japanischer Whisky – Besonderheiten

Besonderheiten der japansichen Whisky (in a nutshell)
  1. Eine Destillerie produziert, anders als in Schottland, mehrere verschiedene Single Malts und Whisky Grains für die Herstellung von Blends.
  2. Nikka nennt sich selbst der „King of Blender“. In Japan genießen Blends einen sehr hohen Stellenwert und werden mehr geachtet als Single Malts.
  3. Die Brennereien verwenden teilweise neue Eichefässer aus japanischer Eiche (quercus mongolila).
  4. Nikka ist die letzte Destillerie weltweit, die die Brennblasen mit Kohle befeuert.

Blends

Der Japaner hat aber ein anderes Verhältnis zum Blend. Fast alle Whisky sind Blends. Sie dominieren den japanischen Markt und das Verständnis von Whisky. Japanische Single Malts sind eher eine neue „Erfindung“. Und im Prinzip sind es diese „unjapanischen“ Whisky, die zuerst einen internationalen Erfolg feierten und selbst die Schotten in den Schatten stellten.

In Schottland brennt jede Destillery ihren Malt und vermarktet ihn als Single Malt oder stellt einen Blend her. Zum Blenden werden dann Whisky anderer Destillerien gekauft.

In Japan gibt es aber nur wenige Destillerien und so musste man zum Blenden anders Vorgehen: Jede Destillerie stellt neben Grain Whisky verschiedene Single Malts her (Nikka stellt z. B. 4 Single Malts her). Jeder Malt hat seine eigenen Rezepturen und Gärzeiten für die Maische, unterschiedliche Befüllung und Temperaturen beim Brennen, Lagerungszeiten und Fässer. Dadurch entstehen komplett unterschiedliche Single Malt in ein und derselben Brennerei.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte: Blending ist in Japan wichtiger ist als das Brennen. Blends erhalten teilweise über 30 verschiedene Whisky. In Japan hat traditionelle Handwerkskunst einen hohen Stellenwert. Meister eines Handwerks wird hoher Respekt entgegenbracht. Dies gilt auch für den Blendmaster.

Die Vorliebe für Blends ist wohl aus Grund dafür, dass japanischer Whisky lange Zeit nicht beachtet und/oder geringschätzt wurde. Umgekehrt kann man auch annehmen, dass Dank Japans sich der Blick auf Blended Whisky außerhalb Japans verändert hat (zumindest für mich).

Experimente

Japan hat — und das ist jetzt nur meine Meinung — den Vorteil, dass sie an keine Traditionen gebunden sind. Sie können frei agieren. Das Resultat sind Exoten wie der Coffey Grain und der Coffey Malt.

Weitere „Experimente“ beziehen sich auf die Reifung: Mit japansicher Weißeiche kommt ein einzigartiges Holz zum Einsatz, mit der Verwendung von ehemaligen Sakefässer eine weitere Fassart. Hinzu kommt, dass verschiedene Fassgrößen zum Einsatz kommen. Für die Schotten ist schon das Quarter Cask eine Besonderheit. Nicht für Japan.

Ein letztes „Experiment“ ist die Destillerie Yoichi, die noch heute, als einzige Whiskydestillerie der Welt, ihre Pot Stills mit Kohle befeuert.

Rauch

Fast alle japansichen Whisky haben keinen Rauch. Ich kenne namentlich nur einen, der in diese Gruppe fällt: Taketsuru (Vatted Malt). Grund sind die Trinkgewohnheiten in Japan.


King of Blenders

Nikka wird oft als King of Blenders bezeichnet. Grundstein für diesen Titel ist die Coffey Still, die 1962 aus Schottland kam und 1969 in Miyagikyo aufgestellt wurde. Dies ist in die Zahl verschieden designter Pot Stills versetzte Nikka in die Lage, mehrere Malts und Grains zu produzieren, die zu einer Vielzahl von Blends verarbeitet werden. Die Vielzahl an Ausgangsprodukten für die Blends wird durch verschiedene Rezepturen für die Maischen und die Lagerung/Reifung in verschiedenen Fässern (Typ, Vorgeschichte, Große) erhöht. Das Blending ist eine Kunst, die in Japan hoch gsechätzt wird. Von daher ist dies ein ehrenhafter Titel.

