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Der Japan Rail Pass

Der JRP ist ein Fahrkarte für die Japan Rail. Es gibt drei verschiedene Zeitfenster: 1, 2 oder 3 Wochen. Es gibt den JRP die 1. Klasse (Green Car) und die 2. Klasse (Ordinary) zu bekommen. Es gibt den JRP für alle Bereich von Japan Rail, nur für Hokkaido, nur JR East, nur JR West. Wichtig ist:

  • 1.Klasse braucht man in Japan nicht. Die zwei ist komfortabel genug.
  • Man kann den JRP nur außerhalb Japans beantragen.
  • Er gilt nur für Japan Rail (nicht für Kintetsu, Tobu, Keisei und die anderen Bahnlinien)

Dafür wartet der JRP Pass mit zwei praktischen Vorteilen auf:

  • Er gilt für die Yamanote in Tokyo.
  • Er gilt für die JR Fernbusse (ggf ist ein kleiner Aufpreis zu zahlen).
  • Man kommt auf den Bahnsteig und durch Bahnhöfe auf die andere Seite.

Für die zweite Klasse sind die Preise immer noch recht happig. Zumal der Yen-Kurs im Jahr 2009 bösartig angesteigen ist. Jetzt 2012 gilt fast 100:1, also 100 Yen = 100 €cent.

  • 1 Woche: 28.300 yen (= 40,43€/Tag)
  • 2 Wochen: 45,100 yen (= 32,21€/Tag)
  • 3 Wochen: 57,700 yen (= 27,48€/Tag)

Das ist nicht ganz billig. Wenn man einen Shinkansen benutzen will, lohnt es sich aber allemal, da eine Fahrt hier schnell 70-100€ kostet. Eine Rundreise Tokyo-Oosaka-Kyoto-Hiroshima ist ohne den JRP unbezahlbar. Oder anders formuliert: Jeden dritte Tag Shinkansen und der JRP lohnt sich. Denkt auch daran, daß ihr die JR auch für Tagesausflüge nutzt. Es gibt aber auch Argumente die gegen den JRP sprechen. Die Frage dahinter ist:

Brauche ich für 3 Wochen Urlaub einen 3-Wochen-JRP?

Die Antwort ist NEIN.

Am Anreise- bzw. Anreisetag will man nur zum Flughafen bzw. vom Flughafen ins Hotel. Liegt das Hotel in Tokyo ist der NEX mit 5500 yen für Hin- und Rückfahrt günstiger. Der Keisei-Liner nach Uneo hat ähnliche Tarife und gehört nicht zu JR. Der JRP wäre also gar nicht gültig. Die ersten Tage und vielleicht auch die letzten Tage erkundet man Tokyo, überwindet den Jetlag und kauft die letzten Souveniers. Das Geld für den JRP ist da rausgeworfen.

Fahrplan Keisei Express (Wochenende)
Fahrplan Keisei Express (Wochenende)
Fahrplan Keisei Local
Fahrplan Keisei Local
Fahrplan Keisei Skyliner
Fahrplan Keisei Skyliner
Keisei Linie
Keisei Linie

Für einige Tagesausflüge in die Umgebung ist der JRP nicht immer die beste Option …

Reisen nach Hakone ohne den JRP planen. Die Odakyu Linie betreibt eine schnelle und günstige Verbindung ab Shinjuku. Es es ferner einen 2-Tage Hakone-Freepass für 5000 yen. Der gilt dann auch für die Seilbahnen, die Zahnradbahn, die Schiffe auf dem Ashi-See und Busse. Das wären dann 25€/Tag und man spart sich die zusätzlichen Fahrkarten. Da kommt der JRP nicht mit. Ein ähnliches Angebot von Odayku gibt es für Kamakura …

Reisen nach Nikko ohne den JRP planen. Der schnellste Weg nach Nikko sind die Tobu-Bahnlinien ab Shinjuku und Asakusa, auf den der JRP nicht gilt. Eine einfache Fahrt kostet 20€ (ab Shinjuku) bzw. 14€ (ab Asakusa). Das ist genauso teuer wie der JRP aber, man ist schneller als mit der JR in Nikko. Zudem gibt es eine Tageskarte für 36€ (ab Asakusa), darin sind auch die Eintrittsgelder für den Tempel und Schreine der „World Heritage Area“ enthalten. Die alleine summieren sich über 10€. Das lohnt sich. Ein All-Nikko-Pass ist für 44€ zu haben. Wer lange in Nikko bleiben will und gut plant, kann die sehr späten Zuge nehmen, die es teilweise für 10€ gibt. Hier sollte ein Sparfuchs genau rechnen.

