枝豆 .. Edamame

Der beste Snack zum Bier ist Edamame, die „japanische Salzstange“, wie ich sie gerne nenne.

Edamame (枝豆) heißt frei übersetzt „Bohnen am Zweig“. Es sind unreife Sojabohnen, die in der Schote zubereitet und serviert werden. Der Name Bohne am Zweig kommt daher, dass die Schoten meist noch mit Stiel sind, also noch am Zweig zubereitet werden. Die Zubereitung selbst ist denkbar einfach: Etwa 5 Minuten in Salzwasser kochen und dann gesalzen servieren. Optimal kann man mit Chilipulver und Knoblach würzen.

Um Mißverständnisse vorzubeugen: Es werden nur die grünen Bohnen in der Schote gegessen, nicht die Schote. Es gibt mehrere Methoden, die Bohnen aus der Schote zu bekommen.

Die erste Erwähnung von Edamame stammt von 1275: Der Mönch Nichiren bekam damals Edamame geschenkt.

Ernährungstechnisch sind sie eine gesunde Alternative zur Salzstange. Pro 100g enthält Edamame [in eckigen Klammern die Werte für Salzstange]:

  • 122 kcal — [400 kcal]
  • Fett: 5 g (größtenteils ungesättigt) — [7 … 14 g]
  • Eiweiß: 30 g — [10 g]
  • Kohlenhydrate: 10 g (davon 2g  Zucker) — [60 … 75 g]

Ungesund ist da nur der Rest auf dem Tisch. Auf dem obigen Foto also der Sake und das das Kushiyaki, obwohl … auch das ist allemal gesünder als der Kram, den man in deutschen Kneipen kriegt.

[Stand 10/2017]

団子 .. Dango

Dango (団子, dt. Kloß) ist wieder so ein typisch japanischer Snack, mit dem ich nicht so richtig warm werde, zumindest nicht mit der warmen Variante. Ich weiß nicht, ob es an der Konsistenz liegt oder daran, dass meine bisherigen Versuche mit einer extrem süßen (zu süßen) Geschmackserlebnis endeten.

Dango sind in der Regel etwa 2-4cm große Bällchen aus Reismehl (mochiko), das mit Wasser gemischt und dann gedämpft wird. Sie sind also mit den Mochi verwandt. Traditionell werden 3 oder 5, aufgespießt auf einen Holzspieß, gegessen bzw. verkauft (Kushidango). Dango werden in der Regel mit einer von den drei nachfolgenden Soßen/Garnierung greicht:

  • eine gesüßte Soyasoße
  • Kinako: gemahlene, geröstete Sojabohnen
  • Kuromitsu: schwarzer Zuckersirup

Wichtig: Dango ist eine Art Sammelbegriff. Es gibt dutzende Arten von Dango:

  • Anko oder An-Dango: Dango mit Azukipaste (Rotebohnenpaste)
  • Botchan Dango (坊っちゃん団子): drei Farben: Azuki (rot), Eigelb (gelb), Matcha (grün); signature food of Dogoto-Onsen / Matsuyama)
  • Cha Dango: Dango mit Grünteegeschmack
  • Denpun Dango: aus Kartoffelmehl (nur Hokkaido)
  • Goma: verwendet Sesam, süß und salzig
  • Kinako: geröstetes Sojabohnenmehl
  • Kuri Dango: Dango mit Kastanienpaste
  • Kushidango: Bezeichnung für Dango auf einem Holzspieß
  • Mitarashi Dango (みたらし団子): werden mit einem Sirup aus Zucker, Sojasoße und Stärke hergestellt; sind sehr süß
  • Nori: wie vermutet mit Nori

Kalt werden sie oft mit grünem Tee gereicht. Warm findet man sie oft auf Matsuri oder in Shops in traditionellen Straßen, die zu einem Tempel führen. Wenn man Glück hat, werden sie kreisrund um ein Kohlenfeuer aufgestellt, um sie anzurösten. Alternativ werden sie über einem Gasbrenner gegrillt, wie man ihn für Kushikatsu und Yakitori benutzt.

