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Diese Reise ist aus der Not geboren, den 2-Jahre-Rhythmus einzuhalten. Auf der anderen Seite gibt mir dieser Wintertermin die Gelegenheit, Neujahr in Japan zu feiern. Als fünfte Reise ist es Zeit, die entlegenen Orte in den Fokus zu rücken: Kanazawa (zum Zeitpunkt der Reise noch nicht mit einem Shinkansenanschluss), Kisodani, Shirakawa-go, Koyasan, sowie Bessho Onsen und Kusatsu Onsen für den Onsen-Teil dieser Reise.

Türchen 10 – Wechselkurs

Der Yen-Wechselkurs meint es nicht gut mir und auf der anderen Seite wieder doch. Es wird der schlimmste Wechselkurs seit Beginn meiner Japanreisen. Damit wird es eine der teuersten Reisen.

Yenkurs 14 Jahre

Hier der Yen-Euro-Kurs der letzten 14 Jahre. Niedrig ist in diesem Fall gut. Ich mache das immer am Beispiel eines 10.000yen-Hotelzimmer fest. Auf meiner ersten Reise waren es gut 75€. Auf meiner dritten Reise nur 60€. Entsprechend hochpreisige Hotels habe ich angesteuert, habe mir die Deluxe Suite gegönnt. Leider habe ich mich daran gewöhnt.

Bei meiner letzten Reise wurde es dann eng. Der Kurs war nach zwei heftigen Sprüngen (Mitte 2008 der Beginn der Bankenkrise und 2010 die Griechenlandpleite) bei 90:1. Wechselstuben hatten den Kurs 100:1 im Display. Ein Albtraum. 10.000yen waren nun 100€. Japan war teuer. Gegenüber 2008 war der Kurs um knapp 60% gestiegen.

Für Leute mit Sparbuch: In diesen 2 Jahren brachte ein Fremdwährungskonto 25% Rendite pro Jahr. Hätte man sein Geld bis heute (4 Jahre) liegen gelassen, käme man immer noch auf 12% pro Jahr. Das darf man gar nicht überlegen.

Yenkurs 6 Monate

Und dieses Mal ist es noch schlimmer. Vorbei die Zeiten der Spa & Resort Hotels. Gegenüber 2010 ist der Kurs weiter gestiegen, erreichte im Juli Werte um 107:1. Aber ich habe auch ein wenig Glück. Seit Juli fällt der Kurs langsam. Es sieht nicht groß aus, aber rechnerisch sind es etwa 10%. Bei einer 3000€-Reise spart das 300€. Die nehme ich mit.

Dennoch muß ich Gegenmaßnahmen treffen. Gerne hätte ich in Minkami übernachtet. Aber 24.000yen pro Nacht sind viel Geld. 240€. Mit dem 2008-Kurs wären es 144€ gewesen. Das hätte ich gemacht. Minakami ist das Onsen schlechthin. Es hat auch jetzt in den Fingern gekribbelt, aber 240€ sind einfach zu viel. Ich habe das Limit auf 7000yen gesetzt. Ich muß manchmal drüber, weil es in dieser Preisregion kein mehr Zimmer gibt. Und ich werde so spät wie möglich Bargeld tauschen. Jeder Tag kann hier ein paar Euro retten.

Wenn ich das überlege: Meine 2008er-Luxusreise kostete 4000€. Heute hätte ich 6400€ hinlegen müssen. Umgekehrt wäre meine jetzte 3000€-Kalkulation mit dem damaligen Kurs auf 1870€ geschrumpft. Einen Vorteil hat das Ganze. Es sind vermutlich weniger Gaijins unterwegs.

BTW … In zwei Wochen bin ich schon in Japan.

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Türchen 9 – JRP bestellt

Ich habe die Tabelle (ausgedruckt DIN2) mehrfach geprüft. Der 2-Wochen-Paß ist immer noch die günstigste Option. Hatte ich jetzt nicht erwaertet; nicht bei den ganzen nicht-JRP-Strecken. Der Vorteil ist gegenüber Einzeltickets ist mit 100€ vergleichsweise gering. Es ist mehr eine Luxusfrage, für mehr Sitzplatz, schnellere Strecken und spontane Planänderungen.