Reisen nach Kamakura evtl. ohne den JRP planen. 2010 kostete die Einfachfahrt wenn ich mich nicht täusche 890yen. Mit Rückfahrt sind das 18€. Selbst ein Stop in Yokohama ist da mit möglich, bevor man den JRP-Preis erreicht.

Ich habe Kamakura und Hakone immer an den Anfang oder vor das Ende der Reise gepackt.  Den Tag davor bzw. danach war ich in Tokyo. Mit dieser Planung lohnt der JRP für diese Tagesausflüge nicht.

Hokkaido: Für Hokkaido braucht man den Gesamt-JRP, JR East reicht nicht, da es eine separate JR Hokkaido gibt. Es gibt aber andere Optionen. Es gibt spezielle Ticket, die einem zu 5 Fahrten in Hokkaido innerhalb von x Wochen berechtigen.Ein anderes Ticket erlaubt Zugfahrten an 4 Tagen. Egal wie weit und wie viele. 4 wählbare Tage hat man einen JRP. Das würde reichen, um in Hokkaido von einem zum nächsten Hotel zu gelangen. Diese Tickets sind aber nur sinnvoll, wenn man mach Hokkaido fliegt. Eine Richtung Tokyo-Sapporo kosten mit Flugzeug, Shinkansen oder Nachtzug 100€. Berücksichtigt das.

Fassen wir zusammen: Wer 3 Wochen in Japan ist, der ist mit einem 2-Wochen-JRP gut bedient. Selbst bei 3 1/2 Wochen und guter Planung reicht er. Ab 4 Wochen sollte man genau planen und auf das 3-Wochen-Ticket erhöhen.

Wichtige Links zum Thema JRP und Alternativen;

Alternative zu JRP: Es gibt spezielle Karten für X Fahrten innerhalb von Y Tagen. Will man mit dem Zug nur wenige Fahrten durchführen, ist das ein echte Alternative.

Der Weg zum JRP

Coupon bestellen: Den JRP kann man nicht in Japan kaufen. Ihr mußt ihn vor der Reise bestellen. Ihr bekommt dann gegen Vorkasse einen Coupon, den ihr in Japan gegen den JRP tauschen müßt. Den JRP könnt ihr über verschiedene Wege angordern. Bei Reise 1 bis 3 habe ich ihn über das Japanische Reisebüro in Hamburg bestellt; Bei Reise 4 über JAL.

[Beispielformular folgt]

Eines ist wichtig: Der Coupon ist ab Ausstellungdatum nur 3 Monate gültig. (ACHTUNG: Der Coupon für JR East ist nur einen Monat gültig) Ordert ihn also nicht zu früh. Der erste Rag der Gültigkeit des JRP muß in diesem Limit liegen.

Ihr müßt euch zudem bei der Bestellung für den Umfang (East, West, Gesamt, Kyushu), den Laufzeit (1, 2, 3 Wochen) und die Klasse (Green, Ordinary) entscheiden. Ein spätere Änderung ist nicht möglich.

Coupon umtauschen: Mit dem Coupon in der Tasche geht es nach Japan. Ihr könnt den JRP an vielen stellen umtauschen. Wichtig: Er muß nicht am Tag des Gültigkeitsstart umgetauscht werden! Ihr könnt das vorher machen! Bei der ersten Reise habe ich das noch nicht kapiert. Ab der zweiten Reise tausche ich den Coupon gleich in Narita um, gleich nach der Ankunft. Eventull verpaßt man einen Zug nach Tokyo, aber die halbe Stunde sollte man übrig haben. Meist hat man sie. Man wird kaum kurz nach der Landung schon den ersten Tempel aufsuchen wollen.

[Liste der Umtauschorte]

Und ihr spart euch den Streß Tage später. Ihr steht jetzt am Flughafen neben dem „JRP Shop“. In Toyko müßt ihr erst vom Hotel nach Tokyo Eki. Tut euch das nicht an. Narita hat den Vorteil, daß gleich nebenan ein Shop ist, wo ihr euch die Sucia oder Pasma kaufen könnt.

Coupon benutzen: Während der Gültigkeit geht am Bahnhof zum Schalter für Fare Adjust. Hier zeigt ihr den JRP. Nach einer kurzen Kontrolle könnt ihr passieren. Das wars, keine Tickets notwendig. Das funktioniert auch für die Züge in Tokyo (z.B. Chuo Line) und die Yamanote. Das hilft einem oft, Geld für die U-Bahnzu sparen. Aber: Plant das nicht beim Kauf bzw. die Gültigkeitsplanung für den JRP. Selbst der 3-Wochen-JRP kostet über 27€ am Tag. Die Tageskarte für Tokyo ist billiger. Plant den JRP nicht für Tokyo, nutzt ihn, wenn er eh gültig ist.

