Archiv der Kategorie: Off Topic

alles was nichts mit Japan zu tun hat, aber dennoch würdig ist, gepostet zu werden

USA 07.1 – San Francisco, Frolic

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Am Wochenende ist Frolic in San Francisco. Eine Furry-Party im SF Eagle, und eine gute Gelegenheit für ein Wochenende an der Golden Gate Bridge. WinterOwl bietet sich als Fahrgelegenheit an. Er will sowieso in die Richtung.

Das Timing könnte nicht besser und gleichzeitig nicht schlechter sein. Es regnet seit Anfang der Woche, hier in Monterey und auch in San Francisco. Ein Wetterwechsel ist nicht in Sicht. Schlecht. Allerdings hat Monterey seit Donnerstag keine Strom mehr. Laut Webseite von PGE könnte es einige Tage (!) dauern, bis alles wieder läuft. Monterey steht still. San Francisco klingt da attraktiver.

WinterOwl holt mich noch vorm Mittag ab. Arbeit fällt aus. Wir stoppen in Seaside. Hier gibt es Strom und Mittagessen. Wir erreichen San Francisco spät, keiner hetzt uns. Ich teste kurz den Weg zum SF Eagle, damit ich morgen nicht verlaufe. Die Kamera bleibt im Hotel. Ich traue der Gegend nicht; nicht bei Nacht. Nur unweit vom SF Eagle ist das Kneipenviertel in der Mission St. Eine coole Kneipe finde ich nicht, also gehe ich zurück zum Hotel.

Samstag, 11. März 2023

Es regnet. Ich kann es nicht ändern. Mit Kamera und Regenjacke geht es los. Erster Stopp ist City Hall, denn es gleich neben meinem Hotel. Am War Memorial Opera House vorbei geht es dann die Grove St entlang zum Alamo Square. Hier stehen die Painted Ladies, bunt gestrichene Häuser im viktorianischen Stil1. Viele kennen den Park und die Häuser vermutlich aus der 1980er Sitcom Full House, ohne es zu wissen.

Von hier geht es nach Japan Town; irgendwo bei Webster St and Geary Blvd. Leider erinnert mich hier nichts an Japan. Ich hatte mehr erwartet. Hinter den Markthallen mit japansichen Geschäften finde ich den Japantown Peace Plaza mit einer Betonpagode. Es startet eine kleine Fußgängerzone. Hier sieht es ein wenig japanisch aus. Ich glaube mehr wird es nicht mehr. Da es Zeit für Mittagessen ist, steuere ich das Ramen Yamadaya an.

Nun folge ich der California St (mit kurzem Abstecher zum Lafayette Park). Ich kann nicht glauben wie viele Berge San Francisco hat. Es geht ständig steil bergauf oder steil bergab. Argh. Ich beschwere mich nie wieder über Vallendar.

Ich finde die Endstation einer Cable Car-Strecke CA. Hier sind keine Touristen. Beste Gelegenheit für eine Fahrt auf dem Trittbrett. Und ich bekomme einen guten Tipp: die Muni-App und ein Tagesticket, es ist günstiger als einzelne Ticket unten an der Touristenfalle, wo das Tagesticket nicht angeboten wird.2. Hah. Das spart eine Menge Geld.

Die Cable Car werden durch ein Seil unter der Straße bewegt. In der Mitte des Cars greift eine Kralle nach unten in das Seil. Der Fahrer hat einen großen Hebel für die Kralle und einen zweiten, um die Bremse zu betätigen. Die Kralle hat den Vorteil, dass das Seil dauerhaft in Bewegung ist und das Cable Car sich davon unabhängig mit dem Verkehr bewegen oder Passagiere ein- und aussteigen lassen kann. Clever.

An der Kreuzung California St / Powell St kreuzen sich zwei Strecken. Keine Ahnung wie die das mit den sich kreuzenden Seilen koordinieren. Ich steige aus. Foto-Time. Die California St geht von hier aus steil bergab. In Verlängerung sehe ich die Oakland Bay Bridge. Danach fahre ich Trittbrettfahrer weiter zur Filbert St. Es soll eine der steilsten Straßen in San Francisco sein und ich werde nicht enttäuscht. Sie ist so steil, dass der Fußweg als Treppe gebaut ist.

Nur zwei Straßen entfernt ist die berühmte Lombard Street. Hier schlängelt sich die Straße in kleinen Serpentinen steil den Berg hinab. In Verlängerung sehe ich den Coit Tower. Den hebe ich mir für morgen auf und folge der Hyde St runter zum Hafen. Den letzten Stopp für heute. Die Golden Gate Bridge ist in tiefen Wolken verhüllt und kaum auszumachen. Hatte ich erwähnt, dass es seit der Mittagspause kaum geregnet hat?