Wer sich übrigens über Japan und meine Reiseziele informieren will. Hier sind ein paar Links:

  • japan-guide – Ein informative Seite, die vor allem auch Busverbindungen listet, die bei bei Hyperdia fehlen. In meine Augen ist die Seite für manche Orte informativer als der Lonly Planet. Sie listet nur (!) 154 Orte. Das sind mehr als genug, selbst wenn man Orte zum nur Wandern oder Skifahren ausklammert.
  • JNTO – Die offizielle Tourismus-Info-Seite
  • JPRail – Eine Seite, die sich primär mit den Zügen in Japan beschäftigt. Hier hatte ich vor zwei Jahren viele Infos über den Hokutosei gesammelt. Aber auch sonst ist die Seite in Quelle für Infos über wie komme ich von A nach B.
  • wikitravel – Noch nie benutzt, sieht aber auch sehr informativ aus
  • Speziell für Toyama: www.info-toyama.com

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Türchen 8 – Geschlossen

Durch Zufall habe ich diese Seite gefunden: Visiting Japan During New Year. Ich wolte schon weiterklicken. Dann sah ich aber die Liste „Ist über Neujahr geschlossen“. Gut, daß ich doch rauf geschaut habe. Ich wollte vom Kiso-Tal mit Stop in Matsumoto nach Tokyo fahren. Die Burg ist geschlossen.Altermativen sind der Nagano oder Inuyama. Letzteres nur, wenn ich mich für den großen JRP entscheide. Morgen weiß ich mehr.

Der Fischmarkt ist bis einschließlich 4. Janaur zu. Die Info ist viel wichtiger. Der Markt stand am 2. Januar auf der Liste. Ich wollte um 4 Uhr aufstehen. Das hätte richtig schlechte Laune erzeugt. Ich muß das auf den 6./7. Januar schieben. Der Fischmarkt ist in der Nähe von Shimbashi. Also auf halben Weg vom Hotel zu Tokyo Big Sight, wo die Parade stattfindet. Jetzt muß ich nur noch früh aufstehen.

Fast schon nebenbei wird erwähnt, daß viele Geschäfte und Restaurants bis zum 4. Januar zu haben. Das erklärt ganz nebenbei auch meine Probleme beim Buchen von Hotels kurz nach Neujahr. Tempel und Schreine sind hingegen auch am 1. Januar geöffnet. Zumindest ein Lichtblick.

Dabei wird mir bewußt, daß ich noch mal alle Zugverbindungen für genau den Tag der Reise prüfen sollte. Nicht, daß der einzige Zug am Tag nicht fährt oder 10 Minuten früher, weil es ein ungerader Samstag. Man weiß ja nie.

BTW: Für die Fahrpreise kann man google-maps relativ gut benutzen. Im Routenplaner gibt es die Option Auto, Bahn oder Fußgänger. Sehr praktisch. Um ganz sicher zu gehen, sollte man zusätzlich bei Hyperdia vorbeischauen. Genau das werde ich jetz tun.

Dämmerung

Ich habe noch einen Faktor bisher nicht eingeplant: Tageslicht. Wann wird es in Japan eigentlich dunkel? Als Physiker ist mir klar, daß Tokyo dicht am Äquator liegt. Die Tage sind im Sommer kürzer als in Deutschland. Im Winter entsprechend länger. Anders formuliert. Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist nicht so groß. Es wird länger hell sein als in Deutschland, aber nicht so lange wie bei meine bisherigen Reisen. Ist es viel und wird es meine Reisepläne beeinflussen?

Die obigen Grafiken hat mit Seite Kompf.de gebastelt. Sehr gutes Tool. Warum der späteste Sonnenaufgang nicht am gleichen Tag ist wie der frühste Sonnenuntergang, hat etwas mit der Zeitgleichung zu tun. Einen Physikvortrag spare ich mir. Für mich wichtig, ist das Fazit:

Sonst hatte ich immermein knapp 12,75 Stunden Tageslicht (5:15-18:00).
Dieses Mal habe knapp 3 Stunden weniger Tageslicht.

Abends werden mir die 1,5 Stunden fehlen. Das wird mich bei meinen Doppelziele (Asuka + Yoshino und Hikone + Eihei-ji) in ein Zeitproblem bringen. Für meinen Plan gilt: Um 17 Uhr ist das Licht aus. Ab 16 Uhr muß ich schon die ASA-Zahl an der Kamara noch oben stellen. Ich befürchte, ich muß früh aufstehen und schnell frühsücken.

Ein nächstes Problem sind die roten und dunkelblauen Bereiche. Die Dämmerung ist sehr schnell. Der rote Bereich bedeutet für Fotografen, ein Stativ geht noch. Ab magenta braucht man einen Blitz. Die Streifen sind echt schmal. Den Effekt hatte ich schon auf meine vorherigen Reisen bemerkt. Zack und dunkel isses. Die langen Dämmerung ist ein echter Lübecker Vorteil. Im Sommer Lübeck gibt es quasi keine richtige Nacht. Wer mal Ende Juni am Strand war, weiß, daß der Himmel selbst um 2 Uhr morgens noch blau ist und es am Horizont Dämmerungsfarben gibt. Ich hatte vor drei Jahren ein Foto in den LN.

