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亀島川の橋 .. Brücken des Kamejimagawa

Es gibt einen Nebenfluss, der vom Nihonbashigawa abzweigt und ebenfalls in den Sumidagawa mündet. Es ist der Kameshimagawa. Um die Brücken zu verstehen, muss man die Geschichte des Flusses kennen.

亀島川 .. Kamejimagawa

Die Insel, die von Nihonbashigawa, Sumidagawa und Kamejimagawa umgeben ist, ist eine künstliche Insel. Zuvor war dies eine sumpfige und schilfreiche Gegend. Die Insel wurde vor der Edozeit (ein Datum habe ich nicht)  vom Priester Reigan Shinon (?) aufgeschüttet, um darauf den Tempel Reigan-ji zu bauen. Zwischen dem Festland und der neuen Insel wurde ein Kanal belassen, der Kamejimagawa. Dies war die Zeit der ersten Brücken. (Reiganbashi)

Der Tempel brannte zu Beginn der Edozeit nieder. Die Ursache des Feuers ist unklar, aber manche vermuten, dass dies ein Teil der Stadtentwicklung des Shogunats war. Es scheint was dran zu sein, denn ein Großteil der Insel war ab 1635 Teil der Residenz von Matsudaira Echizen, dem Lord von Fukui. Die Insel war daher auch unter dem Namen Echizenbori bekannt. Es folgten weitere Brücken. (Takahashi, Kameshimabashi)

In der Meiji-Ära (1868-1912) wurde der Gelände in Privatbesitz umgewandelt. Händler und Produzenten bauten Lagerhäuser für Reis und Sake. Dadurch stieg das Verkehrsaufkommen zur Insel und macht zusätzliche Brücken notwendig (Shinkameshimabashi).

Die letzte Ergänzung an Brücken erfolgte im Rahmen des Wiederaufbauprogramms nach dem großen Kantoerdbeben von 1923. (Minamitakahashi)

Heute besitzt der Kamejimagawa am Anfang und Ende mächtige Fluttore, die ihn gegen Sturmfluten zum Nihonbashigawa und Sumidagawa abriegeln. Bei normalen Tidenhub sind sie geöffnet. Die Uferböschung ist vergleichsweise flach. Die Hochhäuser links und rechts vom Fluss sind Eigentumswohnungen, die unter dem Stichwort „River City“ laufen. Die Preise kann man nur raten.

Der Fluss ist kurz, wird aber von vielen Touristenbooten benutzt, da er nicht vom Expressway überbaut und die flache, wassernahe Böschung idyllisch gegenüber den hoch eingemauerten Kandagawa und Nihonbashigawa ist.

南高橋 .. Minami-taka-hashi
    • erste und aktuelle Brücke: 01/1931 – 03/1932
    •  einfache Plattform-Fachwerkbrücke
    • Länge: 63,1 m / Breite: 11,0 m
    • Links: [ameblo.jp]

Die Brücke war Teil des Wiederaufbauprogramms. Aufgrund von Haushaltsengpässen entschied die Verwaltung den zentralen Bogen der Fachwerkbrücke Ryogokubashi wieder zu verwenden. Die Fachwerkbrücke wurde 1904 durch einen Neubau ersetzt. Allerdings wurde die Höhe reduziert und auch die Breite auf etwaein Drittel reduziert.

Im Prinzip ist durch die Minamitakahashi eine der stählernen Fachwerkbrücken der Meiji-Ära (1868-1912) erhalten geblieben. Damit ist es die älteste Autobrücke und Eisenbrücke in ganz Tokyo. Sie ist zudem die6-älteste Stahlfachwerkbrücke Japans. (Keine Ahnung wo die Eins bis Fünf sind.) Seit 2016 ist die Brücke Teil des Kulturerbes des Bauwesens in Japan.

高橋 .. Taka-hashi

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    • erste Brücke: frühe Edo-Zeit (Anfang 17. Jahrhundert)
    • aktuelle (4.) Brücke: 03/1984 (1983?)
    • Stahlplatten-Kastenträgerbrücke
    • Länge: 34,7 m / Breite: 23,8 m
    • Links: [mport][tokuhain.chuo-kanko][blog.goo.ne.jp]

Die Geschichte der Brückenmaterials beginnt in der Nähe des Otemon von Edo Castle. Die Brücke wurde irgendwann an den Kamejimagawa verlegt. Leider habe ich noch nicht heraus gefunden, was genau in der Vergangenheit abgelaufen ist. Der Name stammt von dieser ersten Brücke, die hoch genung war, dass Schiffe sie passieren konnten. Der Sage nach nutzen die 47 Ronin die Brücke auf dem Rückzug von ihren Racheangriff zum Sengaku-ji.