Der Hafen ist Touristengebiet. Hier im Hafen liegen Boote für Rundfahrten und Hochseeangeln. Eines der Boote, so erfahre ich, startet in etwa 20 Minuten. Ich verspreche, dass ich gleich wieder da bin. Ich brauche Proviant und Bargeld für das Ticket. In Kalifornien sind „Open Container“3 verboten. Das Boot ist aber Privatgelände.

Mit zwei Bier und Bargeld bin ich pünktlich zur Abfahrt wieder am Boot. Der Regen ist auch pünktlich. Super. Hatte ich nicht gerade noch erwähnt … egal. Ich stehe am Bug und wir fahren los. Neben mir gibt es nur zwei andere Fahrgäste, die in der Kabine verweilen. Ich bin ein Nordlicht. Das brauche ich jetzt: Regen, ein Boot, Möwen, Wind.

Die Golden Gate Bridge ist kaum auszumachen. Egal. Der Kapitän hält mich sicherlich für verrückt. Egal. Wir fahren auch an Alcatraz vorbei. Die Fotos sind nicht die Besten, aber mehr ist bei diesem Wetter nicht zu machen.

Nach der Bootsfahrt geht es zurück. Es wird dunkel. Ich brauche Abendessen und heute Abend ist noch die Frolic-Party. An der Endstation der Cable Car (Linie PH) steht eine lange Schlange von Touristen. Hier warte ich bestimmt eine Stunde. Ich gehe rüber zur anderen Strecke (PM) und dann noch zwei Haltestellen entlang der Strecke. Keine Wartezeit. Ich fahre runter bis zur Endstation an der Market St. Hier warten wieder dutzende Touristen auf eine Fahrt.

Market St. ist zwischen hier (5th St) und meinem Hotel (8th St) keine gute Gegend. Dutzende Obdachlose und Drogenabhängige. Und ich befürchte, dass nicht alle „Tretminen“ von Hunden sind. Die Sicht, die sich mir hier bietet, hatte ich von New York erwartet. Eine Gesellschaft im Verfall; ein Staat, der in sozialen Belangen versagt. Und es erklärt viel Filme der 80er Jahre: Judge Dredd, Robocop, … Die sind am Ende nur konsequent 5-10 Dekaden weitergedacht.

Frolic Furry Party

Da ich dem Wetter nicht traue, bleibt Gyoji im Koffer. Nur der Tail kommt mit. Ich gehe zum SF Eagle. Ich hätte das Kleingedruckte lesen sollen. Das SF Eagle ist eine Gay Bar für Leather Boys und Bears. Erinnert ihr euch an die Blue Oyster Bar in Police Academy? Ja, genau so. Genau so. Das hatte ich nicht erwartet. Furryparty in einem Leather Club. Und es funktioniert. Und ich muss zugegeben: Einige der Leather Boys sind echt durchtrainiert. Da bin ich keine Konkurrenz. Ich muss wieder mehr ins Fitness Studio.

Die Party ist super. Meine Smartphonekamera hatte keine Chance für gute Bilder, daher zwei Fotos, die ich von der Frolic-Webseite „geklaut“ habe. Irgendwann gegen drei Uhr und einen Late-Night-Burrito vom Food Truck später bin ich wieder im Hotel.

ENG

USA 06 – Naval Postgraduate School

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Die Naval Postgraduate School (NPS) ist eine Universität der US Navy. Hier wird ein Teil der Offiziere ausgebildet. Sie wurde 1909 in Annapolis, MD gegründt und zog 1952 nach Monterey, CA. Es sind gerade einmal 4 Wochen aber ich kann bereits sagen: Man habe ich das akademische Arbeiten vermisst: das Vertiefen in ein Thema, in eine Aufgabe. Und ich muss gestehen, dass es Spaß macht wieder mit Matlab zu arbeiten, Code zu schreiben und Simulationsmodelle aufzubauen.

Und wer hier alles studiert hat: Arleigh A. Burke, Chief of Naval Operations. Heute ist eine Zerstörerklasse nach im benannt; Eugene Cernan, Apollo-Astronaut und letzter Mensch auf dem Mond; Victor J. Glover, SpaceX Crew Dragon Pilot und zukünftiger Commander von Artemis II; …

Hotel Del Monte

Mein Unterkunft in den ersten zwei Wochen war hier auf dem Campus. Im Gebäudeplan steht Hermann Hall, aber es ist das ehemalige, berühmte Resort Hotel Del Monte.

