Störfall beim Shinkansen

Da habe ich gerade über die Deutsche Bahn gelästert … Jetzt steht der Shinkansen in den Schlagzeilen (zumindest in den japanischen).

Der Nozumi No. 34 von Hakata (Fukuoka) nach Tokyo wurde in Nagayo gestoppt und konnte die Fahrt nicht fortsetzen.

Die Crew bemerkte während der Fahrt ungewöhnliche Geräusche und einen Brandgeruch. In Nagoya entschied sich die Crew so einer genaueren Prüfung des Zuges und entdeckte einen 16cm langen Riss in einem der Fahrgstelle. Der Zug wurde sofort außer Betrieb genommen, da ein Bruch des Fahrgestells nicht mehr ausgeschlossen werden konnte. In der Nachuntersuchung, die heute veröffentlich wurde, wurde zwei zweitere 14cm lange Risse bestätigt. Der Rahmen des Fahrgestells wäre also kurze Zeit später zerbrochen. Als folge werden alle Shinkansenfahrgestelle ab Januar genau überprüft.

Ich möchte gar nicht überlegen, was passiert wäre, wenn … Es ist der Nozomi, der alle anderen Shinkansen überholt, da er nur eine handvoll Haltepunkte hat. Der Shinkansen überholt einen anderen, wenn dieser an einem Haltepunkt ist. An für sich ein elegantes System. Der Bahnhof ist daher viergleisig und hat Weichen. Der Nozomi bremst nur minimal ab, rauscht teilweise mit 250km durch den Bahnhof und damit über die Weichen im Bahnhof. Wenn der Zug in diesem Moment entgleist …

In der Statistik ist der Zug nicht entgleist, aber viel hat nicht gefehlt. Zur Aufarbeitung des Vorfalls gehört auch, warum der Zug erst in Nagoya gestoppt wurde. Zumal JR schon bei diesem Beinaheunfall das Vertrauen in den Shinkansen erschüttert sieht. Der letzte schwere Unfall war 2005. Amagasaki (Hyogo-ken) entgleiste ein Zug. Es starben 106 Passagiere.

https://www.japantimes.co.jp/news/2017/12/19/national/crack-found-bullet-train-caused-derailment-jr-west-says/