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Die Hotels 2012 (chronologisch)

Tabinoyado Hokousou / 旅 の 宿 葆 光 荘
14-16 Horikoshicho, Tennoji-ku, Osaka-shi, 543-0056 Japan
— / P: +81.6.6771.7242 / F
: +81.6.6771.3737

Das Ryokan: Das Tabinoyado ist ein Familienbetrieb. Die versteckte Lage macht es fast zu einem Geheimtip. Das Besitzerehepaar spricht gut englisch, ist sehr hilfsbereit und jung. (Ich hatte gedanklich so ein typische Obasan erwartet.) Das Ryokan ist klein und gemütlich. Mein Tatamizimmer war im ersten Stock. Etwas nervig war die Aircondition, die mir die Luft direkt ins Gesicht gepustet hat. Ich habe deshalb etwas „umdekoriert“.

Zum Baden steht ein Gemeinschaftsbad mit großem Badebecken zur Verfügung;kein echtes Onsen, der entspannende Effekt ist aber der Gleiche. Frühstück gibt es in einem Speiseraum mit schöner Deckenkonstruktion. Im ersten Stock gibt es eine Gallerie zu diesem Raum, der einen besseren Blick auf den Dachstuhl des Hauses bietet und jede Menge Mangas zum Lesen.

Umgebung: Das Ryokan liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Tennoji, einem der wichtigen Bahnhöfe in Osaka. Hier starten die Züge zum Kansai Airport, hier stoppen die Züge der Osaka-Loopline und vieler Bahnlinien in die Umgebung. Das Ryokan liegt in zweiter Reihe in einer Nebenstraße hinter ein paar Kneipen. Der Weg dorthin wirkt etwas gruselig; eine Straße, um die man sonst einen Bogen machen würde. Trotz der Kneipen ist es sehr ruhig. Kneipen gibt es hier genug. Aber Vorsicht: das ist nicht unbedingt Touristengebiet. Die Kneipen sind für Einheimische und haben eher den äußeren Charme von Drehbrücke 2. Dafür ist es dann „Real Japan“ und kein Touristennepp. Um die Ecke liegt der Tennoji-Park. Zum Funkturm, dem Wahrzeichen von Osaka, ist es 1km Fußmarsch.

Anreise: Die schnellste Anreise ist per JR nach Tennoji. Vom Nordausgang sind es 150m. Ihr steht dann an einer Straße, die sich rechter Hand in zwei Straßen teilt. (Wenn nicht, war es der falsche Ausgang). Direkt am Ausgang gibt es einen Fußgängerüberweg und auf der anderen Straßenseite rechts von der Ampel den Eingang in die Kneipenstraßen. Geht in diese Straße und biegt an der dritte Möglichkeit links ab. Es ist die erste Straße ohne Überdachung. Der Eingang ist kurz vor dem Ende auf der linken Seite. Man sieht nur ein Holztor, also gut aufpassen.

Hotel Vista / ホ テ ル ビ ス タ 京 都
47 Higashi-kujo-kamitonoda-cho, Minami-ku, Kyoto, 601-8002 Japan
— / P: +81.75.693.8444 /
F: +81.75.693.8448

Für Kyoto fiel die Wahl auf ein Hotel, da ich eine Sperrstunde an Heiligabend umgehen wollte. Zudem sollte es nahe am Bahnhof sein.

Das Hotel: Es ist ein Business Hotel; modern und nüchtern eingerichtet, relativ kleine, funktional eingerichtete western-style Zimmer mit ebenso kleinem Badezimmer. Über eine Bar verfügt das Hotel nicht. Das Frühstück wird als Buffet serviert und bietet westliche und japanische Komponenten. Das hat den Vorteil, daß man kombinieren kann, bzw. einen Bogen um das japanische, eingelegte Gemüse machen kann. Check-in und Check-out sind simpel und schnell. Das ist in kurz die Beschreibung eines Business Hotel. Das Vista ist das Paradebeispiel für ein Business Hotel.

Das Zimmer: ist klein. Es gibt einen schmalen Schreibtisch mit Internetanschluß. Um sich etwas bewegen zu können, ist es hilfreich, wenn man ein Doppelzimmer bucht und das zweite Bett als Ablage für Klamotten verwendet. Das Bad ist einer dieser alles-in-einem-Kunststoffwürfel. Wenn man den ganzen Tag Kyoto erkundet und sich nur zum Schlafen im Hotel aufhält, ist das, was das Hotel bietet, allemal ausreichend. Das Hotel wirkt etwas anonym. Die Fahrstühle arbeiten nur in Zusammenarbeit mit der Türkarte. Die Rezeption ist in 3F.

