Archiv der Kategorie: 9.9 .. Abreise und Fazit

Die Rechnung

Heute kamen zwei Dinge mit der Post: Zum einen ein Hinweis vom Zoll in Koblenz. Mein Kimono ist angekommen, hängt jetzt aber im Zollabfertigung fest. Ich muss zu einer Straße am Rheinhafen Koblenz kommen. An für sich kein Problem und Luftlinie ist der Ort nur knapp 1km von meiner Wohnung entfernt. Aber er ist auf der anderen Rheinseite und ich habe derzeit kein Auto. Super. Ich habe noch keine Idee, wie ich dieses Problem lösen werde, zumal die Öffnungszeiten mit meinen Arbeitszeiten kollidieren.

Und zum zweiten kam die Kreditkartenabrechnung von Amex. Autsch. 4104,36€. Das ist nur eine Kreditkarte und Flug und JRP waren schon im Vorfeld bezahlt. Der ganze Whisky ist außerdem auf der anderen Karte. Kostentreiber sind eindeutig der Kimono mit großem Abstand gefolgt vom Abend im Suigian und der Imperial Bar. Der Spielraum fürs WGT wird immer kleiner. Zumal die Reparatur am Wagen deutlich 4-stellig wird; Scheiß Original-Ersatzteile.

[Nachtrag vom 06. Juni 2019: Ich habe heute einen freuen Tag. Urspünglich war die Anreise zum WGT für heute geplant, aber da ich einen Mietwagen anmieten muss, habe ich das um einen Tag verschoben.

Beim Zoll wird der Grund für die Verzögerung schnell klar: Die Zollrechnung ist nicht richtig ausgefüllt. Ich muss zunächst anhand der Rechnung den echten Preis nachweisen und dann Einfuhrumsatzsteuer (19%) und eventuell Zoll (12%) bezahlen, Das mit dem Zoll erledigt sich, da ich versichere, dass der Kimono in Japan gefertigt wurde. Es gibt seit ein paar Wochen ein Handelsabkommen zwischen Deutschland undJapan, dass mir den Zoll erspart.

Und eines ist klar: Beim nächsten Mal kommen Obi und Haori-himo separat in meinen Koffer. Dann sind sie GWG’s und steuerfrei.]

Whiskyergebnis 2019

Die großen Vier und auch der Hibiki sind ausverkauft. Man findet hier und da eine versprengte Flasche, die übersehen wurde; irgendwo auf dem Land; in einem Sakaya, den die Zeit vergessen hat. Hatte ich letztes Jahr hier und da noch Reste an Flaschen ohne Alter gesehen, waren nur die 12er vergriffen, sind es jetzt alle Flaschen gewesen.

Ich bin in Atami über einen Hibiki Blenders Choice gestolpert, sie aber nicht mitgenommen, da ich ja noch über den halben Tag an Sightseeing vor mir hatte. Ich hatte sogar gehofft, warum auch immer, einen Hattori Hanzo oder eine Lucky Cat zu finden. Wunschdenken.

Was habe ich gefunden? Einen Hibiki Japanese Harmony in letzter Sekunde am Flughafen. Das war aber eher ein Notkauf, da ich mich noch über die verpasste Chance in Atami geärgert habe. Der gleiche Hibiki war in Tokyo nämlich 30€ teurer.

In Minakami habe ich einen Gold Cup Black. Das ist ein Noname. Ich habe keine Ahnung, was in der Flasche schwimmt. Selbst die auf dem Etikett angegebene Website listet den Whisky nicht im Sortiment. Mal sehen was das wird. Es ist allemal ein schönes Souvenir aus Minakami.

Der Rest, außer dem Taketsuru, stammt aus der Shoppingrunde am letzten Tag. Ich habe ein paar Highlights gefinden: The Chita den Mars Cosmo und einen Yamazakura. Den Date habe ich natürlich wieder vergessen. Aber ich habe mir einen Ichiro’s Malt & Grain gesichert.

Den Karuizawa Club kann ich gerade nicht einsortieren. Er war irgendwie spottbillig und scheint in Deutschland überzogen teuer zu sein. Weil er im Regal stand habe ich auch einen Akashi Red eingepackt.

