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USA 01.4 — New York Film Location

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
   vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Men In Black

Men in Black wurde nahzu überall in New York gedreht. Man braucht fast einen Tag, um alle Orte aufzusuchen. Deshalb habe ich die Jagd auf die drei Tage in New York verteilt. Und habe trotzdem nur die Hälfte geschafft.

Der Charakter J wird mit einer Verfolgungsjagd vorgestellt, die bei Grand Central Station1 startet und beim Guggenheim Museum2 endet. Theoretisch fährt der Zeitungstransporte, auf den J springt in die falsche Richtung. Das Viaduct ist südlich der Grand Central Station, das Guggenheim nördlich.

Die Brücke vom Viadukt wurde zwischenzeitlich restauriert und gestrichen. Auch die Hochhäuser im Hintergrund sind teilweise neu.

Der Pawn Shop von Jack Jeebs ist in der Lower East Side3. Sogar die rote Säule steht noch da.

Das MiB Headquarter habe ich gefunden, in dem ich einen Polizisten gefragt habe. Kein Witz. Es ist der Belüftungsgebäude4 für den Battery Tunnel, der Manhattan und Brooklyn verbindet. Die Tunnelröhren sind genau unter dem Gebäude, die Einfahrten auf der Rückseite.

Das Gespräch zwischen J und K findet im Battery Park statt, der genau auf der anderen Straßenseite ist. Ich habe vergessen die Bank zu Fotografieren, auf der die beiden sitzen, aber sie steht dort, denn man sieht „The Battery“ im Hintergrund.

Als K weggeht sieht man hinter ihm den Hudson River und Governors Island.

Men In Black II

Ein Ort, den ich auf meiner Liste hatte war das Empire Diner5. Der Ort kommt auch im dritten Teil vor. Ich war zwei Mal dort, hat mir echt gefallen. Innen wurde aber inzwischen umgebaut. Es sieht nicht mehr so wie im Film aus.

Das muss ich später ergänzen. Aber schon jetzt kann ich sagen, dass die Abschlussszene so etwas Movie Magic bemüht. In der Halle mit der oft gzeigten Uhr gibt es keine Schließfächer.

Ghostbusters

Im Film war das Gebäude eine ehemalige Feuerwehrwache. In Realität das Gebäude ist immer noch eine Feuerwehrwache6. Hook & Ladder 8 sind hier stationiert. Das Patch der Wache ist – natürlich – das Ghostbuster-Logo, das Motte ist „I’m afraid of no fire“.

Im Inneren haben sie für den Film viel geändert, könnte man meinen. Aber die Bilder täuschen, denn die Innenaufnahmen wurden gar nicht hier gedreht, sondern in Firestation 23 in Los Angeles. Umso erstaunlicher wie ähnlich sich die Wachen sind. Sogar der Holzschrank / Spind gibt es an beiden Orten.

Der Außenbereich vor dem HQ hat sich eigentlich nicht geändert. Die Häuser im Hintergrund dieser Szene stehen immer noch, haben nur ein andere Farbe bekommen. Aber die linke Seite der Straße ist neu.

Der Endgegner Gozer wird in der Upper West Side bekämpft, das ist Central Park West zwischen 65th und 66th Street. (Das ist dann nicht wirklich weit weg vom Apartment von Seinfeld und Cosmo.)

Der obere Bereich und die Höhe wurden im Film stark geändert, damit dort Platz ist für den finalen Kampf. Warum das Gebäude so extrem übehöht wurde kann ich nicht sagen. Es wirkt im Film stark übertrieben. Und das liegt nicht daran, dass der Film aus den 80ern ist. Alle Gebäude der Upper West Side standen damals schon. Sie sind aus dem Anfang des 20. Jahrhundert. Art Déco lässt Grüßen.

Der Eingang zum Gebäude ist unverändert. Aber als ich dort war (2023) war er eingerüstet. Ich bin gespannt, ob sie umbauen oder renovieren.

Ich muss gestehen. Ich dachte die Kirche ist Fake, aber sie existiert wirklich. Es ist die Holy Trinity Lutheran Church. In New York stehen überall einfach so Kirchen rum.

