Tokyo Subway

Der einfachste, um in Tokyo von A nach B zu kommen, ist die U-Bahn. Tokyo hat 13 Linien und eine Streckennetz von über 300km. 4 werden von der Stadt betrieben. Die anderen 9 Bahnlinien werden von privaten Gesellschaften betrieben, z.B. Toei. Diese 9 Gesellschaften betreiben täglich 5400 Züge !!! Dies erlaubt einen Takt von 3 Minuten in der Rush Hour.

In Japan gibt es 9 Städte mit einem U-Bahn-System: Tokyo, Kyoto, Oosaka, Saporro, Nagoya, Yokohama, Fukuoka, Sendai (ja, eine Stadt fehlt). Täglich nutzen 13 Millionen Menschen die U-Bahn in Japan und gefühlt die Hälfte davon alleine in Tokyo. Alleine die Station Ikebukuro hat am Tag 500.000 Passagiere. Hier kreuzen 3. U-Bahlinien.

Die Preise sind entfernungsabhängig und beginnen bei 160 yen. Wie auch bei Zügen kann man am Zielbahnhof nachbezahlen, wenn man einen zu geringen Fahrtarif gewählt hat.

Ein Problem sollte man jedoch berücksichtigen. Die 13 U-Bahnlinien werden von verschiedenen Gesellschaften betrieben. Es kann daher passieren, dass man bei Wechsel der Bahnlinie eine neue Fahrkarte benötigt. Ich für meinen Teil verwende die Suica. Aber vorsicht: Es kann bei vielen Einzelfahrten viel teurer werden als eine Tageskarte, die alle Gesellschaften abdeckt.

Geschichte

Der Start der U-Bahn in Tokyo war im Jahr 1925 mit der Ginza-Linie. Sie reichte von Asakusa nach Ueno. 12 Jahre und 13 km später reichte die Linie bis Shibuya. Wenn ihr mit der Ginza-Linie fahrt, nutzt den ersten oder letzten Waggon. Dann habt ihr Blick auf den Tunnel. Er ist seit seiner Erstellung vor 90 Jahren unverändert.

Das Streckennetz

Das Streckennetz in Tokyo ist sehr dicht. Die Bahnlinen bilden ein Netz. Innerhalb des Yamanoterings kreuzen sich Linien etwa alle 2-3 Stationen. Im Schnitt kann man an jeder zweiten Station der Yamanote in eine U-Bahnlinie wechseln.

Eine Linie sollte man sich merken; nicht weil es die älteste ist, sondern, weil sie ein paar wichtige Orte verbindet: Ginza-Line. Sie verbindet Asakusa mit Shibuya. Am dem Weg stoppt sie nahe Ueno, Tokyoeki, Ginza.

U-Bahn und Locals

Locals sind Züge im Nahverkehr. Sie sind vergleichbar mit den Regionalbahnen in Deutschland (Rapids-Züge und Ltd. Express-Züge können als Regionalexpress angesehen werden). Eine Besonderheit der U-Bahn, dass sie fließend in das Netz der Locals übergehen. Viele U-Bahnen erreichen ihre Endstation, welchseln dort aber nur die Bezeichnung und ggf. die benötigte Fahrkarte und setzen ihre Fahrt nach fort.

Stromversorgung

Die Stromversorgung vieler U-Bahnlinien erfolgt über ein dritte Schiene, die den Zug mit Starkstrom versorgt. Andere U-Bahnlinien benutzen Oberleitungen. Dies sind die Züge, die als Locals weiterfahren und außerhalb der Tunnel die Oberleitungen der Bahnlinien benutzen.

Waggons

Die Waggons haben in der Regel 5 Türen auf beiden Seiten. Am Anfang und Ende ist der Fahrstand. Hier sind zusätzliche Türen für den Notfall.

Im Zug, über jeder Tür, ist eine Anzeige. die den nächsten Bahnhof anzeigt, sowie ein Hinweis auf welcher Seite die Türen öffnen. In modernen Zügen ist diese Anzeige ein TFT-Display das weiter Informationen über die Lage der Rolltreppen, Verspätungen, und Warnhinweise liefert; inklusive Werbung.

Eine ungeschriebene Regel ist, dass man in Zügen nicht laut telefoniert und sich auch sonst angepasst verhält. Viele Japaner nutzen ihr Mobiltelefon, aber immer nur zum Videogucken oder Nachrichtenschreiben. Telefoniert wird selten und wenn dan leise hinter vorgehaltener Hand. Und ja, die meisten U-Bahnstrecken haben einen durchgehenden UMTS-Empfang.

Vorsicht: In den teilweise übervollen Zügen gab und gibt es immer wieder Übergriffe von Grabschern auf Frauen. Daher wurden „women only“-Waggons eingerichtet. Ihre Position ist auf den Plattformen gekennzeichnet. Auch wenn sich nicht alle an die Regel halten, sollten Männer versuchen, diese Waggons nicht zu nutzen. Touristen begegnet man in Japan mit viel Rücksicht, aber ausnutzen oder überreizen sollte man es nicht.