In Shibamata gibt es Dango mit Beifuß. Sie sind extrem grün und werden mit süßer rote-Bohnenpaste gereicht. In Dogoto-Onsen (Matsuyama) sind die Botchan-Dango ein beliebtes Souvenir.

Trivia: In 1999 gab es einen Dango-Boom. Grund war ein Lied namens „dango sankyodai“ (die drei Dangobrüder). Der Rythmus basiert dabei auf dem Tango.


Stand: 12.2018

弁当 .. Bento

Als Schüler kennen wir das Pausenbrot. In Japan ist es Bento. Der Fabrikarbeiter hatte sein Mittagessen in der „Lunch Box“. In Japan ist das Bento. Bei Ausflügen ist der Picknick-Korb dabei. In Japan ist das Bento. Ein kleiner Snack während der Bahnfahrt. In Japan ist das Bento.

Bento ist der Inbegriff des mobilen Essen. Früher war es etwas, was man zu Hause zubereitete, mitnahm und dann kalt verspeiste. Heute kann man Bento komfortabel überall kaufen. Es gibt hunderte verschiedene Stile und Geschmacksrichtungen. Die Preise reichen von 500yen bis 5000yen.

Ursprung hat das moderne Bento in den stundenlang dauernden Kabuki-Darbietungen, wo sie als Snack zwischen den Akten diente. Aber auch zuvor gab es schon Essen für unterwegs, das meist in Bambusröhren transportiert wurde.

Reis ist die Gemeinsamkeit bei 95% aller Bento. Meinst sind viele verschiedene Zutaten kombiniert. Die Zusammenstellung ist fast eine Kunst für sich. in der Regel sind die 5 Farben Rot, Gelb, Grün, Schwarz und Weiß vertreten. (Bei Bento, das ich kaufe, ist das nicht immer der Fall, da ich geschmacklich dann doch west-kompatibel bleibe) Bento wird immer kalt gegessen. Daran sollte man denken, wenn man es kauft.

Der Geschmack recht von sehr japanisch bis nahezu westlich. Eigentlich ist für jeden was dabei. Es gibt regionale und saisonale Unterschiede. Editionen zu speziellen Ereignissen sind ebenfalls zu bekommen.

Bei Bento geht es nicht nur um den Inhalt. Selbst die Bentoboxen sind teilweise kleine Kunstwerke oder haben eine zweite Verwendung. Den Tontopf von Japan Rail habe ich zu Hause im Einsatz. 99% der Kauf-Bento befinden sich jedoch in Einwegboxen aus Styropor oder dünnem Holz. Die meisten besitzen Trennstege, um einzelne Zutaten voneinander zu trennen, ähnlich wie bei Fertiggerichten. Der Müllberg nach einer Zugfahrt ist enorm.

Bentoboxen können aber auch gekauft werden wie bei uns Tupperware. Für Touristen lohnt sich das natürlich nicht, da man dann die Box hat, aber keinen Inhalt, den wiederum man nur mit der Box drum herum kaufen kann. Als Souvenir aber keine schlechte Idee.

Heute gibt es viele Restaurants, die Bento anbieten. Vorsicht. Das ist nicht zum mitnehmen gedacht, sondern zum Essen im Restaurant. Die ursprüngliche Idee von Bento wird zwar aufgehoben, aber die Anordnung von vielen verschiedenen Zutaten in einer Box bleibt. Bento kann dabei sowas wie der kleine Bruder von Kaiseki angesehen werden, wenn die Regeln von Kaiseki eingehalten werden: 5 Farben (gilt auch für Bento), 5 Geschmachsrichtungen, 5 Kochtechniken. So gesehen ist Bento auch ein weiterer Ansatz auf kleinstem Raum etwas besondere zu erstellen; die essbare Form von Bonsai und Ikebana.