In einer Szene fährt Ecto-1 über die Williamsburg Bridge. Die Kamera filmt von der Brooklynseite und von nördlich der Brücke, damit die Skyline von Manhattan (Financial District) und die Brooklyn Bridge im Hintergrund sind. Mein Foto der Brücke stammt von der Brooklyn Bridge. (Btw. In meinem Foto sieht man unten den FDR auf seinem lilafarbenen Stelzen. Der FDR spielt eine Rolle in Die Hard III.)

Die nachfolgende Szene habe ich „rückwarts“ zugeordnet. Ich habe den Film noch Mal geschaut, nachdem ich in New York war. Und bei der Szene dachte ich: „Hmm. Das sieht fast so aus wie … Halt Stopp. Das ist Harry’s Strafgericht da im Hintergrund. Ich weiß wo das ist. Ich war da.“ Da ich das nicht geplant hatte, habe ich nur ein Foto aus der falschen Richtung.

Los fahren sie am Municipal Building7. Selbst die Ampel ist noch die gleiche. Von dort geht es dann am US Courthouse vorbei die Centre St runter in Richtung New York Supreme Court.

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USA 01.3 – New York City

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
   vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Heute ist der letzte Tag in New York. Morgen geht der berufliche Teil in den USA los. Mit Kaffee gestärkt geht es mit der Subway Linie 2 nach Easter Parkway in Brooklyn; Brooklyn, der Inbegriff der New Yorker Arbeiterklasse; der Brooklyn Akzent ist überall bekannt.

Meine Anreise basiert übrigens auf einem Planungsfehler. Ich wollte zu Tom’s Restaurant, das aus Seinfeld bekannt ist. Das hier ist ist das andere Tom’s Restaurant. Es gibt zwei. Na gut, dann laufe ich etwas durch Brooklyn. Die Häuser erinnern mich an Die Bill Cosby Show (die Außenaufnahme wurde in Greenwich Village gemacht) und die Sesamstraße: eine Treppen hinauf zur Haustür und unter der Treppe ist der Eingang zu einer Kellerwohnung.

Komisch, ich bin zum ersten Mal in New York und dennoch „kenne“ ich diese Straßen gefühlt aus meiner Kindheit. Wie sehr das Fernsehen doch die Erinnerungen prägt

In der Washington Avenue finde einen Laden mit Bierbrauzubehör. Es ist der einzige Laden dieser Art in NYC. What are the odds? Ich kaufe mir einen Flask (Flachmann), beschriftet mit „Tears of my enemies„. Yes, ‚Murica. Diese Gegend von Brooklyn ist total anders als Manhatten. Es ist wie eine andere Stadt.

Ich suche die nähste U-Bahn-Station. Sie ist klein und etwas runtergerockt. Wie an jeder Station residieren auch hier einige Obdachlose. Besorgt um meine Sicherheit bin ich nicht. Das könnte aber auch leichtsinn sein. Und ich muss mich wirklich daran gewöhnen, mit „Sir“ angeredet zu werden.

Mit der U-Bahn geht es weiter zum Broadway (Brooklyn hat auch einen). Von hier ist es nur einer kleiner Fußmarsch zu 5th Street & Hooper. Ich stehe vor dem Apartment aus Der Prinz aus Zamunda (Foto im nächsten Blogeintrag, versprochen).

Wow. Die Gegend hat sich in den letzten 36 Jahren nicht verändert. Das Haus hat eine andere Farbe. Aber man erkennt alles wieder: der Balkon auf dem Eddie Murphy stand, der Friseurladen (jetzt ein 2nd Hand Store) … Und keiner kapiert warum ich hier Fotos mache. Und wenn man ehrlich ist, kann ich es keinem übel nehmen. Wer kennt heute noch den Film. Außerdem ist der Ort im Film in Queens verortet, und nicht in Brooklyn.

Auf dem Weg zurück zur U-Bahn lege ich einen Stopp in der Fiction Bar/Cafe ein. Kein besonderer Grund, sie war halt da und ich wollte einen Kaffee. Das ich in den letzten Tagen viel zu wenig gemacht. Einfach mal anhalten, Kaffee trinken und die Tatsache genießen, dass ich in fricking New York bin. Und ich habe mich nicht getäuscht. Das ist ein Ort für Jazz.

