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der 7. Tag – Odawara, Atami Onsen, Manazuru

Heute stehen drei Stopps auf dem Plan: Odawara, Atami, Manazuru. Es ist mein Plan, bin aber nicht überzeugt, dass er gut ist. Mal sehen, wann es aus dem Ruder läuft.

Mit dem Taxi geht es zum Bahnhof Yokohama, denn ich bin bereits jetzt etwas spät dran. Das Gleis in Richtung Odawara ist schnell gefunden, aber der nächste Zug fährt nicht so weit. Ich lasse ihn sausen. Der Zug von meiner Liste wird nicht angezeigt. Naja, das Internet hat halt nicht immer recht.

Der nächste Zug fährt bis irgendwas mit O… Den nehme ich. Super es war Ofuna, drei Stationen entfernt. Der Zug für die Weiterfahrt ist der, den ich eben in Yokohama habe sausen lassen. Bis Odawara muss ich noch Mal umsteigen. Erst dort  finde ich den Grund: Mein Zug aus dem Netz war Teil der Shonan-Shinjuku-Line, die derzeit wegen eines Problems nicht fährt.

Odawara – Castle

In Odawara gibt es nur die Burg zu besichtigen. Sie ist fast gleich neben dem Bahnhof. Leider ist mein Timing so gut, dass ich dort mit etlichen Schulklasen aufschlage. Mit rettet aber, dass jede Klasse zuerst das Pflicht-Gruppenfoto-mit-Attraktion-im-Hintergrund machen muss. Es bleibt etwas Zeit für das Museum.

Atami – Onsen

Mit Anlauf schaffe ich den geplanten Zug nach Atami. Ich habe den Zeitverlust aufgeholt, musste dafür aber den Schreinbesuch opfern. Der Zug nach Atami passiert Manazuru. Die Gegend sieht sehr abgeschieden aus. In Atami, nur zwei Stationen weiter, sieht es schon wieder anders aus. Atami ist ein alter Onsenort. Gleich am Bahnhof gibt es zwei überdachte Shoppingstraßen mit Souvenirs.

Ich folge der Hautpstraße bergab mit dem Kiunkaku als Ziel. Das muss ich alles nachher wieder bergauf gehen. Egal. Nachher.

Das Kiunkaku ist ein altes, edles Ryokan. Die Räume sind in vier langen Korridoren um einen zentralen japanischen Garten angeordnet. Die Räume waren echt der Hammer, ebenso die alten Baderäume. Schade, dass es heute ein Museum ist. Auf der anderen Seite, wäre das eh über meinem Limit gewesen.

Unten am Wasser erahne ich das Problem mit Atami: Eine Hotel-Betonburg neben der anderen. Vom traditionellen Onsenflair ist nichts übrig. So langsam ergiebt das mit dem Manazuru Design Code einen Sinn. Wirklich hübsch und pitoresk sieht Atami nicht aus.

Auf dem Hügel steht die falsche Burg von Atami. Es ist nicht nur ein Nachbau. Hier stand nie eine Burg. Die ist ein reiner Touristen-Gag. Ich fahre mit der Seilbahn trotzdem einmal hinauf. Frei nach dem Motto: Wenn man schon mal da ist … Rein gehe ich aber nicht.

Denn eigentlich zieht es mich wieder hinunter an das Hotel neben der Seilbahnstation: Das Atami Korakuen. Hier hat eine neues Spa aufgemacht, mit einem Outdoor Bath, dass einen unverbauten Blick auf die Sagamibucht bietet, mit Wasser, dass bis zur Kante reicht und dort in die Tiefe fällt. Ein Foto kann ich nicht machen, aber es gibt ja das Internet.

Manazuru – Design Code

Letzter Stop war dann Manazuru, zwei Stationen von Atami entfernt. Was für ein Unterschied. Vor vielen Jahren hat sich die Stadt selbst einen Design Code auferlegt, damit die Stadt nicht endet wie Atami. Und so ist Manazuru auch heute noch eine kleine veträumte Stadt mit „normaler“ Bebauung, etwas von der Zeit vergessen.

Ich laufe ein wenig durch die Gegend. Für die Bootstour ist es schon zu spät, also habe ich jetzt Zeit, Zeit um zu entspannen und zu genießen.

Für das Abendessen geht es zu Kenny’s Pizza; ein Tip von NHK. Und der Tip ist Gold wert. Die Pizza war lecker und ich erfahre mehr über den Designcode, der hier auch ausliegt. Es geht in Gestaltungsregeln für den Städtebau. Und so wie es aussieht kommen viele Beispiele aus Europa, primär Deutschland und Frankreich.

Anata No Warehouse

Und da ich für den Sky Garden im Landmark Tower zu spät zurück in Yokohama bin, bin ich gleich nach Kawasaki ins „Anata no Warehouse“ durchgefahren. Ein Spielhalle, so durchgeknallt wie der Rest von Japan. Der Eingang und ein Bereich im ersten Stock sehen aus wie ein Teil der Walled City von Hong Kong. Ich hatte ein wenig gehofft, dass sich das Thema durch den ganzen Laden zieht. Es ist aber nur eine kleine Ecke. Der Rest ist ein riesige Spielhalle über 4 Etagen. Die Spiele hier sind alle von einem anderen Planeten … Planet Japan. Bei den meisten Spielen kapiere ich nicht einmal das Spielkonzept.

Egal. Der Tag hatte genug Stationen für heute. Ich fahre zurück nach Yokohama und stelle fest, dass die blaue Bahnlinie nicht nur nach Tokyo fährt, sondern bis nach Sakuragicho, gleich neben dem Landmark Tower. Ich hätte mir als gestern das Taxi sparen können, wenn ich sitzen geblieben wäre …