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der 6. Tag – Oya Quarry and Kannon, Saitama

Damit ist die Onsenzeit schon vorbei und war wieder einmal viel zu kurz. Das vorverlegte Frühstück geneiße ich noch in Ruhe bevor ich zur Bushaltestelle gehe. Es folgt der Bus nach Jomo-Kogen, der Shinkansan nach Saitama (a.k.a. Omiya) und dann eine Station nach Utsunomiya.

Jetzt geht es wieder darum einen Coin Locker zu finden. Nach dem Stress vor drei Tagen habe ich für den kleineren Bahnhof Utsunomiya bedenken. Es ist widererwarten erstaunlich einfach. Ich scheitere nur mal wieder am Kleingeld. Tip des Tages: Immer 600yen in 100er Münzen dabei haben.

Ein Weg zur Touristeninfo lohnt sich immer (zweiter Tip des Tages). Es gibt eine Tageskarte, die die Busfahrt nach Oya und zurück und den Eintritt für den Oya Temple und die Höhlen. Unter ander Haltestelle stelle ich fest, dass die mir die Karte gar nicht gegeben haben. Wieder oben an der Info werden die Karten und ide Quittungen gezählt. Ja, es gibt das ein Delta. Mich. Mit Karte geht es wieder zurück an die Haltestelle.

In Oya angekommen gehe ich zum Eingang in die Höhlen. Links sieht man bereits die überirdischen Abbaustätten. Das sind schon große Löcher. Die Stufen bergab in den unterirdischen Bereich wird es immer kälter.

Allein die erste Höhle ist riesig. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Abschnitt noch komplett von Hand abgebaut wurde. Die Kulisse ist beeindruckend.

Hier unten gibt es auch ein paar Kunstinstallationen und einen Raum mit Lichteinfall von oben, der auch schon mal als Kirche für Hochzeiten genutzt wird. Vereinzelt gibt es Konzerte. Hier unten lagert auch teurer Champagner. Die Höhlen sind auch immer wieder Kulisse für Musikvideos. Ich überlege gerade, ob das Astral-Dogma-Video von Yousei Teikoku hier gedreht wurde.

Wieder oben ist es angenehm war, aber die Kamera ist beschlagen. Ich wandere kurz durch das Museum, das unter anderem die einfachen Werkzeuge zeigt, die noch bis in die 70er benutzt wurden.

Der nächste Stopp ist dann der Oya Temple mit der großen Kannon. Im Tempel selbst, der halb in den Stein gebaut ist, dürfen keine Fotos gemacht werden. Das respektiere ich. Es gibt einen kleinen Garten und ein Museum. Wegen der fehlenden englischen Beschriftung, kann ich aber vieles nicht zuordnen. Ich habe mich aber im Vorfeld nicht über das Museum information, muss ich gestehen.

Die 27m große Kannon steht auf einem Nebenplatz. Die Höhlen und die Kannon sind die Reise wert gewesen. Nach einer Erdbeerlimo geht es mit dem Bus zurück zum Bahnhof und es stellt sich wieder einmal die Frage: Was tun mit dem Rest des Tages. Saitama/Omiya ist nur eine Shinkansen-Station entfernt. Jetzt lohnt sich der JRP und die damit verbundene Option, den Plan zu ändern.

In Omiya geht es mit einer neuen autonomen Bahn zum Bahnmuseum. Die Form der Waggons wirkt futuristisch. Sie könnten fast aus Star Trek stammen. Ich vermute, dass es umgekehrt eher stimmt, und diese Bahn in einem SciFi-Film verwendet wird. Das Bahnmuseum ist so lala, bin jetzt aber nur bedingt ein Eisenbahnfan. Zugegeben, hier gibt es viel Unterhaltung für Kinder. Ich bin hier wegen des ersten Shinkansen, Baureihe 0.