Ansagen

Die Ansagen in der U-Bahn sind in der Regel Japanisch und Englisch. Während der Fahrt erfolgt ein Hinweis auf die nächste Station. Es werde auch alle Umsteigemöglichkeiten genannt. Kurz vor der Ankunft wird der Stationsname genannt sowie die Seite, auf der die Tür öffnen wird. Oft folgen Ratschläge wie „Vorsicht, zwischen Waggon und Bahnsteig ist eine Lücke. Stolpern sie nicht.“ An Regentagen erfolgt gerne der Hinweis, dass man seinen Regenschirm beim Austeigen nicht vergessen soll.

Unter-/Überirisch

Shibuya liegt in einem Tal. Und so verlässt die U-Bahn kurz vor dem Bahnhof das Tunnelsystem endet oberhalb der Straßen im Bahnhof Shibuyaeki.

Die Station

Der einfachste, um in Tokyo von A nach B zu kommen, ist die U-Bahn. Es ist aber nicht unbedingt der schnellste. Grund ist das Netzwerk von Gängen, die einen vom Straßenlevel zum Bahnsteig führen. Schnell kommen da ein paar hundert Meter zusammen.

U-Bahnstationen sind ähnlich aufgebaut wie Bahnstationen. Es gibt eine Schranke am Eingang und Ausgang. Es gibt Bezahlmaschinen. Aber dies Thema für einen anderen Blog.

Der Eingang zu einer U-Bahnstation beginnt in den meisten Fällen mit einer Stufe aufwärts. Diese soll vermeiden, dass bei Taifun oder starken Regenfällen Wasser  in die Station fließt. Besonders gefährdete Eingänge besitzen Schienen für Flutsperren. Am Eingang ist eine Markierung für die Höhe des Eingangs über Normalnull.

Viele Wege führen nach Rom und viele Eingänge zum Banhsteig. Teilweise sind mehrere hundert Meter zwischen den verschiedenen Eingängen. Den richtigen Eingang oder besser Ausgang finden ist wesentlich, um gut von A nach B zu kommen. Die Ausgänge sind gruppiert in nummeriert. Ein Karte in der U-Bahnstation hilft bei der Orientierung.

Moderne U-Bahnstationen haben Barrieren, ähnlich wie die Absprerrungen in Freizeitparks. Sie sollen verhindern, dass jemand (absichtlich) auf die Gleise fällt. Teilweise ist der Bahnsteig vollständig gegenüber den Gleisen/Tunneln abgeschottet. Dies soll den starken Wind im Banhhof verhindern, den die Züge sonst erzeugen, wenn sie durch die Tunnel fahren.

Der Bahnsteig (allgemein)

Wie bei Zügen ist der Haltepunkt und damit die Position der Türen genau definiert. Jeder Waggon hat in der Regel 5 Türen. Die genaue Postion ist auf dem Bahnsteig markiert. Die erleichtert und beschleunigt das Ein- und Aussteigen.

Es gilt: Erst Aussteigen, dann Einsteigen. Eigentlich logisch. (Hier in Deutschland gibt es genug Spacken, die das nie kapieren werden.) Die zweite Regel lautet: Wer aussteigt geht geradeaus bis zur Mitte des Bahnsteigs und biegt erst dann ab. Wer einsteigt wartet seitlich der Türen. (Auch dieses Prinzip würde an gelebter deutscher Arroganz scheitern.) Derart optimiert können ganze Züge innerhalb von einer halben Minute die Fahrgäste durchtauschen.

Für Rolltreppen gilt: Rechts stehen und links gehen. In Osaka werden dabei auch gerne mal die Seiten getauscht. Macht es einfach wie die anderen.  Dies ist noch so ein Verhalten, von dem sich Deutsche die ein oder andere Scheibe abschneiden könnte. Man wie es hierzulande hasse, wenn Leute im Weg stehen und auch nicht auf Aufforderung etwas Platz machen.

Während der Rush Hour kann es sehr voll werden. Bedienstete stoppen dann Leute noch vor den Treppen zum Bahnsteig. Andere stopfen die Leute in Zug. Ja, es gibt sie. Angestellte mit weißen Handschuhen, die die Leute in den Zug stopfen, damit die Türen schließen. Sie haben absolute Autorität. Diskussionen sollte man unterlassen. — Die Rush Hour ist als keine gute Idee, um mit großem Reisegepäck unterwegs zu sein.

Persönliche Note: Ich habe in den letzten Absätzen sehr viel negatives über Deutschland gesagt. Ich nehme nichts davon zurück!! Wer einmal erlebt hat, wie koordiniert und schön Bahnreisen in Japan sind, kann nicht zurück. Das Verhalten hierzulande, auf der Rolltreppe, auf dem Bahnsteig, im Zug, all das kotzt einen an. Man ist noch nicht ganz aus dem Urlaub zurück zu Hause und wünscht sich schon zurück nach Japan. Bereits am Flughafen spürt man diesen Egoismus und diese Arroganz. Pünktliche und saubere Züge, freundliches Personal, funktionierende Toiletten und funktionierende Klimaanlagen! In Japan eine Selbstverständlichkeit. Und hier? …

Ein Grund für mich, die Deutsche Bahn wann immer es geht zu meiden. Die können es einfach nicht. Und leider hat sich seit 2004 aus meiner Sicht nichts geändert. Und es ist auch ein Tip für Touristen, die Deutschland besuchen: Versucht die DB zu meiden. Man lästert gerne über British Rail. DB ist keinen Stück besser.