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Abstecher nach Hokkaido

Heute ist der Tohoku-Backuptag. Ich hatte ihn vorgesehen, falls in den letzten Tag etwas nicht geklappt hätte. Ich überlage daher, ob ich noch einmal nach Hirosaki fahre. Andererseits würde nur noch mehr Fotos von den gleichen Motiven machen, aber nicht unbedingt bessere. Auch weiß ich nicht, wie viel der Blüte beim Regen vorgestern und gestern verloren gegangen ist.

Nee, ich glaube ich werde erst einmal in aller Ruhe frühstücken und dann ein wenig durch Morioka laufen. Ich habe Morika schon 2008 gründlich erkundet, vo daher erwarte ich Nichts. Aber die Hoffnung den alten Stone-Splitting-Cherrytree in Blüte zu sehen reizt.

Zuerst geht es zur Burgruine. Die Kirschblüte ist über das Maximum hinweg und etwa 90% der Blütenblätter liegen (wegen des Regens) auf dem Boden. Auch das ist ein Blick, den man mal gesehen haben muss. Es ist ein wenig wie eine, rosafarbene Schneeschicht.

Von hier aus geht es zum gespaltenen Stein. Ich weiß nicht, warum ich auf die Idee komme, dass ich rechts abbiegen muss … Also laufe ich mehr oder weniger in eine großen Kreis, finde den Baum aber. Leider ist kein Blütenblatt mehr zu sehen. Es scheint eine andere Kirschart zu sein als im Burgpark.

Dann weiter zum Demon Handprint. Den Weg lege ich zu 50% aus dem Gedächtnis zurück und zu 50% nach meinem virtuellen Rundgang in google-maps.  Auch diesem Mal habe ich keine Idee wo der Handabdruck sein soll.

Gleich um die Ecke sind die 500 Buddha-Statuen. Und ich glaube sie sind eigentliche der Grund, warum ich noch einmal durch Morioka laufen wollte. Der Ort ist in den meinsten Reiseführern nicht erwähnt. Und eigentlich ist er auch keine 5-Sterne. Aber der Ort hat es mir angetan.

Vom Priester am Eingang erfahre ich: Es gibt einen Grund, warum so viele Tempel im Norden von Morioka sind. Morioka ist im Süden, Westen und Osten durch die Geografie geschützt. Der Norden war eine offene Flanke. Mit den Tempeln wurden Friedhöfe angelegt. Diese wirken wie eine Sperrriegel, da es kein  Kriegen wagte über die Gräber zu reiten; Aberglaube.

Im Norden gibt es noch einen Park, der für seine Kirschbäume auf japan-guide genannt wird. Ich bin eh schon im Norden von Morioka; warum nicht. Ich hatte mir zum Glück die Strecke ausgedruckt, denn kurze Zeit bin ich mir nicht sicher, ob ich Richtung bin. Morioka ist hier zu Ende. Ich stehe im Wald (wörtlich) und will fast schon umdrehen. Ich bin mir sicher, eine Abzweigung verpasst zu haben. Aber ich gebe der nächsten Kurve eine letzte Chance. Japp. Ich sehe den See und ich sehe Kirschblüte. Der Tag ist gerettet. Der Weg hat sich gelohnt.

Hier gibt es auch ein paar Buden an denen ich etwas Essen kann. Auf dem Weg zum Park habe ich  vor etwa 2.5km eine Bahnstation passiert. Dort lese ich aber, dass nur fünf Züge am Tag fahren. Ich muss also den ganzen Weg laufen. In einem Drug Store kaufe ich eine Flasche Fuji-50°-Whisky für knapp 1700 yen (14€). Und ich stoppe für Ramen.

Zurück am Bahnhof ist es erst 14 Uhr. Dämmerungsaufnahmen Hirosaki oder Kakunodate wären theoretisch möglich. Und bei dem heutigen, sonnigen Wetter wären es sicherlich gute Fotos … Nein.

Mit dem neuen Shinkansen sind es nur 2 Stunden nach Hakodate. Warum nicht einen spontanen Abstecher nach Hokkaido? Die Kirschblüte beginnt dort gerade erst. Damit hatte ich eine Fotosammlung von „Vorbei“ über „Maximium“ bis zu „Es beginnt“. Oder kurz: Ich werde die Kirschblüte überholen.