Hier ist die komplette Liste mit Preisvergleich Japan-Deutschland:

Hibiki - Japanese Harmony Master Edition10.000 ¥ (80€)158 € (!)
Suntory - The Chita4.580 ¥ (37€)72 €
Suntory - Kakubin 1,92 l PET3.880 ¥ (31€)ca 150 €
Mars - Maltage Cosmo4.200 ¥ (34€)87 €
Ichiro - Malt & Grain3.500 ¥ (28€)133 € (!)
Karuizawa Club2.980 ¥ (24€)170 € (!)
Nikka - Taketsuru3.000 ¥ (24€)57 €
Yamazakura2.000 ¥ (16€)133 € (!)
Gold Cup - Black2.000 ¥ (16€)---
Akashi Red (0,5l)780 ¥ (6,20€)24 €

Die Einkaufspreise lagen summert bei 299 €. Nicht gerade wenig, aber wenn man jetzt vergleicht, was die Flaschen in Deutschland kosten. Eine schnelle Internetsuche und der Marktwert erreicht die 900 €. Das ist ein Faktor von 3 und ich habe beim Kauf nicht auf Wertoptimierung geachtet. 600 € gespart bei einem Economyflug (ohne Upgrade) von 640 €. Ganz ehrlich, die 40 € kriege ich zusammen, wenn ich den Sake berücksichtige, der im Gepäck war.

Fazit: Die Einsparungen bei den 23kg Zusatzgepäck haben mir den Flug bezahlt.

Nachfolger für den Suntory Royal 15

Jetzt bleibt nur noch die Frage, welcher Whisky wird ein würdiger Nachfolger für den gekillten Suntory Royal 15 „Heisei“? Nach meinem jetzigen Bauchgefühl wird es entweder der Ichiro Malt & Grain aus Chichibu oder der Taketsuru, den ich am 01.05.2019, dem ersten Tag der Reiwa-Ära, gekauft habe.

Sake

Ich habe auch vier Flaschen Sake eingepackt. Zwei sind spezielle Abfüllungen für den Kaiserwechsel: Einen Reiwa Junmai Ginjo und dazu einen Reiwa 48%, der exakt 2019 yen kostete. Die 48% sind übrigens der Poliergrad. Dazu noch einen edlen Dassai 50 mit 50% Poliergrad und einen noch edleren Junmai Daiginjo mit einem Poliergrad von 40%, bei dem ich die Kanji nicht lesen kann.

Hotel 2019

Diese Reise war kurz, die Anzahl der Hotel entsprechend gering. Wie bei den letzten Reise sind das erste und letzte Hotel wieder speziell für die Flug gebucht worden.


0 – Hilton Garden Inn
THE SQUAIRE, Am Flughafen, 60549 Frankfurt/M, Germany
sales.frankfurtairport@hilton.com; phone: +49.69.4500.2500; fax: +49.69.4500.2501

Hotel und Zimmer: Das Hilton Garden Inn und das Hilton sind zwei getrennte Hotel, die sich das Gebäude, The Square, teilen.  Das Garden Inn scheint dabei für den Durschschnittsreisenden zu sein. Ich kann definitiv nichts Schlechtes sagen, finde aber auch nichts Erwähnenswertes.Ich habe genau das bekommen, was ich beim Namen Hilton erwarte: Ein angemessen großes Zimmer und ein Badezimmer mit Badewanne. Das Garden Inn hat ein kleines Restaurant, aber keine Bar. Allerdings ist das „normale“ Hilton gleich nebenan.

Umgebung und Anreise: Das Hotel liegt direkt am Flughafen oberhalb des Fernbahnhofes. Eine Fahrt in die Stadt ist aber zeitaufwendig.

Fazit: Gutes Hotel direkt am Flughafen, aber keine gute Wahl für Ausflüge in die Frankfurter Innenstadt.