[Bild JRP]

Hotels in Japan finden

Hotels in Japan über das Internet reservieren ist einfach. Schwieriger wird es bei Ryokans und Minshukus. Diese sind bei den großen bekannten Suchplattformen nicht immer vertreten oder haben nur eine japanische Webseite. Hier eine paar Links, die mir die Suche nach einer Unterkunft vereinfachten:

  • Japanese Guest House … Diese Seite ist nur für japanische Herbergen. Sie konzentriert sich auf Ryokans. Ich warne aber gleich. Die Ryokans sind eher upper class. Die Seite konzentriert sich am Thermalorte. Die meisten Ryokan haben ein Onsen. Ich persönlich kann mir nur die unterste Kategorie D leisten. Bevor der Yen so stark wurde war auch noch eine C dabei. Kleiner Tip: Schaut, ob ihr Schnäppchen für die Ryokan bei anderen Webseiten findet.
  • Japan Ryokan Association … Diese Seite listet ebenfalls diverse Ryokans. Wie auch die oben genannte Seite, sind diese Ryokans auch eber im gehobenen Preissegment ab 8000 yen. Es gibt aber auch Schnäppchen.
  • JNTO Ryokan-Seite … JNTO ist die offizielle Tourismusseite. Sie hat auch eine Liste mit Ryokans, Hotels und Hostels.
  • Japanese Inn Group … Die Liste ist sehr sehr übersichtlich, und es scheinen primär Ryokans zu sein. Mit irgendwie nur 30 Unterkünften in Japan ist die Ausbeute relativ mau. Das Bentenkaku in Naruko und das Uotoshi in Yudanaka auf meiner ersten Reise 2004 waren von dieser Webseite. Ich liste sie wohl nur aus nostalgischen Gründen.
  • Hostelio … ist eher eine Seite für Hostels. Aber mit es gibt auch ein paar günstige Ryokans. Der Übergang zwischen Minshuku, Ryokans und Hotels ist genauso fließend wie der zwischen Hostels und Hotel. Ryokans kann man als Herberge übersetzten. Die passen als nicht genau in das westliche Schema. Ryokans unter 6000yen/Nacht finden sich daher oft in der Gruppe Hostel.

Die oben gelisteten Seiten haben ihren Fokus auf Ryokans. Die nachfolgenden Seiten sind eher für Hotels. Aber auch diese haben oft japanische Zimmer. An dieser Stelle sei daran erinnert, daß ein gutes Business Hotel in der Regel billiger ist als ein durchschnittliches Ryokan.

  • Japanican … Ebenfalls eine Seite speziell für Hotels und große Ryokans in Japan. Diese Seite hat gegenüber Agoda (siehe unten) teilweise bessere Kondiditionen. Ich konnte ich hier mehrfach in einer Nacht über 30€ sparen. Aber Vorsicht. Angezeigt wird bei mehreren Übernachtungen immer nur die günstigste. Ein Vorteil ist die Anzeige nach Präfekturen und Regionen.
  • Rakuten Travel … Rakuten ist eine japanische Seite, die ein wenig an Pearl erinnert. Es gibt eine Unterseite names travel. Hier kann man Hotels buchen. Das Dormy Inn in Wakkanai habe ich 2010 über diese Seite gefunden. Auch Raukten hat eine Suche nach Präfekturen und Regionen und man kann einen Suchradius definieren. Sehr praktisch.
  • Japan Hotel … Noch eine Seite speziell für japanische Hotels

Während die oberen Seiten sich auf Japan konzentrieren sind die nachfolgenden Seiten weltweit aufgestellt.

