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Ein erstes Fazit

Die Top-7 dieses Urlaubs sind…
The Top-7 of this ourney are …

Bei 21 Tagen war also jeder dritte Tag ein Kracher. Auf der Gegenseite gibt es nur zwei Tage mit Minusbilanz: 1. der verregnete Tag in Sapporo und 2. der Tag in Sounkyo – die vielen gesperrten Wanderwege haben zu sehr genervt. / In the result every third day was perfect. On the other there were only two disappointing days: 1. the rainy day in Sapporo and 2. the day in Sounkyo, all these blocked roads were annoying.

Wichtig: Vergleiche ich diese Reise mit 2008, dann ist klar: Japan nutzt sich nicht ab. Die Reise 2008 war einfach schlecht von mir vorbereitet. Das gibt Hoffnung für 2012. Was ich dann mache ist noch unklar. Nachzu sicher ist: 2014 wiederhole ich 2004. Die gleichen Orte, die gleichen Hotels, die gleichen Reiserouten. Etwas optimiert um den Streß zu minimieren. Und ich muß schauen, ob ich das gleiche Datum nehmen kann. Das Fest am Mozu-Schrein gilt es zu treffen und das Minimatsuri in Yudanaka. / If I compare this year with 2008: There is always something new in Japan and 2008 only was bad planning. It is also almost certain that in 2014 I will redo my first trip from 2004; same hotels and same tour. Maybe a little bit optimized. I will travel on the same days like 2004 or maybe adust it a little bit to meet with the shrine festival in Mozu and Yudanaka.

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Soya Misaki (mehr Norden geht nicht)

[Ich bin aus der Wildnis zurück und kann wieder bloggen. In der letzten Woche ist viel passiert; Ich werde alles in den nächsten Tagen hier posten; mit korrigiertem Datum. Ähm … Das macht es etwas albern, diese Textpassage in diesen Post zu schreiben … Aber der Reihe nach und im Präsens. Ich kann diesen Blog einfach nicht im Perfekt schreiben.]

Heute geht es um 16:40 mit der Fähre nach Rishiri. Bis dahin sind, nach ausgiebigem Frühstück, sechs Stunden zu überbrücken. Auf nach Soyamisaki (der nördlichste Punkt Japans). Ein Bus fährt, aber ich hätte nur wenige Minuten für Fotos und würde die Fähre nicht kriegen. Was nun? Ich leihe mir ein Fahrrad; ein japanisches Modell, das viel zu klein für mich ist. Das wird ein Spaß. 20km hin und zurück.

Der Spaß wird größer, als ich nach geschätzter halber Strecke ein Schild mit „Soyamisaki 21km“ lese. Soviel zu den 20km aus dem Reiseführer. Egal. Der Rückenwind läßt mich gut vorankommen und ich schaffe die Strecke in 95min. Die ersten 5km ging es durch Wakkanai. Danach ging es immer am Wasser entlang. Eine einzige langgezogen Linkskurve. Landspitze voraus. Soyamisaki? Bei weitem nicht. Hinter jeder Kurve geht es weiter.

Ich schaue zurück. Wakkanai. Und ganz rechts der zweitnördlichste Punkt. Ganz schön weit weg. Ich bin schon ein ganzes Stück geradelt. Mir graut vor dem Rückweg. Der wird viel Gegenwind haben. Das Ortsschild Soyanaka habe ich schon passiert. So weit kann es nicht mehr sein. Dann endlich erblicke ich ein Denkmal und einen großen Parkplatz. Das muß es sein. Glück gehabt.

Ich genieße den Erfolg: nördlicher geht es nicht in Japan: 45°31′ N. Der nächste Landpunkt in Richtung Norden ist Sakhalin (Rußland). Viele Touristen sind hier nicht. Ich mache ein paar Fotos und kaufe im Souvenirshop eine Fahne. Kitschig, ich weiß, aber es muß sein. Das ist so ein „Ich war hier“-Ding.

Der Rückweg ist lang, aber nicht so beschwerlich, wie ich dachte. Ich bin gut in der Zeit. Ich muß zugeben, daß ich mit diesem Rad die 62km nicht noch einmal fahren würde (zumindest nicht innerhalb von 4,5 Stunden). Wenn ich vorher gewußt hätte, daß eine Richtung 31km sind, hätte ich nicht einmal den Versuch unternommen. Jetzt bin ich aber auch glücklich, die Tour gemacht zu haben. Soyamisaki mit dem Fahrrad. Das kann mir keiner nehmen.

Zurück in Wakkanai gilt es, das Fahrrad zurück zu bringen und mit dem Koffer runter zum Anleger zu flitzen. Im Hotel erwartet mit das Rezeptionspersonal mit fragenden Augen. Ich schwenke kurz die Fahne. Die haben wohl nicht gedacht, daß ich das wirklich durchziehe. Die Fähre schaffe ich spielend, aber mein Blutzucker ist im Keller. Ich fühle mich wie eine offene Selters. Die Strecke war doch etwas zu lang. Und zu viel Sonne habe ich auch abbekommen.

Auf der Fähre kann ich entspannen. Sogar hier gibt es einen Tatamiraum. Ich ziehe das Freideck vor. Wie verlassen den Haufen von Wakkanai und umrunden die Spitze, die ich gestern besucht habe. Rishiri taucht auf. Diese Pause tut gut. Die Überfahrt ist ohne Vorkommnisse.

Am Anleger auf Rishiri wartet sogar ein Shuttle auf mich. Zum ersten Mal rentieren sich meine Kanji-Kenntnisse, sonst hätte ich das Schild „田中屋“ (= Tanakaya) nicht lesen können und wäre die 1km bergauf zu Fuß gelaufen. Bei meinem Glück hätte ich sogar die falsche Straße genommen.Das Ryokan liegt an der Straße zum Rishiri. Es ist fast das letzte Haus, bevor der Ort endet, gleich neben dem Schrein. Viel ist hier nicht los. Die Saison scheint vorbei zu sein. So wie es aussieht bin ich der einzige Gast.

Zur Entspannung geht es erst einmal ins Onsen. Danach folgt das Abendessen im nächstgelegenen Izakaya. Letzteres ist zudem ein idealer Ort um auf Tuchfühlungmit der Dorfbevölkerung zu gehen. Man darf von so einem Izakaya nicht zu viel erwarten. Es sieht immer etwas rumpelig aus. So wie bei LaVigna in der Hüxstraße oder im Daruma in Hamburg. Die Optik intessiert keinen. Man geht hierher, um etwas zu essen oder ein Bier zu trinken.


Fazit: Soyamisaki ist einfach nur der nördlichste Punkt Japans. Wem das egal ist, kann sich den Weg sparen. Allen anderen sage ich: Der Weg am Wasser entlang ist schön, aber auch 31km lang. Über Rishiri kann ich noch nichts sagen. Bin gerade erst angekommen.


Kanji-Lexikon: Wakkanai 稚内, Wakkanai Eki 稚内駅, Kanji 漢字, Rishiri 利尻島, Romaji ローマ字, Tokyo 東京,  樺太島, Izakaya 居酒屋, Sapporo 札幌,