Zudem sollte ich die Abfahrzeiten vor der Reise studieren. Ist vielleicht nicht vekehrt. Auf der ersten Riese hat mich eine schlechte Zugverbindung 3 Tage gekostet. Auf der zweiten Reise gab es auch Durststrecken durch dumm geplante Tagesausflüge. Bei meiner letzten Reise war ich schon gezwungen, die Zugvebindung zu prüfen. Aber auch nur, weil ich die Fährverbindung von Wakkanai nach Rishiri und Rebun auf die 2 Züge nach Wakkanai pro Tag koordinieren mußte.

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Türchen 7 – Reiseroute

Die Reiseroute steht. Es sind zwar noch nicht alle Ryokans gebucht, aber wenn ich in den Tälern nichts finden, dann in den Nachbarorten, die mit Bus oder Bahn nur eine halbe Stunde entfernt liegen. Auch die Entscheidung für den ersten Tag ist gefallen: Wakayama. Burg und japanischer Garten gewinnen gegen alte Häuser und Chinatown. Letzteres ist bei Nacht eh besser.

Die Reiseroute kann grob in 3 Abschnitte eingeteilt werden. Ein viertel Teil ist Tokyo. Tokyo fällt jedes Mal so etwas aus dem Rahmen. Jodech, ohne Tokyo kann ich mir eine Japanreise nicht vorstellen.

Abschnitt I .. Tempel (Schreine und Burgen)
Unterkünfte in Osaka, Kyoto und Kanazawa

Abschnitt II .. einsame Täler (Schreine und Burgen)
Unterkünfte in Shirakawa und Tsumago

Abschnitt III .. Onsen
Unterkünfte in Bessho Onsen und Kusatsu Onsen

Abschnitt IV .. Tokyo
Unterkünfte in Tokyo und Narita

  • 31 .. ein paar Tempel; Sky Tree und dann: Silvester
  • 01 .. Tempelbesuche zu Neujahr; evtl. die Tokyo Jissha Pilgerstrecke
  • 02 .. Ansprache des Kaisers, Kaiserpalast, [Wechsel nach Bessho Onsen] …
  • 06 .. Tokyo Feuerwehrparade, der Tempel der 47 Ronin
  • 07 .. Tokyo (noch keine genauen Pläne)
  • 08 .. Narita [mit Wechsel]
  • 09 .. Rückflug mit KLM, wieder mit Flughafen-Lounge

Ich habe auf die japan-guide-Seiten verlinkt. Die sind ganz brauchbar. Ich habe viel damit gearbeitete. Die Tempel in Koyasan und Eihei-ji stehen schon lange auf der Wuschliste. Ich habe es nur nie hierher geschafft. Ich habe kurz überlegt, auf dem Koyasan zu übernachten. Ich hebe mir das aber für eine andere Reise (im Sommer) auf.

Das Kiso-Tal stand indirekt auf meiner 2006er-Wunschliste. Nach meiner ersten Reise 2004 hatte mir Peter die Hardcopy einer Webseite auf den Schreibtisch gelegt. Darin wurde von alten Post Towns berichtet, in denen (abgesehen von den Touristen) die Zeit stehen geblieben ist. Das Tal soll im Herbst perfekt sein. Ich will den Besuch jedoch nicht weitere 4 Jahre aufschieben. *)

Wer meine andere Reisen kennt, wird feststellen, daß diese anders organisiert ist. Es gibt wesentlich mehr Hotels auf der Strecke. Meine erste Reise über 4 Wochen hatte 7 Hotels. Dieses Mal sind es 10 Stops in 3 Wochen. Meine Ziele liegen auf einer Linie. Es gibt keine zentralen Knotenpunkte (außer in Kansai), in denen ich ein Basiscamp aufschlagen könnte.

Auch die Anzahl der Orte ist beeindruckend. Es werden mindestens 14; Tokyo und Kyoto nicht mitgerechnet. In Kyoto will ich Versäumnisse von 2004 nachholen: Kiyomizudera, Higashiyama, Gion, der Fushima Inari Schrein und Tofoku-ji. Mit etwas Glück reicht die Zeit auch für den Kokedera oder Stops bei den großen Tempeln, die 2004 Baustellen waren.

In Tokyo gibt es drei Veranstaltungen, die die Planung dominieren. (1) Silvester. Mit glück darf ich die Tempelglöcke läuten. (2) Kaiserpalast. Darüber hatte ich vor ein paar Tagen berichtet. (3) Die Feuerwehrparade. Auch hierrüber habe ich schon gepostet.

*) Die Gleichung hinter den 4 Jahren ist eine Reise alle 2 Jahren und die Reise 2014 unter dem Motte „2004 reloaded“, eine Wiederholung der ersten Reise.