1 – Hotel Edoya / ホテル江戸屋
3-20-3 Yushima, Bunkyo-ku, Tokyo, 〒113-0034 Japan
reserve@hoteledoya.com; phone: +81.3.3833.8751; fax: +81.3.3833.8759

Hotel: Zum Hotel muss ich nicht mehr viel sagen. Es ist mein (0,0,0,0) in Japan und nach 14 Jahren bin ich mit Yushima relativ gut vertraut. Das Hotel ist nicht mehr das Jüngste. Der Teppich im Flur hätte schon vor meinem ersten Besuch 2004 getauscht werden sollen, aber dennoch … Es ist mein zweite zu Hause nd der Service und Hilfe, die ich seit 2004 dort erfahre, tragen viel dazu bei.

Das Rotenburo auf dem Dach hatte dieses Mal die Funktion, dass ich dort das Ende von Heisei und den Beginn von Reiwa verbracht habe.

Zimmer: Ich hatte wie immer ein Superior Single Room. Es ist quasi die Junior Suite. Es gibt einen „Wohnbereich“ und ein „Schlafzimmer“; beide mit Tatami ausgelegt. Bad und Toilette sind wie eigentlich immer in Japan, wenn es kein Cubicle ist, getrennt. Und auch in der Dusche sieht man den Zahn der Zeit an den Armaturen nagen.

Umgebung: Das Hotel liegt wie erwähnt in Yushima, dass nicht unbedingt den besten Ruf zu haben scheint. Ich ernete gelegentlich hochgezogenen Augenbrauen, wenn ich den Hotelstandort erwähne. Auf halben Weg zwischen Hotel und Ueno Eki liegt ein Nightlife District. Er kann mit Ebisu Yokocho, Norengai und Co nicht mithalten, aber ein Izakaya für einen Drink zum Tagesabschluss findet man allemal.

Ueno Park und Akihabara sind fußläufig erreichbar, eben Ochanomizu und Ameyokocho. Fast der ganze Rest aus dem Tokyo-Reiseführer ist relativ komfortabel und ohne Umsteigen per Bahn (Yamanote und Chuo Line) sowie U-Bahn (Ginza Line, Chiyoda Line und ja auch Marunouchi Line) erreichbar. Hinzu kommt, dass die Shinkansen von JR East, die beiden Bahnlinien zum Narita Airport (JR und Keisei) und weitere wichtige Zuglinen wie die Keihintohoku Line am Ueno Eki halten.

Anreise: Bei einer Anreise von Narita und den JR East Shinkansen erreicht man Tokyo am Bahnhof Ueno. Man kann theoretisch laufen, aber ich empfehle ein Taxi. Es lohnt nicht, die Ginza Line von Ueno nach Suehirocho zu nehmen.

Reist man über Tokyo Eki an (z.B. von Haneda aus oder mit den Shinkansen von JR West) nimmt man die Yamanote (grün) oder Tohoku Line (blau) bis Okachimachi, oder alternativ die Chuo (orange) nach Ochanomizu. Die Strecke ist etwa die gleiche wie von Ueno aus, minimal kürzer. Allerdings gibt es so gut wie kein Taxi, das hier auf Kunden wartet.

Reisende per U-Bahn  sollten sich folgende Stationen merken: Yushima (C-13), Suehirocho (G-14) und Ochanomizu (M-20).

Fazit: Nicht das Beste Hotel und sicherlich nicht das neueste Hotel, aber es ist mein Zu Hause.


2 – MICASA
740 Yubara, Minakami-machi, Tone-gun, Gunma, 〒379-1617, Japan
phone: +81.278.72.3288; fax: +81.278.72.3178

Hotel: Das MICASA ist ein kleines aber optisch perfektes Onsen Ryokan. Das Gebäude ist traditionell aus Holz gebaut, aber neu. Es hat all die klassischen Elemente, die man erwartet, zeigt aber hier und da frische neue Ideen; und seien es auch nur Wandelemente in den Farben rot oder blau. Der Besitzer kommt aus Kolumbien und er hat hier ein kleines Juwel geschaffen.

Das Abendessen ist typisch für ein Ryokan und  besteht aus vielen einzelnen Schalen und Schüsseln. Ein Zutat ist Konnyaku. Ich mag das Zeug eigentlich nicht. Aber die hier auf Eis servierte Version in Kombination mit der Soße war lecker. Das Frühstück ist gleichsam lecker und sollte nicht verpasst werden.