Wieder geht es vorbei an Shin-Aomori.; Blick auf den Bahnsteig. Damit bin ich von diesem Bahnhof aus in alle vier möglichen Richtungen abgefahren. Der Shinkansen fährt nicht bis Hakodate. Man muss fünf Stationen mit einem Local fahren. Aber typisch japanisch ist der Zügtakt des Local auf den Shinkansen abgestimmt. Der Zug zum vorletzten Shinkansen fährt gegen 21 Uhr. Das ist mein Zeitlimit.

Ich weiß aber nicht, warum ich glaube, dass man zur Festung laufen kann. Nach 3km gebe ich auf und nehme die Straßenbahn. Die Kirschbüte beginnt wirklich gerade erst. Die allerersten Knospen öffnen sich gerade. Bei den Fotos kämpfe ich allerdings schon gegen die Dämmerung.

Zack und es ist dunkel. Noch so eine Idee: Taxi zum Hafen und Shopping. Shiro Kohibito. Whisky. Craft Beer für den Rückweg und natürlich eine Sapporo Classic, das es nur auf Hakodate gibt. Wenn ich nicht so gegen die Zeit arbeiten würde könnte ich jetzt fast noch einen Abstecher in die Bar des LaVista machen.

Der Weg zurück ist entspannt. Ich kann nicht glauben, dass ich zum dritten Mal durch den Sekan-Tunnel fahre. Man wie hat der Shinkansen das Reisen nach Hokkaido verändert. 2010 war es noch eine halbe Weltreise.

Die Hotels 2010 (chronologisch)

Ich will euch nicht verheimlichen, wo ich gewohnt habe. Bei dieser Reise war alles dabei: einfache Ryokans, Luxusherberge, ein Nachtzug. / I also want to show you where I stayed. Everything was included: simply Ryokans, luxuary hotels and an overnight train.

Hotel Edoya (Tokyo):
3-20-3 Yushima, Bunkyo-ku, Tokyo, 113-0034 Japan
reserve@hoteledoya.com; (phone) +81.3.3833.8751; (fax) +81.3.3833.8759

Hotel Edoya

Seit meiner ersten Reise ist dies meine Unterkunft in Tokyo. Es war 2004 mein allererster Eindruck von Japan. Seitdem hat sich im Hotel nicht viel verändert. Bis auf ein Mal habe ich immer das Zimmer 307 gehabt … wird Zeit für eine Namensschild. / Since my first trip to Japan this is my place in Tokyo. The hotel hasn’t changed since 2004. Only one time I had another room than 307 … it is time for a name plate on the door.

Das Edoya ist ein Ryokan Hotel. Es hat Zimmer im japanischen Stil und ein Mini-Onsen auf dem Dach. Es liegt extrem verkehrsgünstig in Yushima, Bunkyo-ku, 15 Minuten vom Bahnhof Keisei Ueno Eki entfernt (Skyliner von/zum Airport). Die wichtigsten Bahnlinien zu allen Orten Tokyos liegen in einem Radius von 10 Gehminuten. / The Edoya is a Ryokan hotel. It provides japanese styled rooms and has a mini onsen on the roof. It is located in Yushima next to important train and subway stations. It is 15 min away by walking from Keisei Ueno Eki, where the Skyliner to Narita airport starts.

Gleich neben dem Edoya liegt der Yushima Tenmangu. Ein kleiner aber sehr hübscher Schrein. In  unter 10 Fußminuten kommt man nach Akihabara, zum Uenopark oder nach Ochanomizu (Kanda Myoin und andere Sehenswürdigkeiten). Wesentlich wichtiger ist die gute Erreichbarkeit der Yamanote, Ginza-Linie und Chiyoda-Linie und die in durchaus akzeptabler Entfernung liegende Chuo-Line. Damit erreicht man alle wichtigen Punkte in Tokyo nahezu ohne umzusteigen (Asakusa, Kaiserpalast, Ginza, Shiodome, Shibuya, Shinjuku, …). Das Nachtleben in Ueno kann mit Kabukicho und Shibuya nicht mithalten, ist aber ausreichend. Damit ist dieser Hotelstandort strategisch optimal. / Next to the hotel is the Yushima Tenmangu. A nice little shrine. Within 10 minutes you can walk to Akihabara, the Ueno park or Ochanomizu (Kanda Myoin, Yushima Seido). Even more important is the quick access to the Yamanote, the Ginza- and the Chiyoda-Line, and also the Chuo-Line. You can reach every intersting point in Tokyo: Asakusa, emperor palace, Ginza, Shiodome, Shibuya, Shunjuku, …). The night life in Ueno is not the same as in Shibuya or Kabukicho, but it is ok. Therefore the hotel has an perfect  location.