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Türchen 6 – Hotel-Halbzeit

Nach dem ich erst den groben Reiseplan und danach den Zugverbindungen nach einer günstigen Kombination von JRPs gesucht habe, sollte ich jetzt erst einmal prüfen, ob ich überhaupt Hotels finde.

Das erste Hotel war einfach: Hotel Edoya. Mein Tokyo-Standort hat mein Zimmer 307 frei. Es wird gleich reserviert. Das folgende ist nur in Japan möglich: Mein Stativ steht noch im Lager. Ich mußte es vor 2 Jahren zurücklassen. Übergewicht beim Check-in. Das weite Hotel ging ähnlich schnell. In Kanazawa habe ich das Sumiyoshi gebucht. Es ist ein traditionelles Ryokan.

Danach wird es kniffelig. Osaka ist groß, das buche ich zum Schluß. Jetzt muß ich mich erst einmal um Kusatsu kümmern. Ein erster Versuch vor zwei Tagen scheiterte. Zuerst geht es auf Fehlersuche. So wie es aussieht ist der 2. Januar die Spaßbremse. Wenn ich diesen Tag auslasse, finde ich ein paar verfügbare Ryokans. Die meisten haben jedoch einen Preis von über 150€ pro Nacht. Das ist dann doch etwas happig. Ich wühle mich durch japanische Webseiten. So langsam kann ich die Standardbuttons lesen. Die Suche dauert mehrere Stunden. Das Ergebnis: Ryokan Kiyoshigekan.

Standard (!) Dinner im Kiyoshigekan in Kusatsuonsen
Standard (!) Dinner im Kiyoshigekan in Kusatsuonsen

Nun die Quizfrage, die auch über die Auswahl des Japan Rail Pass entscheidet. Wenn ich in Kanto bleibe, kann ich alles umgruppieren und ein paar Euro sparen. Die erste Versuch ist Minakawa. Das Onsen dort ist der Hammer. Man sitzt mitten im Wald an einem Flußlauf. Der Preis ist stolz: 240€. Aber es ist ausgebucht. Ich brauche gar nicht erst überlegen. Auch die anderen Herbergen sich voll. Mit Ikaho ergeht es mir nicht besser.

Was ist mit Shibu Spa. Auf der Karte sind es nur 50km und eine Straße. Aber es wäre zu schön gewesen. Die Straße ist ab November geschlossen. Ich muß außen rum, über Nagano. Das sind 4 Stunden fahrt. Das Ryokan Uotoshi (dort war ich 2004) hat noch Zimmer frei. Es wäre also möglich. Wegen der langen Anreise ernenne ich es zu Plan B.

Uematsuya (Besshoonsen)
Uematsuya (Besshoonsen)

Weiter geht die Suche nach Plan A. Es ist nur noch ein Onsen in halbwegs brauchbarer Distanz: Bessho onsen. Es ist das älteste dokumentierte Onsen und bietet neben Thermalquellen auch ein paar Tempel. Was will man mehr. Die Berühmtheit könnte mir aber zum Verhängnis werden. Ich blätter schon wieder seit einer Stunde japansiche Webseiten durch. Bei Rakuten taucht das Uematsuya in der Liste buchbarer Hotels auf. Die Liste, die sonst immer leer geblieben ist, wenn ich den 2. Januar eingetragen habe.

Die Webseite vom Hotel sieht teuer aus. 10000 yen. Extreme Schmerzgrenze. Aber Dinner und Frühstück sind inklusive. Das ist sonst immer extra. Da ich keine Lust mehr habe, weiter zu suchen, und am Ende wie beim Finnair-Flug zu lange zu zögern, wird gebucht.

Die Ausbeute sieht wie folgt aus

  • Kanazawa: Sumiyoshi Ryokan [webpage]
  • Bessho Onsen: Uematsuya Ryokan [Link] [webpage]
  • Kusatsu Onsen: Kiyoshigekan Ryokan [webpage]
  • Tokyo: Hotel Edoya [webpage]

Es fehlen noch Osaka, Narita, Shinakawa-ko und das Kiso-Tal. Und ich muß die Entscheidung fällen, ob ich Osaka aufteile in Osaka und Tokyo. Aber ich kann die JRP-Plan anpassen. Bessho Onsen fällt fast komplett in den JR-Kanto-Bereich. Aber es soll nicht langweilig werden. Ich überlege wieder, ob Kobe oder Wakayama den Auftakt macht. Heute tendiere ich zu Wakayama. Damit mit ich die Zugtickets am ersten Tag umstellen. Wakayama hat nur eine JR-Anbindung. Jetzt ist aber Feierabend. Die Anpassung des Plans folgt morgen. Vielleicht habe ich dann auch Antwort aus Narita und Shirakawa.

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