Die U-Bahn verläuft hier oberhalb der Straße. Es erinnert mich ein wenig an die Loop in Chicago. Mit dem M Train geht es über die Williamsburg Bridge. Kurzer Stop im East Village. Ich habe gestern für „Men in Black“ das falsche Eckgebäude fotografiert. Außerdem gibt es mir die Chance, schnell zum Tompkins Square Park zu eilen. Hier wurde die Szene mit dem Wasserkanisterrätsel in Die Hard III gefilmt. Der Brunnen exisitert aber in Wahrheit nicht.

Da mein ursprünglicher Zeitplan komplett im Eimer ist, kann ich auch noch zurück zur Christopher Street. Ich habe noch keine Tagesaufnahmen vom Christopher Park und dem Stonewall Inn. In einer Nebenstraße ist zudem das Apartment von Friends (nur die Außenaufnahme); habe ich gestern auch vergessen.

Ich gehe weiter Richtung Chalsea Market und treffe wieder auf die High Line. Warum hatte ich die so gar nicht auf dem Schirm? Ich muss bei Zeiten, die Geschichte nachlesen. Ziel meines Fußmarsches ist das Empire Diner aus Men in Black II. (10 Ave & 22nd St) Es hat sich innen etwas verändert, aber von außen ist es immer noch ein American Diner.

Das Mural hinter dem Diner ist genial. Sieht so aus, als müsste ich mich mal sehr intensiv mit der Tradition von Murals in den USA befassen. Ich weiß nur, dass sie eigentlich aus Mexico stammen und eine Funktion hatten, wie die Motivfenster in Kirchen: die Geschichte von Mexico bildlich darstellen und sie damit Analphabeten zugänglich machen.

Der Tag ist schon fast um und es sieht nach Regen aus. Auf nach Washington Heights, nördlich von Harlem. Hier wurde eine Szene mit dem „I hate Ni****“-Schild aus Die Hard III gedreht. Ich fühle mich fremd in diesem Stadtteil. Ich weiß auch nicht wie sicher Washington Heights bei Nacht ist. Als suche ich mir die nächste U-Bahn-Station … in der 168th St.

Und da ist er, der Regen. Es wird dunkel. Einen letzten Stop habe ich nun doch noch: das richtige Tom’s Restaurant, das man unter dem Stichwort Tom’s Diner auf google findet (Broadway & 112 St). Ich genieße einen Salat in dem Restaurant in dem auch Jerry Seinfeld und dinniert gedreht hat.

Es regnet. Es ist dunkel. Aber der Abend ist doch gerade erst angebrochen. Die Batterien sind so gut wie leer; mal wieder. Was machen mit diesem gebrauchten Tag? Ich fahre zurück ins Empire Diner. Der Ort hat was.

Das Abschlussbier genehmige ich mir im Irish Pup in der Pearl Street im Financial Destrict. Geplant war die Hotelbar, aber die ist heute gschlossen.

Das war also das Abendteuer New York; der Auftakt zu einem ganzen Jahr in den USA. Mein Gehirn glaubt immer noch, dass es ein Urlaub ist.


Nachtrag: Die Fotos von den Filmorten bekommen einen eigenen Blogeintrag.
Ich will sie mit den zugehörigen Filmszenen paaren.

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USA 01.2 — New York City

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
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DEU

Gestern war ich primär auf der Hudsonseite von Manhattan unterwegs. Heute starte ich mit dem East River. Von Hotel (Water Street) geht es runter zum FDR Drive8. Vom Pier 17 mache ich ein paar Fotos von der Brooklyn Bridge9.

Um auf die Brücke zu gelangen, muss ich zurück bis fast in die Mitte der Spitze von Mahattan. Ich finden einen Aufgang zum Brooklyn Bridge Promenade. Dies ist der Fußgängerweg in der Mitte der Brücke, zwischen den Fahrbahnen. Einmal rüber nach Brooklyn und zurück kostet Zeit. Ich gehe an der Pace University vorbei. Ich verbinde den Namen mit James Lipton und The Actors Studio.