Im Jahr 1882 wurde die Brücke durch eine schwarze Hängebrücke ersetzt. Es soll die zweite Eisenbrücke in Tokyo gewesen sein.Sie war die erste Brücke dieser Art eines japanischen Ingenieurs: Kaname Haraguchi. Neben der aktuellen Brücke soll noch ein Pfeiler von einer Betonbrücke existieren, die hier 1919 gebaut wurde. 1984 folgte dann die aktuelle Brücke ersetzt wurde.

Trivia: Gleich neben der Brücke ist das Hauptquartier der Kirin Brauerei.

Direkt am Westufer der Brücke liegt der Ausgang B4 der Hatchibori Station (Keiyo-Line; mit Übergang zur Hibiya Line).

亀島橋 .. Kameshima-bashi
    • erste Brücke: 1699
    • aktuelle Brücke: 2002
    • Stahlbrücke
    • Länge: 32,4 m
    • Links: [4travel.jp][mport]

Ich eine einzelne Textstelle gefunden, die die erste Brücke an dieser Stelle auf 1699 datiert. Es die gleiche Quelle, die den Weg der 47 Ronin über diese Brücke verortet. Ein Neubau der Brücke soll 1929 erfolgt sein. Obwohl die aktuelle Brücke von 2002 und damit relativ neu ist, hat die Brücke ein altmodische Design mit teilweise interessanter Dekorationen, die an Schildkröten erinnern. Entweder kommt daher der Name der Brücke oder es gibt die Dekoration wegen des Namen. Hmmm.

Trivia: Der Uferbereich hieß in der Vergangenheit Hibiya. Vom damaligen Namen gibt es, abgesehen vom Hibiya Inari Jinja keinen Zeugen mehr. Aber die hier entlang führende U-Bahn-Linie trägt den Namen.

Die Straße führt nach Westen direkt auf den Yeasu-Eingang des Tokyo Eki. Zudem liegen zwei Ausgänge der Hatchobori Station (Hibiya Line, mit Übergang zur Hibiya Line) nahe der Brücke. Ach ja, da sollte irgendwo ein Geocache sein.

新亀島橋 .. Shin-Kameshima-bashi

Die erste Shinkameshimabashi wurde in Meiji-Zeit gebaut, als der Verkehr im Zuge der Privatisierung des Inselgeländes zunahm. Diese erste Brücke war eine 27m lange und 5,4 breite Holzbrücke. Eine neue Stahlträgerbrücke wurde 1926 im Rahmen des Wiederaufbaupgramms nach dem Kantobeben gebaut. 1995 wurde die Brücke erbebensicher gemacht. Das ganze Fahrbahnebene wurde dabei erneuert. Die Geländer tragen jetzt Motive von Booten, um an die Geschichte der Gegend zuerinnern.

霊岸橋 .. Reigan-bashi

Der Name der Brücke leitet sich von alten Namen der Insel ab. Die Reiganbashi war die erste Brücke auf die Insel.

Direkt am Nordufer der Brücke endet die U-Bahnstation Kayabacho der Hibiya-Line. Die Station ist damit nur ein paar hundert Meter von der Hatchibori Station entfernt. Die Station ist auch ein Haltepunkt der Tozai-Linie, die ein paar hundert Meter nordwestlich schon wieder an der Nihonbashi Station hält. Diese Station ist auch Haltepunkt, der parallel zur Hibiya-Linie laufenden Ginza-Linie und Asakusa-Linie. Unterirdisch sind beide Stationen miteinander verbunden. Vom Nordwestende des Nihonbashi Station bis zur Südostende der Kayabacho Station sind es über 1000m. Das das Nordwestende wiederum nur 100m von südöstlichensten Eingang der nächsten Station der Tozai-Linie entfernt ist (Otemachi Station) der nordöstlichster Ausgang kurz vor dem Otemon des Kaiserpalastes ist. Man kann also von der Brücke bis zum Palast bis auf wenige Meter komplett unteririsch laufen.