  • Agoda (DE) und Agoda (EN) … Ich habe Agoda 2010 verwendet, um das Cross Hotel in Saporro zu buchen. Die hatten noch Zimmer, während über die Homepage des Hotels alles ausgebucht war. Wichtig: Vergleicht die deutsche und die englische Agoda-Seite. Es gibt teilweise Unterschiede in Preis und Zimmerverfügbarkeiten. Fragt mich nicht wieso. Ein großer Nachteil ist die fehlende Suche nach Regionen. Die Hotelsuche für die Kunisaki-Halbinsel endet bei einem Hotel in Beppu. Die dran, aber kein Blumentopf.
  • Direct Rooms … Wie Agoda ist auch diese Seite nicht auf Japan begrenzt. Agoda und Direct Rooms haben nicht immer die gleichen Hotels im System. Es gibt auch den Fall, daß ein Hotel bei einem Anbieter ausgebucht ist, beim anderen nicht. Cross Hotel war so ein Fall.
  • HRS … ist vielen sicherlich bekannt für Hotelsuchen in Deutschland. Es sind aber auch Hotels in Japa verfügbar.
  • Tripadvisor … starte als Bewertungsmaschine für alles möglich; Hotels, Sightseeing Spots, Restaurants. Mittlerweile wurde eine Hotelbuchung implementiert. Ich für meinen Teil finde das nervig, da es die Performance der Seite runter zieht, aber die Maschine durchforstet die großen Suchmaschinen nach dem besten Angebot. Allerdings ist der Startpunkt, das Hotel. Ich nutze die Seite daher für Runde zwei. Mit Rakuten und Co suche wähle ich ein Hotel und prüfe dann mit Tripadvisor, ob ich ein besseres Angebot für dieses Hotel findet. Manchmal sind 20€ pro Nacht Ersparnis drin. Manchmal auch nicht.

Agoda, DirectRooms und Co. sind international gültig und decken auch Japan ab. Ryokans und Minshukus findet man hier allerdings selten. Zwei Dinge sind zu beachten: Die Standardeinstellung ist Doppelzimmer und auf den amerikanischen Seiten beginnt der Kalender mit Sonntag.

Ryokans finden

Beispiel: Man sucht Hotel in Osaka mit günstiger Lage für Reisen nach Koysan und Asuka. So geschehen 2012. Ein Blick auf das Bahnnetz zeigt: Tennoji, Namba und Tsurugaoka sind optimal. Tennoji liegt an der „Yamanote von Osaka“. Namba ist mittendrin im Südzentrum.

Ort in die Suchmaske eingeben und los. Ein Hotel wählen und auf die google-Karte klicken. Hier werden alle Hotels im Umkreis gelistet (meist auch noch Restaurants und Atraktionen). Bei JNTO muß man mit dem Suchparametern spielen, um mehr Unterkünfte angezeigt zu bekommen. Tripadvisor nach der Meinung fragen und dann zwei bis drei Suchmaschinen auf das beste Angebot prüfen.

Übernachten in Japan

Bei meiner ersten Reise 2004 war das nicht so. Tripadvisor und hotels.com gab es noch nicht. Viele Hotels in Japan hatten keine englischen Seiten. Die Suche war mühsam und antworten von den Hotels kamen so gut wie nie an. Heute stellen sich nur noch zwei Fragen:

Wie übernachten? Das wie bezieht sich auf die Frage, ob man ein japanisches Zimmer mit Tatamimatten und Futon haben will oder ein westliches Zimmer mit einem Bett. Mein Tip: Wenn schon Japan, dann Tatami.

Wo übernachten? Damit meine ich nicht den Ort, sondern die Art der Herberge.Zur Auswahl stehen Hotels, Business Hotels, Ryokans und Minshukus. Eine klare Abgrenzung ist nicht möglich. Zum Beispiel läuft das Hotel Edoya als Ryokan.

Nachfolgend MEINE Sicht der Dinge. Das ist nicht offiziell, hilft aber, eine Unterkunft zu kategorisieren, soweit dies möglich ist.

  • Hotels … sind genauso wie man sie aus Deutschland kennt. Ein Lobby, viele Zimmer. Je nach Anzahl der Sterne bieten Sie zudem Restaurants, Bars, Fitness Studios, usw. Viele Hotels bieten zudem japanische Zimmer mit Tatamimatten oder kombinierte Zimmer mit Tatamibereich und Bett. Etliche Hotels bieten ein Onsen, manchmal auch ein Rotenburo (im Garten oder auf dem Dach).
  • Business Hotels … haben oft ein reduziertes Angebot in der Ausstattung (kein Pool, keine Bar, …). Die Zimmer sind klein und funktional. Das Design ist modern, klar und minimal. Sie sind für Gesschäftsleute konzipiert, die nur Duschen, Schlafen und Frühstücken wollen.
  • Ryokan … sind vergleichbar mit Pensionen bzw. kleinen Hotels in Familienbetrieb. Die heutigen Ryokans sind die Nachfolger der ursprünglichen Herbergen in Japan. Viele Ryokans haben oft ein lange Tradition, die bis in die Samuraizeit zurück reicht. Typisch für Ryokans sind Tatamizimmer. Aber es werden auch westliche Zimmer mit Bett angeboten. Ein Zugeständnis ein die westlichen Gäste. Lasst es! Man ruiniert sich das Ryokanerlebnis. Einfach Ryokans bieten oft nur ein Gemeinschaftsbad, Luxusryokans haben ein privates Rotenburo. Die Spanne der Möglichkeiten ist riesig. Für einen richtigen Japanurlaub empfehle ich kleine traditionelle Ryokans in Familienbetrieb. Preise sind identisch mit den Hotels.
  • Minshuku … ist die japanische Version des B&B. Wenn die Kinder und/oder die Großeltern das Haus verlassen haben, werden die freien Zimmer vermietet. Gelegentlich wird dazu etwas umgebaut. Dichter kommt man in Japan nicht an das japanische Leben heran.
  • Hostels … Jungendherbergen. Auch hier kann man u.U. Einzelzimmer bekommen. Es sei erwähnt, daß kleine und günstige Ryokans in vielen Suchprogrammen als Hostel eingestuft werden.