Empfehlung: Wenn ihr mit dem Zug durch Japan reist, kauft eine Bentobox am Bahnhof. Die Läden heißen passend Eki-Ben. Im Restaurant empfehle ich andere Gerichte.

屋台 .. Yatai

Foodtrucks und Streetfood sind der aktuelle Trend. Ein bischen spät dran. Denn der Foodtruck in Japan heißt Yatai und hat eine sehr lange Geschichte, die ins 17 Jahrhundert zurück reicht. Einen Yatai-Stand abends auf den Straßen von Tokyo zu sehen wirkt immer wie eine Zeitreise; ein Kontrast zu dem modernen Elektro-Tokyo von Akihabara. Und es ist ein seltener Anblick geworden.

Defintion

Ein Yatai isst ein kleiner, mobiler Verkaufsstand, an dem Essen verkauft wird. Die wörtliche Übersetzung von Yatai lautet „Shopstand“ und würde heute unter der Bezeichnung Foodtruck laufen. Hinweis: Die Festwagen in Takamyama heißen ebenfalls Yatai.

Der typische Yatai ist ein Handkarren mit zwei größen Rädern, kaum größer als ein kleiner Anhänger für einen PKW, also etwa 3 x 2,5m. Er ist eine Miniküche mit Sitzgelegenheit. Ausgeklappt haben etwa bis zu 12 Leute einen Sitzplatz. Man sitzt an einem schmalen Tresen, direkt an den Kochtöpfen bzw. Auslage. Im Winter werden Schiebetüren und Planen aufgebaut, um die Wärme zu halten.

Alle Gerichte, die es am Yatai gibt, würde ich persönlich unter Barfood einreihen. Die am häufigsten angebotenen Gerichte sind:

  • Ramen (ラーメン): In Fukuoka ist es die lokale Spezialität Tonkotsu-Ramnen.
  • Okonomiyaki (お好み焼き): Die japanische Pizza.
  • Oden (おでん , 御田): ähnlich wie beim Fondue werden einzelne Zutaten gekocht in einer gemeinsamen Brühe gekocht. Meine Favoriten sind Eier (tamago) und Rettich (daikon).
  • Yakitori (焼き鳥): kleine Holzspieße mit Hähnchen, die auf einem speziellem Grill zubereitet werden. Neben Hähnchen  gibt es auch veschiedene Gemüse. Weitere Optionen sind Hühnerherz (hatsu) und Rinderzunge (gyutan). Japanischkentnisse sind also von Vorteil. Ein Spieß ist relativ günstig, aber es summiert sich schnell. Serviert werden die Spieße oft mit geschnittenem Kohl als Beilage.
  • Gyoza: Kleine Teigtaschen aus China. Ihr Inhalt basiert meist auf Schweinefleisch und Gemüse. Vorsicht. In Fukuoka kommt oft eine sehr „würzige“ Sauce zum Einsatz.

Das Getränkeangebot hat für jeden was dabei.

  • Softdrinks wie Cola, Grüntee und Oolong
  • Bier: oft eine Sorte vom Faß, sowie Flaschenbier
  • Sake: verschiedene Sorten
  • Shochu: gerade in Fukuoka, da Kyushu der Ursprung von diesem japanischen Wodka ist.
  • Highball: Der runterverdünnte Whisky; ideal für den Sommer

Die Yatai öffnen am Abend, meist gegen 19 Uhr. Die Yatai schließen gegen 25 Uhr (ich mag diese japanische Zeitrechnung), da dann die letzten U-Bahnen und Züge gefahren sind. Manche sind auch bis 28 Uhr (4 Uhr morgens) offen, gerade in Fukuoka. Bei Regen haben die meisten, wenn nicht alle, Yatai geschlossen, da es sich nicht lohnt.