Es ist bereits 17 Uhr. Ich sollte langsam den Koffer abholen und Geld holen. In Utsunomiya habe ich unweit vom Bahnhof einen 7eleven gesehen. Ich gehe kein Risiko ein. Allerdings führt mich der Weg zurück zum Bahnhof an vielen Gyozaläden vorbei. Utsunomiya ist Gyoza-Hochburg und ich habe Hunger und frischens Geld aus dem Automaten. Ein unglückliche Kombination.

Die Weiterfahrt nach Yokohama verschiebt sich um 24 Gyoza. Jetzt bin ich definitiv satt und spät dran. Mit dem Shinkansen geht es nur bis Tokyo. Zum einen endet hier mein Japan Rail Pass East (der Tohoku-Shinkansen nach Shinyokohama wird von JR West betrieben). Zum anderen will ich nach Yokohama und nicht Shin-Yokohama. Vom Bahnhof aus geht es die letzten Meter mit dem Taxi [Nachtrag: Auf die Idee bis Sakuragicho zu fahren komme ich natürlich nicht. Mehr dazu morgen.]

Das Yokohama Royal Park Hotel gehört zur Oberklasse. Meine Koffer werden vom Hotelpersonal auf einen Trolley gepackt. Mir wird die Tür aufgehalten. Ich werden von zwei Leuten zum Check-in eskortiert.

Ich bekomme Zimmer 5311. Das ist der 53. Stock. Persönlicher Rekord. Der Fahrstuhl ist sehr schnell und sorgt für unangenehmen Druck auf den Ohren. Die Aussicht jetzt bei Nacht ist „wow“.

Und nun? ein Abstecher in die Cocktailbar mit Blick auf den Hafen. Nicht gerade günstig, da es eine happige Service Charge (quasi eine Eintrittsgebühr) gibt. Aber ein gutes Glas Sake im 62. Stock ist es mir wert.


Die Idee für den heutigen Tag kam wieder von NHK. Dieses Mal von der Show „Journey’s in Japan“.

der 3. Tag – Kanda River Cruise, Saitama

Heute ist so einer der Tage, da verlegt man mit dem Zug in eine andere Stadt, will aber den Tag trotzdem irgendwie nutzen. Dann ist da noch so eine Bootstour, die man unbedingt im Urlaub unterbringen wollte und die ein oder andere Sache, die man die Tage zuvor nicht geschafft hat, aber unbedingt noch …

Zuerst kommt der Check-out nach 6 Tagen Hotel Edoya. Es war schön, mal für eine so lange Zeit nicht den Koffer anfassen zu müssen. Das schwarze Gewichtsmonster wird neben der Lobby geparkt und dann geht es los. Erster Stop ist der Kameido Tenjin für das letzte Goshuin. Auch hier hat sich 20 Minuten vor Öffnung des Schreinbüros schon eine kleine Schlange gebildet. Kurz nach 9 Uhr sind die Tokyo Jissha komplett.

Die Bootstour ist um 11 Uhr. Ich könnte … Nein. Gar nichts überlegen. Ich nutze die Zeit, und fahre erst mit der Sobu-Line nach Shin-Nihonbashi und stelle fest, dass ich diesen Streckenabschnitt noch nicht zuvor benutzt, geschweige denn auf dem Plan hatte. Der Weg führt mich wieder an Coredo Muromachi vorbei, aber auch am berühmten Mitsukoshi Depaato.

Bootsfahrt

Pünktlich um 11 Uhr legt das Boot ab. Wie auch bei den anderen Reisen geht es erst einmal hinab zum Sumidagawa und dann hinauf bis Ryogoku, wo der Kandagawa endet. Und jetzt kommt der Teil, der mich interessiert: Der Kandagawa läuft knapp südlich von Akihabara. Wir passieren Manseibashi, die ich sonst immer zu Fuß überquere. Und dann kommen die Bahnbrücken bei Hijiribashi. Dieses Brückengewirr, das ich schon so häufig von oben fotografiert habe.