Die ersten beiden Whisky

Als erster reiner japanischer Whisky gilt der Suntory Shirofuda. Er erschien 1923 und ist ein Blend. 2011 wurde der Shirofuda neu aufgelegt. Das Label trägt die Bezeichnung „Suntory Whisky White“. Es ist ein Blend. Beim Kunden kam der Whisky nicht an.

Der zweite japansiche Whisky ist der Suntory Kakubin von 1937, ebenfalls ein Blend. Dieser Whisky ist heute noch im Handel. Die für ihn typische, quadratische Flaschenform (Kaku-Bin) hat er beibehalten.


Anbei noch mal die Übersicht über die Whisky, soweit ich sie kenne. Es ist eine kompakte Version des vorherigen Blogs:

  • Suntory  Group
    • Hakushu Single Malt: ohne Alter, 12 / 18 / 25 Jahre, Destillers Reserve, (Heavily Peated, Sherry Cask, Bourbon Barrel)
    • Yamazaki Single Malt: ohne Alter, 12 / 18 / 25 Jahre, Ltd. Edition 2016, Sherry Cask Edition 2016
    • Hibki: 12 / 17 / 21 Jahre, Harmony, Harmony Master’s Select
    • Torys: Extra Honey, Extra Sweet Tea
    • Kakubin: Yellow Label, White Label, Black Label, Blue Label
    • Royal: Standard, Blended, 15 Jahre, (Zodiac, Open 95)
    • Old Whisky
    • Silky
    • Crest 12 Jahre, Zen
    • White, Shiro Kaku
    • The Chita Single Malt
    • Special Reserve
  • Nikka Group
    • Yoichi Single Malt: Yoichi
    • Yoichi Single Malt: Woody & Vanillic, Sherry & Sweet, Peaty & Salt
    • Miyagikyo Single Malt
    • Pure Malts: Red, Black, White
    • Super: Super, Super Rivival, Super Rare Old
    • Coffey: Coffey Malt, Coffey Grain
    • Taketsuru Pure Malt: ohne Alter, 12 / 17 / 21 Jahre
    • Black-Serie: 8 Jahre, Clear, Special, Deep Blend, Rich Blend
    • From The Barrel
    • Double matured 80th Anniversary 3 Liter Flasche
    • All Malt
    • Blended
    • The Blend of Nikka
    • Date
    • Hi
    • The Nikka Premium Blended 12 Jahre
    • special/rare: Gold Samurai, Bunkamura Special Edition
  • White Oak (Akashi Whisky)
    • Akashi: Blend, Blended Red, 8 Jahre, Single Malt, Single Malt 5 Jahre, Cask #5184 Old Sherry Butt 8 Jahre
    • White Oak: Red, Gold
    • Eigashima Sea Anchor
  • Hombo Spirits
    • Mars: Maltage Cosmo, Twin Alp, The Lucky Cat,The Lucky Cat „Ash 99“,Karuizawa Club, 3 and 7
    • Iwai Tradition
    • Chichibu: 5 Jahre, Ichiro´s Winewood Reserve Malt
  • Chichibu Destillerie
    • Ichiro´s Malt Single Malt: On the Way, Mizunara Wood Reserve, Malt & Grain White Label, Malt Double Distilleries
  • Kirin/Mitsubishi
    • Fuji-Serie: 50°, Sanroku 50°, Sanroku 18 Jahre Small Batch, special/rare: Sanroku 18 Ltd Edition 2016 Oloroso Cask
    • Chef Blenders Choice: Single Grain, Single Malt
    • Robert Brown
    • Oak Master
    • Karuizawa Now Whisy: nicht mehr auf dem Markt
    • Kamisoba 1994: nicht mehr auf dem Markt
    • Spirit of Asama: nicht mehr auf dem Markt
  • Sasanokawa
    • Sasanokawa: Cherry Whisky, Cherry Whisky EX
    • Yamazakura: 963: 8 Jahre, Black Label
  • Togouchi (Chugoku Jozu):  ohne Alter, 8 / 12 / 18 Jahre, Premium
  • Monde Royal Cristal Whisky
  • Sun Peace Extra Gold
  • IBJ Whisky
  • 1967 J.B.A. Byron Toyo Jozo Wihsky
[Stand: 01/2017]