Preise

Der Preis hängt von Region und Luxus ab. Tokyo, Kyoto und Onsenorte sind besonders teuer. Um die Feiertage herum (Golden Week) und am Wochenende steigen die Preise fürs Zimmer ebenfalls. Soviel vorweg.

Bei 5000 yen gehen die ersten Ryokans los. Preislich darunter gibt es fast nur Hostels und Minshukus. Die Räume sind sehr einfach und ohne Schnickschnack. In den japischen Räumen gibt es einen kleinen Tisch. Oft muß man diesen zur Seite schieben, damit das Futon aufgebaut werden kann. Oft gibt es nur ein Gemeinschaftsbad und -toiletten. Die private Toilette ist eher die Ausnahme. Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Zimmer und Bad waren immer sauber. Wer nur schlafen will, dem reicht dies allemal.

Um die 5000 yen beginnen auch die Preise für Business Hotels. Ebenfalls auf wesentliche reduziert bieten Sie Bett, Toilette und Dusche. Es sei aber gesagt, dass Doppelzimmer zu bevorzugen sind. Denn oft sind Einzelzimmer so klein, dass man mit großem Koffer an Grenzen stößt.

Bei 7500 yen fängt es an interessant zu werden. Man hat oft sein eigenes Bad und die Räume sind ausreichend groß. Manche Ryokans dieser Preisstufe haben sogar ein Onsen, nicht immer ein echtes mit Thermalwassser, aber allemal entspannend. Gute Hotels findet man ebenfalls ab dieser Preisstufe.

Ab 10.000 yen beginnt der Luxus. Eigene Toilette und Bad (oft mit Badewanne) sind der Normalfall. Die Zimmer sind geräumig. Für ein Appartment fehlt nur noch die Küche. Trotz des Preises kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen. Informiert euch vorher. Ryokans und Hotels, die ein Onsen oder Rotenburo bieten, findet man in dieser Klasse und knapp drunter.

Nach oben gibt es keine Grenzen. Das beste Haus am Platz kann schon mal 100.000 yen aufrufen. Achtet also auf die Anzahl der Nullen im Preis. Der Luxus, die Zimmergröße und der Service steigen. Die Frage ist, ob man das abwohnt.

Ich habe immer versucht unter 10000yen zu bleiben. Wenn ich drüber ging, dann mit guten Gründen. Meist wollte genau dieses Hotel (Bsp.: Cross Hotel Sapporo, Nikko Kanaya Hotel).

Frühstück und Dinner: Das Abendessen ist oft nicht im Preis mit drin und kostet gerne einmal 3500 yen oder mehr extra. Mein Tip: Bucht es einmal dazu. Japanisches Dinner hat was. Es muß aber (auch wegen der Kosten) nicht jeden Abend sein. Achtet auch darauf, ob das Frühstück inklusive ist. Wer japanisches Frühstück nicht mag, muß für ein westliches eventuell Aufpreis zahlen. Manche kleine Ryokans kaufen dann extra Toast, Kaffee und Orangen für euch.

Ich buche Frühstück nur selten, wenn es extra kostet. Es ist einfacher, auf dem Weg zur ersten Sehenswürdigkeit etwas zu kaufen. Bei langen Anreisen mit dem Zug ist die Zeit so optimal genutzt.

Basics

Mein Vorschlag für eine Japancrashkurs wäre: 3,5 Wochen

Der JRP mit nur 3 Wochen reicht völlig. Die ersten und letzten Tag bleibt man Tokyo-nah oder fährt mit Locals. Wenn ihr noch einen Tag aus der Mitte kürzt, reichen sogar zwei Wochen. Für Nikko, Kamakura und Hakone braucht man den JRP nicht wirklich. Mehr dazu in meinem Blog über den JRP.