Umgebung: Die Umgebung ist die Südseite von Kyoto Eki. Hier gibt es nur weitere Hotels und ein paar Combinis. Erst auf der Nordseite beginnt der Touristenbereich. Es sind etwa 20 Minuten zu Fuß zum östlichen oder westlichen Tempel. Mit der Bahn sind es nur 3 Stationen zum Inari-Schrein. Für die Erkundung von Kyoto gibt es bessere  Standorte. Wer aber den Zug nutzen will (Nara, Uji, Oosaka, …) landet hier richtig.

Anreise: Das erste und größe Hindernis ist, auf dem Bahnhof die Nord-Süd-Passage zu finden, wenn man nicht um den Bahnhof herum laufen will. Die Passage endet im Süden an einer Rolltreppe hinunter auf die Straßenebene. Man gelangt zu einer Ampel. Auf der anderen Straßenseite ist das Hotel. Das zweite Hindernis ist der Eingang: Er ist auf der rechten Seite, zur Nebenstraße hin. Hotel und Eingang sind so unauffällig, daß man sie leicht übersieht. Hinter der Tür ist nur ein kleiner Raum mit den Fahrstühlen. Die Rezeption ist im 3F.

Sumiyoshiya Ryokan / す み よ し や 旅 館
54 Jukken-machi, Kanazawa, Ishikawa, 920-0906 Japan

post@sumiyoshi-ya.com / P,F: +81.76.221.0157

Das Ryokan: Hinter der Schiebetür erwartet einen eine typischer Rezeptionsbereich. Nicht extrem traditionell aber typisch japanisch. Mein Tatami-Zimmer im ersten Stock hatte einen kleinen Flur und eine eigene Toilette. Als Bad war ein Gemeinschaftsbad im Erdgeschoß zur Verfügung. Frühstück gab es im Erdgeschoß mit westlicher Möblierung. Das war auch der einzige Kritikpunkt, der aber als Zugeständnis an die Touristen zu vestehen ist.

Umgebung: Das Ryokan liegt in der Parallelstraße zum Fischmarkt im Zentrum von Kanazawa. Von hier sind es nur wenige Fußminuten zur Kanazawa-Burg. Im Fischmarkt gibt es fernen die Möglichkeit, Souveniers zu kaufen. Auch ein paar Izakaya und Sushiya finden sich hier.

Anreise: Verläßt man den Bahnhof steht man auf dem Vorplatz mit dem riesigen Holzbau, der an die Expo in Hannover erinnert. Man folgt einfach der Straße die senkrecht von diesem Platz wegführt. Am Ende dieser Straße ist der Eingang vom Fischmarkt. Man biegt nach rechts ab, wechselt die Straßenseite und biegt in erste richtige Straße nach links ab. Man folgt der Straße für knapp 150m. Das Roykan ist auf der linken Seite. Der ganze Weg ist an der Grenze dessen, was man laufen will (1,5km).

Choyomon / 長 ヨ 門
418 Ainokura, Nanto (Gokayama), Toyama, 939-1915 Japan

Das Ryokan: Die Herberge ist ein altes Haus im Gassho-Zukuri-Stil. Es gibt keine Zentralheizung, zwischen den Räumen gibt es nur dünne Wände und Papierschiebetüren. In der Mitte gibt es eine Art Wohnzimmer mit Feuerstelle. Von diesem Raum zweigen zwei Gästezimmer ab. Es ist extrem hellhörig. Im Winter steht in jedem Zimmer ein Kerosinbrenner, der alle zwei Stunden neu gestartet werden muß. Das ist nicht bequem und arschkalt, wenn man den Neustart verschläft. Es gehört zum Erlebnis. Man sollte es nur vorher wissen. Die Flure sind ungeheizt. Der Weg ins Badezimmer im Winter ist eine echte Überwindung. Abendessen und Frühstück sind in der Übernachtung inklusive und Dank des Feuers in der Mitte sehr gemütlich und familiär.

Umgebung: Die Umgebung ist das kleine Dorf Ainokura. Hier stehen etwa 2 Dutzend alte Häuser. In zwei Häusern gibt es ein kleines Museum. In den Bergen kann man wandern. Allerdings sind im Winter die Wege teilweise mehrere Meter eingeschneit. Sonst kann man hier nicht viel tun. In der Dorfmitte gibt es eine Souveniershop indem man auch etwas essen kann.