Wegbeschreiung: Für die Anreise ab Nartia Airport empfiehlt sich der Keisei Liner nach Ueno. Es ist die Endstation. Man kann sich also nicht verfahren. Entweder man geht zu Fuß (15 Minuten) oder nimmt sich ein Taxi. Fußgängern empfehle ich: am Uenopoark vorbei und einen kleinen Umweg über den Yushima Tenmangu. Die Treppe zum Schrein ist nervig aber allemal besser als die Steigung der Straße. Und man hat schon das erste Highlight gesehen, bevor man eingecheckt hat. Folgt der Straße auf der anderen Schreinseite bis zur ersten Kreuzung und biegt links ab. / Arriving at Narita Airport use the Keisei Liner. This train terminates in Ueno. From there you can walk or get a taxi. If you walk, go around the the Ueno park to the south until you reach at Yushima Tenmangu. Climb the stairs up to the shrine and follow the street on the other side of the shrine until the frist cross. Turn left. Note that the stairs are annoying but they are much better the walking up the road.

Nahgelegene Bahnstationen/closest stations: Okachimachi (Yamanote), Suehirocho (Ginza-Line), Yushima (Chiyoda-Line), 10-12 min: Ochanomizu (JR Chuo-Line, Marunochi-Line), Ueno (Yamanote, JR, Shinkansen – East, West)

Cross Hotel (Sapporo):
32 Kita 2 jo Nishi 2, Chuo-ku, Sapporo, Hokkaido, 060-0001, Japan

(phone) +81.11.272-0010, (fax) +81.11.272-0020

Cross Hotel

Bei der Suche nach einem Hotel bin ich über die Fotos von diesem Hotel gestolpert und es stand fest: Da muß ich hin (vgl. einen meiner ersten Artikel). Und in der Tat: Das Ding hat nicht nur Style, das Ding ist Style. Das ganze Hotel schreit ist modernes Japan pur. Die Musik die mir sofort dazu einfiel war Jazz und Funk – Jamiroquai. / While I was searching for a hotel in Sapporo I stopped at a picture of the lobby of this hotel. That was the moment I decided for this spot. This thing is style. My first idea when I entered the hotel was Jazz and Funk – Jamiroquai.

Nüchtern betrachtet ist es ein Business hotel. Modern eingerichtete Zimmer mit Bett. Das Design funktional aber hat Stil. In der obersten Etage ist ein Bad mit Panoramascheibe. Der Blick auf Sapporo bei Nacht hat was. The restaurant is teuer (wie immer in Japan) aber gut. An der Cocktailbar kann man den Tag ausklingen lassen. / It is  a business hotel that provides western-style rooms. The design is functional but with a lot of style. There is a common bath room in the upper floor. The tub is next to a big window. The view over Sapporo at night is stunning. The restaurant is pricy (like always in Japan) but good. The cocktail bar provides some good drinks.

Das Hotel liegt 10 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Von hier sind es 5 Minuten zum Clocktower und 10 Minuten zum Nullpunkt des Straßennetzes von Sapporo. / The hotel is 10 minutes away from the train station, 5 minutes away from the famous clock tower and 10 minutes away from the zero point of the street network.

Dormy Inn (Wakkanai):
2-7-13 Chuo, Wakkanai City, Hokkaido, 097-0022, Japan
(phone) +81.162.24-5489, (fax) +81.162.24-5600

Diese Hotel ist nur für eine Übernachtung gebucht. Ich wollte nicht riskieren die Fähre am gleichen Tag wie die lange Zugfahrt zu nehmen. Eine Verspätung irgendwo ich ich hätte ein Problem gehabt. Das Hotel ist recht einfach gehalten – wie alle Hotels der Dormy Inn Kette. Aber es fehlt an nichts. Ein Gemeinschaftsbad bietet sogar etwas Onsen-Flair. Der Service ist japantypisch. Und es liegt nur 5 Minuten vom Bahnhof und 10 Minuten Fußmarsch vom Fähranleger entfernt. / I only stayed for one night and only because I didn’t want to risk to miss the only train that connect to the last ferry boat to Rishiri. The hotel is standard, like all hotels of the Dormy Inn group. The service is like always in Japan, good. The common bath also provides the spirit of onsen. The big benefit is the location: Only 5 minutes walk to the train station and 10 minutes walk to the ferry boat.

