Ohashi .. お箸 .. Chopsticks

Ohashi kann große Brücke (大橋) heißen oder aber Essstäbchen (). Es kommt auf das Kanji an.

Sie sind so in die japanische Kultur eingebunden, dass es spezielle Geschäfte gibt und Preise aufgerüfen werden, wie es Rolex bei Uhren schafft.

Weltweit nutzen 40% der Menschen die Hände zum Essen, 30% nutzen Messer und Gabel und 30% Stäbchen. Japan ist dabei wohl das Land, das die Stäbchen am tiefesten in die Kultur eingebunden hat:

  • Senkrecht ins Essen gesteckte Stäbchen markiert das Essen als eine Opfergabe an die verstorbenen Ahnen. –> Man sollte es also nie am Esstisch machen.
  • Mit Stäbchen werden Knochensplitter nach der Einäscherung an die angehörigen Übergeben. –> Also niemals Stäbchen nutzen, um Essen weiterzureichen.
  • Essstäbchen gehören auch zu den Gegenstände einer Opfergabe an die Götter. Sie sind das verbindende Element zu der Götterwelt.

Jeder hat sein eigenes Set von Essstäbchen, selbst am familären Esstisch. Es gibt Stäbchen:

  • zum Essen
  • zum Kochen
  • um Essen auf dem Teller anzurichten
  • rituelle Nutzung im Shinto und Buddhismus
  • zu Neujahr werden spezielle Stäbchen genutzt (Willow wood)
  • Sonderbauformen für Ramen, Soba und Pasta

Traditionell sind sie aus Holz. Es gibt aber auch Versionen aus lackiertem Holz, Metall, Plastik und Glas. Es gibt Versionen zum Reisen und für die Firmenkantine. Ohashi sind ein Ausdruck der Persönlichkeit und des Stils, wie hierzulande eine gute Uhr oder Manschettenknöpfe.

Mittelklasse Ohashi haben bis zu 30 Lackschichten mit verschiedenen Farben und Ornamenten.

Die Enden sind abgerundet. So werden das Essen und die Schale nicht beschädigt.

In Keiseki werden grüne Stäbchen aus Bambus benutzt, um des Essen zu servieren. Grün markiert hier die Frische der Zutaten. Daneben gibt es weitere Stäbchen für verschiedene Essen. Immer aber passen sie vom Design auch zum Geschirr.

Essstäbchen bedingen eine andere Art von Küche und Zubereitung als in Europa. Lebensmittel wie Fleisch, die schneiden benötigen, werden in der Küche schon beim Zubereiten auf Essgröße geschnitten. Selbst der Reis wurde optimiert. Er ist klebrig und damit genau das Gegenteil von Onkel Bens.

Es gibt sogar Rituale für die Entsorgung von Essstpächen (gilt nicht für die Wegwerfvariante aus der Nudelküche). Sie werden nicht weggeworfen sondern in einem Schrein verbrannt.

Etikette:
  • die Richtige Haltung in der Hand. Bewegt wird nur der obere Stab. Fehler sind hier ein Detail.
  • Selbst für das Aufnehmen gibt es eine Regel, die ich nicht voll durchdringen haben. Aber niemals die Spitzen auf den Tisch klopfen, um z.B. die Längen anzugleichen.
  • Wenn man aus der Schale trinkt (Suppe), bleiben die STäbchen in der Schale. Niemals neben die Schale halten. Es könnte etwas auf den Tisch oder Boden tropfen und versehentlich auf andere zeigen.
  • Niemals anderen Leuten etwas mit den Stäbchen gehen.
  • Niemals etwas aufspießen.
  • Niemals mit den Stäbchen über die Speisen auf dem Tisch hovern.
  • NIEMALS senkrecht ins Essen stecken.
  • NIEMALS auf andere Leute zeigen.

Heute im modernen Japan gibt es Japaner, die nie gelernt haben mit Essstäbchen zu Essen. Wenn ihr die „Niemals“-Regeln beachtet, seid ihr schon ein Stück weiter als somanchen Japaner.

Hinweis: Das Video zeigt „meinen“ Yushima Tenjin, a.k.a Yushima Tenmangu

https://www.youtube.com/watch?v=ssvTE8fE4KE