Zurück in Manhatten gehe ich zum Foley Square. Hier sind die verschiedenen Gerichte von New York. Ich suche ein spezielles: Die Außenansicht des Night Court.10 Im realen Leben ist es nicht das Municipal Courtes, sondern es ist die Front des New York County Supreme Court.

Einen Häuserblock später bin ich zurück am Broadway. Es geht zurück nach Tribeca, denn gestern habe ich das Ghostbuster HQ ausgelassen, vergessen, was auch immer. Ich wusste nicht, dass es eine aktive Feuerwehrwache ist; die Heimat von Hook & Ladder 8. Und die Feuerwehrleute verstehen es, ihr berühmtes Haus in bare Münze zu verwandeln. Merchandise. Da wundert es nicht, dass die Ladder das (zusätzliche) Nummerschild ECTO-1 hat.

Und wieder zurück auf die Ostseite des Broadway. Ich durchquere Chinatown (kein Vergleich zu Yokohama, nicht mal ansatzweise) und Little Italy (nächsten Mal muss ich hier für eine Mittagspause stoppen) in Richtung Lower East Side. In der Ochard Street ist der Pawn Shop aus Men in Black. Die Gegend hat ihren eigenen Charme, ist aber nicht mein Ding.

Zeit für eine Pizza, New York Style. Zum nächsten Stopp nehme ich jetzt doch die U-Bahn. Ich muss bereits 10 km auf der Uhr haben. Der M Train bringt mich zur 23rd St. Nur ein Block entfernt ist das Flatiron Building11, welches leider zum Teil hinter ein Gerüst versteckt ist.

Aber ich entdecke einen T-Mobile-Shop. Meine google-Navigation vom JFK Airport zum Hotel hat mich knapp knapp 30€ Roaming gekostet hat. Ich brauche eine US-SIM-Card. Schnell lerne ich, dass US-SIM-Cards in deutschen Smartphones nicht funktionieren. Also muss ein US-Phone her. Da ich definitiv einen Prepaid-Vertrag will, den ich in einem Jahr auslaufen lassen kann, ist die Wahl stark eingeschränkt. Ich entscheide mich für ein Motorola. Das bekomme ich gratis, wenn ich zwei Monate im Voraus bezahle. Deal.

Nachdem ich die Telefonnummer sehe, überlege ich sofort, ob ich den Vertrag in Deutschland aktiv halte. US-Smartphones habe keine eigene Vorwahl, sondern nehmen die der Stadt, wo der Vertrag geschlossen wird. Ich habe eine New Yorker Telefonnummer, die 646 beginnt. GEIL.

Weiter zur Subway Line 4. Ich muss Strecke machen. Nächster Stopp ist Grand Central Station (very Grand and very central). Das Ding kommt in so vielen Filmen vor,  dass ich definitiv ein Foto brauche. Um eine Szene aus MiB zu fotografieren, schleiche ich mich schnell auf die Park Ave Viaduct. Ich bin Tourist. Ich darf das. Unten auf der 42nd St mache ich meinen ersten Kontakt mit US Streetfood: Hot Dog, New York Style12. Der Verkaufsstand ist eine Mischung aus einem Yatai-Stand und diesen Trolleys im Flugzeug. New York Style Hot Dogs sind komplett anders aber lecker.

Von hier geht es zu Fuß weiter entlang der berühmten 5th Avenue zum Central Park, der an der 59th St beginnt. Unterwegs passiere ich einige Highlights: Rockefeller Center, St.Patrick’s Cathedral (sie wirkt wie ein Fremdkörper zwischen den Hochhäusern), St.Thomas Church und natürlich Trump Tower.

Am Central Park entlag gehe ich rüber zur 8th Ave, wo das Gebäude aus Ghostbuster (Kampf gegen Gozer und den Marshmallow Man) steht. Wow. Wenn das hier die kurze Seite des Central Parks ist, dann ist das Ding riesig. Nach einem Foto vom Columbus Circle, biege ich in den Central Park ab. Das Gebäude, das ich suche, steht nahe der 66th St. Alle Gebäude hier sind Art-Deco und sehen extrem cool aus.