Das Onsen ist relativ klein und vergleichsweise unspektakulär. Die Fotos übertreiben etwas. Dennoch. Onsen ist Onsen, solange es entspannt und den Urlaubstag komplettiert.

Zimmer: Es gibt nur ein dutzend Zimmer, klassisch mit Tatami und Futon. Man muss dabei aber beachten, dass die wirklich ein klassischer Holzbau und entsprechend hellhörig ist. Für mich alleine war das Zimmer vergleichsweise riesig. Ausreichend Platz für das Futon, einen kleine Balkon, dazu ein kleines Badezimmer mit Dusche und die Toilette.

Umgebung: Die Umgebung ist Minakami. Leider leidet der Ort an Verfall; wie alle kleineren Onsenorte. Hier in Minakami wird dies besonders deutlich. Man hat das Gefühl das 60% aller Gebäude leer stehen und kaum mehr sind als Ruinen sind. Alle anderen Onsen wie Takaragawa und Hoshi sind nur mit dem Bus erreichbar. Im Ort selber ist nicht viel los.  Das Highlight in Minkami ist im Moment der Straßenabschnitt vor dem Bahnhof.

Aber es gibt Hoffnung. Das MICASA ist frischer Wind bei den Unterkünften. Gleich um die Ecke gibt es die Octone Brauerei. Eine Microbrew, dessen Bier auch im MICASA serviert wird. Und etwas weiter in Richtung Stadtmitte ist die Kneipe namens Ruins. Sie wird von Dexter betrieben, einem Kanadier.

Als Attraktionen in Minakami werden White Water Rafting, Canyoning und Co vermarktet. Es ist gut möglich, dass hier eine neue Art von Onsenurlaub keimt: am Tag Action und Andrenalin und abends dann Onsen und erfrischendes Bier.

Anreise: Es gibt zwei Option. Die erste wäre ein Local nach Minakami. Shinkansenreisende müsse dafür in Jomo-kogen umsteigen.  Leider liegen die Bahnhöfe alles andere als nahe beieinander. In Minakami angekommen sollte man ein Taxi nehmen. Der Bahnhof ist am Nordende von Minakami. Das MICASA liegt aber am Südende der Stadt.

Ich empfehle daher den Bus von Jomo-Kogen direkt vor dem Shinkansenbahnhof (JT/JY 01) nach Minakami Station (JT/JY 21), steigt aber schon am Haltepunkt Minakami Onsen (JT/JY 17) aus. Von hier sind es etwa 250m: über die Brücke, dann rechts. Die Straße macht eine Linkskurve, gleich danach wieder rechts. Es kommt wieder eine Linkskurve, nach der man dieses Mal links abbiegt. 10m später zweigt eine kleine Straße  rechts ab. Nach wenigen Metern ist das MICASA auf der linken Seite.

Fazit: Das MICASA ist ein Lichtblick für den relativ runtergerockten Onsenort Minakami. Es hat alles, was man von einem Onsen Ryokan erwartet. Ich kann es mit Sicherheit weiterempfehlen und werde in ein paar Jahren dort vorbeischauen, um zu sehen, wie sich die Sache entwickelt hat.


3 – Yokohama Royal Park Hotel
2-2-1-3 Minatomirai, Nishi-ku, Yokohama, 〒220-8173, Japan
phone: +81.45.221.1111

Hotel: Das Yokohama Royal Park Hotel (YRPH) ist ein Hotel der Oberklasse. Es hat alle Annehmlichkeiten, die man sich wünscht, inklusive Türaufhalter und Kofferträger. Der Hotel hat natürlich eine Lounge in einem der obersten Stockwerte, sowie diverse Restaurants. Der Preis ist aber beachtlich.

Teil des Landmark Tower ist das Beobachtungsdeck oberhalb des Hotels. Als Hotelgast bekommt an Rabatt und eine Abkürzung zum Aufzug.