Yatai sind ein Gesamtkunstwerk aus Karren, Laternen, Vorhängen und dem Geruch von leckerem Essen. Hinzu kommt im Sommer die angenehme Kühle des Abends oder im Winter die Wärme hinter dem Vorhang. Yatai sind eine besondere Urlaubserinnerung. Man muss aber mögen, dass man mit fremden Leuten Schulter an Schulter sitzt. Andererseits kommt man Japanern nirgends dichter als hier.

Romantische Verklärung: In den 1970ern wurden Yatai oft als romantische Flucht vor dem stressigem Leben der Stadt gesehen. Ein Geschäftsmann kündigt seinen Job, gibt alles auf, um mit einem Yatai eine neues Leben zu starten. Noch heute wird dieses Bild bemüht.

Geschichte

Vorläufer des Yatai lassen sich im 5./6. Jahrhundert finden. Vor buddhistischen Tempeln gab es damals Verkaufsstände, die den Pilgern Speisen anboten.

Edozeit: Die Geschichte des Yatai in seiner heutigen Form als mobiler Speisenwagen kann in das 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Hiroaki ichikawa nennt ihn als Bestandteil der Reiseprozession von Adligen zum Hof des Daimyo. (Ferner wurden Yatai um 1710 als Bestandteil der Vergnügungsviertel von Edo erwähnt.) Zu dieser Zeit waren Yatai die einzige Option für ein abendliches/nächtliches Essen. Die ersten Izakaya tauchen ebenfalls auf, waren aber den Yatai in Popularität unterlegen.

Die Yatai fanden sich vor allem auf Evakuierungsplätzen und anderen leeren Flächen. Feste Bauten waren dort verboten, somit waren die mobilen Yatai die logische Option. Eine erste drastische Reduzierung folgte bereits 1689, als auch Angst vor Feuern alle Yatai untersagt wurden, die mit offenem Feuer arbeiteten: Soba, Yakitori, Tempura.

Meijizeit: Am weitesten verbreitet waren Yatai in der Meijizeit. Getrieben von der industriellen Revolution Japans zog es die Landbevölkerung in die Städte. Den Menschenmassen folgten die Yatai. (Im Prinzip hat sich bis heute nichts geändert. Man findet die letzten verbliebenen Yatai in Nähe der großen Banhhöfen, wo die Menschenmassen von der Arbeit nach Hause pendeln.) Zu dieser Zeit wurde Yatai zum Begriff für etwas Traditionelles und auch mit dem Geschmack der verlassenen Heimatküche verbunden. Zudem wurde Yatai ein Weg, ohne viel Zeitverlust etwas zu essen (und damit das erste Fast Food). Yatai wurden eine Chance für die untere Einkommenschicht aufzusteigen, diese wurde oft von Taiwanesen und Koreanern genutzt.

Aber: Die Bildungselite sah in Yatai eine Abkehr von den traditionellen Werten der Landarbeit und gutem Essen. Das Prinzip „vom Acker frisch auf den Tisch“ und die „Bevorzugung von regionalen Erzeugnissen“ wurde propagiert. Kritisiert wurden Yatai dafür, dass niedrieger Preis vor Qualität stand. Hm, warum kommt mir das so bekannt vor???

Nach WWII: Während der Besatzungszeit waren die Yatai wegen der Rationierung von Nahrungsmitteln verboten. Schwarzmarkthändler füllten die entstehende Lücke schnell auf. Zwischen 1946 und 1950 gab es über 3 Millionen Verhaftungen. Aber er war auch deutlich, dass ohne den Schwarzmarkt der Hunger in der Bevölkerung weitaus schlimmer gewesen wäre: pro Tag wurden nur 1042 Kalorien zugewiesen,  ein schwer arbeitender Erwachsener benötigt aber das 3-fache. Am Ende dieser Entwicklung waren die Yatai ein Teil der Unterwelt; ein Stigma, das bis heute anhält und manchmal leider auch die einfache Wahrheit ist.

