Archiv der Kategorie: Lexikon

Typisch japanisch – Getränkeautomaten

Japan ist wohl das Land mit den meisten Getränkeautomaten. 6 Millionen soll es geben. Das macht 1 Automat pro 20 Einwohner !!! Mit einem Stromverbrauch von geschätzten 1000W kommt man auf 6 Gigawatt. Das sind 4 ganze Kernreaktoren !!! Das muß man sich erst einmal vorstellen. Böse gesagt brauchten die Fukushima Daiichi nur für ihre Getränke. Die andere Seite ist die schnelle Versorgung mit Flüssigkeit. Wer im Sommer unterwegs ist möchte darauf genauso wenig verzichten wie auf die Klimaanlage im Hotel (die übrigens noch mehr Kernkraftwerke erfordern).

Die Automaten bieten Heiß- und Kaltgetränke. Wie Japaner die heißen Dosen mit Kaffee handhaben ist mir bis heute ein Rätsel. Ich verbrenne mit regelmäßig die Finger.

Ein weiterer Vorteil der Getränkeautomaten sind Mülleimer. Außer in Hiroshima gibt es keine frei laufenden Mülleimer. Es gibt sie nur in Gärten (hinter dem Häuschen mit dem Eintrittsgeld) und auf Bahnsteigen (hinter der Schranke). Sonst sieht man keine Mülleimer abseits von Getränkeautomaten.

Es gibt Automaten für alles: Kaffee, Tee, Limo, Bier, Sake … (Bier und Sake sind aber rückläufig, da die Japaner den Jungedschutz verschärft haben) … Zigaretten, Batterien, SD-Karten für die Digitalkamera, Eier, Unterwäsche, Dessous. Um an dieser Stelle mit den Gerüchten aufzuräumen: Die Automaten mit gebrauchter Unterwäsche gab es in Tokyo auch. Sie wurde aber nach Protesten wieder entfernt. Das war dann selbst den Japanern zu viel.

Bezahlen ist an den meisten Automaten ganz einfach. Man wirft einfach passendes Kleingeld ein. Die Automaten nehmen aber auch Geldscheine. Sehr praktisch, wenn man eh Kleingeld braucht (z.B. für den Bus). Ein Großteil der Automaten akzeptiert auch die Suica oder die Pasmo. Beides sind kontaktlose Bezahlkarten. Die Suica startete als Prepay-Karte für die Tokyo-U-Bahn. Der Automat im Bild bietet darüber hinaus noch die Optionenen per Handy zu zahlen. Wahlweise ober IR-Schnittstelle, QR-Code auf dem Display oder eingebauten Bezahlchip. Die Tasten mit dem Hasen (links) habe ich noch nicht ganz raus.

Hier ein paar Links zu dem Thema:
http://www.japanlink.de/ll/ll_leute_automaten.shtml
http://www.meine-japan-reise.de/2009/01/getrankeautomaten-in-japan/
http://www.japantrends.com/de/spannende-doku-aus-dem-leben-eines-getraenkeautomaten/

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Typisch japanisch – Regenschirme und andere Normalitäten

Vorwort

Wer durch fremde Länder reist, kommt automatisch in Berührung mit Dingen, die es zu Hause (Deutschland) nicht gibt. Ich meine jetzt nicht unbedingt Essen und Getränke, sondern Dinge des Alltags. Japan ist voll von Ihnen. Sie sind so einmalig, daß man sie vorstellen muß. Ich habe mir für die Reiseblogs die Regel gesetzt, maximal 12 Bilder pro Tag zu zeigen. Ich habe jahrelang einen Weg gesucht, die Sache, die einem auf dem Weg zwischen zwei Sehenswürdigkeiten über den Weg laufen, zu zeigen. Ich war 2009 nicht in Japan, also werde ich in diesem Jahr all die Dinge zeigen, die Japan so anders machen. Dinge, die am Ende mitverantwortlich sind für den Kulturschock.

Regenschirme und Plastikessen

Japaner legen äußert viel Wert auf die Verfügbarkeit von Regenschirmen. Juli und August ist Regenzeit. Regenschirme sind überlebensnotwendig. In jedem 7eleven kann man einen Regenschirm für 100yen (75 cent) erwerben. Sie werden auch mal zu Werbezwecken auf der Straße gratis verteilt. Wer so viel Wirbel um die Schirme macht, hat natürlich auch auf folgende Dinge gedacht:

Einen Regenschirmständer vor Restaurants. Regenschirme können hier sicher angeschlossen werden, damit sie keiner klaut. Aber wer sollte? Hat doch jeder einen. Die Regenschirmständer sind mir 2004 aufgefallen. Die Schlösser und die kleinen Nummern fand ich damals übertrieben. 2008 sah ich dann das: Den „Nassen-Regenschirm-Eintüt-Automaten“. Hier bietet sich die Möglichkeit den nassen Regenschirm in eine Tüte zu packen, damit er im zusammenfalteten Zustand, nicht die Klamotten anderen Leute schmutzig macht (oder den Teppich des Kaufhauses).

Gerüchteweise stammt die Idee, eine Plastikversion der Speisekarte auszustellen, aus der Meiji-Restauration. Damals kamen viele Europäer ins Land, die die Schriftzeichen nicht lesen konnten. So fingen Gastwirte an Essen auszustellen. Ähnlich wie man das aus der Mensa kennt. Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß die Japaner diese Kunst perfektioniert haben.

Das ganze hat einen Vorteil, den auch ich nutze: Man geht mit dem Kellner vor das Resto, zeigt auf den Teller und die Bestellung ist ganz ohne Kanjilexikon gemacht. Das ist in Japan auch nichts peinliches. Plastikfutter wurde genau dafür erfunden. In Zeiten der Digitalkamera mache ich schnell ein Foto und zeige es dem Kellner.