Zimmer: Das Zimmer ist ausreichend groß und bietet alle Vorteile eines Hotelzimmers dieser Hotelkategorie. Der Ausblick kann in der Regel beim buchen ausgewählt werden. Die Hotelzimmer sind ab Etage 50 im Tower untergebracht. Genialer Ausblick ist damit nahe zu garantiert.

Umgebung: Das YRPH mit seinem Standort in Minato Mirai ist ideal um die Hafenbereich von Yokohama zu erkunden. Ich verweise hier einfach auf einen beliebigen Reiseführer. Ein Punkt, der dort jedoch nicht erwähnt wird, ist der Bezirk Nogenaka auf der anderen Seite der Bahnstation Sakuragicho. Es ist ein Nightlife Destrict mit allen Facetten; Vorsicht: wirklich alle Facetten. Für Jazz-Fans befindet sich hier das berühmte Chigusa und ein paar Meter entfert des db (downbeat).

Anreise: Der Landmark Tower liegt direkt nebem den Queens Plaza, in dessen Untergeschoss die U-Bahnstation Minatomirai, die den Hauptbahnhof Yokohama mit China Town verbindet.

Ich empfehle eine andere Anreise. Der Wechsel in Yokohama Eki in die U-Bahn ist mit Fußmarsch verbunden. Es gibt die Bahnstation Sakurakicho. Hier kommen zwei Linien an. Die Blue Line von Shin-Yokohama und die Negishi-Line von Yokohama. Die Negishi ist ferner eine Verlängerung der Keihin-Tohoku-Line, die von Tokyo kommt.

Fazit: Das YRPH ist ein traumhaftes Hotel. Es hat Stil, hat einen traumhaften Ausbilck und liegt strategisch. Mit der Sakuragicho Eki  und der Minatomurai-U-Bahnstation kommt man schnell an allen wichtigen Orte in und um Yokohama. Mit Nogenaka ist ein Nightlife District gleich um die Ecke.


4 – Keikyu Ex Inn (京急 EXイン羽田), 5-5-14 Heneda, Ota-ku, Tokyo 144-043, Japan; phone: +81.3742.3910

Hotel: Dies ist es Business Hotel. Das Konzept: Ein relativ kleines Zimmer mit Bett und Bad, Fürhstück und Express Checkout.  Das fast es sehr gut zusammen. Das Hotel darüber hinaus morgens einen Busshuttle zum Flughafen.

Das Frühstück ist übersichtlich. Man kann zwischen einer japanischen und einer westlichen Variante wählen.

Umgebung: Da ist nicht viel; eigentlich nichts. Es gibt eine Bahnstation und den Haneda Airport. Das ist der einzige Grund für dieses Hotel: Man kommt spät in Haneda an und will nicht mehr bis Tokyo oder man fliegt früh ab und will Anreisezeit sparen.

Anreise: Die Bahnstation Tenkubashi ist nur ein paar hundert Meter entfernt und wird von zwei Linien angefahren: Tokyo Monorail und Keikyu Line. Die Monorail fährt nach Hamatsucho/Daimon (der JRP ist gültig). Die Keikyu trifft in Shinagawa auf den Yamanotering. In Sengakuji werden einige Züge zur Asakusa-Subway-Line. Bis Haneda ist es eine Station.

Fazit: Hotel für die Nacht vor einem frühen Flug von Haneda.

Auswertung und Ausbeute

Die Reise war kurz, aber hatte trotzdem viele neue Orte auf der Liste: Saitama, Atami, Odawara, Yokohama und Utsunomiya (Oya). Es waren kleinere Lücken in meiner Liste, aber ich habe sie geschlossen. Das gab es noch ein paar Ideen von NHK und japan-guide, denen ich folgen konnte: Manazuru und Minakami Onsen.