Als die Rationierung aufgehoben wurde, starteten die Yatai durch. Dies war aber auch die Zeit, in der der Yatai quasi standardisiert wurde. Hersteller bauten in 1950er „ready-made“ Yatai-Karren. Mit dem Wirtschaftswachstum wandelten sich viele Yatai in kleine Läden. Die Haragiya-Ramen-Kette ist beispielsweise so entstanden.

1964: Vor den Olympischen Spielen 1964 änderte Tokyo die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften  und verbannte so einen Großteil der Yatai aus dem Straßenbild. Aus Sicht der Stadt war die Optik der Yatai nicht geeignet, um das moderne Japan zu präsentieren. Man bedenke: 1964 startete der Shinkansen. Yatai dagegen waren ein Überbleibsel der Nachkriegszeit, eine Erinnering an Mangelwirtschaft und Schwarzmarkt.

Heute: Die Zahl der Yatai nimmt ständig ab. Als letzte Hochburg ist eigentlich nur noch Fukuoka geblieben. Waren es in den 1960ern noch 450 Yatai allein in Fukuoka, sind heute nur 121 (Stand 2013). Aus dem Straßenbild von Tokyo und Osaka sind sie fast vollständig verschwunden. 2004 und 2006 hatte ich noch welche vor Shinjuku Eki gesehen, nach 2008 waren sie nur noch bei Matsuri zu finden.

Das Stigma der Unterwelt hält an. Zudem sorgen die Yatai-Betreiber selbst für Unmut. Nicht selten werden Essensreste auf der Straße entsorgt. Der Lärmpegel (laute Gäste und das Dröhnen der Stromgeneratoren) ist ein anderes Problem.

Zukunft: Der Verfall wird sich beschleunigen, da der Yatai nicht verkauft, sondern nur an die Kinder weitergegeben werden darf. Das entsprechende Gesetz ist von 1995. Damit wurde es gleichzeitig auch verboten, einen neuen Yatai zu eröffnen. Zudem sind Yatai als Nebenjobs nicht erlaubt. Es muss die einzige Einnahmequelle sein, die man hat.Hinzu kommt die Konkurrenz mit westlichen Speiseangeboten. Vielleicht wird es schon 2020, wenn die nächsten olympischen Spiele in Tokyo stattfinden, keine Yatai mehr geben.

Sieht so aus, als sollte man jede Chance nutzen, an einem Sommerabend einen Yatai anzusteuern.

Spezialfall Fukuoka

In Fukuoka haben Yatai einen festen Platz. Sie werden sogar als Attraktion im Reiseführer genannt. Als 1995 neue Regularien die Yatai immer weiter verdrängten, schlossen sich die Yatai-Betreiber zu einer Organisation zusammen. Mittlerweile hat auch die Verwaltung von Fukuoka den touristischen Wert der Yatai erkannt. Man versucht mit den Betriebern zusammen zu arbeiten, und dabei auch Probleme wie Müll und Lärm zu adressieren. Im Moment scheint es so auszusehen, als ob es klappen könnte.

Die Orte mit hoher Yatai-Dichte sind Nagahama, Tenjin und Nakasu. Die Yatai haben feste Standorte. Die nachfolgende Liste ist von 2010 (?). Die Zahl dürfte als schon gut gesunken sein:

  • Nagahama: 15 Yatai; Taxifahrer kennen den Ort unter „Yatai-dori“
  • Showadori/Nishidori: 8 Yatai: Bars und Clubs sind gleich nebenan.
  • Bank of Japan: 8 Yatai: nahe des Fernbusbahnhofes.
  • Kego Park: 10 Yatai: neben der Nishitetsu-Tenjin-Eki
  • Reisen Park: 7 Yatai: liegt zwischen Nakasu und Hakata
  • Nakasugawa: 13 Yatai: am Fluss, die Neoreklame im Rücken

Einige bieten die lokale Spezialität Tonkotsu-Ramen an. Nagahama hat sein spezielles Nagahama-Ramen, eine Tonkotsu-Variante.