Die Dämmerung ist nicht mehr weit weg, aber ein Ort ist noch auf meiner Liste: das Guggenheim Museum auf der Ostseite des Central Park. Und so wandere ich quer durch diesen riesigen Central Park. Das Foto ist im Kasten und jetzt ist es auch egal. Ich wandere hoch bis zur 110th Street und mache ein paar Fotos über den Teich von der Skyline von Manhattan. In Momenten wie diesen hätte ich gerne ein Stativ dabei.

Hmmm, nur 15 Straßen nördlich ist Harlem und das Apollo-Theater.  So viel Polizei. Ich frage nach, ob es eine gute Idee ist, hier zu sein. Ja, ist es. Heute ist Drake im Apollo. Keine Ahnung wer Drake ist, aber bevor das hier losgeht, will ich weg sein. Auf zur U-Bahnstation 125th & Manhattan. Ich nehme den A-Train !!!

Der A-Train würde mich von der 125.ten runter bis zur Fulton Street bringen (das ist rechnerisch … Moment … -20th St). Wäherend der Fahrt fällt mir auf, dass wir Christopher St passieren, die Christopher Street. Einen Stopp kann der Tag noch vertragen. Außerdem ist es Zeit für ein Bier.

Vom Haltepunkt 4th St Wash sind es nur ein paar Meter zum Stonewall Park. Hier ist das Stonewall Inn, wo der Christopher Street Day seinen Ursprung hat. Und mit Trump und der AfD am Horizont könnte bald wieder die Zeit kommen, wo Gewalt gegen queere Menschen normal und der CSD wieder zur Mahnung wird, die Teilnahme gefährlich ist.

Das Bier genieße ich in Ty’s Bar. Und dann ist dieser zweite Tag nun wirklich vorbei. Ich bin platt. Meine Energie reicht gerade noch für die Rückfahrt zum Hotel. Meine Schrittzähler-App hat über 34’000 Schritte gemessen.


Der heutige Tag stand wirklich im Zeichen von „Das kenne ich aus Film und Fernsehen“. Ich kann es nicht beschreiben. Es war ein merkwürdiges Gefühl an all diesen Orten zu sein. Man kennt sie, irgendwie, obwohl nie zuvor hier war. Und zugleich kennt man sie nicht, da es oft ein Blick in eine 40 Jahre alte Vergangenheit ist, die man im Kopf hat. Ich kann aber jedem, der nach New York fliegt, raten, diese Film-und-Fernsehn-Brille aufzusetzen. Der Blick auf die Stadt ist komplett anders, als wenn man dem Reisefüherer folgt. Ich würde aber jedem raten, eine andere Aufteilung der beiden Tage zu wählen.

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USA 01.1 — New York City

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
   vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Heute ist mein erster Tag in New York. Ich bin gespannt, wie weit ich komme. Manhattan ist groß. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Das Frühstück halte ich kurz: Kaffee. Punkt.

Vorm Start schon das erste Hindernis: Das Ladegerät für die Kameraakkus habe ich Genie in die Luftfracht gepackt. Ich muss mit AA-Batterien vorlieb nehmen. Erste Aufgabe des Tages is es, Batterien zu kaufen. Und Sch**** sind die hier in den USA teuer.

Ich fange mit der Wall Street an, da sie gleich um die Ecke ist. Die New York Stock Exchange kommt in so vielen Filmen vor. In Verlängerung der Straße steht die Trinity Church, direkt am Broadway18. Sie wirkt neben den Hochhäusern winzig.

Der folgende Stopp ist Pflichtprogramm: One World Trade Center, Ground Zero und St. Pauls Chapel, die von den Trümmern der Twin Tower verschont geblieben war. Von diesem Ort geht ein merkwürdige Stimmung aus.

Im Anschluss wandere ich am Hudson River entlang hinunter zur Südspitze von Manhattan wo der Battery Park ist. Am Ende des Parks ist das Terminal der Staten Island Ferry. Mit einem Guinness bewaffnet starte ich die Überfahrt. Ganz entspannt.

Der Fähre legt ab. Manhatten wird kleiner, die Skyline dafür umso imposanter. Wir passieren die Statue of Liberty, Ellis Island19 und Governors Island. In Staten Island muss ich die Fähre für die Rückfahrt wechseln. Ich sichere mir wieder einen guten Platz unten an der Autorampe. Manhattan wird nun größer und größer. Jetzt vestehe ich, was New York so anziehend macht.