In Tokyo sind eigentlich alle touristischen Punkte schon seit Jahren abgehakt. Ich verlasse mich hier seitdem auf Ideen, die ich bei NHK (Tokyo Eye 2020) sehe oder im Netz finde: Shibamata und Kyojima. Die Top 3 dieser Reise sind:

    • Utsunomiya (Oya) … eindeutig und mit Abstand
    • Bootsfahrt „Good Bye Heisei Tour“
    • Takaragawa Onsen
Bars und Kneipen

Auf der Kneipenliste kommt ich das Suigian und die Old Imperial Bar ergänzen. Und ich habe würdigen Ersatz für Omoide Yokocho, Kabukicho und Golden Gai gefunden, die mittlerweile von Touristen überrannt werden: Ebisu Yokocho und Golden Gai. Und dann ist der der Glückstreffer in Yokohama: das Chigusa. Die Top 3 dieser Reise sind:

    • Suigian
    • Noren Gai
    • Chigusa

Auf der nächsten Reise werde ich die beiden Orte und auch den Bereich zwischen Yurakucho und Shimbashi weiter erkunden, sowie die Nebenstraßen in Yushima. Dann steht auch wieder das Vows und der INCUBATOR auf der Liste, zu denen ich es dieses Mal nicht geschafft habe.

Das Anata-no-Warehouse war leider eher ein „Man war mal da“ und wird in 2020 wieder durch das Ramen Museum ersetzt.

Ich habe wieder interessante Leute getroffen: wie Dexter, den kanadischen Barkeeper im „Ruins“ in Minakami; und Kenny von der gleichnamigen Pizzeria in Manazuru; um nur zwei zu nennen.

Hotels

Die Hotels waren wieder eine bunte Mischung. Hotel Edoya als mein zweites Zuhause, das MICASA als traditionelles Onsen-Ryokan, das YRPH als Luxushotel mit Mt.Fuji-Blick aus dem 53. Stock und das Keikyu Ex Inn als Business Hotel am Flughafen.

Favorit war in diesem Fall das MICASA, das das Zeug hat, die Keimzelle für ein neues, jüngeres Minakami Onsen zu werden.

Ausbeute

Die Ausbeute an Souvenirs fokussiert dieses Mal eindeutig und eventuell zu sehr auf Whisky (darüber schreibe ich zeitnah eine eigene Auswertung) und Sake: 10.2 Liter; bzw. 23 kg einschließlich Flaschen und Verpackung. Der Rest an erlaubtem und freiem Gewicht war für Essbares reserviert. Der größte Einkauf, ein maßgeschneiderter Kimono, kommt in den nächsten Tagen per Post. Die Top 3 Souvenirs dieser Reise sind:

    • Kimono von Y&Sons
    • Whiskysammlung
    • Einträge der Tokyo Jissha in meinem Goshuin

Rückflug

Die zwei Wochen sind heute rum. Vor mir liegt jetzt eine Busfahrt, ein 12-Stunden-Flug und eine Autofahrt zurück nach Vallendar.Ich stehe wie geplant auf und stelle fest, dass ich mehr Reservezeit habe, als gedacht. Ich hatte die Boarding Time als Abflugzeit notiert. Damit kommen zu meinen 60 Minuten Reservezeit weitere 30 Minuten.

Also wird gemütlich gefrühstückt; westlich, denn irgendwie habe ich Hunger auf Toast. Im Shuttle-Bus fällt mir ein, dass ich noch aus dem Hotel auschecken muss. Zum Glück ist die Abfahrt erst in 5 Minuten und Check-out beschränkt auf das einwerfen der Türkarte in den Checkout-Terminal gleich neben dem Busparkplatz … Ich liebe diese japanischen Businesshotels.

Die Busfahrt ist kurz und heute steht der International Terminal als erstes auf der Liste der Haltepunkte. Dennoch fahren wir gefühlt 3 Mal im Kreis. Nochmal: Wer hat sich diese Straßenführung ausgedacht?

Die Gepäckaufgabe ist leer. Mit der digitalen Boardingkarte auf dem Smartphone (ein Novum für mich, der eine gedruckte Variante bevorzugt) brauche ich nicht an die Check-in-Schalter, so wie beim letzten Mal, als mich das alleine über eine Stunde gekostet hat.

Der Tatonka-Seesack ist mit 23,0 kg eine Punktlandung. (Hinweis: ich habe so eine kleine Gepäckwaage. Die ist nicht hochpräzise, gibt einem aber einen guten Anhaltspunkt. Ich hatte die Waage auch gestern in der Gürteltasche, um das Gewicht der gekauften Flaschen zu überwachen.) Der Karton mit dem Whisky ist 300g drüber, aber darf passieren. Man kann mit Sicherheit sagen, dass ich das Limit maximal ausgereizt habe.