Tanakaya (Rishiri Island):
115 Oshidomari, Rishirifuji-cho, Rishiri-gun, Hokkaido, 097-0101, Japan

Dormy Inn und Tanakaya

Ein einfaches Ryokan mit Onsen. Der erste Eindruck ist nüchtern. Aber das macht das Personal durch Freudlichkeit und Service wieder wett. Ich wurde sogar vom Fähranleger abgeholt ohne darum gebeten zu haben. Und es lohnt sich Kanjis zu lernen; sonst hätte ich das Schild sicherlich nicht gelesen. / It is a simple Ryokan with an onsen. The first impression was a little bit, let’s call it unfixed. But the service was really good. They picked me up at the harbour. I didn’t asked for it. And it was good read Kanji. Ortherweise I would have missed the guy with the sign Ta-Naka-Ya.

Die Zimmer sind einfach, haben aber ein eigenes Bad. Das Abendessen ist reichlich und beinhaltet die Lokalspezialität Uni (Seeigel). Ein herzlichen Dank unter anderem an das Ryokanpersonal für den Tip mit dem Izakaya und den Shuttleservice jeden Tag. / The room was a simple japanese styled room with private bathroom. The dinner was plenty and inculded the local specialty uni (see urchin). And many thanks to the ryokan personal for the suggestion of the Izakaya and also for the shuttle service ervery day.

Yamanoue (Sounkyo Onsen):
Sounkyo-onsen, Kamikawa-cho, Kamikawa-gun, Hokkaido, 078-1701, Japan
(phone) +81.1658.5-3206, (fax) +81.1658.5-3207

Yamanoue

Ist dieser Ort doch in den Reiseführern als teuer verschrien und zu touristisch; Hm. Dann war ich wohl in einem anderen Sounkyo. Das Ryokan Yamanoue (auch hier kann ich alle Kanjis lesen und schreiben) ist einfach und erinnert an gewissen stellen an eine einfache Herberge. Mein Zimmer war japanisch, allerdings ohne Bad. Es gab in der ganzen Herberge keine Dusche. Denn als Gast hatte man jeden Tag eine Tagesticket für das Onsen nebenan. Mehr geht nicht. Das Personal war supernett. Der Chef hatte mich sogar bei meiner Wanderung durch die Schlucht aufgegabelt und zurück gefahren. Das sparte mir 4km Fußmarsch. Die Tips die ich bekam haben mich erst dazu ermutigt die Monster-Wanderung nach Asahidake umd zurück durchzuführen. Dafür und für das leckere Abendessen gehört dem Ryokanteam mein ewiger Dank. / Sounkyo was mentioned in the travel guide as a expensive place overrun by tourists. Hm, looks like I visited a different Sounkyo. The Kanji are read Yama-No-Ue (top of the mountain).  The Ryokan was simple and sometimes reminded me a little bit of a hostel. My room was japanese style without a bath room. There was a shower at the end of the hallway but you don’t need it. Because every day you get a free pass for the onsen. It is just next door. Extreme relaxing. And the personal of the Ryokan was extremly helpful. The owner picked me up by accident at the end of my walk thru the canyon. It saved me 4km. The also helped me to plan man day trip in the mountains.

Das Ryokan liegt in der Mitte von Sounkyo. 7 Minuten von der Buststation entfernt mitten in der Fußgängerzone. Von hier sind es nur 5 Minuten zur Seilbahn, die einen in den Daisetsuzan-Nationalpark bringt. / The ryokan is in the in the center of Sounkyo. 7 minutes away from the bus station. From there it is a 5 minutes walk to the ropeway into the Daisatsuzan National Park.