Dinge des Alltags

Wie soll ich sie sonst nennen? Für Japaner sind sie völlig normal. Für Europäer sind sie ein Grund mehr, warum Japan trotz seines modernen westlichen Lebenstils immer noch so exotisch wirkt. Es sind auch die Dinge, die uns in Anime sofort auffallen. Was in Japan natürlich nicht fehlen darf, sind grüne öffentliche Telefone mit Modem- und IR-Anschluß für ein Notebook. Sie wirken mit ihrem Uraltdesign wie die Dinosaurier der Kommunikation.

Überall in Japan stehen rote Eimer mit Wasser. Es sind eimer mit Löschwasser. Man trifft sie häufig in alten Tempeln, aber auch in den schmalen Straße der Megastadt Tokyo. Moderne Vorschriften sehen zwar Rauchmelder und Feuerlöscher vor, aber die Eimer sind nach wie vor ein Bestandteil des japanischen Straßenbildes. Die Kanji heißen in etwa „Bei Feuer benutzen“.

Einen Knüller konnte ich 2010 in Sounkyo Onsen fotografieren. Die Absicherung von Baustellen ist in Japan an sich schon zur Perfektion erhoben worden (Man vergleiche dazu meine Kommentare zu Ueno). Das hindert aber nicht, die Absperrmaterialen zu optimieren. Ich habe gehört, es gibt auch Rehe.

Und was das für eine Fortbewegungsokolüt ist, kann ic hauch nicht sagen, aber das Ding paßt voll und ganz ins japanische Straßenbild. Ich hoffe nur, daß es wirklich der Shuttle-Service eines Kindergarten ist. Alle anderen Erklärungen wären zu bizarr.

Klischees

Es gibt sie wirklich: die weiblichen Reiseführer mit albernem Hut und Fänchen. Und ihr könnt davon ausgehen, daß die gesamte Reisegruppe einen Button am Hemd trägt, der in Farbe und Beschriftung mit der Fahne übereinstimmt.

Wo Reiseführerinnen sind, da sind Reisebusse nicht weit weg. Kombiniert man das noch mit der Tatsache, daß Japan in Wahrheit „Hello-Kitty-Land“ ist, dann bekommt man so etwas (und das ist KEIN Reisebus für einen Kindergarten).

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mehr Japan

So, bringen wir mal System in diese Seitensammlung … Seidenpriester startet als Reiseblog für meine vierte Reise. Danach habe ich die anderen Seiten nachgepflegt. Im Zentrum war aber immer der betreffende Reisetag. Was dabei etwas unterrepräsentiert war, ist das Gesamterlebnis .. Was fasziniert mich an Tokyo? .. Warum ticken die Japaner anders?.. Wo ist der Kulturschock verstellt?

Also habe ich irgendwann man angefangen Seiten sie verschiedenen Themen zu sammeln. Das werde ich nach und nach ausbauen. Die Seiten könnt ihr einfach über das Menü ansteuern. Ich verzichte daher auf eine Linkliste. Die Artikel über Architektur in Japan sind Blogeinträge; mittlerweile 10 Stück. Ich habe sie vom Post-Datum zusammengerückt. Ihr könnt durch diese Seiten navigieren, wie durch meine Reiseblogs.

Hier noch schnell die Übersicht:

  • Feuerwehr in Japan .. Wer mein zweites Hobby kennt, dem war klar, daß eine Feuerwehrseite kommt. Die Seite wird definitv ausgebaut.
  • Japanfutter .. Essen in Japan ist mehr als nur Nahrung; jede Region hat ihre Spezialität, Essen ist immer kunstvoll angerichtet, selbst in einfachen Suppenküchen .. Nicht zuletzt habe ich diese Seite erstellt, um zu zeigen, daß Japan mehr ist als Sushi.
  • Onsen .. Baden in Japan ist ein Erlebnis für sich und Teil der japanischen Seele. Es gibt ein paar sehr wichtige Regeln, befolgt man sie wird der Besuch eines Onsen zu einem Urlaubserlebnis.
  • Getränkeautomat .. Eine von diesen Sachen, die in Japan so allgegenwärtig sind wie bei uns Zigarettenstummel auf dem Fußweg.
  • Schilder .. Schilder in Japan sind einfach anders. Das liegt nicht zuletzt daran, daß Kanji vom Gehirn wie Bilder gelesen werden und nicht wie Buchstaben. Alleine das ist schon ganz spannend. Für Schilder heißt dies, daß der Übergang von Bild und Text fließend ist. Hinzu kommt, daß die Japaner unglaublich verspielt sind. Kein Witz …
  • Movies vs. Real Life .. Fast and Furious Tokyo Drift und Jumper waren motivation dieser Seite. Erst denkt man, die Filme sind überzeichnet. Nein, das ist wirklich so. Und dann bemerkt man: Hey, daß ist die Ginza-Station, warum steht er plötzlich in Shibuya.
  • Anime vs. Real Life .. Anime sind teilweise sehr nahe an der Realität. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich in einem Zeichtrickfilm eine Straße sehe und sofort weiß, wo das ist. Teilweise werden extra Gebäude gezeigt, damit man weiß, wo die Handlung spielt.
  • Architektur .. Tokyo kann in in zwei Ebenen erkunden: Schreine und Tempel oder aus sicht moderner Architektur und Stadtplanung. Die Stadt bietet alles. Und sie entpuppt sich immer wieder als Spielwiese, ja Labor für Architekten.

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