Ab jetzt geht es in Richtung Norden. Ich durchquere Tribeca (Triangle below Canal Street) und Hudson Square und lande im West Village. Hier finde ich das New York aus den Filmen der 80er (nur ohne Dreck und Kriminalität). New York hat seinen eigenen, unverkennbaren Style: die Backsteinhäuser, die Balkone aus Metall, die Rettungsleitern am Balkon. Zurück auf der Greenwich Street besorge ich mir eine NY-Style-Pizza. Es ist ein kleiner Laden. Er passt richtig zu New York.

Nächster Stopp: Meatpacker District. Hier ist das Restaturant aus Men in Black. Der Stadtteil scheint im Wandel. Viele alte Gebäude wurden saniert und umgebaut, beherbergen jetzt Restaurants und Kneipen. New York erfindet sich neu. Ich folge der „The High Line20 für ein paar Blöcke. Sie endet an den Gleisen, die zur Penn Station führen. Hier entsteht gerade eine neuer Stadtteil: The Vessel (eine Skulptur?), The Shed, Edge werden sicherlich in Zukunft das Aushängeschild von Manhattan. Ich versuche, mich zur 34th Street durchzuschlagen. Hier steht das Empire State Building. Ich habe erfolgreich die Größe von Manhattan Island unterschätzt. Vom Wasser bis zum Empire State, welches ziemlich mittig zwischen Hudson und East River steht, sind es gut 2 km.

Ich habe komplett die Zeit aus den Augen verloren. Es wird dunkel. Oben auf dem Empire State (btw. King Kong lässt Grüßen) genieße ich die Dämmerung und die anbrechende Nacht. Es ist spannend zu sehen, wie sich New York in ein Lichtermeer verwandelt.

Der letzte Stopp des heutigen Tages wird Times Square (Broadway & 42nd Street). Ich kann es nicht glauben, dass ich von Staten Island Ferry bis hierher gelaufen bin. Der Platz ist bevölkert mit Touristen. Er jetzt fällt mir auf, dass ich den ganzen Tag in Gegenden unterwegs war, in die sich kaum Touristen verirren.

War es ein erfolgreicher Tag? Ich glaube schon. Morgen werde ich mich verstärkt um die Orte aus Film und Fernsehen kümmern. Die Linie 1 bringt mich zurück zum World Trade Center.

Auf dem Weg zurück zum Hotel fällt mir ein, dass hier am Broadway irgendwo der Charging Bull steht. Ein Blick auf meine Karte bestätigt dies. Es ist ein minimaler Umweg. Ein Foto ist nicht drin. Meine Batterien sind leer. Ich muss morgen erneut Einkaufen gehen.

Was ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiß: Zwischen mir und meinen Hotel liegen einige der berühmtesten Restaurants New Yorks. Unwissenheit spart mir eine Menge Geld. Stattdessen lande ich im Killarney Rose [facebook], einem Irish Pub zwischen Beaver St. and Pearl St. Nach diesem Tag fällt die Wahl einfach: Shepherd’s Pie und ein sehr großes Bier.

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USA – Anreise

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das
Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
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Donnerstag – 19. Januar 2023 – Deutschland

Heute ist der Tag. Der Shuttle bringt mich zum Terminal. Die Koffer sind erstaunlich schnell aufgegeben und so bleibt genug Zeit für einen Besuch in der Flughafen Lounge.

Ich gehöre zur ersten Bordinggruppe. Ich fliege zum ersten Mal Business Class, und mit United. Die haben in diesem Flugzeug First Class und Business Class zusammengelegt. Ich habe einen Einzelsitz in einem kleinen Cubicle, mit Minitür. Der Flug dauert 8,5 Stunden. Und ich muss gestehen, weniger Platz hätte auch gereicht. Ich will mich nicht beschweren, aber das hier ist fast schon zu viel des Guten.