  • 5 Tage Tokyo (Tagesausflüge nach Kamakura und Nikko)
  • 5 Tage Kyoto(Tagesausflüge mach Nara, Uji und evtl. Oosaka)
  • 4 Tage Miyajima (Tagesausflug nach Hiroshima)
  • 3-4 Tage Takayama (Tagesausflug nach Furukawa und/oder Shirakawago)
  • 3 Tage Nagoya (Tagesausflüge nach Ise/Toba und Kisodani)
  • 4 Tage Tokyo (Tagesausflug nach Hakone)

Optional ist ein Stop in  den japanischen Alpen möglich und von hier ein Tagesausflug nach Matsumoto und Yudanaka, wo die Affen baden. Wenn nicht genug Zeit dafür ist, kann man eventuell Nagoya auslassen. Über Zwischenstops könnte man folgende Orte ebenfalls besuchen: Himeji Gifu, Okayama, Iwakuni und Nagoya, wenn hier kein Stop geplant ist.

Wer nur 3 Wochen hat, muß etwas kürzen (dann reicht auch ein 2-Wochen-JRP). Wer mehr Zeit hat kann eine weitere Station einschieben. Der Plan oben braucht nur einen JRP für JR West. Nagano erfordert einen kompletten JRP. Das ist auch der Fall, wenn man auf 4 Wochen verlängert und Sendai und Matsushima als weiteren Stop einschiebt.

Tips für 2 Reisen

Wer jetzt schon weiß, daß er mindestens zwei Reisen macht, sollte die „Kracher“ vom Pflichtprogramm splitten. Sonst steht die zweite Reise gegenüber der ersten relativ blaß dar. Allerdings muß man sich klar sein, daß eine zweite Reise niemals den ersten Eindruck ersetzt oder wiederholen kann. Splittet das Pflichtprogramm etwa 2:1. Miyajima wäre was für die zweite Reise. Die Insel ist ein Erlebnis, daß auch beim zweiten Anlauf nicht blaß darsteht. Auch Oosaka ist für eine zweite Reise gut, zumal es von Oosaka aus Chancen gibt Lücken wie Uji oder Nara zu füllen.

Auf der zweiten Reise kann man fernen die Kirschblüte oder ein größeres Matsuri mit einbauen. Auf der allerersten Reise wären sie fast eine Überdosis und nur zu empfehlen, wenn man keine weiteren Reisen nach Japan plant.

Tips für die dritte Reise

Es hängt so ein bischen davon ab, wo ihr zu zweiten Reise wart. Prinzipell hat man alles wichtige gesehen, und so muß man für die dritte Reise ein neues Konzept finden. Mögliche Konzepte wären Kirschblüte, Matsuri oder Onsen. Alternativ bietet sich die Erkundungvon Kyushu und Shikoku an. Auf Shikoku kann man sich an den ersten Tempeln der Pilgerreise probieren. Wer auf Natur und Wandern steht, sollte die Insel Hokkaido in Betrachtung ziehen.

Themen / Rote Fäden

Es ist vielleicht gar nicht so falsch Japanreise unter ein Thema zu stellen. Reise 1 ist definitv der „Crashkurs“. Ab Reise 2 bieten sich, wie bereits erwähnt folgende Themen an:

  • Kirschblüte – kritisch ist dabei, daß die Blüte von der Wetterlage abhängt und nur etwa 2 Wochen zu bewundern ist. Die Planung ist äußerst kniffelig und kann schiefe gehen. Die Kirschblüte sollte nie alleiniges Thema einer Reise sein.
  • Matsuri – haben den Vorteil, daß sie planbar sind. Sie finden gehäuft im April und Anfang Oktober statt). Der Apriltermin erlaubt eine Kombination mit der Kirschblüte.
  • Onsen -das kann auch ein roter Faden werden. Onsen gibt es in Japan überall und das Onsen-Erlebnis ist einmalig. Zumal es Onsen in allen Variationen gibt: vom 5-Sterne-Resort über kleine Badehäuser bis hin zu einsamen Hütten im Wald.
  • Burgen und Vulkane eignen sich auch, sind aber schwieriger, da sich kaum eine brauchbare und sinnvolle Reiseroute bauen läßt. Zudem haben aktive Vulkane den Nachteil, daß sie gesperrt sein können. Dann schon eher …
  • Pilgerreisen – Die sind meist über 1000km lang, aber niemand sagt, daß man sie in einem Rutsch gehen muß. Die bekannteste Pilgerreise sind die 88 Tempel auf Shikoku. Etwas kürzer ist der Kanto-Pilgerweg mit 33 Tempeln und sein Bruder in Kansai. Noch kurzer wären die Pilgerreise den Fuji rauf (3 Tage) oder die 10 Schreine von Tokyo (1 Tag wenn man gut ist).
  • Zugreisen – Klingt jetzt flapsig, wie soll man sonst von A nach B kommen. An dieser Stelle seien aber die beiden Nachtzüge „Twilight Express“ und „Hokutosei“ bzw. „Cassiopeia“ erwähnt. Sie haben zumindest den Vorteil, daß sie eine Hotelübernachtung sparen unf man keinen Tag mit im Zug sitzen verschwendet.

