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USA 15.2 – Chicago, IL

 2023 war ich für ein Jahre in den USA. Mein Idee war es wöchentlich zu bloggen. Das Leben in den USA kam dazwischen. Es ist einfach zu viel passiert. In 2024 habe ich es
  vergessen. Also werde ich die Blogbeiträge jetzt in 2025 wochenweise einstellen.

DEU

Der Tag beginnt, nach einem großen Kaffee, mit ’nem Fußmarsch entlang N Wabash Ave. Das bringt mich direkt zum Trump Tower. Gleich daneben das wichtigere Gebäude; schwarz, unauffällig: Wayne Enterprise. Hier arbeitet Batman.

Zuerst kümmere ich mich um zwei Dinge, die ich gestern übersehen habe: Das Chicago Theater und City Hall. Das Theatre, besser gesagt Kino, ist von 1921. Es ist eines dieser klassichen Gebäude mit einem riesigen vertikalen Schild. Ein absoluter US-Klassiker.1 City Hall ist nur ein wenig älter (1911), aber weniger spektakulär im Anblick. Aber hier kollabierte das Blues Mobile zum Ende des Films.

Nachdem ich die Nachlässigkeit von gestern korrigiert habe, beginne ich den Tag mit einer Bootsfahrt … entlang der gleichen Route wie gestern. Das Schiff in Richtung Lake Michigan startet später. Ich habe Zeit. Das 24-Stunden-Ticket bei Shoreline Sightseeing ist noch ein paar Stunden gültig. Ganz entspannt. Das Ticket war übrigens die beste idee des gestrigen Tages.

Gestern waren es dann doch etliche Kilometer Fußmarsch und heute steht auch einiges auf dem Programm. Da kommt mir die zusätzliche Stunde Bootsfahrt gerade recht. Es geht wie gestern entspannt den Chicago River entlang zur Union Station / Opera House und zurück. Ich genieße die Fahrt. Chicago schlägt New York echt um Längen. Der Chicago River mit seiner Farbe und seinen Brücken macht den Unterschied.

Nach einer Stunde sind wir zurück und ich bleibe sitzen. Das Schiff fährt weiter zum Navy Pier. Hier wechsel ich mit einer kurzen Pause auf das Taxi auf der anderen Seite des Polk Bros Park.Wem „Polk“ jetzt bekannt vorkommt: 4 Touchdowns in einem Spiel!

Wir legen ab vorbei am Chicago Harbor Lighthouse.2 Am Leuchtturm vorbei sind wir jetzt auf dem Lake Michigan. Es geht nach Süden, zur Buckingham Fountain. Hier will ich eigentlich aussteigen. Aber zuerst will ich die ganze Tour genießen. Ich fahre weiter zum Museum Campus und dann zurück zum Navy Pier. Das Personal ist etwas verwirrt, da ich immer noch sitze. Und erneut geht es raus auf den Lake Michigan.

Was ist so besonders an der Buckingham Fountain? Al Bundy, 4 Touchdowns in einem Spiel für Polk High.

Auch ohne den Kontext ist der Springbrunnen einen Besuch wert. Mit den Hochhäusern von im Hintergrund wirkt er noch besser. Von hier wandere ich runter zum Field Museum. Auf dem Weg sind Maßnahmen für den kommenden Feiertag (Memorial Day) in vollem Gange. Viele Wege sind bereits gesperrt. Ich muss Umwege laufen. Hinter dem Museum ist das Soldier Field, das Football Stadion von Chicago.

Ein Planungsfehler lässt mich glauben, dass hier an der 18th Street ein Bahnhof ist, der mir eine Zugverbindung zur Chinatown bietet. Dem ist nicht so. Es wird ein Fußmarsch durch den Prairie District. Die Nachbarschaft ist in Ordnung.

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis ich an der S Wentworth Ave bin. Der Fußmarsch ist nicht zur Nachahmung gedacht. Auch Chinatown ist eher weniger spektakulär. Aber wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch Mittag essen. Nördlich der Straße mit dem Tor gibt es noch eine kleine Fußgängerzone am Chinatown Square Plaza. Ich war da. Haken an die Liste. Weiter.

Vom Banhhof Cermak-Chinatown geht es zurück nach Downtown. Ich steige kurz vor der Loop am Haltepunkt Harrison aus. Ich gehe zurück zur Buckham Fountain und dieses Mal von hier nach Norden zum Grant Park (Maggie Daley-Par und Millenium Park) verbunden.

Hier steht das(?) … die(?) … Cloud Gate. Die Meisten kennen das Ding sicherlich unter dem Spitznamen The Bean. Die Form soll an einen Tropfen Quecksilber erinnern. Naja. Dann doch eher Bohne. Etwas südlich gibt es die Crown Fountain, eine weitere Kunstinstallation. Da es in der Nähe ist, stoppe ich im Elephant & Crown für ein Ale.

Der letzte Stopp für heute ist das 360 Chicago, genauer gesagt die so benannte Aussichtsplattform in der 94. Etage des John Hancock Center.3 Ich werde es deutlich vor Dämmerung dorthin schaffen. Nicht auf meiner Liste hatte ich den alten Wasserturm am Jane M. Byrne Plaza Park. Den muss ich googeln.

Die Aussicht vom 360 Chicago ist Wahnsinn. Die Großstadt von oben ist immer etwas besonderes.

Ich mache sogar ein Foto von der Sonne. Ich dachte erst, es ist Schmutz auf der Optik, aber es ist wirklich ein Sonnenfleck; AR3310 einer der größten, die in den vergangenen Jahren beobachtet wurden. Mit Penumbra ist er 4 Erddurchmesser groß (grob 51.000 km). Das Zentrum, das was man in meinem Foto sieht, sind etwa 1,5 Erddurchmesser (grob 19.000 km).

Der Eintrittspreis hatte einen Gutschein für einen Drink. Aber Abendessen muss ich mir woanders suchen. Meine Wahl fällt auf das Portillo’s & Barnelli’s. Nach Deep Dish ist es Zeit für ein Chicago Style Hotdog, oder zwei. OK, es ist bei einem geblieben … und eine Philly Cheesesteak.

Zurück im Hotel gönne ich mir noch einen Drink an der Bar, bevor ich ins Bett falle. Weit vor Mitternacht. Morgen muss ich früh los. Es geht mit dem Zug nach Milwaukee.

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