Genau hier ist der Punkt, wo man mit einem Schiff unter(!) der U-Bahn (Marunouchi Line) hindurch fahren kann. Der weitere Verlauf führt nach Suidobashi. Tokyo ist bis an die Wasserkante gebaut und gleichzeitig sieht man auch, dass die Wasserwege eine wichtige Funktion hatten und immer noch haben.

Vom Expressway überdacht geht es nun zurück zur Nihonbashi, vorbei an den Mauern des Kaiserpalastes. Auf dem Rückweg zum Hotel wollte ich eigentlich das fehlende Ema aus dem Kanda Myoin besorgen, die sind aber alle ausverkauft. Das ist jetzt äußerst ärgerlich. Dafür schaffe ich aber noch ein kurzes Saketasting in einem Sakeya neben Y&Sons, bevor es mit dem Taxi nach Ueno geht.

Noch schnell ein kleines Sake-Tasting und dann muss ich auch schon zum Bahnhof. Das Ticket hatte ich schon vorgestern geholt. Heute scheint das Chaos der Golden Week aber vorbei zu sein. In Saitama suche ich lange nach einem freien Coinlocker. Das Eisenbahnmuseum lasse ich deshalb ausfallen. Hiekawa Jinja muss reichen.

Saitama

In Saitama steige ich schon wieder aus, brauche aber ewig bis ich einen Coin Locker finde. Das war in der Heiseiära einfacher … ist schon cool, dass ich das jetzt sagen kann. Da ich auch noch anderweitig vom Zeitplan abgekommen bin, nehme ich ein Taxi zum Hie Jinja, der irgendwie enttäuscht. Er ist in jedem Reiseführer erwähnt und er ist auch ganz nett, aber ich hatte irgendwie mehr erwartet.

Den Besuch im Bahnmuseum lasse ich aus und entscheide mich für eine große Schüssel Ramen, bevor es zurück zum Banhhof geht. Nach einer weiteren sehr kurzen Fahrt mit dem Shinkansen erreiche ich Jomo-Kogen. 17 Uhr. Das passt … Bis der Planungsfehler zuschlägt.

Minakami

Es gibt zwei Touristeninformationen; eine in der Bahnhofshalle und eine nur ein paar Meter entfernt bei den Bushaltestellen. Mein 3-Tage-Bisticket liegt natürlich bei der Info, die um 16:30 Uhr schließt. Man ist bemühnt eine Lösung zu finden. Gleichzeitig läuft mir die Zeit davon. Wenn ich noch etwas von meinem Abendessen sehen will, muss ich den nächsten Bus nehmen.

Wie so oft in Japan wird am Ende alles gut. Ich habe mein Busticket, die Eintrittskarte für das Onsen und schaffe auch noch den Bus. Es gibt sogar eine Haltestelle, die den Weg zum Ryokan drastisch abkürzt.

Im Ryokan angekommen, verschiebt das Personal meinen Checkin, damit ich am Abendessen teilnehmen kann. Und so sitze ich erst einmal vor den vielen kleinen Tellern und Schüsseln mit japanischen Köstlichkeiten. Dazu trinke ich ein Bier; ein Octone aus der kleinen Brauerei hier um Dorf.

Nach dem Essen dann der Check-in und ein zweiter, genauerer Blick auf das Ryokan. Es ist genauso, wie man es sich vorstellt. Viel Holz, Tatamiböden im Zimmer und ein Futon. Ich stelle fest, dass die ein richtiges Holzhaus in traditioneller Bauart ist und kein Betonklotz mit einer Holzdeko. Ich lerne auch, dass der Besitzer Kolumbianer ist … deshalb auch der Name MICASA.

Der Tag endet dann im Onsen. Wie immer ist es kleiner als einem die Weitwinkelfotos glauben lassen, aber es geht ja dabei immer nur um den Entspannungfaktor. Und ich habe das Onsen jetzt gerade für mich alleine.