Ich bin allerdings auch Snob. Also beginnt die Reise mit Champaign, Sparkling Wine. Die Amis haben das ja nicht so mit der Abgrenzung von Sekt, Schaumwein und Champagner. Der Flug fühlt sie wie ein Urlaubsflug nach Japan an. Mein Gehirn hat offenbar noch nicht ganz realisiert, dass das hier ein ganzes Jahr dauern wird.

Donnerstag – 19. Januar – USA

Kurz vor der Landung überfliegen wir Long Island. Dies ist das erste Stück Land, das ich von den USA sehe. Bei der Einreise rettet mich mein Visum. Ich muss mich nicht in dieser ewig langen Schlange anstellen, die sicherlich 1-2 Stunden Lebenszeit verschlingen wird. Der Grenzbeamte fragt kurz nach meiner „Travel Order“; dann der ersehnte Stempel mit den Kürzeln „N-6“ und „D/S“. Die Einreise hat nicht einmal 2 Minuten gedauert.

Das ist also New York. Das sind also die USA. Ich habe keinen Plan. Das ist wie Japan 2004, nur anders. Mittlerweile war ich so oft in Tokyo, dass ich den ÖPNV benutze, als wäre es meine tägliche Fahrt zur Arbeit. Hier in New York habe ich keinen Plan. Ich weiß nur, dass ich nach Manhattan muss. Mein Hotel ist in an der Water Street, gleich neben der Wall Street.

Ein kurzer Check ergibt: Taxi ist schweineteuer. Also werde ich die U-Bahn nehmen; die New Yorker U-Bahn. Aber vor die Fahrt zum Hotel haben die japanischen Götter das Arrival Beer (inkl. Foto auf meinem Koffer) gesetzt. Im Nachgang betrachtet war das in den USA bestimmt illegal; Bier in der Öffentlichkeit.

Mit dem Air Train geht es zum Haltepunkt Jamaica in Queens. Hier steige ich in den J-Train nach Manhattan. Bis hierher muss ich sagen, dass es sauberer ist, als erwartet. Ich frage zwei Polizisten, die den Bahnsteig bewachen: „Was sollte ich in NY besichtigen? Was sollte ich in NY Essen?“ — Die Antworten sind schnell gegeben: Eine Fahrt mit der Staten Island Ferry. Die ist gratis und bietet eine Superblick auf Manhattan Island und die Statue of Liberty. Und man kann ein Bier trinken, da die Fähre als Privatgelände gilt. Hah. Dann war ich am Flughafen auch „safe“. Das Signature Dish von NYC ist New York Style Pizza; am Besten bei Joe’s Pizza. Ein Shop ist sogar fußläufig von meinem Hotel. Passt. Notiert.

Die Zugfahrt dauert (J war der Local, nicht der Express). Der Zug quert den East River auf der Williamsburg Bridge.  Die Skyline von Manhatten ist in Sicht, wenn auch verregnet. Wow. Ich bin wirklich in New York. Mein Gehirn ist immer noch dabei diese Information irgendwie zu verarbeiten.

Ich erreiche die Haltestelle Broad Street. Alter, ich bin in New York. Mittendrin. Durch den Regen und mit einem kleinen Umweg über Pine Street geht es in die Water Street, wo mein Hotel ist. Das ist das New York, das ich erwartet habe. Es ist halb dunkel, verregnet und Dampf steigt auf. Ich stehe vor dem Hotel Indigo NYC Downtown.

Das Hotelzimmer ist OK. Für die Größe etwas teuer, aber das ist New York, oder? Es ist bereits dunkel und es regnet. Heute passiert nichts wichtiges mehr. Trotzdem will ich diesen allerersten Abend zumindest für einen kleinen Rundgang nutzen. Und da ich noch kein Abendessen hatte, können wir auch gleich Joe’s Pizza aufsuchen. Fulton Street ist ja nicht weit.

Ich habe immer noch nicht realisiert, dass ich in New York bin, obwohl One World Trade Center direkt in Verlängerung der Straße zu sehen ist. Die Pizza ist super. Gut möglich, dass ich ein NY-Pizza-Typ bin.

Mein Körper ist noch auf europäischer Zeit. Ich werde früh ins Bett fallen. Jedoch nicht ohne eine heiße Dusche und einen Abstecher in die Cocktailbar.

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