Ich und Yatai

Den ersten Yatai außerhalb von Anime habe ich schon 2004 gesehen. Aber erst 2016 habe ich den ersten in Fukuoka besucht.

Die Yatai machen auf den ersten Blick nicht unbedingt einen einladenden Eindruck. Viele sind alt. Das Holz ist optisch nicht immer in einem guten Zustand. Den Blick nach oben sollte man sich sparen. Häufig findet man eine Mischung aus Fett und Staub. Die Theke und das Kochgeschirr hingegen sind in tadellosem Zustand. Dennoch, für Hygienefreaks ist das Ganze nichts.

Auch ich war skeptisch, weshalb es wohl 12 Jahre brauchte. Die Yatai in Nakasu, direkt am Wasser, waren mir zu sehr auf Touristenfalle getrimmt. Ich wählte einen einzelnen Yatai oben an der Hauptstraße. Meine zweite Runde führte mich nach Nagahama abseits der Toursitenpfade. Hier war ich immer beim gleichen Yatai. Die hatten mich am ersten Tag quasi eingesaugt.

Ach ja. In Nagahama sind die Yatai entlang einer großen Lagerhalle. Hier ist auch eine öffentliche Toilette. Sehr praktisch, wenn der Abendlänger dauert und man etwas mehr Bier trinkt.

Tips für einen Besuch
  • Sei nicht so wählerisch was die Optik anbelangt.
  • Die Preise sind nicht immer sofort ersichtlich.
  • Fließendes Japanisch oder ein Dolmetscher sind von Vorteil.
  • nicht übertreiben: Sake und Highball habe eine gute Wirkung.
wichtige Floskeln
  • aitemasu ka = Darf man Eintreten? Ist ein Platz frei?
  • sore wa nan desu ka = Was ist das da?
  • Osumume wa = Was empfehlen sie?
  • ikura desu ka = Was kostet das?
  • Oaiso = Die Rechnung bitte.
  • Otearai wa (doko desu ka) = Wo sind die Toiletten?
[Stand: 04/2017]

Knabberkram

Diese Seite wird sich wohl nach und nach ergänzen. Hatte wir gerade das Thema Bier. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, was kann man dazu essen.

Da wäre Edamame. Das sind Sojabohnenschotten. Sie werden gekocht und gesalzen. Man zieht die Bohnen mit den Zähnen aus der Schote. Dabei kommt man automatisch mit dem Salz, das auf der Schote klebt, in Berührung. Edamame ist quasi die japanische Salzstange. Ein Foto wäre noch zu erstellen…

Atarime
Atarime

Ein Favorit von mir ist Atarime. Aber das ist definitiv nichts für Jedermann. Atarime ist getrockneter Tintenfisch in dünnen Streifen. Der Geschmack ist sehr salzig und fischig. Und man muß es sehr gut kauen. Anfanglich hat es die Konsistenz von einem alten Ledergürtel. Die entsprechende Warnung steht unten rechts auf der Packung. — Seit 2006 (der zweiten Reise) ist es bei Tradition, daß ich nach der Ankunft in Narita zuerst JR ansteuere um meinen JRP freizuschalten. Danach geht es zu diesem kleinen Kiosk, wo ich mir Atarime und ein Bier kaufe. Erst wenn dieses verzehrt ist, geht es zum Keisei Counter, um die Fahrt nach Tokyo anzutreten. 2008 stand so in der Halle und futterte meine Atarime, als einem Japaner auffiel, was ich da mache. Seinem verwunderten Gesichtsausdruck nach hatte wohl nie zuvor die Kombination Gaijin + Atarime gesehen.

Etwas europäischer ist da schon Fleisch. Es gibt so eine Art mini-Bifi. Aber auch Salami geschnitten in der Tüte.

Black Pepper Salami
Black Pepper Salami

Hier eine kleine Gallerie …