Das Hotel wurde 1880 vom Eisenbahntycoon Charles Crocker gegründet und bestand bis 1945. Es war eines der berühmtesten Luxushotels der USA. Damals existierte eine Bahnverbindung nach Los Angeles. Monterey entwickelte sich damals zu einem bevorzugten Drehort der aufkommenden Filmindustrie. Zum Hotel gehörte das Areal, das heute Pebble Beach Golfplatz ist. Auch der 17-Mile Drive gehörte zum Hotel. Die Liste berühmter Hotelgäste ist lang, sehr lang: Theodore Roosevelt, Ernest Hemmingway, Alfred Hitchcock, Salvatore Dali, …

Das Gebäude von 1880 existiert nicht mehr. Es wurde nach einen Feuer 1887 ersetzt. Ein weiteres Feuer 1924 zertörte das zweite Gebäude. Der Neubau von 1926 ist das heutige Gebäude. 1945 ging das Gebäude und das umliegende Gelände an die US Navy.

Im Keller gibt es neben der der Hotelbar Trident Room, die ich schon kurz vorgestellt habe, einen Ballsaal, der heute der Frühstücksraum ist, aber damals als Bali Room bekannt. Wandmalereien in einem abgetrennten Bereich zeigen noch heute Bali-Motive. Der Bali Room ist der Raum in dem Salvatore Dali seine extravaganten, surrealen Partys abgehalten hat. Ich kann es kaum glauben, dass ich in dem gleichen Raum stehe, die ich aus alten Filmaufnahmen kenne.

Tower Hour

Immer am Freitag gibt es die Tower Hour im Turmgebäude des Hotels. Nur an diesem Tag kann man die steile Wendeltreppe nach oben gehen und die Aussicht bei einem Glas Bier und Wein genießen. Von hier oben sieht man den Pacifik. Man sieht den Flughafen. Man sieht den Berg, der zwischen Monterey und Carmel by the Sea liegt. Hier fangen sich häufig die Wolken.

Monterey ist generell sehr nebelig. Ich vermute es liegt an der exponierten Lage der Halbinsel, die hier in den Pazifik ragt.

Auch wenn ich nicht mehr auf dem Gelände wohne, versuche ich trotdem ein Mal pro Woche in den Trident Room zu gehen. Das lässt sich oft einrichten, wenn ich einen Simulationslauf starte, der ein paar Stunden läuft. Nach dem Stopp in der Bar starte ich dann den Lauf, der über Nacht läuft und fahre dann nach Hause.

ENG

USA 05 – The Coast of Pacific Grove

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Die erste Woche in der neuen Wohnung ist schnell vorbei gegangen, obwohl es nicht viel auszupacken gab. Die Kuche ist mit den wesentlichen Dingen eingerichtet. Ich habe auch schon Geschirr und Küchenutensilien gekauft. Die Sache, die ich eingepackt habe sind ja immer noch auf einem Schiff irgendwo im Atlantik.

Auch ohne Möbel ist dieses Apartment cool. Es kann daran liegen, dass ich nun wirklich in den USA wohne. An die neuen Geräusche nachts muss ich mich noch gewöhnen.

Die Arbeit schreitet voran. Analoge und digitale Signalverarbietung ist nicht meine Stärke. Es gibt einen Grund, dass ich nicht Elektrotechnik studiert habe. Aber was solls. Ich muss ja nur den Teil kapieren, der für die optische Kommunikation unter Verwendung einfacher Photodioden notwendig ist.

Das erste Wochenende in der eigenen Wohnung nutze ich, um die neue Nachbarschaft zu erkunden. Und somit führt mein erster Weg die Prescott Ave runter zur Cannery Row. Es ist der zweite touristische Hot Spot in Monterey neben Fishermens Wharf. Hier stehen die alten Fabriken der Ölsardinenindustrie.

Ich finde den Salty Seal Brewpub, noch eine Brauerei in Monterey? Wow. Das ist dann Nummer 4. Der Rest der Gastronomie ist gemischt. In der Parallelstraße zur zur Cannery Row habe ich aber The Sardine Factory gefunden. Gemäß ersten Infos im Internet ist das Fine Dining. Damit kommt es definitiv auf meine Liste.