Orientierung

Japan besteht aus 5 großen Inseln, Okinawa und einen fast unzählbarem Satz kleinerer Inseln. Die Hauptinseln sind: HokkaidōHonshū, KyūshūShikokuDie Hauptinsel Honshū unterteilt sich in 6 Regionen:

  • Tōhoku – grob alles nördlich von Tokyo, genauer: Fukushima.
  • Kantō – Tokyo und die Region um Tokyo herum
  • Tokyo – gehört zu Kanto, ist aber irgendwie ein eigener Planet
  • Chūbu – der Bereich zwischen Kansai und Kanto; Hakone bis Nagoya
  • Kansai – ist die Region um Kyoto und Oosaka, auch Kinki genannt
  • Chūgoku – der Bereich Honshus, der oberhalb von Shikoku liegt

Für die grobe Planung eines Urlaubs reicht diese Einteilung allemal aus. Japan-guide.com und der Lonely Planet orientieren sich an dieser Aufteilung.

Es ist zu beachten, dass Japan Rail aus mehreren einzelnen Gesellschaften besteht: JR East, JR West, JR Kyushu, JR Hokkaido. JR East betreut alles nördlich/östlich von Tokyo. Schnittstelle zu JR West, zumindest für die Shinkansen, sind die Bahnhöfe Ueno und Tokyo.

Gelegentlich werden Chubu und Kansai aus historischen Gründen zusammengefaßt. Die Grenze zwischen den Regionen läuft dann durch Hakone (historische Zollstation in Moto-Hakone). Eine andere Bezeichung ist Kinki. Kansai ist dann die Chubu und Kinki. Die Verwendung ist nicht einheitlich. Ich benutze Kansai statt Kinki.

Präfekturen

Japan ist in 47 Präfekturen (県, ken) [wiki] aufgeteit. Tokyo ist eine Präfektur: Tokyo-to (都, nicht 県). Sie umfasst die Metrolregion Tokyo sowie Areale westlich und ist in 35 Verwaltungsbezirke (ku) unterteilt. 23 davon bilden die Stadt Tokyo.

Tokyo ist ein schwammiger Begriff. Im engsten Sinn ist es nur der Bereich im den Hauptbahnhof. Touristisch ist es das Areal, dass von der Yamanote aus erreicht werden kann. Technisch gesehen sind es 35 Bezirke. Diese unterteilen sich in die 23 Bezirke (im Englischen Ward genannt) von Tokyo mit etwa 9 Millionen Einwohnern und 12 eingemeindete Städte im Westen.

Tokyo als Begriff für die Megacity umfasst oft Yokohama und Chibu mit ein. Das Häusermeer ist durchgehend. In dieser größten Kategorisierung hat die Megacity 40 Millionen Einwohner oder 1/4 der japanischen Bevölkerung. Ich fogle in der Regel der 23-ku-Definition. Man kann es noch genauer treiben, aber das wird dann für einen Reiseführer albern.

Für die Touristische Erkundung orientiert man sich am Besten an der Yamanote: auf dem Ring, nörlich, östlich, südlich und westlich. 90% aller Attraktion werden durch „auf dem Ring“ und Taito erfasst.

Hokkaido ist eine einzige Präfektur undunterteilt sich in 14 Shicho (Unterpräfekturen). Für eine Orientierung ist es jedoch leichter die Insel in 6 Regionen zu gliedern. Shikoku hat 4 Präfekturen, wie der Name schon sagt: Shi(4) Koku (Länder). Kyushu hätte früher mal 9 Provinzen, daraus wurden 7 Präfekturen.