La Vista Resort and Spa Hotel (Hakodate):
12-6 Toyokawa-cho, Hakodate-chi, Hokkaido, Japan
(phone) +81.138.23-6111, (fax) +81.138.23-6222

La Vista

Dieses Hotel war Luxus. Wow. Dagegen kann das Radisson trotz seiner 5 Sterne nicht antreten. Wie ich dieses Hotel für knapp 90 Euro buchen konnte bleibt mir ein Rätsel. dunkle schwere Hölzer, dezente Beleuchtung und dazu ein moderner Stil in der Raumgestaltung. Dieses Hotel ist wirklich „Resort and Spa“. Der Eingangsbereich ist flankiert von Restos der gehobenen Klasse. Der Außenbereich und die Architektur sind von traditionellen japanischen Elementen bestimmt. / The hotel was luxury. The 5 star Radission in Luebeck is no match. It is still a mistery how I was able to book a room for only $120: dark woods, decent lighting, luxury styled rooms. This hotel really is a „resort and spa“. The area in front of the hotel is flanked by restos. All is japanese styled but with a pleasant amount of western elements.

Mein Zimmer war klein und elegant. Krönung sind aber das Onsen im 14. Stock mit Außenbecken und die Cocktailbar. Hier war der Kellner der Inbegriff eines Barchefs. Allerdings muß ich ihm beim nächsten mal das „Sir“ abgewöhnen. Das macht alt. / My romm was small but elegant. But the cherry on top is the onsen in 14F (on the roof), and also is the service in the cocktail bar. The bar keeper was personification of good service and manners. But his „Sir“ maked me felling old.

Das Hotel liegt direkt an den „Brick Warehouses“ im alten Hafen von Hakodate. Man sollte vom Bahnhof ein Taxi nehmen. Für eine Besichtigung von Motomachi ist es dagegen ideal. Der alte Stadtbereich von Hakodate beginnt nämlich bei den Warehouses. Die Straßenbahn hält vor dem Hotel. / The hotel is right next to the brick warehouses in the older harbour area of Hakodate. Take a taxi. For visiting Motomachi the hotel location is perfect, because it starts right behind the warehouses. The tram is stopping in front of the hotel too.

[Update 2011: The tsunami also hit the harbour area of Hakodate. I don’t know how big the damages are. Motomachi shoul be fine. It is located uphill.]

Hokutosei
Er sollte erwähnt werden, denn auch hier habe ich eine Nacht verbracht. Allerdings stehen Preis (90€ trotz JR Pass !) und Zimmergröße (2,5m^2) in keiner Relation. Dafür ist es der Hokutosei, der auf Japaner eine erstaunliche Faszination ausübt. Immer wenn ich erwähnte, daß ich damit reise, gingen die Augenbrauen hoch bis zum Haaransatz. Dabei ist der Hokutosei kein Brüller. Er hat Stil. Aber der ist dem Charm der 70er geschuldet. Sprich: Der Zug ist in die Jahre gekommen. / The Hokutosei has to be mentioned too, because I spent one night in the train. But the price ($120 even with JRP) is in no relation to the room size (27 ft^2). But is was the Hokutosei. In Japan this is a classic. Like the Oriental Express. It also hat the same old, dusty charme. Ok, for the Hokutosei the big time were the 70ies.


Kanji-Lexikon: Hotel Edoya (Tokyo) ホテル 江戸屋 (東京), Cross Hotel (Sapporo) クロスホテル (札幌), Tanakaya (Rishiri Island) 田中屋 旅館 (利尻島), Hokutosei 北斗星, Yamanoue Resort Pension (Sounkyo Onsen) 山の上 リゾートペンション (層雲峡温泉)

Hakodate (der Abschluß)

Hakodate ist der letzte Stop auf Hokkaido. Von hier aus geht es morgen mit dem Hokutosei zurück nach Tokyo. Die Anreise von  Sounkyo aus dauert den ganzen Tag. Und so checke ich erst um 19 Uhr im La Vista ein. Das ist nur einfach ein Hotel. Das ist ein „Resort Spa“. Die Optik ist allerste Klasse. Da kommt das Raddisson nicht gegen an.

Doch bevor ich den „Spa“-Anteil genieße, erst mal mit der Seilbahn rauf auf den Mt.Hakodate. Hakodate selbst hat die Form eines Wassertropfen, der sich gerade vom Wasserhahn löst. Am unteren Ende ist Mt.Hakodate; natürlich mit Aussichtsplatform. Das sollte man nicht verpassen. Während sich Tokyo bis Horizont ausbreitet und Sapporo  irgendwo am Horizont abgegrenzt war, hat Hakodate diesen Kontrast von hell erleuchteter Stadt und Meer zu beiden Seiten.