Ich die Cannery Row in Richtung Norden. Hier ist das Monterey Bay Aquarium. Der Eintritt ist gesalzen. $65. Und warum kommt mir der Eingangsbereich so bekannt vor? Warum kenne ich das, obwohl ich zum ersten Mal hier bin? Deja Vuz. — Star Trek IV. Der Kinofilm mit dem Wal. Wo sie in der Zeit zurück reisen, nach San Francisco. Mit dem Wal haben sie übrigens gelogen. Es gibt zwar Wale vor der Küste und es fahren Ausflugsboote hinaus zur Walbeobachtung. Aber das Aquarium selbst hat keine Wal. Der Fokus liegt mehr auf Seeotter.

Hinter dem Aqaurium folge ich den Wander- und Radweg nach Pacific Grove. Er zieht sich ander Küste entlang. Ich sehe ein paar Seelöwen. Ansonsten ist die Küste dominiert von scharfkantigen dunklen Felsen und einer Brandung die unentwegt Gischt in die Luft schleudert. Anders als an der deutschen Küste ist es hier sehr bunt. Die Farben der Vegetation sind so ganz anders.

Ich erreiche Lovers Point. Hier gibt es einen sehr kleinen Strand. ich habe aber keine Ahnung, was an diesem Ort so besonders ist. Ich folge weiter dem Ocean View Blvd bis hinauf zum John Denver Memorial. Und wieder habe ich keine Idee, warum der Gedenkstein hier liegt. Klar kenne ich John Denver und ich weiß, dass er zuletzt hier gewohnt hat, aber in Carmel, auf der anderen Seite der Halbinsel.6

Ich bin jetzt am Point Pinos, der Spitze der Monterey Peninsula. Hier ist der Golfplatz, den ich beim Anflug auf den Moneterey Airport vom Flugzeug aus gesehen habe. Ich schleiche mich auf den Golfplatz um Fotos vom Leuchtturm zu machen.

Kurz hinter dem Leuchtturm treffe ich auf die Lighthouse Ave. Sie wird mich zurück nach New Monterey führen. Auf halber Strecke erreiche ich die Gegend um die Forest Ave. Hier sind wieder ein paar Restaurants, die auf meine Liste kommen: Passionfish und Nura. Entspannt sieht auch der Monarch Pub aus. Es bleibt festzuhalten, dass ich mich hier sehr wohl fühlen werde.

Hinter der 13th St. teilt sich die Lighthouse. Ich bin die ganze Zeit bergauf gegangen. Von meiner Seite der Straße kann man jetzt hinunter auf die Monterey Bay schauen. Teilung endet an der David Ave. Hier ist auch der 7eleven, den ich von meiner Wohnungssuche kenne. David Ave und die Parallelstraße Early Ave trennen New Monterey von Pacific Grove.

Mit der Spencer Street habe ich mir eine super Wohngegend ausgesucht. Ich kann von meinem kleinen Balkon den Pacifik sehen, die Küste von Kalifornien. Die berühmten Golfplätze von Pacific Grove, Pebble Beach und Carmel by the Sea sind theoretisch in Fahrradentfernung. Monterey fühlt sich weiterhin an wie ein 6er im Lotto.

ENG

Nordic Fuzz Con – Abreise

Um 7:45 Uhr erfolgt der Weckruf, etwas eine Stunde vorm Anlegen. Zeit für Fotos von Travemünde. Die Sicht kenne ich: Links der Priwallstrand wo ich als Kind mit meinen Eltern den Sommer verbraucht habe. Die ehemalige DDR-Grenze kann man immer noch erahnen. Rechts der Kurstrand von Travemünde. Vor uns das Maritim-Hotel und die Nordermole. Dahinter die 4-Mast-Bark Passat8.

Ein vertrauter Anblick. Aber ich habe ihn noch nie aus dieser Höhe gesehen. Das 9. Deck eines Fährschiffes ist was anderes als der Blick von einem Segelboot aus, kurz über der Wasserlinie.

Jetzt habe ich auch ein Foto von den beiden Leuchttürmen von Travemünde. Der alte Turm von 1827, der 1974 der dienstälteste Leuchtturm Deutschlands war und vom Leuchtfeuer auf dem Maritim-Hotel abgelöst wurde, das bis heute mit 117 m das höchste Leuchtfeuer Europas ist.

Bei meiner nächsten Fahrt brauche ich Fotos vom Priwall. Dann werde ich auch den Akku laden und nicht auf Reserve arbeiten.

