn man die Wege kennt. In Aizu-Wakamatsu ist der Bus gerade weg. Also laufe ich zum Samuraidorf; muß eh zur Bank, Geld holen. Der Weg ist lang. Etwas zu lang. Die Motivation sinkt gewaltig. Dann endlich das Museum. Eintritt zahlen und los.

Die erste Touristenwelle ist gerade durch. Ich habe meine Ruhe und lasse mir Zeit bei der Besichtigung der Exponate und Häuser. Die Wohnzimmer sind mit Tatamimatten, genauso wie man sich das imer vorstellt. Dazu die typischen Scheibetüren. Ich habe einige Ideen für mein eigenes Wohnzimmer, von denen ich wohl keines umsetzen kann. Als Entertainment wird Bugenschißen angeboten. Eine Rund für 220円. Fazit: Höhe stimmt, Richtung nicht. Kyodo ist einfach nicht mein Ding.

Ab zum Bus und weiter zum Daimyohaus und dem Tempel. Die Busfahrerin kenne ich doch? Ich werde wiedererkannt. Es folgt ein wenig Konversation (auf Englisch). Das Daimyo-Haus ist eher eine Ansammlung von japanischen Kuriositäten. Dann geht es über 100 Stufen rauf zum Friedhof. Hier scheint jemand berühmtes begraben zu sein. Nur wer? Auf dem Weg nach unten fällt mein Blick auf eine merkwürdig geformte Pagode auf. Das will ich näher wissen. Der Rätsels Lösung ist eine Doppelschraube. Die eine führt ganz noch oben. Oben geht es über eine gefühlte Brücke in die zweite Wendel und wieder nach unten. Es ist eng, die Steigung enorm. Überall kleben buddhistische Siegel. Sieht etwas, naja sagen wir mal, runtergerockt aus. Für Europäer wirkt es wie eine Mischung aus Grafitti und  wildem Plakatieren.

Anschließend geht es den Berg hinab. Ich finde einen kleine Laden mit Eßbarem. Schwein und Hähnchen paniert, dazu eine hausgemachte Soße. Lecker. Und glatt die Zeit aus den Augen verloren. 16:10. In 11 Minuten fährt der Zug nach Iwanashiro. Ob das noch was wird? 16:12 Taxi. 16:18 am Bahnhof. Einen Riesendank an den Taxifahrer.

30 Minuten später, kurz vor Sonnenuntergang, bin ich in Iwanashiro. Der Ort liegt hinterm Mond links. Eine einsame Straße führt vom Bahnhof zum Kratersee. Das Ufer ist mit Schilf eingedeckt. Idyllisch. Es folgt ein Fußmarsch am Ufer entlang der Sonne entgegen. Um 18:15 Uhr erreiche ich den nächsten Ort. Von hier fährt in 20 Minuten ein Bus zurück zum Bahnhof. Die Zeit reicht für eine Shoppingtour im 7-eleven. Und dann hat der Bus doch 5 Minuten Verspätung. Ich werde kurz nervös. Am Bahnhof die Feststellung, daß ich mir die falsche Richtung gemerkt habe. Es ist pures Glück, daß ich somit zu früh am Bahnhof bin.

Um 21:30 Uhr bin ich wieder am Hotel und die Küche ist schon zu. Auf ins nächste Lokal. Ich finde eine – naja, was es ganau ist, kann ich nicht sagen – Kneipe im Keller. Es ist mehr ein zugerümpelter Hobbyraum, aber sympatisch. Der Wirt, ein Japaner mit Vollbart. Sieht man auch selten. Ein zweiter Gast spricht etwas Englisch. Damit ist der Start gemacht. Die ganzen Dinge hier sind Mitbringsel von seinen Reisen und potentieller Gesprächsstoff. So wird es ein gemütlicher Abend, der den Tag abrundet. Zum Abschied bekomme ich zwei Holzfiguren geschenkt. Es sind Ainu-Schnitzereien aus Hokkaido. Da muß ich auch noch hin. Die Figuren werde ich in Ehren halten.

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