Die Seilbahn ist 15 Minuten von Hotel weg. Der Fußweg führt durch das nächtliche Motomachi. Mit der Straßenbahn ist Hakodate irgendwie so gar nicht, wie ich japanische Städte in Erinnerung habe. Es ist eher ein bischen wie in Dresden. Nach dem kurzen Fußmarsch folgt der Spa-Teil. Wie immer sehr entspannend.

Rundgang durch Hakodate

Um Hakodate zu erkunden reicht ein Tag, wenn man die Museen ausläßt. Hakodate hat genau zwei Schwerpunkte: Motomachi (Altstadtbereich am Mt.Hakodate) und die ehemalige Festungsanlage Goryokaku. Von dieser ersten im westlichen Stil erbautgen Festung stehen nur noch die Grundmauern. Der Rest ist ein Park zum Wandern. Pärchen mieten sich Boote und rudern den Burggraben entlang. Hier zeigt sich sehr schön, daß nicht alle rudern können. Ob auch der (peinliche) Versuch als Liebesbeweis zählt, müssen die Japaner unter sich ausmachen. Der Park ist gazn nett zum Entspannen.

Motomachi hat aber mehr zu bieten und sollte auf der Liste ganz oben stehen. Es gibt hier fünf christliche Kirchen, die zwischen Tempeln und Schreinen stehen. Zudem gibt es sehr viele westlich (englisch) ausehende Häuser. Der historische Hintergrund ist schnell erklärt. Hakodate war neben Yokohama und Nagasaki einer der ersten Häfen, die 1867 für ausländische Schiffe geöffnet wurden.

Der besondere Reiz Hakodates geht auch von den vielen Bäumen aus, den steilen ansteigenden Querstraßen (ein wenig wie in San Francisco) und der Straßenbahn aus, die hier fährt. Für den Abend ist der Bereich der alten Backsteinlagerhäuser zu empfehlen. Sie wurden allensamt in Kneipen und Restorants umfunktioniert.  Mein Vorteil besteht darin, daß die Lagerhäuser gleich neben dem La Vista sind, wo mein Gepäck lagert.

Um 20 Uhr dann ein letzter Besuch in der Hotelbar in der 12. Etage (11.OG). Die aber erst um 21 Uhr öffnet. Blöd. Um 21:30 muß am Bahnhof sein. Ich erwähne das Dilemma kurz an der Rezeption. Es folgt ein  Telefonat und die Antwort „The bar is now open for you, Sir.“ Das ist Service. In der Bar ist alles vom Feinsten: dunkle Hölzer, Jazz, und ein Barkeeper wie aus dem Lexikon: perfekt sitzender schwarzer Anzug mit Fliege, nach hinten gekämmte Haare und telepathische Fähigkeiten. In dem Moment, an dem man ans bestellen denkt, ist er auch schon da. Inklusive der Anrede „Sir“.

Bei den Preisen erlaube ich mir einen 15 Jahren alten Single Cask Whiskey. Schon wieder Whiskey. Aber in diesem Umfeld trinkt man keine Clubsoda. Um 21:30 stehe ich dann am Bahnhof und warte auf den Hokutosei …


Fazit: Hakodate gehört zum Pflichtprogramm für Hokkaidoreisende. Motomachi und ein nächtlicher Besuch auf Mt.Hakodate sind Pflicht. Die Festung Goryokaku ist sehenswert aber optional, wenn man nur einen Tag in Hakodate verweilt.


Kanji-Lexikon: Hakodate 函館, Hokkaido 北海道, Hokutosei 北斗星, Tokyo 東京, Sounkyo 層雲峡, Mt.Hakodate 函館山, Mt.Hakodate Ropeway 函館山ロープウェイ, Goryokaku 五稜郭, Yokohama 横浜, Nagasaki 長崎,


Nachtrag März  2001: Erbeben und Tsunami den Hafenbereich getroffen. Die alten Lagerhäuser, die jetzt Läden und Restos behebergen, sind überflutet und beschädigt. — Wenn jemand Infos über den aktuellen Zustand hat, kann er mir posten.