Kyoto ist eine Präfekur. Kyoto ist auch die Hauptstadt (Verwaltungssitz) der gleichnamigen Präfektur. die Stadt kann als touristischer Sicht in 4 Bezirke unterteilt werden: Kita, Chuo, Minami und Higashiyama. Alles andere ist zwar verwaltungstechnisch zutreffender aber hier übertrieben.

Osaka ist Präfektur mit Verwaltungssitz in Osaka. die Stadt hat 24 Bezirke, die wie in Tokyo mit -ku bezeichnet werden. Wie in Kyoto bietet sich für die touristische Erschließung eine andere, gröbere Einteilung an: Umeda, Chuo, Namba, Tennoji

Übersicht

Hinweis: Die meisten Präfekturen heißen wie die Hauptstadt (Veraltungssitz). Ausnahmen habe ich die Klammer mit der Präfekturnummer gesetzt. Hinter der Klammer sind der Wikipedia-Link und einige touristisch interessante Orte.

  • Hokkaidō (1, Sapporo) Hakodate, Rebun, Rishiri, … [wiki]
  • Honshū [wiki]
    • Tōhoku [wiki]
      • Aomori (2) [wiki]
      • Iwate (3, Morioka) [wiki] Hiraizume, Kitakami, …
      • Akita (4) [wiki] Kakunodate
      • Miyagi (5, Sendai) [wiki] Matsushima
      • Yamagata (6) [wiki]
      • Fukushima (7) [wiki] Koriyama, Aizu-Wakamatsu
    • Kantō [wiki]
      • Ibaraki (8, Mito) [wiki] Tsukuba, Kashima
      • Tochigi (9, Utsunomiya) [wiki] Nikko
      • Gunma (10, Maebashi) [wiki] Kisodani
      • Saitama (11) [wiki] Kawagoe
      • Chiba (12) [wiki] Narita, Katori
      • Tokyo (13) [wiki] (unten die 23 Bezirke)
        • auf dem Ring : Toshima, Shinjuku, Shibuya, Bunkyo, Chiyoda, Chuo, Minato
        • nördlich : Itabashi, Kita, Arakawa Adachi
        • östlich : Taito, Sumida, Koto, Edogawa, Katsushika
        • südlich : Meguro, Shinagawa, Ota
        • westlich : Nerima, Nakano, Suginami, Setagaya
      • Kanagawa (14) [wiki] Yokohama, Kamakura
    • Chūbu [wiki]
      • Niigata (15) [wiki]
      • Toyama (16) [wiki]
      • Ishikawa (17, Kanazawa) [wiki]
      • Fukui (18) [wiki] Eihei-ji
      • Yamanashi (19) [wiki]
      • Nagano (20) [wiki] Kisodani, Yudanaka, Matsumoto
      • Gifu (21) [wiki] Inuyama, Takayama, Shirakawa
      • Shizuoka (22) [wiki] Fuji
      • Aichi (23, Nagoya) [wiki]
    • Kansai (Kinki) [wiki]
      • Mie (24, Tsu) [wiki] Ise, Toba
      • Shiga (25) [wiki] Hikone
      • Kyoto (26) [wiki] Amanohashidate, Uji
        • Kita : Kinkaku, Gikaku, Ryoanji
        • Chuo : großen Tempel, Ni-jo, Kaiserpalast
        • Minami : Fushimi Inari Jinja
        • Higashiyama : Kiyomizudera, Gion, Yasaka, Heian Jinja
      • Osaka (27) [wiki]
        • Umeda :
        • Chuo :
        • Namba :
        • Tennoji :
      • Hyogo (28, Kobe) [wiki] Himeji
      • Nara (29) [wiki] Ikaruga
      • Wakayama (30) [wiki] Koyasan
    • Chūgoku [wiki]
      • Tottori (31) [wiki]
      • Shimane (32, Matsue) [wiki]
      • Okayama (33) [wiki] Onomichi, Kurashiki
      • Hiroshima (34) [wiki] Miyajima, Iwakuni
      • Yamaguchi (35) [wiki]
  • Shikoku [wiki]
    • Tokushima (36) [wiki]
    • Kagawa (37, Takamatsu) [wiki]
    • Ehime (38, Matsuyama) [wiki]
    • Kochi (39) [wiki]
  • Kyūshū [wiki]
    • Fukuoka (40) [wiki]
    • Saga (41) [wiki]
    • Nagasaki (42) [wiki]
    • Kumamomto (43) [wiki] Aso
    • Oita (44) [wiki] Beppu
    • Miyazaki (45) [wiki]
    • Kagoshima (46) [wiki]
  • Ryuku-Inseln / Okinawa (47, Naha) [wiki]