Anreise: Der Bus stoppt an der Hauptstraße, von der man aus das Dorf nicht sieht. Nicht nervös werden. Von hier geht es etwa 500m zum Dorfeingang. Eine Straße führt durch das Dorf. Das Choyomon ist auf der linken Seite. Man nimmt die erste Abzweigung. Hier ist es das zweite Haus. Viel falsch machen kann man nicht. Es sind nur wenige Häuser und alle haben ein Schild mit dem Namen (Kanji).

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Ein erstes Fazit 2012

Top 6: Die Auswahl war schwierig. Wähle ich Einzelereignisse oder den Tag als Ganzes? Mit dem gefundenen Kompromiss bin ich zufrieden.

  • Ainokura und Shirakawa inkl. Übernachtung
  • Koyasan
  • Neujahr am Kane-ji
  • Kisodani (Magome, Nakasendo, Tsumago)
  • Tokyo Jissha Tour
  • Dezome Shiki 2013

Was aber auch bei dieser Reise wieder zu erkennen war: Matsuri retten die Reise. Feste sollten bei jeder Reise eingeplant werden. Sie waren bei allen Reisen in der Bestenliste.

Worst 5: Die waren diesmal schwierig zu wählen. Die meisten Urlaubstage plätscherten so vor sich hin, ohne Spitzen nach oben oder unten.

  • Der Stop in Inuyama. Dieser Tag war irgendwie komplett daneben. Gut, viel Bus und Bahn war geplant, aber auf den letzten 10 Kilometern ging alles schief.Timing und Wetter waren so mies; in Inuyama nichts auf die Reihe gekriegt, die Irrfahrt nach Kisofukushima. Da half auch nicht der Stop im Izakaya und das schöne Schneegestöber.
  • 30. Dezember. Die Rückfahrt von Kusatsu Onsen nach Tokyo ist ein Albtraum, wenn man die einzige gute Kombination aus Bus und Bahn und Shinkansen verpasst. An diesem Tag habe ich noch weniger geschafft, als auf der Fahrt von Ainokura nach Kisodani.
  • 31. Dezember bis 23 Uhr. In Tokyo habe ich einen Planungsfehler begangen. Der Metropolitain Garden war geschlossen, der Sky Tree hatte eine irre Warteschlange. Am Ende war der Tag vertrödelt.
  • Amanohashidate. Von dieser Landschaft hatte ich mir mehr versprochen. Es war die lange Anreise nicht Wert. Der Tag hatte das Prädikat: „Abgehakt, war mal da.
  • Asuka und Eihei-ji. Beide Tage waren blöd geplant und liegen gleichauf. Für beide Tage gilt: Es war ein Fehler zwei Orte an einem Tag anzusteuern. In Asuka lag der Tanzan-Schrein zu weit abseits. Bei Eihei-ji habe ich zuvor 1 Stunde verloren und nicht wieder aufholen können. Die andere Hälfte des Tages war komplett gut

Die Worst 5 waren primär Planungsfehler. Obwohl ich alles wochenlang durchgespielt hatte. Erfolgreiche Früchte dieser Planung waren Shirakawa und Ainokura, sowie der mutige Wechsel von dort ins Kisodano.

Das Fazit

Ich bin mit Japan durch. Schon bei dieser Reise war es schwer, ungekannte Orte und Dinge zu finden. Shirakawago und Kisodani waren solche Orte. Gehe ich den Reiseführer durch gibt es noch etliche Burgen, Tempel und historische Plätze. Aber die sind auch nur eine Kopie der Burgen und Tempel, die ich schon kenne. Es gibt nichts mehr, was das Prädikat „muß man gesehen haben“ trägt.

Was noch bleibt … der Letzte der drei schönsten Gärten Japans; drei  Gärten in Tokyo, und der Gipfel des Fuji. Vielleicht noch eine Tagesbesichtigung des Sky Tree und meine Yamanote-Tour. Sonst fällt mir nichts wichtiges ein: ein paar Museen, Kabuki. Auch ja. Ich habe es bisher noch nicht in ein Noh-Theater geschafft.

Ebenfalls ein Fazit dieser Reise: Der ständige Hotelwechsel erzeugt etwas Streß. Man war immer auf dem Sprung. Mein Tip für alle: Plant mindestens 3 Übernachtungen ein. Dieses werde ich definitiv für meine weiteren Reisen beherzigen.

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Ende einer Reise

Bin seit ein paar Stunden wieder in Deutschland. Schon am Flughafen Scheiße. Man gewöhnt sich sofort daran, daß alle links stehen und man rechts die Rolltreppe hinauf oder hinabgehen kann. Hier steht das Proletenpack in Zweierreihe und man kommt nicht voran. Meine entspannte Laune war sofort im Eimer.