Auch die Sicherheitskontrolle läuft erstaunlich schnell; nicht wie letztes Jahr, wo ich weitere 60 Minuten verloren habe und erst kurz vorm Boarding am Gate war. Ich fliege nie wieder vor, während oder dirket nach der Golden Week.

Jetzt habe ich tatsächlich zwei Stunden Reservezeit für die ANA Lounge. Zugang zu dieser gewährt mir der Premium Economy Status, den ich auch für den Rückflug ersteigert habe. Die Lounge ist nichts spezielles; groß und irgendwie wie ein großer Star Bucks. Wo sind die gemütlichen Sessel? Ganz hinten in der Ecke. Zum Glück ist noch einer frei.

Der Rückflug

Der Rückflug ist auch nichts Spezielles. Ich kämpfe mich durch ein langweiliges Videoprogramm und der Champagner ist auch alle, zumindest wird mir das gesagt, als man mir Champaign andrehen will.

Hinweis: Gerade in Amerika wird alles Champaign genennt, was sprudelt; sei es Champagner, Sekt oder was auch immer. Champaign ist ein Synonym für „sparkling wine“. Imbeciles.

Deutschland

In Frankfurt angekommen geht mir schon das Design des Flughafens auf den Sack; endlos lange Korridore. Eine Zollkontrolle (und ich meine nicht die EU-Einreisekontrolle) schon vor der Kofferabholung und noch eine Zollkontrolle dahinter. Wer denkt sich so einen Blödsinn aus. Der Urlaub ist sowas von vorbei.

Dank Premium Economy komme meine Sache mit als erstes auf das Gepäckband. Ein schneller Blick: Es gibt keine feuchten Stellen am Karton. Meine Whiskyladung scheint heil angekommen. Oder das Polstermaterial hat alle Schäden aufgesaugt.

Ich marschiere auf die rote Zolltür zu. Die Frage nach dem Umfang meiner Whiskyladung irritert den Beamten. Es sind nach meiner Liste über 10 Liter. Damit hat er nicht gerechnet. Nachdem die Freimenge abgeezogen ist, bleiben 60,72 € Zoll. Problem ist die Bezahlung: Ich habe nur Yen in der Tasche, die Visa seit gestern am Wochenlimit und die Amex wird nicht akzeptiert. Ich muss raus in die Lobby zu einem Geldautomaten. Einfach. Der Weg zurück auf die andere Seite der Absperrung ist da schon schwieriger, da die Klingel – so erfahre ich nach etwa 10 Minuten – seit Wochen schon defekt ist. Danke Frankfurt Airport. Ihr seit Deppen.

Einen Mietwagen zu buchen ist noch kniffeliger. Sixt hat keine mehr und bei Avis stehen Vollhonks vor mir. Zwei am Schalter, zwei vor mir in der Warteschlange. Und es dauert 40 Minuten. Das ist Deutschland. Wie immer ist die Rückkehr schrecklich.  Kein Service, Dreck auf der Straße und nervige Leute, die laut Telefonieren und die Rolltreppen blockieren. Undd ist jemandem schon aufgefallen, wie mies nach alten Frittenfett dieser Bereich des Flughafens riecht?

Auf der A3 erwartet mich die erste Baustelle und der erste Stau noch vor dem Wiesbadener Kreuz. War ja klar. Ich wechsel auf die Landsstraße. Das ist nicht unbedingt schneller – es ist gewiss nicht schneller – aber ihre fahre lieber etwas länger, als zu stehen.

Zurück in Vallendar fahre ich noch schnell Abendessen einkaufen. Für die nächsten Wochen (und Monate) wird es nicht ins Restaurant gehen. Erst muss ich den Kontostand wieder auf akzeptable Werte haben.

Um 21 Uhr schlägt der Jetlag zu. Für mich ist es jetzt bereits 4 Uhr morgens. Die Koffer packe ich morgen aus. Und den Wagen bringe ich morgen zurück, hab ihn ja für 24 Stunden.