Ich habe den ganzen Tag für die Rückfahrt. Da bleibt genug Zeit für einen zweiten Besuch bei meinen Eltern. Kurz vor 17 Uhr wird es dann Zeit für die Rückfahrt nach Koblenz. Keine Ahnung wie der Verkehr sein wird. 18 Uhr Hamburg, 19 Uhr Bremen alleine könnte zäh werden. Widererwarten fließt der Verkehr sehr entspannt. Die Fahrt ist totlangweilg und ich bin kurz nach 23 Uhr wieder in Koblenz. Morgen geht auch schon wieder die Arbeit los. Die nächste Con ist in ferner Zukunft. Fokus liegt nun wieder auf den Blogeinträgen für die USA und meine Japanreise im September.

Nordic Fuzz Con 5

Heute ist der letzte Tag der NFC. 5 Tage gehen schnell vorbei. Zur Feier des Tages, und da nichts auf meinem Terminkalender steht, außer der Closing Ceremony, gönne ich mir ein Frühstück. Danach verlade ich alle Dinge (außer meinem Tail) im Auto und checke kurz vor 12 Uhr offziell aus.

Mit Kamera geht es zurück zum Clarion. Eigentlich wollte ich nur ein paar Abschlussbilder machen und danach etwas Sightseeing in Malmö. Den Plan habe ich aber schnell gestrichen, als ich sah, wie viele Furs hier noch im Fullsuit rumlaufen. Es scheint, als will keiner nach Hause.

Es ist so viel los, dass ich gar nicht weiß, wohin ich meine Kamera zuerst halten soll. Was aber auffällt, ist, dass fast nur Fursuiter hier sind. Ich hatte genau das Gegenteil erwartet: den Suit zur Abreise bereits gut verpackt und jeder, der noch hier ist, hat maximal seinen Tail dabei. So kann man sich irren.

Erst um 18 Uhr, als es bereits dunkel ist, sage ich der NFC wirklich Good Bye. Der Nebel wird immer dichter. Es fing gestern Abend schon an. Heute ist es eine dicke Suppe. Am letzten Tag ist das OK, und trägt natürlich auch zur depressiven Stimmung bei. Wir hatten so viel Glück mit dem Wetter.

Zurück am Hotel frage ich nach einem guten Restaurant fürs Abendessen. Man empfiehlt mir das Bullen. Es ist eine kleine, urige Kneipe mit gedämpfter Musik und Licht und dunklem Holz, So eine richtige, gemütliche Kneipe. Ich entscheide mich für das Pfeffersteak und werde nicht enttäuscht. Klar hätte ich auch Köttbullar bestellen können.

Um 20:40 Uhr gebe ich mir selbst das Startsignal. Mit dem Auto geht es durch den Nebel zurück nach Trelleborg. Bis zum Hafen ist die Fahrt einfach.

Im Hafen wird es dann kompliziert. Ich muss zum Anleger E. Und so folge ich den Schildern: „A ist hier; zu B bis H geht dort entlang“. Es folgt „B ist hier; zu C bis H geht es dort entlang“. Soweit so gut. Es folgen C und D. Nur jetzt kommt das Schild für F. Wo ist E geblieben? Ich fahre etwas zurück. Nein, ich habe nichts verpasst. Wo ist E? Ich suche und frage einen Hafenarbeiter. Ja, die Beschilderung ist etwas konfus. Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen. Ich soll einfach den Schildern für F folgen. Leicht gesagt. Wo war noch mal der Wegweiser zu F? Es dauert ein wenig, bis ich wieder auf Kurs bin und dann auch E finde. Und genau deshalb fahre ich immer mit ausreichend Reservezeit.

Bevor die Schranke aufgeht und wir an Bord können kommt noch der Zoll vorbei. Die typischen Fragen nach Schnaps und Zigaretten. Naja, außer: Habe ich Schlagringe oder Pfefferspray dabei? Damit hatte ich nicht gerechnet und frage prompt zurück, warum das bei der Ausreise so wichtig ist und nicht bei der Einreise gefragt wurde. Eine Antwort bekomme ich nicht. Ist vielleicht auch besser so.

An Bord starte ich sofort einen letzten Fursuitwalk und verwirre Personal und Passagiere. Und wir legen auch schon ab. Es sind nur 70 LKW an Bord in 10 PKW. Sehr, sehr übersichtlich. Ich habe das riesige Schiff im Prinzip für mich selbst.

Draußen ist es zappenduster. Keine Sterne. Keine Leuchtfeuer. Der Nebel veschlingt alles jenseits von 100 m. Selbst das andere Ende vom Schiff ist kaum zu erkennen. Gegen 1 Uhr bin ich in meiner Kabine. Feierabend.