Einziger Lichtblick war der Taxifahrer. Er half mir beim Gepäckeinladen. Da war ich einigermaßen verwirrt. Daß die Türen nicht automatisch aufgehen, war mir ja klar. Aber mit so viel Service habe ich in Deutschland nicht gerechnet. Er sagte mir, daß er neu in dem Job ist. Ich wette, in ein paar Monaten ist der genauso pampig wie alle anderen. Eigentlich schade.

Jetzt beim Kofferauszupacken, stelle ich fest, daß ich doch ein paar Souvenirs zusammengetragen habe. Ganz zu Anfang der Liste stehen Shinai und Bokken von 2010. Die waren ja im Hotel Edoya „zwischengelagert“.

Ich habe auch wieder eine brauchbare Menge an Sake und Shochu durch den Zoll gebracht, ganz legal, keine Angst. Ich habe keine Lust, durch eine Kontrolle die Getränke zu riskieren. Dazu einen Stapel Snacks wie Atarime. Das kriegt man nämlich in Deutschland so gut wie nie. Japanisches Gebäck (Reiskuchen) aus den verschiedenen Stationen gehört auch zum Standardpaket an Mitbringseln. Speziell ist hier ein Paket Soba-Nudeln aus Ainokura.

Ein dankbares Souvenier sind auch Tenugi, diese kleinen Handtücher, die auch Kendokämpfer kennen. Sie sind leicht und fast überall zu bekommen. Aus Shibu Onsen habe ich natürlich das spezielle Stamp Towel mitgebracht.

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2010 habe ich T-Shirts aus Rishiri, Soya Misaki und „Hokkaido“ gekauft. Das habe ich dieses mal vergessen. Ich habe dann in Tokyo einfach zwei Fun-Shirts gekauft.

Bei den speziellen Dingen müssen auch die buddhistischen Einkäufe erwähnt werden. Ich bezeichne sie nicht als Souvenier, da sie kein billiges Mitbringsel sind. Genauso speziell sind die Ema der Tokyo Jissha und ein Vorhang für mein Kamidana.

Was ist gestern passiert?
Nichts, deshalb gibt es auch keinen Blogeintrag. Ich bin um 8 Uhr Aufgestanden und um 8:40 mit dem gesamten Geraffel zum Bahnhof und mit dem Keisei Liner zum Flughafen.da ich den Koffer schon gestern gepackt hatte, habe ich die 40 Minuten mit Frühstücken verbracht. Auf dem Teller fand sich eine japanisch-europäische Mischung.

Dort wurde ich von der Sicherheitskontrolle ausgebremst. Shinai und Bokken hatten die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nach meiner Erklärung, daß die Sachen fürs Kendo sind, war alles in Butter. Nach den Blicken der Kontrolleure hätte ich bei einer anderen Antwort wohl Probleme bekommen.

Die Gepäckaufgabe war etwas kniffelig, da der Polizist gerade den Koffer checken wollte, den ich mit Klebeband zusammengebaut hatte. Ich habe 20 Minuten gebraucht, um das Ganze wieder einzutüddeln. Argh. Danach blieb aber genug Zeit, sich in der Flughafenlounge zu erholen. Danach ging es im 10-Stunden-Flug nach Amsterdam. Das Kinoprorgamm war durchwachsen. Bourne 4 und Ted waren neu; hab mir R.E.D und Ice Age 3 noch mal reingezogen.

Der Stop in Amsterdam war eher kurz; 30 min für ein Bier in der Lounge, dann startete auch schon der Anschlußflieger. In Hamburg war der Zoll das letzte Hindernis. 3,5 Liter Sake sind zollfrei, Kendoausrüstung bis 500€ auch. Sehr praktisch. Der letzte Abschnitt war dann der Traveliner und ein Taxi bis vor die Haustür. Ich war heute morgen um 1:30 wieder in den heimischen vier Wänden.

Als erstes habe ich die Heizung angeschmissen. Hatte den Thermostat auf 10 Grad runtergeregelt. Das ist doch ein bischen frisch. Und, verdammt ist das kalt in Deutschland. Nach Thermometer haben wir bummelige 0 Grad. Gefühlt ist es viel kälter als die -8 in Kusatsu. Ich will zurück. Mit den +8 Stunden Jet-Lag bin ich sofort ins Bett gefallen.

Ein erster Fazit: Ich bin mit Japan durch. Schon bei dieser Reise war es schwer, ungekannte Orte und Dinge zu finden. Shirakawago und Kusatsu waren solche Orte. Alle Sehenswürdigkeiten in Tokyo sind abgehakt. Für die nächste Reise muß ich mir was Spezielles einfallen lassen; noch speziellere Orte, ausgefallene Matsuri oder so was.

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